606 Motor quitscht

Hallo Egon,

bitte erwarte kein Allheimittel oder gar eine Garantie bei solchen Problemen. Das ist absolut dein Bier! Wenn Du aber den Motor schon ausgebaut und teilweise zerlegt hast, dann kann ich dir auch folgende Tips geben:

- Alle Lager mit Ethanol ausspülen.
Im Gegensatz zum Rat deines Apothekers, hilft in diesem Fall "viel" wirklich "viel". Die "Brühe" muß nur so runterlaufen und seit 20 Jahren "verharztes" Fett muß sich restlos lösen.

- Alle Lager mit Pressluft ausblasen.
Der Sinn dieser Übung dürfte klar sein - feinste Späne fliegen davon. Notfalls Schritt 1 wiederholen.

Wenn alles funktioniert hat, sind die Lager jetzt klinisch rein. Nun steht die Frage im Raum ob man neu Schmieren soll - und wenn - mit was.

Das ist eine sehr gute Frage, die ich Dir leider auch nicht wirklich beantworten kann. Meine bisherigen Erfahrungen sagen aber, daß es nicht schadet eine Mischung aus Graphitpulver und Kugellagerfett zu verwenden. Beide Zutaten bekommst Du im Baumarkt deines Vertrauens für zusammen gut 5 Euro. Okay, mit dieser Menge kannst du dann leicht 1000 Plattenspieler versorgen, aber kleiner gehts halt nicht.

Ja, ich habe die Lager meines 731 so behandelt - ein, zwei Tropfen - und ich höre bisher kein Rumpeln. Graphit schadet nicht. Es lagert sich in den mikroskopisch kleinen "Dellen" eines Lagers ab und füllt diese aus. Wer einmal "Materialkunde" oder ähnliches hatte, wird das wissen.

Neue Vorschläge?

bfn hevo

Hallo hevo,

welche "Lager " am 731er meinst Du den damit und wie erreicht man die zur Wartung?

ralph

Hallo Ralph,

Achtung - das Folgende betrifft nur den EDS 920 Motor z.B. im CS731!

Das "Geheimnis" des Auseinanderbauens liegt unter der Kappe mit der dicken Schraube in der Mitte, welche mit drei kleinen Schrauben am Motorblock befestigt ist. Vorher ist der Motor vom Chassis abzuschrauben - ebenso die Leiterplatten, denn die hängen am Motor dran.

Ist die Kappe ab, ist der erste Sicherungsring auf der Motorwelle zu entfernen und das Zahnrad abzunehmen (Achtung: Genau hinter den Zähnen des Zahnrades befindet sich eine feine Spule in sehr geringem Abstand. Wer die beschädigt kann gleich an dieser Stelle aufhören...) Dann ist noch eine dickere Stahlscheibe abzunehmen. Dahinter befindet sich ein weiterer Sicherungsring. Nimmt man den ab, kann man die Motorwelle nach oben aus der Lagerbuchse ziehen. Dann alles säubern, wieder zusammensetzen und dabei hoffen nichts kaputtgemacht zu haben.

Ich kann nur empfehlen, beim Auseinanderbauen reichlich Fotos zu machen - auch von den Drähten, die man abziehen muß. Wer kein passendes Werkzeug hat, sollte besser nicht an den Sicherungsringen zerren oder biegen und sich darauf beschränken nur das Zentrallager in der Schutzkappe neu zu schmieren. Bei mir war dieses Lager übrigens im Originalzustand mit "Graphitpaste" geschmiert.

bfn hevo