Hochtöner in Dual-Boxen zu leise

  • /begin Dr. Best
    In der Tat....
    /end
    :D


    Es gibt noch eine zweite Möglichkeit undichtes Gewebe zu erkennen: Beim Abhören mit niedrigen Frequenzen ganz dicht mit dem Mund rangehen, man spürt dann einen leichten Zug an der Oberlippe. Erfahrene Techs hören das auch gleich am Ton.


    Tja, dann bliebe nur noch eine richtige Untersuchung, Pegel messen, magnet. Feldstärke im Luftspalt messen, richtige Forensik.
    CSI-Dual-Modus....


    Win

  • einige solcher Probleme wurden sogar durch Beseitigungsversuche ausgelöst.

    ...da hab ich ja Glück, das mein Hirn dahingehnd funktioniert hat und mir immer verboten hat, an den Hochtönern Staub zu wischen...Danke für die wichtigen Infos! Grüße

  • Moin Win,


    den Frequenztest werd ich mal probieren. Mal sehen was mein Mund raus findet :*
    Alles andere geht mangels geeigneten Messgeräten nicht.


    Kommt Zeit kommt Rat. Vielleicht hilft eines Tages der Zufall, den Übeltäter zu identifizieren. :D


    Vielen Dank noch für deine Anregungen !


    VG Wolfgang

  • Zitat von Dualfuzzi

    Alles andere geht mangels geeigneten Messgeräten nicht.


    Ich hätte sowas ... ;)

  • Hallo Win,


    den Test hab probiert. Ich konnte keinen Luftzug spüren.
    Vielleicht hab ich's auch falsch gemacht.


    Aber mir ist das mit der klebrigen Oberfläche noch mal aufgefallen.
    Die klebt nämlich überhaupt nicht mehr.
    Ich hab die Frontplatte vom Magneten abgeschraubt. Man kann das Gewebe der Kalotte von innen gut sehen.
    Aber keine Beschichtung.


    Kann es sein, dass die sich verflüchtigt und deswegen der Schalldruck nachgelassen hat ?


    Ich such immer noch die Ursache. Vielleicht gibts dann ne Lösung.


    VG Wolfgang

  • Dann probiers doch mit "Neubeschichten" aus. Von Visaton gibts ein Mittelchen, nennt sich LTS50. Hab ich bei TT und MT angewendet, wenn die Papiermembran ausgebleicht war. Aber auch so manchen TT und MT mit anderem Membranmaterial habe ich damit beschichtet. Bei diesen war die Membranoberfläche danach leicht "klebrig".


    Wenn du so viele von den HT hast, wäre mir das einen Versuch wert.
    Was kann großartig passieren?
    - Es ändert sich nichts
    - Es ist leiser als vorher
    - Es ist lauter als vorher


    Die ~ 9€ würde ich investieren.


    Das Zeug ist dünner als Wasser, also mit einem Auftrag verändert man die Kalottenmaterialdicke nur unwesentlich.

  • Hallo Jo,


    das ist ja mal wieder ein geiler Tipp.
    Klar 9€ wären es wert das mal zu testen.
    Aber ist das überhaupt für Kalottenhochtöner geeignet ?
    Lt. Beschreibung ist es speziell für Konus-Papiermembranen.


    Danke und viele Grüße
    Wolfgang

  • Genau das schrieb ich doch - für Papiermembranen und deren Papierkonus.


    Was ich auch geschrieben habe - ich habe das LTS 50 ebenso für Membranen und deren Konus benutzt, die nicht aus Papier, sondern aus anderem (beschichtetes Gewebe) Material waren. Nehm z.B. einen alten Isophon MT, der ist original glänzend und leicht klebrig. Stand die Box "offen" 25 Jahre im Sonnenlicht, klebt da nix mehr. Mit LTS 50 ist es wieder leicht klebrig (und fängt den Staub).


    Das Zeug ist keine dicke Pampe, das ist dünner als Wasser und sowas von ergiebig, glaubst du nicht. habe damit schon einige TT und TMT und MT mit behandelt, aber das Fläschen ist immer noch halb voll (obwohl auch dicke 300mm Pumpen dabei waren). Wenn du das auf die kleine Kalotte mit der Minifläche aufträgst, veränderst du das Kalottengewicht im Milligrammbereich.
    Einen feinen weichen Pinsel - keinen Malerpinsel - solltest du schon haben. Sehr gut eignen sich die kleinen für Aquarellmalerei (die Dinger, die wir in den 60/70er Jahren in der Schule hatten)


    Ja, man kann das jetzt toddiskutieren und wenns und abers in den Raum werfen, kann man. Man kann auch einfach 9€ investieren und ausprobieren. Sorry, ich kann da nix für, bei mir wird nicht tagelang toddiskutiert, sondern gemacht. Liegt vielleicht daran, dass ich viele Jahre im Sondermaschinenbau weltweit auf Montage war. Da wurde nix toddiskutiert, da gabs auch keine ewigen wenns und abers, sondern Ideen wurden umgesetzt, war ja immer Termindruck. Hieß dann, klingt logisch, machen.


    Raum Trier ist ein bischen weit weg, sonst hätt ich gesagt, schnapp dir 2 HT und spring eben hier rein, dann machen wir das mit dem LTS 50.

  • Iss ja OK lieber Jo, immer locker bleiben ^^


    ich bin halt der Typ der nervt, alles hinterfragt und auch noch nachliest.
    Also hab ich die Beschreibung von Visaton gelesen und bei Dir nachgefragt.


    Ich werds testen und sage Dir nicht was es gebracht hat.
    Das haste jetzt davon 8)


    VG Wolfgang

  • Wolfgang, letztendlich triffst du die Entscheidung, nicht ich. Es mag durchaus möglich sein, dass das Gewebe im Sickenbereich dermaßen hart ist, dass auch eine "Neubeschichtung" der Kalotte absolut nix bringt.


    Hast denn schon einmal drüber nachgedacht, das Diaphragma auszutauschen? Es gibt doch reichlich Auswahl an Diaphragmen. Sofern du eine ruhige Hand und Geduld beim reparieren mitbringst, geht das locker von der Hand. Bekannter von mir hat so einige sehr seltene SEAS Kalotten wieder frisch gemacht, auch wenn das Diaphragma nicht zwingend für speziell diesen einen HT war, aber die Daten passten.


    Auf der anderen Seite: Ich kenne deine Boxen, bzw. die verbaute Weiche nicht. Normalerweise sollte es aber möglich sein, die Weiche entsprechend anzupassen, so dass wieder ein homogenes und lineares Frequenzgangbild da ist.


    Für Diaphragmen würde ich z.B. bei der Fa. Akustik Peiter anfragen. Der hat mir vor einiger Zeit das richtige Material (Spinnen, Spulenträger und Kleber) besorgt. So konnte ich mehrere rare Vifa TMT vor der Mülltonne retten.

  • Hallo an alle Interessierten,


    es gibt Neuigkeiten zum Thema.
    Es liegt tatsächlich an der fehlenden Beschichtung der Kalotte.
    Diese löst sich aus unbekanntem Grund auf.
    Man erkennt es erst bei genauem Hinsehen, am besten mit einer Lupe, dass die Waben im Textilstoff offenporig sind.
    Die Kalottenmembran muss eine geschlossene Oberfläche haben um den maximalen Schalldruck erzeugen zu können.


    Winfried (Boardname "Siedfleisch") hat zum Test eine Neubeschichtung angeboten. Er hat das richtige Mittel.
    Der HT ist vom beschichten zurück und klingt wieder einwandfrei.
    Laut und hochtonreich, im Gegensatz zu den leisen, nuscheligen, die ich noch habe.
    Mein Dank an Winfried für die saubere Arbeit.


    Eine Reparatur ist also relativ einfach möglich, sofern man das richtige Mittel hat.
    Betrifft alle baugleichen Hochtöner aus CL150, 172, 173, 185, 190 u.a.


    VG Wolfgang

  • HalloWolfgang,
    vielen Dank für diese wichtige Info!
    Vielleicht liest Winfried mit und kann uns informieren, welches Mittel das ist?
    Viele Grüße

  • Hallo Dergerd,


    das habe ich schon vergeblich versucht aus ihm heraus zu kitzeln.
    Es bleibt sein Betriebsgeheimnis. ;(
    Ist aber auch verständlich, denn wie ich jetzt weiß, ist er ein Professioneller.


    Es gibt aber im Netz die tollsten Vorschläge (Sprühkleber, Haarspray) für eine unprofessionelle Reparatur.
    Und Jo (Dirtiest) hat weiter oben das Mittel LTS 50 von Visaton vorgeschlagen. Könnte funktionieren.


    Ich hab im Moment keine Eile mit meinen noch defekten Hochtönern.
    Vielleicht find ich noch den entscheidenden Hinweis, bevor ich den Versuch mit LTS 50 mache.
    Kostet ja "nur" 11,22€ die Flasche.


    VG Wolfgang

  • Haarspray klingt witzig...;-)


    LTS 50: man bräuchte halt einen kaputten TestLS um seine Lieblinge nicht im Zweifel zu ruinieren ...


    Die Dualboxen hatten/haben (wenn i.O.) genügend Höhen und selbst mein P 42 hat eher zuviele Höhen und ist sehr sehr weit von einem dumpfen Sound entfernt! ^^

  • Ich hab Haarspray mal probeweise auf ein Stück Stoff gesprüht.
    Das wird richtig hart. Meiner Meinung nach zu unflexibel. Dafür riecht es gut :rolleyes:


    Sprühkleber dagegen ist recht dick im Auftrag (Gewicht?), aber flexibel und natürlich etwas klebrig.
    Kommt der Originalbeschichtung nahe.


    Von beidem bin ich nicht überzeugt.

  • ...na wenigstens konnten wir die Eingangsthese widerlegen, denn die Hochtöner sind definitiv von Haus aus nicht zu leise! Außerdem hast Du durch Deine "Forschung" hier mir wertvolle Orientierung zu dem Verschleiß der Dual-HT und den Merkmale dafür gegeben ...Danke! :)

  • Hallo zusammen!


    Ich denke, ich erklär erst mal den Effekt, zum dem geheimnisvollen Mittel kommen wir später.


    Auf den Photos von Wolfgang kann man ja ganz klar sehen, daß man nichts sieht. :D


    Selbst nachdem ich den HT in der Hand hatte, ist mir nicht sofort klar gewesen, daß da überhaupt keine Beschichtung mehr vorhanden ist. Nachdem ich ihn abgehört habe allerdings schon. So ein hohler, resonanter Ton, der zu hohen Frequenzen hin sofort drastisch leiser wird, das konnte nur eins bedeuten: eine offene Gewebekalotte.


    Der HT wurde zum Spaß mal gemessen, natürlich mit katastrophalem Ergebnis, dann neu beschichtet und nochmal gemessen. Der Unterschied ist riesig.



    Im maßgeblichen Bereich zwischen 5 - 10kHz fehlen über 12dB, das sind natürlich Welten. Das Gewebe ist nur der Träger oder Gerüst, die eigentliche Membran ist die Beschichtung. Wenn die fehlt, wird nur wenig Luft bewegt. Zu ganz hohen Frequenzen hin steigt der Schalldruck, weil hier die Luft nicht schnell genug durch das Gewebe flutschen kann. Insgesamt kann ein Gewebehochtöner dieser klassischen Machart nicht ohne eine luftdichte Beschichtung funktionieren.


    Ich hatte an sich nicht vor, in diesem Forum irgendwelche Werbung zu machen. Ich habe aber eine besondere, berufliche Beziehung zu alten Dual-Hoch- und Mitteltönern, nebenbei auch zu Revox, und wollte gerne helfen. Deswegen hab ich Wolfgang angeboten, seinen HT zu prüfen und ggf. in Ordnung zu bringen. Meine Mittelchen sind Industrieprodukte, die gibts sowieso nirgends im Versandhandel, deswegen hat es auch keinen Sinn, mich danach zu fragen.


    Ich würde jedem, der diese Prozedur selbst durchführen möchte, am ehesten zum Visaton-Produkt raten, das scheint mir in die richtige Richtung zu gehen. Alles andere hier genannte taugt nicht.


    Hier noch ein Bild von dem neu beschichteten Hochtöner.




    Beste Grüße: Win

  • Hallo Win,


    cool, vielen Dank für die wertvollen Infos! beruhigend zu wissen, daß man die HT (wohl auch MT) restaurieren kann, im Falle...


    :thumbup:

  • Moin zusammen,


    nach längerer Zeit kann ich jetzt positives berichten.
    Die Neubeschichtung der Kalotten mit dem Visaton LTS50 funktioniert.
    Insgesamt 3, bisher sehr leise Kalottenhochtöner aus CL190 und 173, habe ich 2x mal damit bestrichen.
    Vorher die Membranen von groben Verunreinigungen mittels Pinzette befreit, dann mit Spüliwasser und Pinsel abgewaschen und trocknen lassen.
    Das LTS50 trocknet sehr schnell.
    Danach mit einem Frequenzgenerator solange die Frontplatte am Magneten justiert bis der Ton klar und laut klingt.
    Eine Frequenz von 1000Hz habe ich als optimal zur Justage befunden.
    Die 4 Schrauben anziehen, fertig.


    Alle 3 klingen jetzt wieder einwandfrei.
    Bei allen lag es am durchlässigen Gewebe der Kalotten.
    Die werksseitige Beschichtung löst sich, aus welchen Gründen auch immer, im Laufe der Zeit auf.


    Vielen Dank noch mal an Win (Beitrag37) + Jo (26) die mich mit ihren Tipps darauf gebracht haben.


    VG Wolfgang

  • Danach mit einem Frequenzgenerator solange die Frontplatte am Magneten justiert bis der Ton klar und laut klingt.
    Eine Frequenz von 1000Hz habe ich als optimal zur Justage befunden.


    Hallo,
    reicht es also nicht aus, die Membran von außen einfach zu bestreichen?, Warum muß man den Magneten neu justieren?
    Grüße

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.