Gelegentlich taucht er in Diskussionen und Umfragen als einer der schlechtesten je gebauten Dual-Plattenspieler auf: der 2110.
Da man fast nichts über dieses Plastik-Prunkstück findet, bin ich mal etwas ausführlicher.
Stammt aus der Thompson-Ära und wurde meines Wissens zwischen 1987 und 1991 gebaut. Der hier abgebildete war (und ist) mein erster Plattenspieler, vom ersten selbst erjobbten Geld. Hat mich damals (o tempora, o mores!) im frisch eröffneten Blöd-Markt 179 DM gekostet, soweit ich mich erinnere.
Technisch ist er teilweise spartanisch, teilweist staunt man selbst bei diesem riemengetriebenen Plastikteil über Reste der alten Steidinger-Tradition. Kleine Reste. So das Gegengewicht mit Antiresonator und die solide funktionierende Abschaltautomatik. Das Tonabnehmersystem (DMS 245 mit DN 245) ist nicht berauschend. Einsteigerklasse eben.
Das Gerät ist fast vollständig aus Plastik, auch der Lifthebel und der Geschwindigkeitsumschalter (33 und 45 U/min). Kein Subchassis, sehr leichter Plattenteller. Dieser wird mit einer einfachen Klammer auf dem Lager gehalten.
Die Auflagekrafteinstellung ist ebenso primitiv wie gewitzt - in dieser Preisklasse! Alles passiert über das Drehen am Gegengewicht. Der Spieler muss gerade stehen, dann schwebt der Arm, wenn man das Gegengewicht auf "Null" bringt. Die Auflagekraft entsteht dann nicht, wie es längst Dual-typisch war, über eine Feder, sondern über das Verdrehen dieses Gewichts.
Nicht meckern kann man über das wirklich eigenständige, typische spät-80er-Design, wie ich finde: Die für den Spieler charakteristischen, teilweise als Linien stilisierten Rillen findet man an der Front, unterhalb des Tonarms, und selbst am Tonabnehmersystem und am Plastiktonarmlifthebel wieder.
Gelaufen ist er allerdings nur 2 Jahre bei mir. Dann kam der 750er. 
Diese Woche habe ich ihn nach 20 Jahren Standzeit entstaubt und angeworfen: Läuft wie am 1. Tag!
Auch wenn er für viele kein "echter" Dual mehr ist: Es gab und gibt deutlich schlechtere Einsteiger-Spieler!