Hallo Dualisti, hallo Martin,
ja - ja das HiFi - High - End Dilemma... guter Klang = viele (T)Euros, (etwas) besserer Klang = 10x so viel (T)Euros, alt (vintage) = schlecht ("harsch klingend").
Stimmt alles - und das Gegenteil!
Eine vernünftige Investition, mit Sachverstand und entsprechender Erfahrung getätigt kann nicht billig, billiger und - Geiz ist Geil - am billigsten werden.
Wenn Du neue, aktuelle TA-Systeme ausprobieren willst, kommst Du nicht um einen gewissen Geldeinsatz herum. Mit Glück gefällt Dir ein z.B. billiges Audio-Technica AT-95 oder ähnliches, mit Glück ist Dein Exemplar ein Gutes. Dann ist alles gut und Du kannst Dich der Hauptsache widmen: dem Hören.
Wahrscheinlicher ist, dass Du angefixt nach "Höherem" streben wirst. Der 1019 st jedenfalls bereit und wertig genug dafür. Vorausgesetzt Wartung und Technik ist ok, kann man durchaus viel Geld versenken, z.B. hochwertige MM oder MC montieren und sich daran erfreuen. Es bleiben einem immerhin die Investitionen in teure "moderne" Laufwerke erspart...
Auf der anderen Seite "passt" ein durchaus billiges NOS- Shure M-44G ganz vorzüglich in den 1019. Meine Hör-Erfahrung mit diesem Systems in verschiedenen Drehern bestätigen einige schon o.g. Beiträge. Dieser TA scheint wie gemacht für den Oldie. Man sollte es selbst gehört haben, was dann abgehen kann.
Voraussetzung für oben geschildertes - und nur diese Erfahrung habe ich - ist meine NOS Original - Nadel. Wie sich eine "neue" M-44G Nadel, oder ein Nachbau verhält, kann ich nicht sagen, bleibt noch mit überschaubarem Geld-Einsatz und guten Erfolgsaussichten zu erkunden und somit bedingt empfehlenswert.
Das alte Shure M-44, seit Fred Feuerstein produziert, braucht nach meiner Erfahrung keinen Keil, die Geometrie des alten (Wechsler)Players passt gut. Das gilt auch für Shure M-75 und mein Grado. Alle genannte System "blühen" am ollen 1019 auf. Besonders das kontrovers diskutierte Grado (Standard Prestige Serie) zeigt eine feinfühlige Auflösung, definierten Bass und eine gute Räumlichkeit - tolle Stimmen- Wiedergabe sowieso (Klassik und Jazz - Tipp). Möglich, dass diese positiven Erfahrungen mit den ebenfalls alten Konstruktionen der TA's zusammen hängen.
Bei neueren TA, z.B. AT-440MLa, Ortofon Vinyl-Master, usw. ist der Keil sicher sinnvoll und würde ich schon bei der Erstmontage berücksichtigen.
Das von Dir erwähnte AT-13eAV lohnt sich auch, hier ist - wie so oft bei NOS - eine kritische Beurteilung und im Zweifel eine neue (Original) Nadel fällig. Mein gebunkertes AT-13eAV muss noch warten, anderes ist erst wichtiger und mein AT-440MLa habe ich ja auch noch...kann also nichts am 1019 dazu sagen.
Gemischte Erfahrungen habe ich mit günstigen Nachbau-Nadeln, genauer mit Shure M-75 Nachbau-Nadeln, hopp oder topp - Licht und Schatten liegen dicht beieinander. Immerhin war es bei mir fifty-fifty...
Damit ist das Thema Nachbau-Nadeln (vorerst) für mich sekundär.
Das Ortofon M-20E, das Dual DMS -240/2 halte ich für zu weich und nicht passend für den mittelschweren Arm des 1019.
Also - das Thema guter TA ist für den 1019 (natürlich nicht nur den) sehr elastisch. Die monetären Unterschiede zwischen dem Shure M-44 und - sagen wir mal -einem Denon DL-103, sind ca. Faktor 3x. Jedoch ist der Klang des DL-103 definitiv nicht 3x so gut. Es gibt durchaus Hörer, die das Shure bevorzugen.
Dazu kommt der einzuplanende Übertrager oder Pre-Amp für das Denon, kostet auch eine schöne Stange Geld.
Was tun Martin? Aktiviere Deine NOS Shures, leg Dich auf die Lauer nach guten NOS - NAdeln, die kommen früher oder später vorbei geschwommen...
Und für den Übergang kannst Du ja Nachbau- Nadeln, oder ein "billiges" System ausprobieren. Direkt deutlich 3-stellige Beträge in TA zu investieren, halte ich nicht für Erfahrungs-bildend - macht auch weniger Spass. (Es sei denn, so 400-800,-€ mal zum Ausprobieren sind für Dich i.O.)
Was ist, wenn das teure (zweifellos sehr gute) - sagen wir z.B. mal - Ortofon 2m Black nicht den so hoch gesteckten Erwartungen gerecht wird. Und es wird nicht 7x besser klingen...