Dual CS 731

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier in diesem Forum.
    Ich bin seit einigen Jahren Besitzer eines Dual CS 731. Dieser hat bisher auch immer hervorragend funktioniert. Da sich jedoch mit der Zeit Kontaktprobleme mit den Cinch-Anschlüssen ergaben, habe ich das Gerät geöffnet, um diese auszutauschen. Dies ist mir auch gelungen. Allerdings ist mir dabei eine Blattfeder heraus gefallen, bei der ich nun keine Idee habe, wo diese hingehört. Zudem zeigt sich seither folgender Fehler: Wenn ich das Gerät einschalte, setzt der Tonarm auf der Platte auf, allerdings läuft der Tonarm dann nicht weiter (bei 33). Stelle ich die Geschwindigkeit jedoch auf 45 läuft der Tonarm auf der Platte weiter. Allerdings ist es kein Vergnügen LP´s mit 45er Geschwindigkeit zu hören. Daher meine Frage: Wohin gehört diese Blattfeder? Und hängt der beschriebene Fehler mit der fehlenden Blattfeder zusammen? Vielen Dank für eure Unterstützung.

  • Hi !


    Die Blattfeder wird vermutlich zum "Autorepeat"-Drehschalter gehören. Das ist der Drehknopf oberhalb vom Tonarmlift.


    http://dual.pytalhost.eu/731s/731S_S16.jpg


    Unteres Bild - rechter Bildrand, Mitte. Da wo der Pfeil mit der "4" steht, ist links von der Gehäuseschraube der Bogen der eingespannten Blattfeder zu sehen. Sie paßt nur in einer Richtung mit der Auskerbung an den Schalthebel und dem anderen Ende ans Chassis.


    Und - Nein - das hat nichts mit der 33er-Legastenie zu tun.
    Schätzungsweise gibt es ein Kontaktproblem vom 33/45 Umschalter zur Motorelektronik. Was beim Zusammenbau nicht richtig gesteckt ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für deinen wertvollen Hinweis. Das werde ich heute Abend gleich probieren.
    An der Motorelektronik habe ich nicht gebastelt. Daher habe ich auch keinerlei Idee, wie es dazu kam. Was kann ich denn unternehmen, wenn ein Kontaktproblem beim 33/45 Umschalter besteht?

  • Hi !

    An der Motorelektronik habe ich nicht gebastelt. Daher habe ich auch keinerlei Idee, wie es dazu kam. Was kann ich denn unternehmen, wenn ein Kontaktproblem beim 33/45 Umschalter besteht?

    Tja.
    Das ist mit einfachen Worten nicht so einfach auszudrücken.
    Da muß ich mal ein paar weitere doofe Fragen stellen, um den Fehler zu analysieren.


    Vor allem habe ich sowas in der Form noch nie erlebt. Naja, schon, aber nicht nur bei einer Drehzahl.
    Daß die Kiste nach dem automatischen Aufsetzen und dem Ende des Automatikablaufs abschaltet, kommt häufiger vor.


    Was macht der Dreher denn, wenn Du vorher bei 33 von "Quarz" auf "Pitch" umschaltest ?
    Und bleibt nach dem Aufsetzen das Stroboskop an oder geht die Kiste komplett aus ?
    Wenn Du bei angehobenem Tonarm den Arm zur Platte schwenkst und absenkst, geht / bleibt das Gerät an ?


    Zur Erläuterung:
    Der 731 hat intern zwei Stromschalter. Der eine wird mit dem "Start"-Schalter betätigt und das Gerät kriegt Strom.
    Dann zieht ein Zugmagnet an, der die Automatik in Gang setzt. Dabei wird vom Kurvenrad ein Hebel gezogen, der den zweiten, parallelen Stromschalter betätigt *und verriegelt*. Dann bleiben Stromversorgung und Motor auch nach dem Ende des Automatik-Ablaufs im Gang. Die Verriegelung wird am Ende des Abschaltvorgangs aufgelöst und das Gerät kann ganz abschalten.
    Der zweite Schalter wird auch betätigt und verriegelt, wenn man den Arm aus der Ruhelage zur Platte schwenkt. Er wird wieder gelöst, wenn der Arm zur Ablage zurückbewegt wird.


    Ist der zweite Schalter defekt / Draht abgerissen oder funktioniert die Verriegelung nicht, bleibt die Kiste nach dem Automatiklauf mit dem Arm auf der Platte einfach stehen und das Strobo ist aus. Aber das ist unabhängig von der eingestellten Geschwindigkeit, weil das überwiegend eine Funktion der Motorelektronik ist, nicht aber der Grund*mechanik*. Da wird mit dem Umschaltknopf nur über ein Gestänge der Aufsetzpunkt 30 cm bei 33 und 17 cm bei 45 mechanisch umgestellt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    ich habe am gestrigen Abend noch erfolgreich die Blattfeder verbaut. Hat sich genau so dargestellt, wie von dir erwähnt. Dann habe ich im Anschluss nochmals das Gerät gestartet. Dabei zeigen sich folgende Fehler:

    • wenn ich Start drücke, dann geht der Tonarm hoch, der Plattenteller dreht sich und drei Sekunden später senkt sich der Tonarm wieder (ohne das er vorher eingeschwenkt ist) und das Gerät schaltet ab
    • manuell kann ich Platten hören, in dem ich den Tonarm manuell zur Platte führe und den Tonarm über den manuellen Lift absenke. Jetzt läuft der Tonarm wieder in die Platte ein und spielt diese ab
    • bei Plattenende setzt keine Automatik ein, die Platte dreht sich endlos weiter und der Motor bleibt an
    • Lift per Knopf betätigt funktioniert nicht


    • Stop per Knopf betätigt funktioniert ebenfalls nicht


    • Pitch Einstellung funktioniert


    • Einfach u. Endlos Abspielmodus funktioniert nach Einbau der Blattfeder wieder


    • Umstellung zwischen 33 u. 45 funktioniert auch

    Vielleicht kannst du mit dieser etwas genaueren Beschreibung mehr anfangen. Ich freue mich auf deine Einschätzung. Vielen Dank nochmals für deine Mühe.


    Grüße aus dem verschneiten Nordschwarzwald

  • Hi !


    Hmmm. Das klingt nach mehreren kleinen Problemen, die sich auf interessante Weise summieren ... ^^
    ("Helfen können wir Ihnen wahrscheinlich nicht, aber wissenschaftlich ist das hochinteressant ...!")


    Sortieren wird mal die Symptome aus und gucken mal, was dafür als Ursache in Frage kommt.



    wenn ich Start drücke, dann geht der Tonarm hoch, der Plattenteller dreht sich und drei Sekunden später senkt sich der Tonarm wieder (ohne das er vorher eingeschwenkt ist) und das Gerät schaltet ab

    Der Start-Schalter besteht aus zwei Teilen:
    - einem Netzspannungsteil, der den Hauptstromschalter überbrückt und durch den das Gerät überhaupt erst Strom kriegt.
    - einem Niederspannungsteil, der auf die Relaisplatine einwirkt und die Zugmagneten schaltet und die Muting-Funktion (elektronischer Kurzschließer) aktiviert.


    Durch das Drücken kommt Strom auf die Kiste und der "Start"-Zugmagnet scheint ja wohl auch anzuziehen, denn wenn sich der Arm anhebt, kann er das in dem Modus nur über ein laufendes Kurvenrad. Das zieht dann den Hauptstromschalter an. Da das Rad aber offensichtlich über die interne Umschaltweiche noch in der Stopstellung festhängt (oder beschädigt ist), würde der Arm Richtung Ablage geschoben (wo er schon ist) und nach ein paar Sekunden wieder gesenkt werden. Dann schaltet der Dreher wieder ab.



    manuell kann ich Platten hören, in dem ich den Tonarm manuell zur Platte führe und den Tonarm über den manuellen Lift absenke. Jetzt läuft der Tonarm wieder in die Platte ein und spielt diese ab

    Über das Einschwenken des Arms wird ebenfalls der Hauptstromschalter gezogen und verriegelt. Das ist der normale manuelle Betrieb, der bei dem 731 immer möglich ist, solange Stromversorgung und die Schalter okay sind.



    bei Plattenende setzt keine Automatik ein, die Platte dreht sich endlos weiter und der Motor bleibt an

    Heißt: die automatische Endabschaltung funktioniert nicht.
    Das kann ein Fehler mit der Abstellschiene *oder* mit dem Kurvenrad sein. Die Abstellbleche werden nicht gegen den MItnehmer am Tellerkern geführt und die Abschaltung wird nicht ausgelöst.


    Auch nicht, wenn Du den Arm mit dem Handlift wieder anhebst und noch ein Stück weiter in die Mitte führst ?


    Ach so: Mechanischer Reset. Manchmal ist es notwendig, die Mechanik wieder in die Grundstellung zu bringen. Dazu wird der Arm auf der Ablage verriegelt und dann "Start" gedrückt. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn man das Chassis raus hatte und hin und her geschwenkt hat. Da kommen so kleine Hebelchen durcheinander. Der mechanische Reset sollte das wieder auf die Reihe bringen.



    Lift per Knopf betätigt funktioniert nicht



    Stop per Knopf betätigt funktioniert ebenfalls nicht

    Die drei Taster "Start" "Stop" und "Lift" sind in Abhängigkeit zu einander.
    Stop und Lift können nur betätigt werden, wenn der Start nicht gedrückt ist und der Strom für die Zugmagnete über den Ruhestromkontakt von Start zu Stop und Lift durchkommt.
    Lift kann nur betätigt werden, wenn Stop und Start nicht betätigt sind. Der Strom für den Liftmagneten durchläuft nacheinander die Ruhestromkontakte von Start und Stop.


    Bei der Symptomlage reicht es schon, wenn der Ruhestromkontakt des "Start"-Tasters auf der Niederspannungsseite (der offene Schalter, nicht der Netzstromschalter in dem Kästchen dahinter) verdreckt oder verbogen ist und keinen sauberen Kontakt gibt.


    Ich würde die Schaltersätze mal mit Kontakt 61 oder Tuner 600 großzügig einsprühen und dabei häufiger betätigen, damit sich die Kontakte freiwaschen.



    Gut. Pitching ist eine Funktion der Motor-Elektronik, ebenso, wie die 33/45 Umschaltung. Lediglich der Aufsetzpunkt bei den Drehzahlen wird mechanisch eingestellt, genauso, wie der Endlosspielmodus.



    Ich würde mal einen mechanischen Reset machen und die Kontakte behandeln. Dann sollte zumindest Start, Stop und Lift wieder gehen. Wenn er bei Start immer noch nicht in die Hufen kommt und die Abschaltung am Plattenende nicht funktioniert, ist da noch ein Problem mit dem Kurvenrad, was gesondert betrachtet werden müßte, wo es hakt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    bin einigermaßen sprachlos....Woher hast du nur diese Kenntnisse? Ich werde das so der Reihe nach probieren und mich dann wieder bei dir melden. Woher bekomme ich die beschriebenen Kontakt 61 oder Tuner 600? Gibt es sowas bei Media, Saturn oder Expert?


    Liebe Grüße

  • Hi !

    bin einigermaßen sprachlos....Woher hast du nur diese Kenntnisse?

    Hmm ... Lebensalter, Technikfan, technische Ausbildung und technischen Beruf, große Gerätesammlung ... ^^



    Woher bekomme ich die beschriebenen Kontakt 61 oder Tuner 600? Gibt es sowas bei Media, Saturn oder Expert?

    Bei den Multimediamärkten weiß ich nicht, aber Conrad, Reichelt und Voelkner sowie - natürlich - Amazon (über Versandpartner, vermutlich einer der vorgenannten) haben sowas. Tuner 600 ist ein etwas milderer Reiniger, der an sich zum Ausblasen und Reinigen von Fernsehtunern gedacht war (silber- und silberbronzehaltige Kontakte), Kontakt 61 ist eher der universalere Reiniger auch für gröbere Kontakte an Relais, Stromschaltern und Kontaktleisten mit Hartbronzekontakten.


    Kontakt 60 ist eine ganz grobe Keule, die niemals unbehandelt im Schalter drinbleiben darf, sondern immer mit Kontakt WL ausgespült werden muß. Kontakt 61 ist ein guter Mix aus beidem, was die Kontakte noch etwas nachpflegt. Ich nehme seit ungefähr 20 Jahren nur noch das 61 und bisher gab's keine negativen Nachwirkungen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Echt beeindruckend. wenn es mal größere Probleme bei meinen Geräten geben sollte, sehe ich die schon bei dir. Reparierst du auch antike Geräte? Ich habe mir vor ca. 4 Wochen einen schönen Marantz 2245 zugelegt (blaue Serie). Ein Traum von einem Receiver. Aber halt nicht ganz billig. Funktionieren tut er bis jetzt zumindest tadellos, aber bei einem Alter von 43 Jahren kann schnell mal was defekt gehen.

  • Hi !

    Reparierst du auch antike Geräte?

    Manchmal ja. Meistens fehlt mir die Zeit, da ich ja "nebenher" noch einen Beruf habe, bei dem ich bis zu 80.000 km im Jahr durch die Gegend fahre und mein chaotisches Privatleben auch einiges an Aufwand erfordert. Kleinigkeiten gehen mal so zwischendurch, für alles andere braucht es etwas länger.


    Ich habe mir vor ca. 4 Wochen einen schönen Marantz 2245 zugelegt (blaue Serie). Ein Traum von einem Receiver. Aber halt nicht ganz billig. Funktionieren tut er bis jetzt zumindest tadellos, aber bei einem Alter von 43 Jahren kann schnell mal was defekt gehen.

    Ein wirklich schönes Gerät.
    Man kann sich auch auf den Standpunkt stellen, daß, wenn nach 43 Jahren nichts kaputtgegangen ist, er "richtig eingefahren" ist.
    Schätzungsweise wird daran auch schon was gemacht worden sein, denn ich kenne kaum einen alten Marantz, der mal in Deutschland verkauft wurde und der nach der Umstellung von 220 auf 230V Netzspannung nicht innerhalb eines Jahres seine Skalenbirnen "ausgekotzt" hätte.


    Bei den Geräten gibt es sowieso nach einigen Jahrzehnten regelmäßig Probleme mit der Beleuchtung und mit dem Lichtkasten, der hinter der Skala sitzt. Der vergilbt, die Birnen kriegen geschwärzte Gläser oder fallen aus. Einen Umbau auf LEDs würde ich persönlich nicht durchführen. Die Ausleuchtung ist nicht dieselbe und die Lichtfarbe der LEDs ist nicht die der Sofittenbirnen, die dabei verwendet wurden. Aufpassen muß man bei einigen Modellen bei der Birne für die Stereoanzeige. Das ist der Decoder ein IC und das ist nicht sehr treiberstark. Wenn man eine zu leistungsstarke Birne verwendet, killt das den Ausgangstransistor des IC - was m.W.n. nicht mehr zu bekommen ist.
    Ansonsten haben die alten 22xx-Receiver ab und zu mal Probleme mit den Schaltern und Potis, wie man das erwarten sollte. Ganz selten sind kondensator-bedingte Störungen im Vorverstärker zu beobachten. Die großen Haupt-Elkos *kann* man wechseln, die Bauform ist aber schwer bis gar nicht zu bekommen und da muß man etwas improvisieren.


    Ich habe selber einen 2225B, den ich mit einem 5010 Cassettendeck zu einem - aus heutiger Sicht - Spottpreis damals während der Umschulung 1986 in Essen gekauft habe. Das 5010 ist nicht so der Bringer, aber der 2225B ist schon ein schönes Stück Hardware. Aber auch der mußte mal in die Kur: Beleuchtung und knisternde Schalter.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • wenn ich Start drücke, dann geht der Tonarm hoch, der Plattenteller dreht sich und drei Sekunden später senkt sich der Tonarm wieder (ohne das er vorher eingeschwenkt ist) und das Gerät schaltet ab

    Das sieht m.M.n. sehr stark nach einem defekten Steuerpimpel aus.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Hi !

    Das sieht m.M.n. sehr stark nach einem defekten Steuerpimpel aus.

    Das wäre noch das Tüpfelchen obendrauf.
    Aber dann wäre vermutlich das Kurvenrad an der Stelle aus der Story raus ... bis auf die fehlende Endabschaltung.


    Ich schrieb ja: "Das klingt nach mehreren kleinen Problemen, die sich auf interessante Weise summieren ..."


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Guten Morgen Peter,


    so, ich habe nun den von dir empfohlenen Mechanischen Reset durchgeführt. Leider ohne Erfolg. Die Schalter habe ich mit Kontakt 61 behandelt. Allerdings hat sich nichts verändert. Zusätzlich ist mir noch aufgefallen, dass der Plattenspieler am Ende der Schallplatte fast bis zur Mitte der Schallplatte läuft. Hast du noch eine Idee?


    Gruß


    Kira

  • Echt beeindruckend

    Da fehlen mir die Worte!
    Wie sagt man so schön: Ein Hobby wird zur Leidenschaft, wenn etwas Wahnsinn hinzu kommt!
    Also das Bild erklärt wirklich so manches! :thumbup::thumbup::thumbup:

    LG Lena

    If you've played it loud enough and own good speakers, you should know your neibors better.
    (Ten Wheel Drive)

  • Hi Lena !

    Also das Bild erklärt wirklich so manches!

    Und das ist ein *altes* Bild. Bestimmt zwei oder zweieinhalb Jahre alt.


    Inzwischen ist der "Mittelgang" erheblich schmaler, die dort noch zu sehenden braunen CL470 zwei schwarzen CL390 gewichen, die ihrerseits auf je einer Heco Professional S5302SL stehen und *da drauf* stehen dann nochmal drei oder vier Tuner, Receiver oder Dreher. Ich muß mal ein etwas neueres Foto machen.


    Hier läßt sich der Wahnsinn zumindest schon mal erahnen, obwohl da noch der Wega-Turm und die HS31 fehlen, die im Moment vor der "1969-Anlage" eingeparkt sind ...



    Es ist schon ziemlich kraß. Zugegeben.


    X/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Kira !

    so, ich habe nun den von dir empfohlenen Mechanischen Reset durchgeführt. Leider ohne Erfolg. Die Schalter habe ich mit Kontakt 61 behandelt. Allerdings hat sich nichts verändert. Zusätzlich ist mir noch aufgefallen, dass der Plattenspieler am Ende der Schallplatte fast bis zur Mitte der Schallplatte läuft. Hast du noch eine Idee?

    Also ... daß der Arm weiter zur Mitte läuft, ist so eigentlich nicht vorgesehen. Der sollte schon am Ende der Scheibe in der Auslaufrille bleiben. Notfalls, bis der Strom ausfällt, die Platte durchgefräst ist oder die Hölle zufriert. Je nachdem, was als erstes passiert.


    Demzufolge können wir die Frage "Macht das Gerät Anstalten, einen Abschaltvorgang einzuleiten, wenn man den Arm anhebt und weiter zur Mitte bewegt" mit einem klaren "Nein" beantworten. Denn das *müßte* es dann eigentlich.
    Es sollte den Arm zumindest anheben (wenn Hajos Vermutung richtig ist, daß der Steuerpimpel im Eimer ist) und wieder absenken. Und das jedes Mal, wenn man den Arm ein wenig weiter nach innen schubst. Mit funktionierendem Pimpel *sollte* der Arm dann auf den Rückmarsch zur Ablage gehen und sich dort zur Ruhe legen. Ohne Pimpel wird der Arm nur angehoben - ca. drei bis vier Sekunden gehalten und wieder abgesenkt. Passiert aber alles nicht.


    Daher meine Vermutung, daß mit Abstellschiene und Kurvenrad im Zusammenspiel was nicht stimmt. Das ist jetzt aber ein bißchen schwierig so "von draußen" zu erklären.


    Und das ist anscheinend eins von mehreren Problemen.
    Denn unabhängig davon, ob das Gerät am Ende abschaltet, muß es erstmal ordentlich einschalten und den Arm auf die Platte gewuppt bekommen. Passiert aber auch nicht. Grand Maleur De Caque.


    Also. Start aus der Ruhelage aktiviert den Netzstromschalter. Der Teller beginnt zu drehen. Wenn Du schreibst, daß der Arm sich anhebt, dann *muß* der Zugmagnet für Start angezogen haben und das Kurvenrad ist im Eingriff. Sonst würde sich der Arm nicht heben. Daß er dann nicht einschwenkt kann dann wieder am defekten Steuerpimpel liegen.


    Wenn Du den Arm manuell aufsetzt, dann *muß* Stop gehen und der LIfttaster sollte auch funktionieren, wie ich in dem vorstehenden Posts schon angerissen habe. Wenn der Zugmagnet bei Start auslöst, ist die Elektronik soweit auf der Reihe, daß dort Strom anliegt und die Auslöseschaltung funktioniert. Wenn dann Start und Lift nicht gehen, ist in 9 von 10 Fällen ein defekter / oxydierter Ruhestromkontakt im Startschalter die Ursache ... die Du ja mit Kontaktspray behandelt hast und die *eigentlich* Kontakt geben sollten. Eigentlich.


    Okay, raten bringt uns an der Stelle nicht viel weiter.


    Ich würde mal vorschlagen, daß Du nach dem berüchtigten Steuerpimpel schaust. Wenn Du das Chassis von unten betrachtest (Obacht ! Teller liegt nur lose auf, Arm erstmal auf Ablage verriegeln !) dann führt der dicke schwarze Plastikhaupthebel vom Kurvenrad weg zum Tonarmlager. Dort - auf dem vom Arm mitbewegten Armsegment - sitzt auf einem gefederten Bolzen der Steuerpimpel. Ein kleines Plastikhütchen, dessen Aufgabe es ist, die horizontale Bewegung des Haupthebels per Reibung aufzunehmen und in eine horizontale Bewegung des Arms umzuleiten. Wenn da kein Hütchen ist, ist das schon mal ein Teil des Problems, warum das Aufsetzen bei Start nicht geht.


    Guck' mal erstmal dort und ich überlege mir weitere Schritte, die zickigen Schalter zu prüfen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    sorry, wenn ich dazwischenplatze.


    Um die Microschalter für Start/Stop/Lift mit Kontaktspray zu behandeln, wäre es meiner Meinung nach sinnvoller, die Front abzuschrauben. So hat man alles parat, kann die Schalter reinigen oder eben mit Kontaktspray volljauchen, man kann die Schalterstellungen mal eben messen, zudem noch den Entstörkondensator im Schalter tauschen, die Potis auf Linearität messen usw. Wenistens kann man dann sicherstellen, dass die Schalter schalten.
    Momentan kommt mir das eher wie rätselraten vor.


    Ist die Front fertig, gehts an den Pimpel. Den Pimpel so reimfriemeln halte ich für keine gute Idee, da zu 99,99% die Friktionsfläche des Haupthebels mit Fett und Knös zugesottet ist. Also erstmal den Haupthebel raus. Dazu am besten das Schirmblech am Kurzschließer abschrauben, das Kurvenrad soweit drehen, bis der Hebel frei liegt. Dann den Segerring ab und Hebel runter. Der Haupthebel kann nun total easy gereinigt werden und man hat freien Zugang zum Pimpel, bzw. den Resten desselben.
    Gleichzeitig hat man jetzt noch die Möglichkeit, die Kontakte des Kurzschließers zu checken und zu reinigen, ist ein Abwasch.


    Neuen Pimpel drauf, Haupthebel drauf, Schirmblech drauf, den Kumpel wieder in die richtige Lage, Teller drauf, Tonarm auspendeln und Start drücken. Schauen was passiert.


    Die gesamte Aktion nimmt nicht sooooooviel Zeit in Anspruch, aber man kann mit Sicherheit konkrete Aussagen treffen, dass die Schalter auch wirklich schalten und Durchgang haben etc. Alles andere = rätselraten.

  • Hi Jo !

    sorry, wenn ich dazwischenplatze.

    Nee, platz' ruhig.


    Erstmal gings ja nur ums Gucken, ob der Pimpel überhaupt da ist. Ich schätze mal, daß der bei Kira nicht "mal so rumliegt", wenn er denn weg oder beschädigt wäre.


    Was das Ausbauen der Front betrifft, da bin ich ganz und gar bei Dir. Zum Einsprühen ist das - meistens - nicht notwendig, wohl aber, wenn man vernünftig dran messen will, denn das Einsprühen hat ja nichts am Problem geändert, daß Stop und Lift im Betrieb nicht reagieren. Da wäre sowieso noch eine Aktion fällig gewesen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Guten Morgen Peter,


    ich werde mal nach diesem Pimpel sehen. Sollte dieser zu ersetzen sein, werde ich das tun. Der Ausbau scheint ja nicht allzu schwer vonstatten zu gehen. Ich melde mich dann wieder.


    Gruß

  • Guten Morgen Peter,


    so, jetzt muss ich mich mal ganz artig bei dir bedanken. Also von einem Steuerpimpel war tatsächlich nichts mehr zu sehen. Es hingen noch Reste, die aussahen wie Krümel, an dieser Stelle, wo der Steuerpimpel sein sollte, herum. Da ich nach deinem Hinweis und dem von Jo, bereits einen solchen bei einer Firma Revisound bestellt hatte, konnte ich diesen gestern Abend erfolgreich anbringen. Den Rest der Geschichte kannst du dir vermutlich denken...Das Gerät über den Startknopf eingeschaltet - und alles funktioniert, auch die Endabschaltung und das Zurückführen des Tonarmes.
    Ich möchte mich deshalb bei dir sehr bedanken, dass du mich so großartig unterstützt hast! :thumbup: Du bist ein echter Kenner und Liebhaber dieser edlen Geräte! Sollte es mal wieder Probleme mit meiner Sammlung antiker Geräte geben, werde ich immer wieder gerne auf dich zurückgreifen!
    Liebe Grüße auch an Jo, der sich ebenfalls sehr gewinnbringend eingesetzt hat!


    Liebe Grüße aus dem Nordschwarzwald

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