Die Funktion der Solenoid-Schutzschaltung des 731Q

  • Ich hatte bei einer Reparatur eines 731Q Probleme mit der Solenoid-Schutzschaltung. Um mit der Reparatur weiter zu kommen versuchte ich diese Schutzschaltung zu verstehen.

    Siehe unter "Startvorgang", wie sie funktioniert.

    Gruß Juka, Mitglied des Reparaturcafés Villingen


    Startvorgang

    Das Betätigen des Druckknopfes (59) "start" hat die Auslösung folgender Funktionen zur Folge:

    • Der rechte Zugmagnet (142) betätigt den Umschalthebel (165). Gleichzeitig wird durch den mit dem Schaltarm (78) gekoppelten Kontaktarm (127) der Netzschalter (106) betätigt und damit der Motor und Plattenteller in Drehung versetzt.
    • Das Betätigen gibt auch den Startschieber (39) frei, der mittels der Zugfeder (38) in Richtung Kurvenrad gezogen wird. Dadurch wird der auf dem Kurvenrad (25) befindliche Abstellhebel (A) in den Bereich des Mitnehmers (M) (Tellerkonus 22) gebracht und damit das Kurvenrad angetrieben.

    Anmerkung:

    Punkt a) stimmt nicht ganz, denn vor der Betätigung des Start-Knopfes, ist das Gerät stromloss. Erst durch den 2ten Netz-Schalter S4b, der im Start-Knopf integriert ist, wird der Plattenspieler eingeschaltet. Wenn man den Start-Knopf wieder los lässt, muss wie unter Punkt a) beschrieben, das Gerät weiter versorgt werden.

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    Die Spule unter der Schutzschaltung ist die Startspule, hier rechts.

    Die Solenoid-Schutzschaltung

    Diese Schutzschaltung sorgt dafür dass die insgesamt drei Zugmagnete (Start, Stop und Lift), bei Aktivierung nur eine vorbestimmte Zeit bestromt werden. Das ist Sinn und Zweck der Solenoid-Schutzschaltung.

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    Wenn „Start“ gedrückt wird, wird über den Arbeitskontakt ein positves Signal an den Kollektor von T9504 geleitet. Dies erzeugt in C9503 einen Ladestrom. Dadurch wird T9501 leitend und C9501 entladen, T9502 sperrt darauf hin. Dies sorgt dafür, dass T9503 und T9504 leitend werden. Die mittlere Tauchspule ist jetzt bestromt. Die Ansteuerung von T9501 ist längst beendet, der Kondensator C9501 läd sich über R9502 (2,2MW) langsam wieder auf. Wenn T9502 wieder leitend wird, wird auch der Ausgangstransistor (T9504) wieder sperren, der Tauchmagnet wird ausgeschaltet.

    Die Einschaltdauer dürfte so bei einer Sekunde liegen, egal wie lange man auf der Start-Taste bleibt. Dies schützt die Tauchspulen vor Überhitzung. Die Schutzschaltung ist so ausgelegt, dass sie auch beim Betätigen der Stopp- oder Lift-Taste funktioniert.

    Und zu welchem Zweck dieser Aufwand?

    Wie oben in Figure 17 zu sehen ist, stehen sich die beiden Tauchmagnete gegenüber. Die Tauchmagnete speichern den mechanischen Zustand, da sie keine Rückholfeder haben. Wenn man zuletzt die Start-Taste gedrückt hat verbleibt der Magnet in seiner Stellung und damit auch das angehängte Gestänge (bei der Stopp-Taste genauso).

    Überprüfen der Schalter S3, S4a und S5

    Diese Schalter oxidieren gerne mit der Zeit. Da die Schalter schlecht zugänglich sind, können sie am Einfachsten mit einem Durchgangsprüfer am Stecker gemessen werden. Anschluss 16 ist der gemeinsame Anschluss.

    Alternativ kann die Frontplatte mit vier Schrauben von oben demontiert werden. Die Schrauben der Anzeige-Elektronik müssen noch entfernt werden, dann kann alles nach vorne entnommen werden. So können auch alle entfernten Stecker wieder mit dem Chassis verbunden werden und das Gerät ist außerhalb des Gehäuses wieder voll funktionsfähig.

    Beschreibung: Juka

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