Beiträge von JoDeKo

    Ja, sorry. Habe gerade gesehen, dass ich einen Widerspruch in der Überschrift hatte. Meinte den 731 (jetzt geändert).


    Danke schon mal für die Hinweise.

    Hallo zusammen,


    ich habe gesucht, aber außer Hilfe bei Problemen nichts gefunden. Daher ein neuer Thread.


    Wenn ich einen CS731Q gebraucht erwerben will, worauf ist besonders zu achten? Welcher TA ist zu empfehlen?


    Dankeschön!


    Beste Grüße


    Jo

    Ah, ok, dann hatte ich da etwas missverstanden. Ich hatte verstanden, dass während des Verkaufs der 150 Stück der Tonarm verändert wurde, so dass zwei Varianten der limited Edition verkauft wurden. Danke für die Erläuterung.

    Das ist meiner Erinnerung nach auch so. Die gesamte Tonarm / Tonarmlagerung wurde meines Wissens nach vor einiger Zeit auf die des 455 umgestellt.


    Das ist aber schon krass. Es ist ja nicht so, dass man etwas unlimitiertes angeboten und dann von der Nachfrage überrascht wurde, sondern man hat 150 Stück limitiert angeboten, dann sollten auch Bauteile für 150 Stück da sein.

    Ein Punkt fand bisher noch gar keine Beachtung, nämlich der Wandel im Handel zu der Zeit. Dual war immer eine Marke des kleinen Facheinzelhändlers.

    Richtig auch hier gab es einen Wandel. Es kam zu einer Fokussierung auf "Massenmarkt" und High-End-Studio.


    Dual hätte sich eben deshalb spätestens ab Anfang/Mitte der 80er gut überlegen müssen, ob man weiterhin Großhersteller blieben will, dann hätte man sich auf Mediamarkt & Co. konzentrieren müssen, oder eben High-End-Hersteller wird, der ausgewählte Produkte in ausgewählten Studios anbietet.


    In beiden Fällen aber hätte man erst einmal seine Produktlinien reduzieren und "klarziehen" (Plattenspieler) und gleichzeitig zukunftsfähig erweitern (sonstige Produkte) müssen. Ein "weiter so" war jedenfalls die schlechteste und vorne herein zum Scheitern verurteilte Variante.


    Mein persönlicher Eindruck ist, dass die "Unternehmer" im Management fehlten. Dual ist aus und mit Unternehmergeist groß geworden. Dann ergeben sich - wie immer - Veränderungen im Markt und die Kunst besteht auf diese Veränderungen zu reagieren bzw. noch besser zu agieren. Das macht einen Unternehmer aus. Die Reaktion kann auch schlecht enden, weil man die falschen Dinge tut, aber verharren geht jedenfalls schief.

    Noch ein Frage:


    Hat jemand Erfahrung mit einem LINN Adikt an einem 601 bzw. kann jemand aufgrund der technischen Werte beurteilen, ob ein Adikt grundsätzlich passen würde?


    Type Moving magnet phono cartridge
    Stylus Gyger II (replacable)
    Tracking force 1.5g - 2.0g (1.75g nom)
    Cantilever Aluminium
    Coil wire Copper
    Pin connection type 1.2mm (gold)
    Recommended load resistance 47kohms
    Load capacitance 150 - 200pF
    Weight 7.0g
    Separation 25dB at 1kHZ
    Channel balance 2dB at 1kHz
    Output at 5cm/s 1kHz 6.5mV ± 1.5dB


    BG Jo

    Jein. Er stellte nur fest: "Trash in, trash out".


    LINN entwickelt gerade und auch aktuell die Lautsprechertechnik immer weiter, Aktivierung, Raumanpassung etc. ...


    Also ja, und da stimme ich auch zu, was vorne schon verloren wird, kann der beste Lautsprecher nicht mehr korrigieren. Aber unabhängig davon muss das Gute, was vorne reingeht, auch entsprechend hochwertig über die Lautsprecher wiedergegeben werden...


    Ivor Tiefenbrunn sagte ja einmal sinngemäß: "Die LP wird die CD überleben." :D


    Und damit wird er recht behalten bzw. die neue besser Technologie ist ja schon da. ;)


    LINN Ist übrigens ein positives Beispiel, wie man sein Unternehmen neu ausrichten kann. LINN hatte auch nur Plattenspieler und heute immer noch den LP12 im Programm, aber hat sich - als es mit der LP immer weniger wurde - schrittweise mit weiteren (innovativen) Produkten fest im Markt etabliert. Zugegebenermaßen war LINN nie so groß wie Dual und die Neuausrichtung war entsprechend einfacher, aber man hat eben etwas wirklich Grundlegendes getan.

    Zitat

    Dual hat also mit der ULM-Geschichte nur auf den Markt reagiert.


    Ja, aber doch nur im Detail und beim Produkt und nicht bei der Ausrichtung des Unternehmens. Auf welches Wunder hat man denn gehofft, wenn man sein Unternehmen so ausrichtet, dass man massenweise Plattenspieler verkaufen muss?

    Das sehe ich etwas anders ... ich bin da eher bei Thomas und Ralph. Man hat schon wesentliche Entscheidungen getroffen, aber die konnten den Niedergang des Unternehmens leider nicht mehr verhindern. Beispielsweise die Entwicklung und Einführung der U-L-M Technik.


    Das wiederum sehe ich nun anders. ;)


    Das sind keine wesentlichen Entscheidungen. Das Unternehmen hätte zu diesem Zeitpunkt völlig neu ausgerichtet werden müssen. Dazu reicht es nicht nebenher noch ein paar Verstärker etc. anzubieten und erst recht nicht, eine U-L-M Technik auf den Markt zu bringen. Es war doch absehbar, dass Plattenspieler in hohen Stückzahlen kein Zukunftsmarkt sind.


    Zu diesem Zeitpunkt hätte man viel grundlegender handeln müssen. Wir kennen doch genügend Unternehmen, die mit ganz anderen Produkten angefangen haben, aber eben heute immer noch im Markt sind. Der Plattenspieler-Bereich hätte ja durchaus im Produktportfolio bleiben können. Das sind unternehmerische Entscheidungen und nicht das Hoffen auf ein Wunder.


    Auch das hätte selbstverständlich nicht funktionieren müssen bzw, schiefgehen können, aber es wäre eine Chance gewesen. So aber ist man im vollem Bewusstsein und unausweichlich vor die Wand gefahren.

    Naja, der besagte Spiegel-Artikel zeigt es ja sehr schön auf. Mit diesem Kurs gab es gar keine Chance.


    Man war ja nicht innovativ und hat am Markt orientiert versucht, neue Wege zu gehen. Wie gesagt, da ist dann auch ein Riesentanker, der in den erfolgreichen Jahren immer weiter ausgebaut wurde und den dreht man nicht mal eben auf links. Um das Unternehmen zu retten, hätten damals sicherlich auch schmerzhafte Entscheidungen getroffen werden müssen.


    Aber, wenn man sich das Ganze anschaut, dann hat man nach zwei Prämissen gehandelt:


    1. Die 3 Beamtengrundsätze: "Das war schon immer so. Wo kommen wir denn da hin. Da kann ja jeder kommen."


    2. §3 Kölsches Grundgesetz: "Et hätt noch immer jot jejange."


    Man ist dann also sehenden Auges da rein gerannt, hat - nachvollziehbarerweise - natürlich das Familienvermögen gesichert, also wusste schon wohin es geht, und hat zu keinem Zeitpunkt tatsächlich Entscheidungen getroffen, die wirklich grundlegend waren. Das zeigt der Spiegel Artikel - natürlich im nachhinein betrachtet, aber das ändert ja nichts an den Fakten - sehr deutlich auf.


    Ich würde also nicht sagen, es wurden die falschen Entscheidungen getroffen, sondern eher gar keine wesentlichen.


    Letztendlich hat das Management im vollen Bewusstsein und ohne den Mut, tatsächlich etwas zu unternehmen (was sicherlich hätte auch schiefgehen können), das Unternehmen vor die Wand gefahren.


    Eben auf der Grundlage der o.g. zwei Prämissen. Das ist meine Wertung. ;)





    In der Retrospektive sieht man immer "was falsch gelaufen ist" und "was man hätte besser machen müssen" und "wie das Geschäft hätte gerettet werden können" ... Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man halt immer schlauer. Aber wenn man in der Situation steht und Entscheidungen fällen muss, sieht das Ganze eben nicht so einfach aus.


    Das ist sicherlich richtig, aber unabhängig davon kann man eben auch Entscheidungen sehen, die vom vorne herein falsch waren. Was wurde denn sinnvolles versucht? Man sieht nur das Konzept Wachstum um jeden Preis. Das ist kein Konzept in einem sich verändernden Markt, sowohl was Konkurrenz als auch die Bedürfnisse der Kundschaft angeht.

    Ja, das sehe ich auch so. Der Tanker war einfach zu groß, jedenfalls für die Änderungen des Marktes. Die Fehler wurden vorher gemacht bzw. Entwicklungen nicht erkannt und/oder nicht entsprechend darauf reagiert (wobei man nicht weiß, dass der größere Management-Fehler wäre)...