HS141 verzerrt

  • Tach zusammen,

    lange nicht dabei gewesen..:)...ich hätte da mal ein Problem.

    Ein HS141, der für meine Tochter Fynn Kliemannb abspielen soll, verzerrt an beiden Kanälen. Nach einer Weile wird es besser, dann geht es wieder los. Mit Kopfhörer tritt dieses Problem NICHT auf.

    Löten kann ich...gibt es typische Verdächtige, die man sowieso mal tauschen sollte ? Elkos oder so ? Kosten ja nicht die Welt.

    Die Regler und Kontakte sind soweit sauber und kratzfrei, gemacht wurde bisher nur die Optik, Knallfrösche und die Mechanik des PS.

    Danke für kurze Tips und Hinweise....der

    Mattin

    Der Narr denkt, er ist weise. der weise Mann aber weiß, er ist ein Narr


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    601, 701,KA, HS141, Musical Fidelity M6si, B&W 803D2,Streamer Bluesound Node, Kenwood Basic C1, HK 770..,

  • Hi Mattin !

    Ein HS141, der für meine Tochter Fynn Kliemannb abspielen soll, verzerrt an beiden Kanälen. Nach einer Weile wird es besser, dann geht es wieder los. Mit Kopfhörer tritt dieses Problem NICHT auf.

    Die HS141 nutzt das Innenleben der HS140 - daher dazu ein Link.


    http://www.hifi-archiv.info/Dual/hs140s/


    Wenn das Problem mit Kopfhörern nicht auftritt, dann deshalb, weil ein Kopfhörer den Endverstärker nicht so stark belastet, wie die Boxen.

    Bei der "Familien-Endstufe", die Dual hier nutzt, gibt es zwei häufige Fehlerquellen:


    1. Die mittelträge 1A-Sicherung, die die Endtransistoren absichern soll, ist durch oder hat keinen festen Sitz mehr in den verrottenden Halteblechen.

    2. Die insgesamt drei dicken Elko-Rollen auf dem Verstärkerboard haben sich dem Ende ihrer Lebensdauer genähert.


    Die Sicherunghalter zählen bei allen alten Duals zu den echten Schwachstellen. Das sind Blechstanzteile, die über die Jahre oxydieren und dann Übergangswiderstände aufbauen - oder schlicht abbrechen. Einfach so. Einmal angetickt ... ab sind sie.

    Das sind so welche:

    https://www.ebay.de/itm/10x-Si…90f238:g:~1IAAOSwbopZSYmQ


    Die Elkos sind ein ganz dicker in der Mitte (C70: 4700µF / 35V), der für die Spannungsversorgung zuständig ist, flankiert von zwei kleineren Rollen (C67 und C67': 1000µF / 25V), die Koppelkondensatoren zwischen Endtransistoren und Lautsprecher sind.


    Ersatz gibt es bei Conrad:


    https://www.conrad.de/de/p/vis…-x-38-mm-1-st-446205.html


    https://www.conrad.de/de/p/vis…-x-30-mm-1-st-446181.html


    Das sind beides axiale Typen (mit Drähten an beiden Enden. Da wo Metall ist, ist Masse ...) und für 40V geeignet. Die alten Spannungsfestigkeiten von 35V bzw. 25V sind kaum noch zu kriegen und manchmal sogar teurer (oder schlechter, wenn billiger) und höher geht bei dem Wert immer.


    Um an den Verstärker zu kommen, muß die "Geräteschublade" aus dem Holzgehäuse raus. Plattenspieler abkabeln und rausnehmen. Auf der Unterseite die Schrauben rausdrehen und den ganzen Innenteil nach vorne rausziehen.

    Die Kabel zum Verstärker sind manchmal gesteckt - bei der HS140 / 141 aber gelötet. Mindestens das dreipolige Eingangskabel vorne muß ab. Dann auf der Unterseite des Blechrahmens die beiden Schrauben rausdrehen. Dann kann man den Verstärkerteil hochnehmen und umdrehen. Die Elkos kriegt man mit etwas Geschick raus, ohne die Platine aus dem Rahmen/Kühlkörper rauszubauen - denn dazu müßte man alle vier Endtransistoren von den Seiten lösen. Den Aufwand kann man sich sparen.


    :)


    Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, daß der "Ruhestrom wegläuft", weil die Trimmer oder die wärmeabhängigen Widerstände langsam den Geist aufgeben. Das kann man prüfen, indem man ein Milli-Amperemeter mit Krokoklemmen an den Sicherungshaltern anklemmt. Die Sicherung muß dazu raus. Dann auf 200mA stellen und gucken, welcher Strom angezeigt wird. Null oder nahe Null ist schlecht, über 20mA ist auch schlecht. Die beiden Trimmer (R68 und R68': 500 Ohm) könnten schon so korrodiert sein, daß sie den eingestellten Wert nicht mehr halten. Das mal bitte gleich mit prüfen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für die wertvollen Tips. Ich werde mich dort mal durchhangeln. Die ELKOS hatte ich bereits identifiziert. Danke für den Link !

    Ich melde mich zurück, wenn ich mehr weis. Bis dahin bitte gesund bleiben !

    ...der Mattin

    Der Narr denkt, er ist weise. der weise Mann aber weiß, er ist ein Narr


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  • Hi Mattin !

    Bis dahin bitte gesund bleiben !

    Versuche ich. Gelingt nicht immer ...

    vielen Dank für die wertvollen Tips.

    Bitteschön. Gute Ratschläge sind ein Service dieses Hauses.

    Das ist, wofür die meisten herkommen und wir bemühen uns, keinen zu enttäuschen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Tach zusammen, hallo Peter,

    Ich habe die betreffenden Elkos getauscht, Sicherungen und Halter geprüft, Ruhestrompotis gereinigt und auf ca. 5,4 mA eingestellt. Nix, keine Besserung. Allerdings tritt das Fehlerbild nun auch am Kopfhörer auf. Ich meine, nur auf einer Seite. Der Tausch der Anschlüsse von der Vorstufe kommend änderte nicht die Seite, so dass ich nicht von einem Vorstufenfehler ausgehe....anyway, es gibt ja bestimmt noch mehr Möglichkeiten. Wie sähe es mit den kleinen Elko am Eingang der Endstufe aus ? Oder wie oder was ? :/. Hat noch jemand Tips ?

    Danke und Frohe Weihnachten vom

    Mattin

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  • Hi Mattin !

    Allerdings tritt das Fehlerbild nun auch am Kopfhörer auf. Ich meine, nur auf einer Seite. Der Tausch der Anschlüsse von der Vorstufe kommend änderte nicht die Seite, so dass ich nicht von einem Vorstufenfehler ausgehe....

    Das sieht nachgerade doch nach einem soliden Endstufenproblem aus.


    Das wäre für mich das Startsignal, die Endstufe Teil für Teil zu sezieren und mir auch die Unterseite anzugucken, ob es zu Rissen oder kalten Lötstellen gekommen ist. Dabei liegen dann die Elkos, die Einstelltrimmer, die NTCs weit vorne. Ich weiß nicht, wie Deine "Werkstattausrüstung" aussieht, aber bei mir gehört seit einiger Zeit ein "Chinatester" dazu, mit dem man Komponenten recht schnell und einigermaßen sicher prüfen kann. Das ist sehr hilfreich insbesondere bei den Kondis und den Halbleitern, was etwas die Umständlichkeit und das Raten aus der Angelegenheit nimmt.


    Ungewöhnlich ist, daß sich der Ruhestrom einstellen läßt.

    Bei einem Defekt im Bereich der Endtransistoren und deren Treiber ist damit eigentlich nichts mehr zu regeln. Dann hängt der Ruhestrom irgendwo knapp über Null und das war's. Damit ist eigentlich auch der Vortreiber T51 raus, der den Einstellzweig auf Masse koppelt.

    Bleibt der Eingangsteil um C60, T60 und ggf. noch C64. Was sagt denn eine Spannungsmessung um T60 / T60' herum ?

    Laut Plan sollte jeder 14.5V am Emitter, 0.62V am Kollektor und 13V an der Basis haben.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin Ludger,

    Die letzten habe ich noch bei Conrad bekommen.

    Die HS gehe ich nach den Feiertagen wieder an. Als Alternative hört meine Tochter jetzt über die KA230. Leider hat sie die jetzt schon liebgewonnen :).

    Euch schon mal danke und ich werde berichten.

    GrußVomMattin

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