Beiträge von mario_mendel34

    Nur für den Fall, dass hier gleich Tomahawks fliegen ... ;)

    Keine Sorge, auf solche Grabenkämpfe lasse ich mich nicht ein. Ich traue da meinen eigenen Ohren und trinke entspannt meinen Kaffee. ;)


    Mein obiger Frequenzschrieb zum VM540ML ist bei weitem nicht das Maximum, was geht, die Anhebung bei 12,5 kHz liegt hier bei "nur" 3,2 dB. Wenn ich den internen Preamp meines Vollverstärkers nutze, dessen Eingangskapazität unbekannt ist, wird dieser Frequenzbereich um ganze 4,5 dB geboostet. Das ist eine Kreissäge in meinem Ohr. :thumbdown:


    Das VM540ML war der schlimmste TA-Fehlkauf bei mir bisher. Und genau davor möchte ich den Threadersteller warnen. Es liegt mir fern, irgendein System zu hypen, aber aus Preis-Leistungssicht ist das VM95ML einfach die beste Wahl. Der Microridge-Schliff sorgt für eine (in diesem Preisbereich) konkurrenzlos verzerrungsfreie Wiedergabe, vor allem im Innenbereich der Platte. Auch wenn man dem System ansieht, dass der Generator aus der Billigklasse kommt (oberhalb von 12,5 kHz fällt es sehr stark ab).

    Von der VM500er-Reihe möchte ich auch komplett abraten. Diese Systemreihe hat eine deutliche Überbetonung der Höhen. Ich bin zurzeit dabei, bei den TAs, die ich besitze, den Frequenzgang zu messen. Ich habe zwar das VM540ML mit deutlich schärferer Nadel, der Generator ist aber der gleiche wie beim VM520.


    Die Bilder unten sind mit 210 pF Abschlusskapazität entstanden, das ist bereits sehr wenig, und ohne spezielle Anpassungen am Phonokabel und Preamp liegt man in der Praxis meist höher. Das verschlimmert die Höhenlastigkeit noch zusätzlich. Das VM95ML klingt hingegen entspannt, warm, einfach analog, so wie Schallplatten eigentlich am angenehmsten klingen. :D

    Ich geh sogar soweit, dass ich die TK-Methode für die genaueste Methode zur Ausrichtung eines Systems halte. Bei Nicht-Duals muss man in der Regel 'ne Fallbleistiftmine ans System kleben und mit Schablone justieren. Damit kann man das gar nicht so millimetergenau einstellen. Zumal es viele TAs gibt, die wirklich keine einzige gerade Kante haben, wo man die Mine ankleben kann, z. B. Goldring. Im TK ist das alles egal, Nadelspitze auf Linie, fertig.

    Ich habe erst gestern in einem anderen Thread 2 Frequenzgangverläufe zum VM95ML reingestellt. So lange es nicht mit zu hoher Kapazität abgeschlossen wird, gibt es schonmal keine Frequenzbereiche, die überbetont werden, eher andersrum. Ich habe dieses System seit einem halben Jahr, und mir hat von Anfang an der warme Klang gefallen, höherpreisige AT-Systeme klingen viel heller. Auch im Vergleich zu gut gemasterten CDs waren die S-Laute bei mir nie überbetont. Sind die S-Laute nur verstärkt, aber sauber, ohne Verzerrungen? Oder sind die S-Laute unsauber und zischeln? Im letzteren Fall hilft nur eine genaue Justage, die Microridge-Nadel reagiert empfindlich auf Fehlstellungen. Korrekt justiert sind alle AT-Systeme mit diesem Nadelschliff Systeme, denen zischelnde S-Laute oder Verzerrungen zum Plattenende völlig fremd sind. Sind die S-Laute hingegen unverzerrt, und nur überbetont, könnte eine Absenkung der Abschlusskapazität helfen.

    Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Mein Shure V15III mit SAS-Nadel klingt ohne Manipulationen an irgendwelchen Klangreglern höhenbetonter als die entsprechende CD. Wenn ich da die Höhen noch um 5dB anheben soll, muss ich wohl demnächst den HNO-Arzt aufsuchen.


    Sorry, ich klinke mich hier wieder aus, ist mir zu blöd. Leid tut es mir nur um Lutz, der hier ernsthaft Hilfe gesucht hat, die er ja von allen anderen auch bekommen hat.

    Seid doch mal vernünftig Leute....wir reden hier nicht von einem Pfeifernachbau oder Dreher & Kauf die es schon lange nicht mehr gibt, sondern von einer popeligen M71 Nachbaunadel für 14€.

    Ich weiß nicht, ob du die sphärische Cleorec-Nachbaunadel schonmal gehört hast. Das klingt wesentlich besser als es das AT95E je könnte. Das ist nämlich einfach nur schrill, da tun mir schon nach dem ersten Titel die Ohren weh, eine ganze Plattenseite kann ich mir damit nicht anhören. Das M75 klingt nicht nur runder und angenehmer, sondern tastet auch viel sauberer ab, vor allem zum Ende der Plattenseite hin. Ganz nebenbei klingen auch abgenutzte und zerkratzte Scheiben mit dem M75 noch einigermaßen, also ein perfektes Butter&Brot-System.

    Die billigen Ersatznadeln taugen alle nichts. An meinem V15III war eine dieser Nachbauten dran, der Klang war furchtbar zischelig und verzerrt. Wenn du eine Nachbaunadel für dieses System suchst, dann würde ich zur Jico-SAS-Nadel greifen. Die verändert den Klangcharakter des Systems zwar und ist relativ höhenbetont, tastet dafür aber extrem sauber ab. Die Jico-HE-Nadel soll auch nicht schlecht sein und dem originalen Klangbild von allen Nachbauten noch am nächsten sein, die habe ich aber noch nicht ausprobiert.

    Ist wirklich ein schlechtes System das M97xE, wers kauft ist selber schuld.

    Das M97xE ist halt ein System mit sehr großer Serienstreuung. Eric hatte halt Glück und hat ein gutes Exemplar erwischt, du eher ein schlechtes. Das ist noch lange kein Grund, so ausfallend zu werden.


    Ich hatte auch mal kurz überlegt, ob ich mir für den 1209 ein M97xE zulegen soll. Letzten Endes habe ich mich für das Ortofon M20E entschieden. Eric, das solltest du unbedingt auch mal ausprobieren. Originalnadeln gibt es noch zur Genüge NOS. In Kombination mit dem 1228 ist das ein geniales System, welches nur noch relativ schwer zu toppen ist.

    Das VMS kenne ich nicht, ich glaube aber, dass die Nadel 30 für den kurzen Arm zu scharf geschliffen ist, das könnte zu Verzerrungen aufgrund des tangentialen Fehlwinkels geben, [...]

    Das kann man m. E. vernachlässigen. Ich hatte mal kurz das Shure V15III mit der Jico SAS-Nadel am 1209, und das Klangbild war genauso sauber wie am 704. Nicht die geringsten Anzeichen von Verzerrungen. Und soviel größer ist der tangentiale Spurfehlwinkel bei den kürzeren Dualarmen auch nicht, die Geometrie ist halt einfach sehr gut.


    Unabhängig davon würde ich auch zum Ortofon M20E raten. Das System passt sehr gut zum 1228 und spielt zudem sehr neutral. Das ist inzwischen mein Lieblingssystem und hat das V15III mit SAS vom Thron gestoßen.

    hameljovel
    Den Sohnemann garnich fragen, einfach konfiszieren.. :D
    Der 704 ist ein richtig guter PS, eig. zu schade für die ersten Scatch-Versuche.
    Dafür gibt`s Taugtnix ähh Technix.

    Ich entschuldige mich schonmal vorab, dass ich jetzt ins Off Topic abdrifte, aber das kann ich einfach nicht so stehen lassen. Wie kann man nur anhand der Angabe Sohn (wir wissen ja nicht mal das Alter) darauf schließen, dass er den Plattenspieler zum Scratchen benutzen möchte? Ich bin 21, würde aber niemals auf die Idee kommen, so etwas an meinem 704 zu machen. Ich finde es relativ schlimm, wie sehr Jugendliche immer über einen Kamm geschert werden. Ich kann mit den Musikrichtungen, in denen gescratcht wird, auch nichts anfangen, aber ich akzeptiere es als Kunst.


    Genau so schlimm ist auch deine Aussage bzgl. Technics. Wie kommst du auf die Idee, dass ein Technics-Plattenspieler nichts taugt? Der legendäre SL1210 (der wohl bei deiner Scratch-Vorstellung Pate gestanden hat), wurde ursprünglich als HiFi-Spieler entworfen und verfügt über ein erstklassiges, direktgetriebenes Laufwerk, welches auf eine Stufe mit den großen 7ern bei Dual zu stellen ist. Und mit dem richtigen Tonabnehmer klingt er auch sehr ordentlich. Zum DJ-Plattenspieler wurde der 1210 erst, nachdem die DJs bemerkt hatten, dass der Antrieb hervorragend ist und die Scratchorgien ohne Defekte übersteht.


    Um jetzt nochwas zum eigentlichen Thema zu sagen: Das Shure V15III war damals das Originalsystem am 704. Mit etwas Glück kann man dafür noch gute Originalnadeln (elliptisch oder hyperelliptisch) bekommen. MR-Nadeln sind allerdings wirklich eine Seltenheit und auch sehr kostspielig. Von der Fachpresse wurde das V15III damals als Referenzsystem auserkoren. Schlecht ist es in der Tat nicht, es hat aber einige Schwächen (einfach mal die Boardsuche bemühen, wurde hier schon sehr oft diskutiert). Ich betreibe es mit der SAS-Nadel von Jico. Damit tastet das System sehr sauber ab (was aber keine große Kunst ist und von jedem hochwertigen Tonabnehmer erfüllt wird). Die Wiedergabe ist eher höhenbetont, beim Vergleich von LP und unremasterter CD klingt die LP jeweils deutlich heller. Wenn man einen möglichst linearen Frequenzgang anstrebt, sollte man von dieser Kombination lieber die Finger lassen.


    Das M20E hingegen erfüllt diese Forderung zu nahezu 100 %. Beim Vergleich CD zu LP sind mir keine großartigen Unterschiede im Frequenzgang aufgefallen. Ich kann nicht mal ansatzweise nachvollziehen, warum dieses System so stiefmütterlich behandelt wird. Am Arm des 704 passt es von der Nachgiebigkeit dank des Antiresonators recht gut, jedoch ist der VTA-Winkel des M20E auf die Dual-Wechsler optimiert und somit am 704 falsch. Mein Bruder betreibt es am Dual 1209, an dem es hervorragend klingt. Am 704 hatte ich es nur kurz, um das System zu demonstrieren, und da hab ich auch nur kurz eine 12"-Maxi abgespielt gehabt. Schlecht klang es allerdings nicht.


    Bei nahezu allen hochwertigen Systemen sollte man allerdings auch einwandfreie Platten besitzen. Verschlissene Platten, die mit abgenutzten oder falsch justierten Nadeln abgespielt wurden, klingen mit solchen Systemen furchtbar. Hier sind einfachere Systeme (z. B. das Shure M75 mit Cleorec-Rundnadel) deutlich besser geeignet, da klingen solche ausgefrästen Platten meist etwas annehmbarer.

    Zunächst würde ich eine optische Kontrolle durchführen. Ist das Nadelträgerröhrchen gerade oder steht da irgendwas schief? Wenn da alles stimmt, würde ich sie mir einfach mal anhören. Wenn du eine Platte mit Abtasttest hast (z. B. dhfi Nr. 2), kannst du ja mal prüfen, ob die Abtastfähigkeit an damalige Werte (oft zu finden in Testberichten) herankommt.


    Zur Grundreinigung einer Nadel eignen sich solche Zauberschwämme (z. B. Mr. Proper Schmutzradierer oder entsprechend preiswertere Drogerieware). Da kann man die Nadel vorsichtig in Laufrichtung durchziehen. Danach sollte man die Nadel unbedingt nochmal mit einer Nadelbürste (oder einem kleinen Pinsel) reinigen, um die Reste des Schmutzradierers zu beseitigen. Auch hier stets nur in Laufrichtung, niemals umgekehrt. Zur regelmäßigen Nadelpflege empfehlen sich entsprechende Nadelbürsten und Nadelreiniger.


    PS: Um den tatsächlichen Nadelzustand ohne Probehören zu erkennen, muss man sich die Nadel unterm Mikroskop ansehen. Da braucht man aber auch ein geübtes Auge, um Abnutzungen zu erkennen.

    Meine alten Singles sind teilweise jahrelang mit DDR-Plattenspielern und manchmal übelsten Saphiren abgespielt worden, und man kann sie sich immer noch problemlos anhören.

    Und ich habe einige Platten, die durch verschlissene Saphire komplett ruiniert sind. Die klingen selbst am gnädigen Shure M75 mit Cleorec-Nadel furchtbar verzerrt und unanhörbar.


    Wenn im P60 noch Platz ist (das hatte ich in meinem obigen Beitrag tatsächlich nicht berücksichtigt), dann würde ich eher ein TVV46 o. TVV47 verbauen und das Ding mit einem M75 betreiben. Solche Butter- und Brotsysteme gibt es wie Sand am Meer, und die sphärische Cleorec-Nadel kostet auch wenig und klingt super. Meiner Meinung nach klingen selbst gute Kristall- oder Keramiksysteme sauschlecht im Vergleich zum einfachsten Magnetsystem.

    Keramiksysteme wie das CDS660 werden mit sehr hohen Auflagekräften betrieben, ebenso sind die Nadeln sehr hart aufgehängt. Dadurch verschleißen die Platten recht schnell (d. h. das Rauschen und Knistern nimmt zu). Wenn die Nadel abgenutzt ist (was bei einer Saphirnadel wie der DN8 bereits nach 24 Spielstunden der Fall ist), dann werden Verzerrungen in die Rille einmoduliert, die sich danach nicht mehr beseitigen lassen.


    Abgesehen davon ist der Klang mit so einem System alles andere als HiFi. Gerade das CDS660 klingt nochmal schlechter als andere vergleichbare Keramiksysteme. Ich an deiner Stelle würde mir ein Shure M75 besorgen, das läuft am 1224 recht gut.