Mahlzeit...
am Samstag bin ich endlich dazu gekommen, die "Operation" an meinem 701 in Ruhe durchzuführen.
Ich muss sagen, das hat besser geklappt, als ich gedacht habe.
Ruhe und Zeit braucht man allerdings, sonst gibt dat nix.
Habe mal ein paar Bilder gemacht, dem ein oder anderen wird das vielleicht helfen.
Zudem hatte ich noch das Problem mit der wackelnden Kontaktplatte im Kopf.
Der Reihe nach....
Bild 1: Tonarm von der Stütze etwas Richtung Platte bewegen, dann kommt man von unten durch ein Loch im Chassis an die Schraube, die den Kopf am Tonarmrohr befestigt. Danach lässt sich der Kopf abziehen. Nach durchtrennen der Kabel gibt es kein zurück mehr....
Bild 2: Das neue Kabel ist hier schon angelötet, ich habe für Massekabel und Tonarmleitungen je zwei Litzen des alten Kabels genommen, das sollte halten.
Bild 3: Vorsichtiges Ziehen am Austritt am Tonarmlager. Wenn man direkt am Austritt nach unten zieht, geht es erheblich leichter als nach hinten. Gewalt sollte man keinesfalls anwenden, dann hängt das Kabel irgendwo. Der Unterschied von der Stärke her kann man hier und auf dem vorhergehenden Bild gut erkennen. Das ist schon sehr dünn!
Bild 4: Die Kontaktplatte im Tonarmkopf hatte ja ein bisschen Spiel, zumindest soviel, das meine beiden TK120 Adapter keinen Kontakt hatten. Also musste die Platte von hinten leicht unterfüttert werden.
Sämtliche Materialien, die ich vorrätig hatte, waren zu dick. Dann fielen mir meine Modellbausätze und deren Gußgrate ein. Das (im Bild runde Zeugs in der Mitte) ist recht dünn und sollte passen.
Bild 5: Endergebnis: Erste Lage mit Sekundenkleber aufgebracht, ausprobiert, reichte noch nicht. Eine zweite Lage aufgebracht, perfekt. Sogar das TK 136 passt ohne Probleme. Das Massekabel ist noch das alte Kupferkabel. Das habe ich noch getauscht gegen "normales" Kabel, damit die Platte nicht unter Spannung steht.
Bild 6: Mal ein Größenvergleich: Diese Kabel müssen an die Kontaktplatte angelötet werden....
Bild 7: Nicht mein schönstes Lötergebnis, aber mit DEN Kabeln habe ich mich gefreut, das überhaupt geschafft zu haben. Das war Hardcore!
Bitte beachten: Bevor angelötet wird, müssen die Kabel und auch das Massekabel von der Kontaktplatte durch den Tonarmkopf geführt werden!!! Wäre mir beinahe passiert, dann hätte ich alles wieder ablöten können.
Bild 8: Kontaktplatte im Kopf drinne, die Kabel wie vorher links einmal um die Platte gewickelt (wohl Zugentlastung).
Jetzt kam der schwierigste Teil..... Die Schraube für die Tonarmbefestigung wieder reinschrauben.
Einfacher gesagt, als getan, denn: Tonarmrohr exakt über die Öffnung der Bodenplatte halten, dort den Schraubenzieher durch, den Kopf am Tonarmrohr dran halten, Loch Masseblech exakt über Tonarmrohrloch (tolles Wort...) halten, Schraube rein und festdrehen..... Das hat am meisten Zeit gekostet!
Bild 9: Der Rest ist einfach, Kabel nun durch das Chassis weiter ziehen, ich habe es dort auseinandergelötet (um das neue Kabel zu begradigen), wieder angelötet und durch das Klebeband geführt. Ja, ich habe das alte Klebeband an Ort und Stelle gelassen, wollte ich so.
Das alte Kabel am Unterbrecher ablöten und das neue dran, das Chassis in die Zarge rein, und große Freude, alles perfekt, er läuft!
Alle Systeme ausprobiert, alles perfekt, ich bin echt froh.
Vielleicht konnte ich dem einen oder anderen die Scheu vor dem Wechsel des Kabels nehmen, würde mich freuen!
Jetzt kommen noch Kleinigkeiten (darunter auch "Kosmetik"), bis der Spieler wieder einwandfrei funktioniert.
Dazu gehört das Antiskating: Es liegt nicht am Kabel (war mit dem alten Kabel auch so):
Übliches Prozedere (alles auf Null usw.), Tonarm ca. Mitte einer LP, bleibt er schön schwebend dort. Anpusten, bewegt er sich leicht in die entsprechende Richtung. Antiskating auf 0,5, geht er langsam nach außen.
Tonarm ca. 1 cm vor Abschalten: da bleibt er nicht, sondern geht langsam nach außen (alles auf 0)
Das gleiche, wenn er ca. 1 cm Richtung innen vom 33er Aufsetzpunkt entfernt ist. Auch hier langsam nach außen.
Hat jemand eine Idee? Das Ende vom Skatinghebel (unter dem Chassis) ist bei Stellung 0 exakt über Tonarmmitte.
Viele Grüße
Olaf