Eigenbau Phonoverstärker VS DUAL 1209

  • Hallöchen!


    Ich möchte hier meinen selbstgebauten Phonoverstärker vorstellen und habe noch ein paar fragen zum 1209:




    Die Front- und Rückblenden wurden auf meiner CNC Fräse gefräst. Über den rechten Schalter lässt sich die Schneidkennlinie (RIAA/Amiga) wählen.


    Innenleben:



    Der Verstärker selber basiert auf einem Schaltplan von Rod Elliott:


    http://sound.westhost.com/project06.htm



    Netzteil ist komplett selbst entworfen:



    +-17V, +-50 mV ripple (gemessen)


    Prinzipiell bin ich sehr zufrieden, der Klang lässt absolut nicht zu wünschen übrig. Allerdings habe ich ein ordentliches Brummen im Signal, welches sich durch versuchsweises verbinden von Masse und Schutzerde beheben lässt. Mein Dual wurde vom Vorbesitzer auf Cinch umgebaut:
    DUAL 1209
    Da der Plattenspieler kein separates Erdkabel hat, gehe ich davon aus dass der Vorbesitzer einfach nur die DIN-Stecker abgetrennt und durch Cinch ersetzt hat. Ich vermute deshalb dass im Dreher Gehäusemasse und Schaltungsmasse verbunden sind.


    Die Frage ist nun, ob dass direkte verbinden von GND und Schutzerde im Phonoverstärker legitim ist, oder etwas dagegen spricht. Weiterhin wäre noch interessant ob es sinnvoll wäre, ein separates Erdkabel an den 1209 anzubringen, oder es so bleiben kann wie es momentan ist.


    Achso: Die dahinter hängende Stereoanlage hat keinen Schutzleiter, von daher ist die Gefahr einer Masseschleife nicht gegeben.



    MfG Urs

  • Hi Urs !


    Ganz schick. Erinnert mich an früher, als ich auch noch mehr Geräte selber gebastelt habe.

    Da der Plattenspieler kein separates Erdkabel hat, gehe ich davon aus dass der Vorbesitzer einfach nur die DIN-Stecker abgetrennt und durch Cinch ersetzt hat. Ich vermute deshalb dass im Dreher Gehäusemasse und Schaltungsmasse verbunden sind.

    Das ist die Regel.
    Da aber hierzulande und "in unserer Preisklasse" kaum ein Gerät erdfreie Eingänge hat, macht das auch keinen großen Unterschied.


    Die Frage ist nun, ob dass direkte verbinden von GND und Schutzerde im Phonoverstärker legitim ist, oder etwas dagegen spricht. Weiterhin wäre noch interessant ob es sinnvoll wäre, ein separates Erdkabel an den 1209 anzubringen, oder es so bleiben kann wie es momentan ist.


    Soweit ich mich entsinne, ist die Masse des rechten Kanals oben im Armkopf mit der Schirmung verbunden. Das ist prinzipiell sowieso nur Dreileiterbetrieb, da dem Arm auch das fünfte Kabel für den Anschluß der Schirmung im Kopf fehlen. Also würde ein separates Massekabel das Problem eher nur vergrößern, denn *dann* gibt es doppelte Massewege.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Gut, dann werde ich dem Gerät wohl noch einen Groudlift Schalter verpassen. Bin mir nur noch nicht so richtig sicher wo, hinten ist nicht mehr wirklich viel Platz:


  • Wenn Du da nicht gerade einen 3 kV Messerschalter rein bauen willst sehe ich da kein Problem...


    Schönes Käschtle.
    So eine zwei gliedrige RIAA Entzerrung hatte ich vor rund 30 Jahren schon unter den FIngern. Sind bei rauschenden Verstärkergliedern sehr effektiv um vor allem das störende hochfrequente Rauschen weg zu bekommen.
    Bei modernen OPs eigentlich nicht mehr nötig bringt sie heute doch das gewisse >etwas< ...

    Grüße


    Torsten - Der Hammer Donars eben... ;)


    Harte Ware: CS 620 Q; CS 630 Q; CS 2235 Q; REVOX B 795; CV 5650; CV 120; SONY STR DB830; Harman Kardon AVR 500; Castle Trend 2 - MOD als Satelliten; JBL SMS 50 MOD als Subwoofer; Eigenbauten aus Visaton DSM 25 FFL, MRS 13 NG und Mc Farlow ST 30/100; Heco Phon 23; Auf ISOPHON Chassis basierende Surround Rundstrahler; Subwoofer Verstärker unbekannter Marke; Slim Mixer SM 850; Kunstkopf Eigenbau basierend auf Sennheiser Elektreten; Tascam US 122 ...

  • Hallo,


    ganz schön gross der PhonoPre.
    Wäre es eigentlich nicht möglich gewesen, das Netzteil extern anzubinden?
    Die schräge Abzeiloptik der Frontplatte ist mal sehr cool :thumbup:


    Ich habs mir da etwas einfacher gemacht.
    Bausatz gekauft, Gehäuse weggeworfen, neues gemacht und die Schaltung um
    eine regelbare Verstärkung ergänzt.


    Grüsse

  • Hallo,
    ich habe die Erfahrung bei Phono gemacht, das jedes Kabel und jeder Stecker
    zuviel nur Probleme erzeugt.


    Da Deine Anlage keine Schutzerde hat- warum bist Du nicht dabei geblieben?
    Ich hätte das Netzteil extern gebastelt und in die PhonoVorstufe eine absolut
    saubere Gleichspannung eingespeist.
    So wie es aussieht, sind die Chinch-Buchsen isoliert eingebaut.
    Hast Du einmal probiert die Masse der Chinch-Buchsen mit dem Gehäuse der
    Phono-Vorstufe zu verbinden?
    Was noch helfen könnte, wäre einmal zu überprüfen wie denn die Phase des 220v Netz
    durch die Anlage läuft.
    http://www.audiotronic-service.de/faq/phase.html
    Gruß und Glück
    Andreas

  • Grund für Selbstbau ist relativ simpel: Ich bin E-Technik Student und hab Spaß an solchen Sachen :) Man kann irre viel bei der tatsächlichen Umsetzung von Theorie in Praxis lernen.


    Ursprünglich waren Schaltungsmasse und Erde absolut galvanisch getrennt, genau dass hat aber zu nem ordentlichen Brummen geführt ;) Nicht umsonst werden Plattenspieler im Allgemeinfall geerdet, die induzierte Spannung des Systems beträgt meistens nur ein paar mV, manchmal sogar nur µV. Der Metallrahmen wirkt dann als schöne, große Antenne für die Netzfrequenz (und alle Harmonischen davon). Jetzt mit der Verbindung ist dass besser aber auch immer noch nicht perfekt. Leider bin ich momentan 24/7 mit lernen beschäftigt, ansonsten hätte ich mir dass Problem nochmal genauer angeschaut.


    Anbei noch eine Messung der Versorgungsspannung:




    Und ein 2kHz Signal aus dem Funktionsgenerator:



    Ein Div sind 20ms, man sieht schön die 50 und 100 Hz im Signal. Es sieht aber erstaunlicherweise schlimmer aus als es eigentlich ist, das Brummen stört beim eigentlichen abspielen nicht.


    Auf der ToDo liste steht auf jeden Fall mal zu testen, ob dass ganze beim betrieb mit 2 9V Blockbatterien aufhört zu brummen. Wenn dass der Fall ist müsste man sich dass Netzteil nochmal genauer ansehen.


    MfG Urs

  • Hi Urs !


    Wenn Du ein externes Steckernetzteil verwendest, reicht in der Regel die Anschlußstrippe als wunderschöne Empfangsantenne, die allerhand Dreck aus der Luft und dem Stromnetz einschleppt.
    Da kann man nochmal einen Ferritkern mit ein paar Windungen Lackdraht als Drossel *vor* der Gleichrichtung vorschalten, oder das Kabel ein paar Windungen um einen Ferritring wickeln und zwei 10nF Keramikkondis von der Wechselspannung gegen die elektrische Masse als "Stör-Fänger" installieren.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So es hat mir keine Ruhe gelassen und hier nochmal im Batteriebetrieb:



    Unterschied wie Tag und Nacht :D Wenigsten weiß ich nun, dass an der Spannungsversorgung zu arbeiten ist... als erstes werde ich wohl die 10µF Elkos C7 und C8 durch 100µF ersetzen. (Zum Glück gibts bei Segor die passenden). Ferritperlen werde ich mir wohl auch noch besorgen.


    MfG Urs

  • Hi Urs !

    Unterschied wie Tag und Nacht :D Wenigsten weiß ich nun, dass an der Spannungsversorgung zu arbeiten ist... als erstes werde ich wohl die 10µF Elkos C7 und C8 durch 100µF ersetzen. (Zum Glück gibts bei Segor die passenden). Ferritperlen werde ich mir wohl auch noch besorgen.

    Ja - Netzstromversorgung für hochverstärkende Vorstufen ist immer ein Thema für sich.
    Da habe ich schon erwachsene Männer weinen sehen ... :D


    Bin ich mal gespannt, wie das ausgeht.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.