Hallo Zivi
ich dachte der Verstärker soll nun verrosten....
Neulich legte ich hier "Dark side of the moon" auf. Bekanntermaßen beginnt die Platte mit einem Puls. Ganz leise und sehr niederfrequent. Das mußte ich sehr laut drehen
(Die MOSFET-Endstufe liefert 2x200W Sinus an 4 Ohm).
Als es dann etwas lauter wurde, stürmten meine Kinder aus ihner Zimmern zu mir und fragten, ob wir jetzt ein Erdbeben hätten. Oh Mann- der ganze Schuppen hatte gebebt. Aber so muß es nunmal sein. Damals hatten die Platten auch noch Dynamik und waren eben nicht mit Kompressoren zu einem Ideal-Einhehits-Optimode-Konstantmatsch zusammenkomprimiert.
Da hats noch geknallt. Und heute: Matschsound mit 6dB Dynamik A' la Marke Flauer Fußball.
(Natürlich fahre ich Vollgas, wenn es die Autobahn hergibt- was denn sonst?)
Auf einer Sylvesterfeier in Dänemark hatten wir den MOSFET-Verstärker auch stundenlang "Full Power" an. Plötzlich wurde es ganz leise. OK- Temperatursicherung hat angesprochen. Kein Problem. Aber wo kam der Telefonsound noch her? Aus dem anderen Kanal. Da war längst der Basslautsprecher abgefackelt (und keiner hats bemerkt).
Ha Ha Ha ich weiß. KLar die Party war dann over. Am nächsten Morgen haben wir denn 'nen guten AUDAX-Lautsprecher vom Kumpel aus'm Auto rausgeholt und in die kaputte Box geschraubt.
Nun aber möchte ich nochmal meine Sichtweise des Verstärkerkrachens kundtun:
1. Die Überlastsicherung (Strombegrenzung) spricht an. Dieses hat zur Folge, daß der Verstärker unter ganz bestimmten Lastbedingungen ( Canton LE 109) anfängt, zu schwingen. Und er schwingt auch nur so lange, wie die Überlastsicherung aktiv ist. das hört sich dann an, wie ein Krachen.
Unter Normalbedingungen denke ich, schwingt er nicht mehr. das Hast Du ja mit den "Querkondensatoren" hinbekommen.
2. Wenn der Verstärker schwingt, dann wird er das mit sehr hohen Frequenzen machen. 100kHz...1Mhz. Daher sind die RC-Glieder am Ausgang acuh für so hohe Frequenzen ausgelegt.
3. Eine Lautsprecherbox stellt keinen reinen ohmschen Widerstand dar. Sie weist, je nach Frequenz, mal ein induktives, mal ein kapazitives Verahalten auf. Wie sehr, hängt von der Box ab ( Lautsprecher und Weiche).
Ich berichtete bereits, daß auch mein uralter CV61 "kreischende" Geräusche von sich gegeben hat. Wie sehr, oder ob überhaupt, das hing vom angeschlossenen Lautsprecher ab. So gesehen würde ich den Fall Cv1750 auf sich beruhen lassen.
Ach ja, und meine MOSFET-Endstufe hat auch, allerdings ohne Strombegrenzung" unter bestimmten Aussteuerungsbedingungen geschwungen. Das klang, als wenn die Spule des Basslautsprechers im Magneten kratzt. Mein Adrenalin war dabei von 0 auf 100% in 50ms. Ein Nachmessen ergab, daß die Schwingung zwischen ca. 70 und 90% von Vollaussteuerung unter Last (Also am Lautsprecher und Gottlob auch am Widerstand) auftrat. Ich habe tagelang gelötet und geforscht, bis das Schwingen weg war. Das ist ein ganz mieses Thema - schwingende Verstärker.
Geholfen hatte damals:
Gatewiderstand der Endtransistoren vergrößern.
Ferritperle über die Gateleitungen
Am Treiber einen Kondensator vergrößern
Und die Versorgungsspanung mit einem RC-Glied 100R+100n in Reihe gegen GND dämpfen (glaube ich).
Ein Serien-L zum Ausgang und die RC-Glieder vom Ausgang gegen GND könnten sehr hilfreich sein.
Temperaturschalter mit 100°? Ist das nicht etwas viel?
Ich hab mal schnell nachgesehen. Bei 100° Gehäusetemperatur darf der Halbleiter
(MJ802, weil ich nur die Daten schnell hatte) nur noch ca. 50% der maximalen Verlustleistung "verbraten". Meine Endstufen schalten alle bei 60°.
So, das war viel Gelaber...
Gruß
Norbert