Yamaha MC-9 an Dual 1019: Justage?

  • Hallo allerseits,


    über eine Freundin habe ich einen Dual 1019 in erkennbar gutem Zustand bekommen. Kaum Korrosion, Teller läuft fast lautlos, Tonarmmechanik und Automatik voll funktionsfähig.


    Der montierte Kristall-Abstaster (630) klang aber eher... historisch. :D Jedenfalls hatte ich mich nach einigem Stöbern hier im Forum fast schon für den Kauf eines Nagaoka MP-10 entschieden, weil a) billig und b) mit ja anscheinend für diesen Tonarm empfehlenswertem sphärischen Nadelschliff versehen.


    Andererseits habe ich ja noch das gute alte Yamaha MC-9 von meinem leider defekten 714Q. Wenn ich mich recht erinnere, relativ scharfer elliptischer Schliff, aber noch in gutem Zustand und halt super Klang.


    Also hab ich's mal gewagt und das MC-9 eingebaut. Was soll ich sagen: Hervorragend! Gute Höhenwiedergabe, auch an kritischen Stellen keine für mich erkennbare Zischneigung o.ä.


    Mache mir allerdings etwas Sorgen, weil ich den Abtaster "frei nach Schnauze" montiert habe. Dabei habe ich sogar noch die gute, alte Original-Audio-Montageschablone von 1984. Nur sind auf der derart kurze effektive Tonarmlängen wie beim 1019 überhaupt nicht vorgesehen.


    Daher meine Frage: Wie justiere ich den Abtaster am 1019 am besten? Hier habe ich ja noch ein paar andere Schablonen gefunden: http://www.vono.ch/akustik/ers…plattenspieler/index.html - aber welche nehmen?


    Oder würdet Ihr mir sogar generell vom MC-9 an diesem Plattenspieler abraten?


    Danke + Grüße,


    Wolfram

    2 Mal editiert, zuletzt von Wolfram ()

  • Hallo,


    da ich nur sphärische Nadel am 1019 benutze, handhabe ich das eben etwas lässiger :D.
    Wenn Du Dir die TK ansiehst, wirst Du an den Seiten je eine Einkerbung sehen (ist zumindest bei meinen Exemplaren so).
    Die Nadel sollte sich ziemlich genau in der Flucht dieser Einkerbung befinden.
    Danach würde ich das nochmal mit der Audio Schablone überprüfen.
    Dabei würde ich einfach den kürzsten Tonarm annehmen.
    Genauer wäre es sogar, noch den Aufsetzpunkt über eine Relation zu berechenen und auf die Schablone zu übertragen ;).


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Zitat

    Oder würdet Ihr mir sogar generell vom MC-9 an diesem Plattenspieler abraten?


    Nö, erlaubt ist was Spaß macht und gut klingt. Ich selbst habe zu meinem großen Vergnügen auch eher bessere Tonabnehmer am 1019 (als das CDS 630 :D). Mit kleinen Unzulänglichkeiten des kurzen Ärmchens kann man leben, der 1019 macht Spaß.


    Allerdings: Vielleicht ist dir aufgefallen, dass der Tonabnehmer sehr mit der Schnauze nach unten hängt, wenn er eingebaut ist. Entsprechend schief sitzt die Nadel in der Rille, der VTA entspricht nicht den vorgesehenen 20°. Von Dual gab es früher einen Unterlegkeil für den Tonkopfträger (bzw. wurde wohl mit dem Gerät mitgeliefert), der diese Schieflage korrigierte. Heute muss man sich so etwas selbst schnitzen, sägen, feilen, bohren. Es lohnt sich sehr, den Tonabnehmer in die Waagerechte zu bringen.


    Dein u.a. Link auf die Einstellschablonen schläft derzeit, ich meine aber, zu wissen, welche Schablonen das sind. Grundsätzlich kannst du ohne Bedenken eine einfache Schablone nach Baerwald (Nullpunkte bei 66mm und 121mm) benutzen (es gibt jedoch Tonabnehmer, die sich konstruktionsbedingt nicht 100%ig damit justieren lassen. Mit Nullpunkten bei 70mm und 117mm (Loefgren) klappt's dann i.d.R.).
    Der einfache Weg ist die Benutzung der originalen Einstelllehre (siehe Abb.). Vielleicht wohnt eins der Boardmitglieder in deiner Nähe und kann dir so was leihweise zur Verfügung stellen.


    Gruß


    Pit

  • Zitat

    Original von pet
    Wenn Du Dir die TK ansiehst, wirst Du an den Seiten je eine Einkerbung sehen (ist zumindest bei meinen Exemplaren so).
    Die Nadel sollte sich ziemlich genau in der Flucht dieser Einkerbung befinden.


    Hehe... das kommt bei mir schon zufällig ziemlich genau hin ;) Ist ein TK11, glaube ich.

    Zitat


    Danach würde ich das nochmal mit der Audio Schablone überprüfen.
    Dabei würde ich einfach den kürzsten Tonarm annehmen.
    Genauer wäre es sogar, noch den Aufsetzpunkt über eine Relation zu berechenen und auf die Schablone zu übertragen ;).


    Tatsächlich kommt bei mir auch hier die Justage ungefähr hin, wenn man einen Aufsetzpunkt jenseits der kürzesten angegeben Tonarmlänge annimmt. Werde das dann nochmal feinjustieren, danke!


    Und hättest Du Bedenken, daß ich mir mit dem MC-9 die Rillen ausmeißele oder bevorzugst Du die sphärischen Nadeln nur wegen des Klangs?

  • Zitat

    Original von keinplan


    Nö, erlaubt ist was Spaß macht und gut klingt. Ich selbst habe zu meinem großen Vergnügen auch eher bessere Tonabnehmer am 1019 (als das CDS 630 :D). Mit kleinen Unzulänglichkeiten des kurzen Ärmchens kann man leben, der 1019 macht Spaß.


    Mir auch. Schön!

    Zitat


    Allerdings: Vielleicht ist dir aufgefallen, dass der Tonabnehmer sehr mit der Schnauze nach unten hängt, wenn er eingebaut ist. Entsprechend schief sitzt die Nadel in der Rille, der VTA entspricht nicht den vorgesehenen 20°. Von Dual gab es früher einen Unterlegkeil für den Tonkopfträger (bzw. wurde wohl mit dem Gerät mitgeliefert), der diese Schieflage korrigierte. Heute muss man sich so etwas selbst schnitzen, sägen, feilen, bohren. Es lohnt sich sehr, den Tonabnehmer in die Waagerechte zu bringen.


    Ja, von dem Problem hab ich hier auch gelesen. Aber so einen Keil halbwegs genau selber schnitzen? Weiß nicht, ob ich mir das so zutraue.

    Zitat


    Dein u.a. Link auf die Einstellschablonen schläft derzeit, ich meine aber, zu wissen, welche Schablonen das sind. Grundsätzlich kannst du ohne Bedenken eine einfache Schablone nach Baerwald (Nullpunkte bei 66mm und 121mm) benutzen (es gibt jedoch Tonabnehmer, die sich konstruktionsbedingt nicht 100%ig damit justieren lassen. Mit Nullpunkten bei 70mm und 117mm (Loefgren) klappt's dann i.d.R.).
    Der einfache Weg ist die Benutzung der originalen Einstelllehre (siehe Abb.). Vielleicht wohnt eins der Boardmitglieder in deiner Nähe und kann dir so was leihweise zur Verfügung stellen.


    Das wäre natürlich großartig. Wohne in Dortmund und bin jede Woche in Münster.


    Meine Freundin sagte, es sei auch noch etwas Zubehör vorhanden, eventuell ist da ja auch die Einstellehre bei.

  • Hallo,


    ich antworte mal so:
    Bei mir stehen genug Plattenspieler mit langem Tonarm herum :].
    Ich hatte mal ein AT 95E auf einem 1019 probiert.
    Das war es sogar nicht, weitere Versuche mit elliptischen Nadeln habe ich mir daher gespart ;).
    Zur Bauzeit des 1019 gab es bereits mit dem Shure M-55E ein System mit elliptischer Nadel.
    Die Kombination wurde aber nie angeboten.
    Vielleicht machst Du ja nochmal einen entsprechenden Thread im Bereich Nadeln/Tonabnehmersysteme auf ;).


    Gruß


    pet


    edit:
    In Baumärkten gibt es Holzkeile für Türen.
    Diese haben mit 18 mm schon die richtige Breite.
    Mann muß also nur den richtigen Abschnitt aussägen und 2 Löcher bohren, das wars!
    Ich habe auch mal Fotos davon hier herein gestellt.
    Im Moment finde ich sie aber irgendwie nicht ?(.

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

    Einmal editiert, zuletzt von pet ()

  • Zitat

    Original von pet
    In Baumärkten gibt es Holzkeile für Türen.
    Diese haben mit 18 mm schon die richtige Breite.
    Mann muß also nur den richtigen Abschnitt aussägen und 2 Löcher bohren, das wars!
    Ich habe auch mal Fotos davon hier herein gestellt.
    Im Moment finde ich sie aber irgendwie nicht ?(.


    Danke, ich werde mal im Baumarkt schauen! Im "1019 - Butter bei die Fische"-Thread habe ich auch schon die Maße des Originalkeils gefunden (eben die 18mm breit bei 1 auf 2,2mm Höhe).

  • Der eigentliche Keil, sorgt ja ersteinmal dafür, daß der Winkel stimmt.
    Je nachdem wie hoch das System baut, ist dann u.U. noch ein weiterer Spacer nötig.
    Die Holzkeile sind, glaube ich, 6 cm lang.
    Je nachdem welches 1,8 cm Stück man da heraussägt, hat man den Spacer auch schon gleich miterledigt ;).
    Ich habe um bei meinem 1019 ein Pioneer PC-3MC zu montieren, den Keil vorne bei etwa 3 mm Höhe abgeschnitten.
    In der Packung sind 10 Stück, damit kann man schon etwas probieren :D.


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Gut zu wissen :)


    Ich habe gerade mal mit der Audio-Schablone etwas nachjustiert und meine, die Höhen klingen jetzt noch sauberer. Wie auch immer... ;)


    Gegenüber einer Einstellung anhand der senkrechten Justagestriche vorne am TK-11 und am MC-9 ist der Abtaster jetzt sichtbar nach außen hin verdreht. Scheint aber so zu passen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfram ()

  • Hallo allerseits,


    wollte mich nochmal melden, nachdem ich es jetzt endlich mal geschafft habe, mir im Bauhaus diese Holzkeile zu besorgen und einen zurechtzustutzen.


    Ich hätte pets Rat folgen und das Teil gleich in Spacer-Höhe zurechtschneiden sollen- statt dessen habe ich mit an den Maßen des Originalkeils orientiert und den Rest mit Distanzscheiben/röhrchen erledigt. Was wohl mit dazu führte, daß die Justage zu einer ganz ordentlichen Fummelei wurde- die Schrauben nur "halb" lösen, um den TA minimal zu verrücken ist kaum möglich. Egal- letzten Endes hat's hingehauen. Habe mich dabei der Original-Audioschablone bedient, mit Überhangsjustage über F+G und Kröpfungseinstellung an B.


    Und klingt's jetzt besser? Meinem Eindruck nach nicht wirklich, jedenfalls was Verzerrungen angeht. Allerdings hab ich die heute nach erneutem Einbau nochmal gehörten Platten gestern erst nach zwei oder drei Bier konsumiert- was offenbar auch Folgen für das Gehör hat... man kann sich nicht nur Frauen schönsaufen... :D Und außerdem meine ich zuvor eine kleine Kanalungleichheit festgestellt zu haben (mehr Höhen im rechten Kanal, der dadurch einen Tick lauter schien), die jetzt definitiv weg ist. Das ist doch auch schon was.


    Hab auch nochmal eine alte DHFI-Testplatte (Schlagwerk + Barockmusik) aufgelegt- da klingt selbst das Glockenspiel ziemlich sauber. Was den Verdacht nährt, daß die abseits davon gehörten Ex-Lieblingsplatten wohl etwas abgenudelt sind. Außerdem hab ich früher naß abgespielt, tja...


    Im übrigen habe ich auch noch Reibrad- und Tellerlager geölt, was die Auslaufzeit bei 78upm von knapp 30 auf 90 Sekunden gesteigert hat. Damit kann ich erst mal leben.


    Bleibt noch der leichte Brumm durch den DIN/Cinch-Adapter. Aber die meisten Platten rumpeln sowieso lauter...


    Jedenfalls bis hier schon mal vielen Dank!


    Grüße,


    Wolfram


    EDIT: Eins noch: Das MC-9 habe ich auf 1,5p eingestellt, das Antiskating aber auf 2,1, weil das in der 1019-Bedienungsanleitung bei Verwendung einer elliptischen Nadel (mit allerdings anderen Maßen) empfohlen wird (http://dual.pytalhost.eu/1019/dual1019-12.jpg). Korrekt? Die Nadel scheint jedenfalls beim Aufsetzen im "leeren" Innenbereich einer Platte weder nach innen noch nach außen zu wandern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wolfram ()

  • Hallo,


    schön, daß es so funktioniert hat :].
    Die Auslaufzeit ist aber eigentlich immer noch eher bescheiden.
    90 Sekunden sollte er etwa von 33 auslaufen.
    Mal eine Schnell + Einfachmethode:
    Mit dem Rüssel einer WD 40 Sprühdose die obere Lagerschale etwas herunterdrücken und den einen oder andere Sprühstoss abfeuern :D.
    Dann den Plattenteller wieder aufsetzen und das ganze ein paar Minuten laufen lassen.
    Danach Plattenteller wieder runter und mit Q-Tips oder ähnlichem, möglichst viel von dem WD 40 aufsaugen.
    Danach etwas Motoröl 10W40 oder ähnlich, einfüllen.
    Gute Fahrt ;).


    Nächste Baustelle:
    Ich würde wirklich einen kompletten Umbau auf Cinch vornehmen.
    Die Belegung am Kurzschließer findest Du in den FAQs.
    Weil ich noch einen Phonokanal am Mischpult frei hatte, der aber etwa 2 meter entfernt ist, habe ich meinen 1019 auf 2 meter lange Cinchkabel aus RG 62 umgerüstet.
    Wäre jetzt zwar bei dem zur Zeit verwendeten Pioneer PC3MC nicht wirklich wichtig gewesen, aber so kann ich halt auch mal ein MM System montieren ;).
    Und das beste;
    RG 62 bekommt man wirklich für ganz schmales Geld.
    Der einzige Nachteil besteht darin, daß es ziemlich steif ist.
    Man muß sich also etwas über die benötigte Länge klar werden, sonst wird es etwas unhandlich.


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.


  • Danke... wird beim nächsten Tankstopp ausprobiert... vollsynthetisches 5W40 ist vorhanden! :D



    Also Cinchkabel intern abstecken oder kappen (für Letzteres wurden hier im Board ja offenbar schon schwere Vorwürfe erhoben, wegen mutwilliger Zerstörung von Originalteilen)?


    RG 62 sagt mir jetzt nichts, aber das sollte sich ändern lassen. An Cinchkabeln und -steckern ist hier eh kein Mangel.


    Nochmal die Frage nach der Antiskating-Einstellung: Klingt das so ok?


    Danke + Grüße,


    Wolfram

  • 'Morgen, Wolfram


    Du erwähnst ein leises Brummen bei deinem 1019. Wenn du tatsächlich die originale Leitung ersetzen solltest und den Spieler sowieso in der Mache hast, solltest du bei dieser Gelegenheit die diversen Kontaktstellen penibelst säubern. Diese waren bei meinem 1019 anfangs die Ursache für mancherlei Unbill: So können die Headshellkontakte angelaufen sein, in der eigentlichen Headshelly wie am Tonabnehmereinschub. Letztere können auch im Laufe der Zeit etwas an Spannung verloren haben; ein klein wenig nach außen biegen wirkt Wunder (so scheint mir die 1019-Headshell trotz ihres robusten Aussehens kritischer bezüglich Kontaktproblemen zu sein, denn die zierlichere der 12xx-Modelle).


    Am Kurzschließer machst du mit der Reinigung weiter, auch da sind Übergänge, die zu Kontaktproblemen führen können. Die Anschlussfahnen für das Signalkabel schließlich sollten ebenso blank sein, die Steckschuhe des Kabels ebenso (wenn du nicht löten magst). Ob du schließlich einfach den DIN-Stecker der Originalleitung kappst und RCA-Stecker anbringst oder nach Anleitung die Masseverbindung am Kurzschließer trennst und ein neues Kabel mitsamt getrennter Masseleitung anbringst, ist nach meiner persönlichen Erfahrung (und offensichtlich auch der anderer im Board) egal. Wenn die eine Variante Probleme bereitet, erprobst du die andere; so sind verregnete Sonntage gerettet. - Solltest du ernsthafte Probleme mit Boardmitgliedern wegen der Zerstörung von Originalteilen, sprich bundesdeutschem Kulturgut, bekommen, Todesdrohungen gar, schrei laut um Hilfe. Ich sende dir dann gerne eine neue originale Leitung aus meiner Bastelkiste zu: Schwarz, grau oder nikotinbraun in verschiedenen Abstufungen. :D


    "... Teller läuft fast lautlos", schreibst du. Das hohle* Tellerlager ist nach meiner Erfahrung ein Grund für Ärger mit Nebengeräuschen. Penibelste Reinigung und Schmierung mit geeigneten Mitteln ist daher unabdingbar - weniger, um den Weltrekord im Tellernachlauf zu erringen, vielmehr um dieses so gut es geht ruhig zu stellen. Pet hat dir hierzu ja Hinweise gegeben.
    (* Hier ist, neben der Mechanik für den Automatikbetrieb, der Hauptunterschied dieses 'Consumergeräts' zu seinen Treibradzeitgenossen von Thorens und Garrard: Deren Tellerlager sind zwar insgesamt einfacher, primitiver, sorgen aber für weniger Probleme).
    Säubere bei dieser Gelegenheit das Treibrad und vor allem die entsprechende Lauffläche des Plattentellers. Da kann sich im Laufe der Jahrzehnte einiges ansammeln, das für deftiges Rumpeln sorgt.


    Sollte der Motor Geräusche von sich geben, findest du in den FAQ Hinweise, wie du diese auch im Interesse der Lebensdauer desselben beseitigst.


    Keinerlei Probleme hatte ich (anders als mit 1219, 1229 und 1209) mit der Tonarmlagerung. Dies scheint ein für die Ewigkeit gebautes Teil zu sein. Ebenso wenig Probleme macht die Mimik des Automatikgeraffels (anders, als bei meinem süßen 1209. Da konnte das eine oder andere Teil auch mal im Takt der Musik mittanzen. Eine Kugel Knetgummi - zur Not Kaugummi - an der einen oder anderen Stange stellt diese ruhig).


    Ein leicht verkanteter Einbau des Tonabnehmers bei korrekter Justage sollte dein ästhetisches Empfinden nicht stören. Diesen Tod müssen wir 1019-Lover wegen des kurzen Ärmchens sterben (Musik hören, nicht Geräte gucken). Ebenso ist es letztlich egal, ob der Tonarm parallel zum Plattenteller liegt, solange der Tonabnehmer dies tut. Hierfür sorgst du ja z.B. mit Pets Türkeilen. Deine Einstellung des Antiskating schließlich entspricht der Empfehlung für elliptische Abtastnadeln in der Anleitung. Wir müssen uns darauf verlassen, dass diese Hand und Fuß hat. Du kannst selbstverständlich, so du Zeit und Muße hast, mit geeignetem Quellenmaterial das Antiskating nach Gehör einstellen - m.E. die einzig wirklich verlässliche Methode, wenn es denn um absolute Genauigkeit geht, gehen muss (ich selbst bin da eher, hm, unempfindlich, sofern mich Verzerrungen nicht regelrecht anspringen).


    Gruß


    Pit



    PS: Pets Tip bezüglich RG 62 ist gut (wenn man von der erwähnten Störrigkeit des Kabels absieht). Mit den Kabeln jedoch, mit denen ich den 1019 und andere Duals an die GSPs angeschlossen habe, bin ich gewiss bei Kabelfreaks persona non grata: Dürre, in den Abmessungen irgendwelchen Beipackstrippen oder den Originalstrippen entsprechende Käbelchen mit angespritzten Plastiksteckern, selbstkonfektioniert aus Dreimeterstrippen, die ich irgendwann mitgenommen habe aus der Conrad-Grabbelkiste. Naja, die sehr flexible PVC-Hülle ist (weniger wichtig) schön durchsichtig, die Metallteile der Stecker sind (verkaufsfördernd, aber gewiss auch Korrosion verhindernd) vergoldet und Innenleiter sowie Schirmung sind (wohl wichtiger) überdurchschnittlich massiv.
    Geboren sind diese aus der Not, bei der Überholung eines 1229 auch das etwas vergammelte Originalkabel zu ersetzen. Nix im Haus außer diesem 'Murkskabel', Flachsteckern aus der Autobastelkiste, Taschenmesser und Crimpzange, entstand so ein Kabel. das dienen sollte, bis ich dazukäme, etwas 'Vernünftiges' zu besorgen. Keine lange Rede: Überraschung, Quercheck mit einem Kabel von einem anderen Dual (v.d. Hul), noch mehr Überraschung - und erneut ab zur Grabbelkiste bei Conrad. So wurden zwischenzeitlich bei allen anderen Dualplayern die teuren, gewiss guten, aber nervtötend unflexiblen und fetten Kabel durch die dürre Billigstrippe ersetzt und ich vermisse nichts. Wird wohl so sein, dass diese in ihren elektrischen Werten zufällig wunderbar passt (oder im Voodoofaktor). - Die geringschätzenden Blicke, das Kopfschütteln anderer ob der unmöglichen dünnen Käbelchen ertrage ich stoisch (und verzapfe schlimmstenfalls was von Highend-Geheimtip :D :D).


    PPS: Solltest du dein Yammi irgendwann wieder für einen anderen Spieler benötigen, ist ein Nagaoka m.E. keine schlechte Idee. Ich habe, sehr zufrieden, ein MP-20 am 1019 (ich mag jedoch die Nagaokas, abgesehen von der Farbgebung, generell. Ein ganz neues MP-300 befindet sich an einem anderen Dual). Dieses darf gelegentlich jedoch neuerdings auch einem AT 12 weichen, das ich mithilfe eines Tips des überaus rührigen Pet hier im Board (danke Pet) mit einer Shibatanadel ausgestattet habe.

    Gibt es wichtigeres als Musik? Ja, Stille, allein, zu zweit - mehr denn je. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von keinplan ()

  • Zitat

    Original von keinplan
    'Morgen, Wolfram


    Hallo Pit!


    Zitat


    Du erwähnst ein leises Brummen bei deinem 1019. Wenn du tatsächlich die originale Leitung ersetzen solltest und den Spieler sowieso in der Mache hast, solltest du bei dieser Gelegenheit die diversen Kontaktstellen penibelst säubern. Diese waren bei meinem 1019 anfangs die Ursache für mancherlei Unbill: So können die Headshellkontakte angelaufen sein, in der eigentlichen Headshelly wie am Tonabnehmereinschub. Letztere können auch im Laufe der Zeit etwas an Spannung verloren haben; ein klein wenig nach außen biegen wirkt Wunder (so scheint mir die 1019-Headshell trotz ihres robusten Aussehens kritischer bezüglich Kontaktproblemen zu sein, denn die zierlichere der 12xx-Modelle).


    Die Headshell heißt bei mir TK111 (oben hatte ich noch auf TK11 getippt). Darin hab ich die Kontakte schon (grob) gereinigt, kann man sicher noch besser machen. Habe aber auch keine Aussetzer, Kanalungleichheiten oder einen Höhenabfall bemerkt.


    Der DIN-Stecker hängt über zwei Adapter am Cinch-Eingang meines Yamaha AX-700: Einmal ein DIN-Cinch-Adapter, davor aber noch ein Zwischenstecker, der wohl die Steckerbelegung ändert(?). Das Brummen liegt nur wenig, aber hörbar über dem Brumm des MC-Eingangs an sich. Es wird stärker, wenn ich Headshell oder Chassis berühre oder das zusätzliche Erdungskabel des DIN-Cinch-Adapters an den Verstärker anschließe. Von daher hoffe/glaube ich, daß es eher an dieser Steckerlösung als an Kontaktproblemen liegt. Aber wir werden sehen!


    Zitat


    Am Kurzschließer machst du mit der Reinigung weiter, auch da sind Übergänge, die zu Kontaktproblemen führen können. Die Anschlussfahnen für das Signalkabel schließlich sollten ebenso blank sein, die Steckschuhe des Kabels ebenso (wenn du nicht löten magst). Ob du schließlich einfach den DIN-Stecker der Originalleitung kappst und RCA-Stecker anbringst oder nach Anleitung die Masseverbindung am Kurzschließer trennst und ein neues Kabel mitsamt getrennter Masseleitung anbringst, ist nach meiner persönlichen Erfahrung (und offensichtlich auch der anderer im Board) egal. Wenn die eine Variante Probleme bereitet, erprobst du die andere; so sind verregnete Sonntage gerettet. - Solltest du ernsthafte Probleme mit Boardmitgliedern wegen der Zerstörung von Originalteilen, sprich bundesdeutschem Kulturgut, bekommen, Todesdrohungen gar, schrei laut um Hilfe. Ich sende dir dann gerne eine neue originale Leitung aus meiner Bastelkiste zu: Schwarz, grau oder nikotinbraun in verschiedenen Abstufungen. :D


    Wenn ich das Teil eh teildemontiere, kann ich auch die Nerven empfindlicher Boardmitglieder schonen und das Originalkabel vorsichtig abstecken und in ein samtgepolstertes Kistchen betten... :D Muß allerdings sagen, daß ich die Kombination von weißem Stecker an grauem Kabel und brauner Dual-Zarge unter ästhetischen Gesichtspunkten eher fragwürdig finde...


    Unter verregneten Sonntagen leide ich leider weniger als unter regelmäßigem Zeitmangel...


    Zitat


    "... Teller läuft fast lautlos", schreibst du. Das hohle* Tellerlager ist nach meiner Erfahrung ein Grund für Ärger mit Nebengeräuschen. Penibelste Reinigung und Schmierung mit geeigneten Mitteln ist daher unabdingbar - weniger, um den Weltrekord im Tellernachlauf zu erringen, vielmehr um dieses so gut es geht ruhig zu stellen. Pet hat dir hierzu ja Hinweise gegeben.
    (* Hier ist, neben der Mechanik für den Automatikbetrieb, der Hauptunterschied dieses 'Consumergeräts' zu seinen Treibradzeitgenossen von Thorens und Garrard: Deren Tellerlager sind zwar insgesamt einfacher, primitiver, sorgen aber für weniger Probleme).
    Säubere bei dieser Gelegenheit das Treibrad und vor allem die entsprechende Lauffläche des Plattentellers. Da kann sich im Laufe der Jahrzehnte einiges ansammeln, das für deftiges Rumpeln sorgt.


    Sollte der Motor Geräusche von sich geben, findest du in den FAQ Hinweise, wie du diese auch im Interesse der Lebensdauer desselben beseitigst.


    Ich hab's mir gestern nacht nochmal genau angehört: Ich höre sowohl ein leises Klackern als auch leichte Schleifgeräusche, wenn der Motor läuft. Kann mich, ehrlich gesagt, nicht erinnern, daß das Klackern schon vor der Schmierung dagewesen wäre- vielleicht hatte ich aber auch nicht so genau hingehört-... jedenfalls herrscht Totenstille, wenn der Antrieb abschaltet und der Teller ausläuft. Spricht das nicht eher dafür, daß die Geräusche von Motor oder Treibrad kommen?


    Zitat


    Ein leicht verkanteter Einbau des Tonabnehmers bei korrekter Justage sollte dein ästhetisches Empfinden nicht stören. Diesen Tod müssen wir 1019-Lover wegen des kurzen Ärmchens sterben (Musik hören, nicht Geräte gucken). Ebenso ist es letztlich egal, ob der Tonarm parallel zum Plattenteller liegt, solange der Tonabnehmer dies tut. Hierfür sorgst du ja z.B. mit Pets Türkeilen. Deine Einstellung des Antiskating schließlich entspricht der Empfehlung für elliptische Abtastnadeln in der Anleitung. Wir müssen uns darauf verlassen, dass diese Hand und Fuß hat. Du kannst selbstverständlich, so du Zeit und Muße hast, mit geeignetem Quellenmaterial das Antiskating nach Gehör einstellen - m.E. die einzig wirklich verlässliche Methode, wenn es denn um absolute Genauigkeit geht, gehen muss (ich selbst bin da eher, hm, unempfindlich, sofern mich Verzerrungen nicht regelrecht anspringen).


    Komischerweise sitzt der Abtaster jetzt wieder gerade in der Headshell. Wie gesagt: Über Audio-Schablone mit angenommener effektiver Tonarmlänge von 202mm und 20,8mm Überhang justiert. Kann nur vermuten, daß ich vorher den Überhang komplett falsch eingestellt hatte, was dann durch die Verdrehung des Abtasters teilweise kompensiert wurde. Hm. Wie sieht das denn bei Dir aus- auch etwas verdreht, wenn ich Dich richtig verstehe?


    Antiskating nach Gehör einzustellen, das werd ich mir wohl eher schenken. Ich hab an sich ziemlich empfindliche Ohren, jedenfalls sagen mir andere Leute immer "ich hör da nix", wenn mir irgendwas auffällt, insofern hoffe ich, daß mir allzu üble Fehleinstellungen auch beim Hören auffallen würden.


    Kabelfetischist bin ich übrigens auch nicht. Aber Dein Beispiel zeigt ja, daß man Voodoo auch mal andersrum verwenden kann... ;)

  • Zitat

    Original von Wolfram
    ... heißt bei mir TK111 (oben hatte ich noch auf TK11 getippt).


    TK 11 ist schon richtig. Soweit ich weiß erhielten die Shells ein Kleberchen mit einem anderen Code, wenn sie gemeinsam mit einem bestimmten Tonabnehmer verkauft wurden.


    Leichte Schrägstellung des Tonabnehmers in der Shell ist nicht nur ein Problem des 1019. Dies tritt u.U. abhängig von der verwendeten Schablone und der zugrunde liegenden 'Philosophie' auch bei längeren Tonarmen ein. Wenn es nicht der Fall ist, um so besser.


    Ein leise klackerndes Geräusch könnte tatsächlich vom Motor herrühren (abgenutzter Lagerspiegel). Ich quatsch nicht lange, schau dir die von einem Boardmitglied dankenswerterweise verfasste Anleitung in Ruhe an.


    Gruß


    Pit



    PS:


    Zitat

    ... daß ich die Kombination von weißem Stecker an grauem Kabel und brauner Dual-Zarge unter ästhetischen Gesichtspunkten eher fragwürdig finde...


    Dann kommt vielleicht doch eins meiner Zigarrenrauchgefärbten Kabel infrage? ;)

    Gibt es wichtigeres als Musik? Ja, Stille, allein, zu zweit - mehr denn je. ;)

  • Zunächst nochmal meinen Dank für den Hinweis auf die Anleitung- die ist ja wirklich top! Ohne derartige Hinweise würde ich garantiert bei der Demontage scheitern.


    Eine Frage habe ich noch hierzu...

    Zitat

    Original von keinplan
    PPS: Solltest du dein Yammi irgendwann wieder für einen anderen Spieler benötigen, ist ein Nagaoka m.E. keine schlechte Idee. Ich habe, sehr zufrieden, ein MP-20 am 1019 (ich mag jedoch die Nagaokas, abgesehen von der Farbgebung, generell. Ein ganz neues MP-300 befindet sich an einem anderen Dual). Dieses darf gelegentlich jedoch neuerdings auch einem AT 12 weichen, das ich mithilfe eines Tips des überaus rührigen Pet hier im Board (danke Pet) mit einer Shibatanadel ausgestattet habe.


    ...wenn Du das AT12+Shibata dem ja auch schon nicht mehr ganz billigen MP-20 vorziehst, könnte ich dann damit rechnen, daß diese Kombination bei mir noch besser klänge als das MC-9?


    Ich habe einerseits zwar eben diesen Yamaha AX-700, der meiner Erinnerung nach einen besseren MC- als MM-Eingang haben soll. Andererseits paßt das MC-9 mit seiner hohen Nadelnachgiebigkeit vielleicht auch nicht so optimal zum 1019...

  • Du hast, Wolfram, das Wort 'gelegentlich' übersehen.


    Die Tonabnehmer, die ich regelmäßig an den verschiedenen Spielern verwende (Benz Ace H, Ortofon Venice & 2M Blue, Nagaoka MP 20 / MP 300, Garrott P77 / K2), sind mehr oder weniger aktuell und gut, die Phonostufen (GSP) ebenso. Dennoch habe ich auch das eine oder andere alte Schätzchen in der Bastelkiste liegen, dessen Wiederentdeckung sich gelegentlich lohnt (ich bin Mann, ich spiele gern). So auch das unscheinbare AT 12 - und kürzlich habe ich mich ertappt, wie ich ein M 75 nachdenklich in den Fingern drehte ... ;).


    Das MC-9 hat doch gar keine so hohe Nachgiebigkeit (wenn ich der Cartridge DB glauben darf), liegt mithin beim derzeitigen Standard für MCs und ist so, außer an ultraleichten Spaghettiarmen, überaus universell einsetzbar. Ich gehe nicht davon aus, dass es nicht zum Stummel des 1019 passen sollte. Mein olles AT ist um einiges weicher.


    Du hast ja gewiss 'Butter bei die Fische' gelesen und bist so sicher informiert, welch unterschiedlichste Tonabnehmer die 1019-Lover im Board da zu ihrer Zufriedenheit drangeschnallt haben. So sind dies bei mir das MP-20 und das K2 und nun eben auch das AT 12. Dass die Unterschiede dieser Tonabnehmer in ihrer Charakteristik hörbar sind, dass es sich lohnt, abhängig von Musikmaterial und Laune, gelegentlich zu wechseln, spricht doch eindeutig für den 1019.


    Erlaubt ist, was gut klingt.


    Gruß


    Pit



    PS: Die Überholung des Motors lohnt sich sehr. So bekommst du herrliche Ruhe in die Kiste.

    Gibt es wichtigeres als Musik? Ja, Stille, allein, zu zweit - mehr denn je. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von keinplan ()

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