Tonarmabsenkung beim Dual 491

Hi !

Das klingt ein bißchen danach, als ob die Hubhöhe des Lifts auf Maximum gedreht wurde und der Stößel hinten am Tonarmlager mit einem Ruck rausfährt. Abgesehen davon, daß ihm vielleicht etwas dämpfendes Silikonöl fehlt. Dann müßte der Arm beim Absenken aber auch ziemlich schlagartig runterplumpsen.

Der Tonarmlift hat eigentlich zwei Einstellpunkte:
1. die Einstellschraube am Hebellager (silberne Schlitzschraube auf halben Weg zwischen Tonarmlager und Lifthebel)
2. den Hubbolzen im Stößel (am Tonarmlager - drückt von unten gegen den Arm)

Ich würde 1 mal um eine Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn drehen und gucken, ob sich an dem Verhalten was ändert.
Mit dem Gewicht hat das wenig zu tun. Sofern Du die Auflagekraft einmal richtig eingestellt hast und der Arm dazu vom Tonarmlift völlig entkoppelt war und sich in Nulllage sauber ausgependelt hat (= Unterkante Headshell liegt knapp überhalb der Tonarmstütze) dann sollte der Teil in Ordnung sein.

Peter aus dem Lipperland

Zitat von stevie

danke für Deine Antwort.

Bitte sehr - gern geschehen.
Bin neu hier ... aber mal gucken, was geht.

Zitat von stevie

Die Liftplatte hatte ich schon geschmiert und ausgewechselt. Es hat sich nicht verändert. Des weiteren hatte ich auch die Stellschraube verstellt, auch hier änderte sich bis auf die verhinderte manuelle Bedienung nicht.
Ich bin ein wenig ratlos.

Hmmm. Tja.

Senkt sich der Arm denn wenigstens beim Lösen des Lifthebels wieder normal ab ?

Ich kenne den Effekt von einem meiner alten Dreher, aber da ist die gesamte Liftfunktion eher "digital" ... schwupps rauf, klatsch wieder runter, wenn man den Hebel losschnippst. Da liegt es einfach daran, daß die dämpfende Silikonschicht einfach nicht mehr vorhanden ist. Wenn ich Deine Fehlerbeschreibung richtig verstanden habe, ist es egal, wie sachte man den Hebel anzieht, der Arm klackt nach oben und "federt" sozusagen im Tonarmlager noch ein paarmal zurück. Richtig ?

Das klingt dann eher danach, als ob der Heberbolzen (der den Arm letztlich nach oben drückt) in seiner Führung klemmt und durch den Druck des Lifthebels irgendwann nach oben schnellt. Ich muß mir nochmal das Servicemanual angucken ....

Nicht sehr erleuchtend, aber vielleicht suchen wir am falschen Ende: die Liftschiene, die Hebel und Lift verbindet, ist am vorderen Ende mit einer Feder abgedämpft. Vielleicht klemmt da was ?

Z.B.: Wenn Du den Lifthebel ziehst, biegt sich die Schiene etwas und wenn der Druck zu groß wird, klackt sie vorne an der Abfederung nach unten .... ?
Guck' Dir den Spaß doch mal aus der Nähe an, wenn Du den Lifthebel langsam anziehst. Irgendwo muß die Energie doch herkommen, die den Tonarm nach oben schießen läßt.

Ansonsten bin ich mit meinem Latein auch ziemlich am Ende. (Ultra Posse Nemo Obligatur .... )
Und ich habe auch kein Vergleichsgerät, wo ich mal eben was ausprobieren könnte. Mein ganzes "Duales System" steht in meinem Außenlager ... zu weit um da heute noch hinzufahren und einen 491 oder ein vergleichbares Chassis habe ich leider sowieso nicht.

Peter aus dem Lipperland

Zitat von stevie

Sie gaben mir den Hinweis, daß der Bolzen (ich denke der Bolzen in der Liftplatte) mit Wacker Silikon Öl aufgefüllt ist und wenn der mit falschem Öl in Verbindung gebracht wird seine Dämpfung verliert.
Weißt Du, wo dieses Öl hinein muß?

Schau mal hier (link) : TIP : Tonarmlift neu einfetten!

Zitat von stevie

heute habe ich mich mal ans Telefon begeben und bei Revisound in Hannover angerufen. Dort reparieren sie vor allen Dingen Verstärker, warten aber auch Plattenspieler. Sie gaben mir den Hinweis, daß der Bolzen (ich denke der Bolzen in der Liftplatte) mit Wacker Silikon Öl aufgefüllt ist und wenn der mit falschem Öl in Verbindung gebracht wird seine Dämpfung verliert.
Weißt Du, wo dieses Öl hinein muß?

Hallo Stephan !

Fehlendes oder falsches Silikonöl am Heberbolzen wirkt m.E. nach immer in beiden Richtungen. Beim Anheben schnalzt der Arm hoch, beim Absenken fällt er einfach runter. Ist das nicht der Fall, also senkt sich der Arm nach wie vor einigermaßen sanft ab, kann es das eigentlich nicht sein. Ist mir jedenfalls noch nie untergekommen. Aber ich lerne auch immer noch täglich dazu.

Der Bolzen ist in der Tat der Heberbolzen, der hinten vor dem Lager sitzt und den Arm hebt. Er muß in der Länge mit dem Silikonöl eingestrichen werden. Heißt: den Krempel von unten zerlegen. Da gibt es die schon zitierte Anleitung. Ist nicht ganz trivial, aber auch keine Raketentechnik. (Leute mit zwei linken Händen oder vier Füßen werden dabei Probleme haben ...)

Das Öl gibt es m.E. nach auch hier von jemandem im Forum, der mal eine Magnumportion gekauft hat ...

Ich bin einfach ganz dusselig in Bielefeld in einen Modellbauladen gelatscht und habe nach 500.000er Silikonöl gefragt, wie es für RC Mobile in "Ball Bearing Differential Gears" verwendet wird. Da dient es dazu, zwischen den beiden Antriebsscheiben eine Sperrwirkung zu erzwingen. Man kann das auch im Internet bestellen. Für unsere Zwecke braucht man 300.000er und 500.000er, je nach dem. Da muß man ins Servicemanual gucken, beim 491 wird wohl 500.000er eingesetzt.

(Das Zeug ist nicht billig ! 25ml 500.000er aus Japan z.B. von Kyosho kosten schnell 25 Euronen (inkl. Versand). 300.000er aus obskurer Quelle mit Graupner Aufdruck gab es kürzlich mal irgendwo für um 9 Euro für 50ml (plus Versand). Dafür reicht so eine Buddel für manchen Plattenspieler oder für die Fachdämpfung bei diversen Cassettenrecordern für einen Großteil der aktiven Lebenszeit ... sofern man sich bei den Basteleien nicht versehentlich stromtechnisch hinrichtet)

Das Silikonöl löst sich gern in Wohlgefallen auf, wenn es mit vielen anderen Mineralölen, Reinigungsspray auf Alkoholbasis oder Kontaktspray zusammenkommt. Gerade bei "Gründlicher Systemreinigung" kann man versehentlich Schäden anrichten, wenn man es an der falschen Stelle zu gut meint.

Peter aus dem Lipperland