CV 1450 Knacken bei Input-Schalter, Tape-Ausgang spinnt

  • Hallo zusammen,

    auf Anraten eines erfahrenen Forumsmitglieds verlagere ich mein Thema in einen neuen Thread:


    Mein Neuzugang CV 1450 kann grundsätzlich schön spielen, aber:

    Beim Drehen des Input Schalters kracht es (bei kaltem und warmem Gerät) derbe aus den Lautsprechern, und außerdem hängt es von der Stellung des Tape Schalters ab, ob überhaupt unverzerrt Musik aus den Lautsprechern kommt. In der Stellung "2>1" klappt es mit Phono und Tape 1. Tunereingang funktioniert auch. Eigentlich sollte der Lautsprecherausgang doch unabhängig vom Tape Schalter sein, oder?

    Wenn ich den Tape-Schalter auf 1>2 stelle, spielt nur der rechte Kanal, auf "Input" klingt der linke Kanal verzerrt, und auf Phono klingt's normal, wenn die Quelle "Tape1" ist, bei mir CD. Wenn der Input Schalter auf Phono steht (und Platte läuft), und Tape-Schalter auch auf Phono, ist wiederum der linke Kanal verzerrt. Dafür erschallt in dem Fall auch dann die Schallplatte, wenn der Input-Schalter auf Tuner steht


    Zum Gerät: Äußerlich wie neu, Knallfrosch habe ich erneuert, da beim Vorbesitzer in Rauch aufgegangen, Drehschalter für Input und Tape habe ich zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut - kein Unterschied. Sahen zwar auch vorm Reinigen von innen fast wie neu aus, hab's sicherheitshalber trotzdem gemacht.


    Die inneren Werte:

    A/B: +/- 36,1V

    C/D: +15,1V, -14,75V -> die Spannungsregler 1202 und 1203 werden sauheiß, und nur 1202 trägt einen Kühlkörper

    E/F: +8,2V, -8,7V -> Sind die -8,7V noch im Rahmen der Toleranz oder muss die Z-Diode getauscht werden?


    Hat jemand nen Tipp wo ich anfangen sollte? Die Multiplexer (allesamt HCF4066BE) werden ja von E/F versorgt, die etwas aus dem Rahmen gelaufen ist.

    Vielleicht ist ja dieser ominöse IC 1508 (MC14001BCP) zum "Unlogikbaustein" geworden ? Für das Krachen kann er meiner Ansicht nach allerdings nicht zuständig sein.

    Übrigens ist IC 1500 ein TL082 gewesen, kein RC4559, da ist also schon mal jemand dran gewesen. Andere Reparaturspuren habe ich keine gesehen.


    Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps,


    Thomas

  • Hallo Thomas,

    im Schaltplan findest du viele IC14066, sogenannte Analogschalter. Diese machen sehr oft Probleme.

    Diese ICs haben Ein- und Ausgänge für die analogen Pegel, die von den Eingangsbuchsen kommen.

    Wenn so ein IC defekt ist und eine Gleichspannung auf seinen Ein-Oder Ausgängen hat kann es zu den geschilderten Störungen kommen.

    Prüfe also an den ICs alle Ein- und Ausgänge auf Gleichspannungswerte ohne angeschlossene Geräte. Also die Anschlüsse 1, 2, 3, 4, 8, 9, 10 und 11. Sie dürfen sich nur im Millivoltbereich bewegen.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo und Gemeinde,

    habe endlich nachgemessen.

    Das einizige IC bei dem die von HaJo benannten Anschlüsse alle einstellige mV haben, ist IC 1509 :(


    Bei IC 1501..1504 ist die Spannung an den Anschlüssen 1...4 auch im einstelligen mV Bereich. Pins 8 bis 11 liegen leider alle zwischen -2V und -F.

    Es sind also jeweils die Analogschalter betroffen, die für den linken Ausgang zuständig sind. Es knackt aber beim Schalten aus beiden Lautsprechern.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    tja, das habe ich befürchtet.

    Hast du die Messung ohne angeschlossene Geräte gemacht?

    Wenn keine Geräte angeschlossen waren = Austausch der 4 Analogschalter.

    Wenn Geräte angeschlossen waren mach die Messung nochmal ohne angeschlossene Geräte. Die Buchsen müssen frei sein. Überprüfe dann, ob auf den Steckverbindern dieser Geräte eine Gleichspannung vorhanden ist.

    Es knackt aber beim Schalten aus beiden Lautsprechern.

    Der rechte und der linke Kanal einer Quelle wird innerhalb der 4 Analogschalter gemeinsam über den jeweiligen Steuereingang (Pin 5/6 und 12/13) geschaltet. Wenn einer der Analogschalter defekt ist überträgt sich das m.M.n. auf den anderen.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,

    das habe ich auch befürchtet. Es hängt ausschließlich noch die Masseleitung vom Plattenspieler am Verstärker. Die Eingänge waren alle frei.

    Ist es ratsam, die vertikale (Tape-) Platine von der horizontalen zu lösen, oder eher die ganze Einheit auszubauen? Die Lötstellen der ICs auf der Tape Platine sind sonst schlecht zu erreichen.

  • Hallo Thomas,

    Die Eingänge waren alle frei.

    ich würde trotzdem zur Sicherheit die Geräteausgänge auf Gleichspannung prüfen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass gleichzeitig 4 Bausteine ohne Grund hopps gehen.

    Die Platine würde ich auch ausbauen. Das ist sicherer. Hängt aber auch von deinem Lötpark ab. Ist ein guter Absauger dabei? Wenn ja, immer die Lötspitze weg von der heißen Lötstelle, dann erst absaugen. Der Rückschlag der Pumpe haut sonst auf die Lötspitze und die macht das Lötauge kaputt.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo, danke für den Tipp. Ich habe nen günstigen Nachbau einer Soldapult Pumpe, nutze aber wegen der Spritzerei und aus Sorge um die Lötaugen lieber Litze - und spiele mit dem Gedanken, eine Entlötstation zu kaufen, nur nicht so ne teure JBC wie es an der Arbeit gibt... Empfehlungen dazu?

    Meine Geräte haben keinen DC Offset am Ausgang. Der CD Spieler nicht, und die Dual Plattenspieler hab ich gar nicht erst gemessen ? Es wird beim Vorbesitzer passiert sein.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    ich benutze seit Jahren eine Introvac-Absaugpumpe.

    Ich würde dir empfehlen, von den ICs die Beinchen vor dem auslöten am Gehäuse abzuknipsen (kleiner Seitenschneider) und dann mit einer Pinzette die Beinchen einzeln auslöten. Auf diese Weise werden die Lötaugen geschohnt. Hinterher kannst du das Restzinn auch mit Litze weg machen.

    Viel Erfolg. Ich hoffe, das war es dann.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo nochmal, beim R....lt finde ich ein ominöses MOS 4066 mit max. 15VDC Versorgungsspannung laut Webseite. Hinterlegt ist ein ST Datenblatt vom HCC/F 4066BE mit 18V bzw. 20V Versorgungsspannung. Und +8,2V/-8,7V also in Summe knapp 17V liegen bei meinem Gerät an. Da scheint der Pferdefuß zu liegen bei Nachbauteilen gegenüber den Original-Bausteinen HCF4066, die bei mir eingebaut sind. Geliefert wird aber angeblich "Artikelnummer des Herstellers: HCF4066B" Kann ich nun darauf vertrauen, das original Teil zu bekommen, oder einen Nachbau mit nur max. 15V Versorgungsspannung? Ich mag keine Bauteile außerhalb der Spec betreiben, auch wenn ich damit ja nicht in Serienproduktion gehen will.

  • Hallo Thomas,

    Und +8,2V/-8,7V also in Summe knapp 17V liegen bei meinem Gerät an.

    du wirst kaum einen anderen Analogschalter-4066 finden. Verwende gute Fassungen, dann ist das auswechseln bei einem Defekt leichter und schneller.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo, und erst Mal frohe Pfingsten an alle,

    also Du meinst "nehmen was ich kriegen kann" und immer ein Magazin vorhalten? Gedrehte Sockel sind schon im Warenkorb... aber jetzt geht es erstmal raus mit den Kindern in den Wald.

    Viele Grüße,

    Thomas

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