Audion T6500 (CT 1640) ohne Ton

  • Liebe Experten,


    ich besitze seit zwei Jahren einen Audion T6500. Schon das Äußere verrät eine gewisse Ähnlichkeit mit den guten alten Dual-Geräten der späten 70er (nur das Gehäuse ist nicht so hochwertig).




    Von innen zeigt sich dann aber zweifelsfrei, dass es sich technisch um eine abgespeckte Variante des CT 1640 handelt.



    Nachdem das Gerät immer zu meiner Zufriedenheit funktioniert hat, bereitet es mir nun Kummer. Alles begann damit, dass der Ton mitunter kurz aussetzte, und dann aber nach einer Minute oder so wieder da war. Die Aussetzer wurden häufiger, bis hin zu einem richtigen Stottern des Tons. Und nun kommt gar nichts mehr.


    Leider bin ich kein großer Checker, was den Durchblick durch Schaltungen betrifft. Aber ich kann einen Lötkolben und ein Messgerät bedienen. Als Fehlerursache kann ich einen Wackelkontakt an der Ausgangsbuchse ausschließen; dort ist alles in Ordnung. Auch die Sicherungen habe ich überprüft. Sind alle okay. Alle Anzeigen verhalten sich ganz normal. Der Empfang klappt also scheinbar. Nur gelangt das Ton-Signal nicht bis zum Ausgang.


    Wo kann es stecken geblieben sein? Wo und wie kann ich mit der Fehlersuche beginnen? Bin für alle Tipps äußerst dankbar.

  • Hallo,
    wissenswert wäre, ob alle Wellenbereiche und beide Kanäle gleichermassen betroffen sind bzw. waren!
    Mittlerweile ist wohl selbst kein minimales Rauschen zu vernehmen?


    Ingo

    Einmal editiert, zuletzt von Softon ()

  • Hey Ingo,


    normalerweise habe ich halt immer UKW gehört. Daher war ich mir nicht sicher, was mit den anderen Wellenbereichen ist. Jetzt habe ich gerade mal eine Wurfantenne angeschlossen und die Anzeigen beobachtet, während ich am Frequenz-Rad gedreht habe. Ergebnis: Die Feldstärke-Anzeige schlägt aus. Auf jeden Fall sowohl im Bereich UKW als auch im Bereich KW.


    Bei der Gelegenheit habe ich auch noch eine weitere interessante Beobachtung gemacht: Wenn ich die Lautstärke meines Verstärkers sehr weit aufdrehe, höre ich ein leises Flüstern, bei dem es sich ganz klar um das gewünschte Radioprogramm handelt. Der Ton ist folglich zwar da, wird aber vor dem Ausgang des Tuners nicht auf den nötigen Pegel verstärkt. Welches Bauteil kann die Schuld dafür tragen?


    So weit die Platinen ohne Rumschrauben sichtbar sind, habe ich alle Bauteile einmal mit dem Auge gründlich begutachtet. Kann keinen Fehler erkennen. Es ist kein Elko ausgelaufen und kein Widerstand durchgebraten. Kommt einer von den ICs als Ursache in Betracht? Die sind netterweise auf Sockeln montiert und darum leicht zu tauschen.


    Viele Grüße
    Nils

  • Hallo Nils,

    Welches Bauteil kann die Schuld dafür tragen?

    überprüfe mal alle Bauteile im Bereich der Muting-Schaltung. vielleicht ist das Poti nur verstellt oder defekt.
    Dann kann der 4fach-OP defekt sein. Und zu guter letzt die Stummschalter an den Tasten.

  • Hallo Hajo,


    danke für den Hinweis. Ich habe inzwischen einen Blick auf die Muting-Schaltung geworfen. Dummerweise unterscheidet sich mein Gerät in dem Bereich etwas vom CT 1640. Bei mir ist der Muting-Ein-Aus-Schalter mit dem Poti verbunden, d.h. vor der 0-Stellung des Potis gibt es noch einen Schalter. Und dieser Schalter funktioniert definitiv. So weit reichen meine Mess-Fähigkeiten. Mein Problem tritt also unabhängig davon auf, ob das Muting eingeschaltet ist oder nicht.


    Anstelle des IC 702 des CT 1640 gibt es bei mir einen IC 1402 (ist ein LM 3302N). Lohnt es sich, dass ich mir den einmal genauer vorknöpfe? Falls ja - wie soll ich das anstellen? Ich habe leider keine Idee, was ich da sinnvollerweise messen könnte.


    Wäre für weitere Tipps immer noch äußerst dankbar.
    Grüße, Nils

  • Hallo Nils,

    Bei mir ist der Muting-Ein-Aus-Schalter mit dem Poti verbunden, d.h. vor der 0-Stellung des Potis gibt es noch einen Schalter. Und dieser Schalter funktioniert definitiv.

    Dann ist das die Schaltung des CT1641.

    Anstelle des IC 702 des CT 1640 gibt es bei mir einen IC 1402 (ist ein LM 3302N). Lohnt es sich, dass ich mir den einmal genauer vorknöpfe?

    Warum nicht? du siehst im Schaltbild an den 4 Operationsverstärkern, die sich in dem IC befinden, an den Anschlüssen Spannungswerte, die blau eingeramt sind. Prüf mal die Werte. Sie dürfen nicht stark von den vorgegebenen Messwerten abweichen. Am Anschluss 3 liegt die Versorgungsspannung von 15 Volt und 12 liegt an Masse.

  • Hey Hajo,


    vielen Dank für die konkreten Instruktionen. Mit Deiner Anleitung habe ich mich heute ans Werk gemacht. Tatsächlich weichen einige Werte stark vom Soll ab:
    Pin 1: 0,1V (Soll 15,6)
    Pin 2: 0,1V (Soll 15,6)
    Pin 4: 5,2V (Soll 6)
    Pin 5: 6,2V (Soll 6,5)
    Pin 6: 5V (Soll 5,7)
    Pin 7: 6,4V (Soll 6,9)
    Pin 8: 1,8V (Soll 2,2)
    Pin 9: 0,7V (Soll 2,3)
    Pin 10: 1,8V (Soll 2,2)
    Pin 11: 0,9V (Soll 2,3)
    Pin 13: 0,1V (Soll 15,6)
    Pin 14: 0,1V (Soll 15,6)


    Kann ich aus der krassen Differenz zwischen Ist und Soll an den Pins 1, 2, 13, 14 folgern, dass der IC hinüber ist?


    Viele Grüße & einen erholsamen Feiertag.
    Nils

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