Hallo und ein frohes neues Jahr!
Ich möchte dann auch mal meinen frisch restaurierten DUAL 1229 vorstellen.
Herkunft
Ich habe ihn aus einem Kleinanzeigenblatt in Bonn durch puren Zufall bekommen, weil ich die Zeitung in einem Kaffee liegen sah, die Anzeigen las und prompt dort angerufen habe. Das Gerät stammt aus dem Erstbesitz des Verkäufers, mit namentlicher Rechnung und allem Drum und Dran. Auch die große Klapp-Schiebehaube war einwandfrei intakt, ein echter Glücksfall also (zumal der Kauf gar nicht geplant war).
Wartung
Wie auch immer, das Gerät wurde von mir zerlegt, entharzt und neu gefettet, der Motor wurde zerlegt und mit dem orignal Öl neu geschmiert. Ein Steuerpimpel, eine neue Antiskatingscheibe (Handanfertigung eines Kunstschmiedes und Boardmitglieds), etc. folgten noch und der Zarge habe ich einen neuen Lack (DB 737/classicweiß) verpaßt, sowie den Tellerrand an der Maschine auf Hochglanz poliert. Letzteres ist aber nur von kurzer Dauer, wenn man häufiger mit den Schweißfingern an den Teller faßt. Also habe ich etwas Astonish genommen und den Hochglanz in eine leicht Matte Oberfläche zurück verwandelt, die deutlich unempfindlicher ist. Ich hätte ihn auch mit Klarlack überziehen können, aber im Falle einer Beschädigung des Lackes sähe das dann erst recht blöd aus. Jetzt kommt noch ein neu vulkanisiertes Reibrad dazu und dann isser quasi neuwertig.
Auf die Vulkanisationsaktion bin ich mal gespannt, weil ich zwar noch ein original verpacktes NOS-Reibrad bekommen habe, dies aber auch nicht mehr wirklich rumpelfrei ist. Das NOS-Reibrad ist daher im Moment montiert und das ursprüngliche habe ich zur Aufarbeitung gegeben.
Erfahrungen/Einschätzungen
Mein Eindruck (zum jetzigen Zeitpunkt) hinsichtlich der Verwendbarkeit eines Reibradlers ist der, daß die Geräte für klassische Musik (mit leisen Passagen) eher weniger gut geeignet sind. Da hört man im Hintergrund bei meinen beiden Reibradlern (1218 und 1229) deutlich störend das Gerumpel. Und ich habe jetzt vier unterschiedliche Reibräder auf dem 1229 ausprobiert, beim 1218 waren es drei, die ich immer mal wieder hier im Board oder bei ebay gekauft habe in der Erwartung, daß es damit irgendwann einmal besser wird. So rumpeln die Räder dann auch unterschiedlich stark, je nach Zustand eines solchen Exemplares.
Von daher kann ich nach meinen Erfahrungen vom Kauf gebrauchter Reibräder eher abraten, zumal sie teilweise bis über 35,- Euro kosten. Soviel kostet in etwa auch die Vulkanisation, von der ich mir deutlich mehr erwarte. Falls auch das eher wenig bringt werde ich davon berichten, schon um Anderen diese Kosten zu ersparen. Es ist ja hinlänglich bekannt, daß alle Reibradler konstruktionsbedingt rumpeln. Meine Hoffnung ist eben die, dieses Rumpeln auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb der Versuch mit der relativ teuren Aufarbeitung des Reibrades.
Alles in Allem ist das Gerät aber ein echter Retro-Blickfang. Hier mal ein paar Bilder:
Gruß
Frank