Mal wieder 1218

  • Hallo,


    heute habe ich meinen 1218 auf Cinch-Kabel umgerüstet, sieht optisch gut aus, ob's funktioniert habe ich noch nicht getestet, denn es gibt schon wieder ein neues Problem:


    Eine Feder (eingekreist) ist offensichtlich gebrochen, denn an einem Ende fehlt die Einhängeöse. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, sie gehört zum Antiskating. Das Ganze befindet sich unter dem Tonarmlager. Die im Bild zu erkennende eingehängte (nicht eingekreiste) Feder jedenfalls ist über das an ihr befindliche Teil (das hebelartige, an dem auch die kaputte Feder hängt) mit dem Antiskating-Regler verbunden.


    Ist das arg schlimm, wenn ich die Feder entferne? Hätte ich dann im schlimmsten Fall halt kein Antiskating, oder ist die Feder für was anderes gut? Leider habe ich weder Bedienungs- noch Serviceanleitung zur Hand.


    Schon mal dankeschön
    Schlippo

  • Hallo,
    ja, das ist die Antiskatingfeder. Sie hat am Ende keine Einhängöse, sondern wird in einem Loch in dem silberfarbenen Segment mittels Siegellack befestigt. Das Entfernen der Antiskatingfeder würde den Spieler quasi unbrauchbar machen. Die Feder muß unbedingt wieder befestigt werden. Ob die Antiskating-Einrichtung danach wieder einwandfrei und betragsmäßig genau funktioniert, ist schwer zu sagen...
    Viel Erfolg
    Marc

    Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht unendlich, sondern nur etwa eine Milliarde Kilometer pro Stunde. Das ist aber für unsere Verhältnisse vollkommen ausreichend.

  • Dann werde ich wohl mal mein Lieblingswerkzeug (Heißklebepistole :D) benutzen müssen.
    Was heißt "quasi unbrauchbar"? Ist es wirklich so schlimm? :(
    Wie groß ist das Loch? Ist es das mit ca. 5 mm Durchmesser?


    Oje, mein armer 1218, steht jetzt ganz alleine und ausgebaut und kopfüber auf zwei 50er CD-Spindeln in der kalten Werkstatt ...

  • So, jetzt habe ich die Feder einfach ausgebaut. Der Spieler hat jetzt zwar kein Antiskating mehr, funktioniert aber ansonsten einwandfrei. Da er sowieso fast ausschließlich Schellacks abspielen soll, ist das auch zu verschmerzen.


    Dank hochwertiger Kabel und extra Masseleitung fast kein Brummen und gar kein Surren, nur normales Rauschen vom Vorverstärker (aber nur bei extremer Lautstärke hörbar). Ich bin begeistert! :D:D:D


    Vielen Dank an alle, die mir bei der Fehlersuche an meinem 1218 geholfen haben!

  • Zitat

    Da er sowieso fast ausschließlich Schellacks abspielen soll, ist das auch zu verschmerzen.

    Welches System hast Du denn montiert? Die Kompensation der Skating-Kraft ("Antiskating") ist um so wichtiger, je geringer die Auflagekraft ist. Wenn Du für Deine Schellackplatten ein Kristall- oder Keramiksystem, z.B. das CDS 630 oder 650 mit 4-5 p Auflagekraft benutzt, geht es auch ohne Antiskating. Darunter wird es kritisch. Ohne Antiskating wird der Tonarm während des Abtastens zur Plattenmitte hin gezogen (Skating). Dadurch wird die effektive Auflagekraft an der inneren Rillenflanke größer, an der äußeren kleiner als gewollt (eingestellt). Es kommt zu einseitigen Verzerrungen und ungleichmäßiger Abnutzung von Platte und Nadel. Bei hohen Auflagekräften wirkt sich das praktisch nicht aus, bei kleineren sehr wohl.
    Gruß
    Marc

    Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht unendlich, sondern nur etwa eine Milliarde Kilometer pro Stunde. Das ist aber für unsere Verhältnisse vollkommen ausreichend.

  • Zitat

    Bei hohen Auflagekräften wirkt sich das praktisch nicht aus, bei kleineren sehr wohl.


    Ach? Ich dachte, je größer die Auflagekraft, desto größer die benötigte Antiskatingkraft. Schon wieder was dazugelernt :D
    Dann ist die Skala also sozusagen verkehrt herum (bei 0 die größte Kraft), oder? ?(


    Wenn das auch stimmt, wäre das also gar nicht schlimm, wenn ich beim Wiedereinkleben der Feder diese mehr straffen würde als sie eigentlich gehört?


    Oder denke ich da mal wieder in die völlig falsche Richtung?


    Heieieiei, ist das alles kompliziert ...

  • Zitat

    Ach? Ich dachte, je größer die Auflagekraft, desto größer die benötigte Antiskatingkraft. Schon wieder was dazugelernt
    Dann ist die Skala also sozusagen verkehrt herum (bei 0 die größte Kraft), oder?

    Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Die Antiskating-Einstellung ist betragsmäßig (skalenmäßig) identisch mit der Auflagekraft-Einstellung. Du hast natürlich recht, die benötigte Antiskating-Kraft wächst mit der Auflagekraft. Was ich meinte war folgendes: Die Notwendigkeit, ÜBERHAUPT eine Skating-Kompensation vorzunehmen, ist nur bei "modernen" Systemen mit relativ geringer Auflagekraft gegeben, weil sich die Skating-Kraft hier stärker (relativ zur Auflagekraft) auswirkt. Etwas übertrieben ausgedrückt: Ein Grammpohon benötigt kein Antiskating, da die Auflagekraft so extrem ist, daß sich das Skating nicht oder kaum auswirkt. Ich bitte die mitlesenden Experten, mich zu korrigieren, wenn meine Erklärung falsch sein sollte.
    Gruß
    Marc

    Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht unendlich, sondern nur etwa eine Milliarde Kilometer pro Stunde. Das ist aber für unsere Verhältnisse vollkommen ausreichend.

    Einmal editiert, zuletzt von Plattenwechsler ()

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