ZitatAlles anzeigenOriginal von fnerstheimer
... nur fand dieser nicht bei der Verbesserung der Klangqualität statt. Das Gefühl, es würde nichts mehr passieren, kommt genau daher, dass alle ihren Fokus darauf setzen, dass neue Geräte immer klanglich besser sein müssen als die alten.
Der eigentliche Fortschritt ist, dass der Aufwand und die Kosten für brauchbare HiFi-Wiedergabe minimiert wurden. Ein Betrag, der in den siebzigern nicht einmal für ein vernünftiges Kofferradio gereicht hätte, genügt heute für den Kauf einer hochwertigen HiFi-Lösung.
Ein weiterer Fortschrittspunkt ist die Portabilität und die Langzeitstabilität von Tonkonserven. Egal, was letztlich besser ist - analog oder digital - CD's und mp3-s behalten ihren Neuzustand bis zum Zusammenbruch des Speichermediums. Sie funktionieren überall mit gleicher Qualität, und lassen sich verlustfrei kopieren. Eine Schallplatte ist schon nach einem Abspielvorgang nicht mehr richtig gut - ich kenne noch die Zeit, als Freaks ihre neuen Schallplatten sofort auf Band kopiert und danach nicht mehr angefasst haben. Die Cassetten im Auto waren nach dem ersten Sommertag bei 50 Grad nur noch dazu geeignet, Erinnerungen an die Musik wachzurufen, die man mal aufgenommen hatte. HiFi-taugliche Cassettenspieler im Auto waren pflegebedürftige Sensibelchen, von den ewig kaputten Walkmännern mal zu schweigen.
Klar, wenn alles top gepflegt, neu und gut justiert ist, klingen 40 Jahre alte HiFi-Systeme genauso gut oder besser als Geräte der Gegenwart. Der Fortschritt hat uns jedoch gebracht, dass sich heute jeder eine gut klingende Anlage erlauben kann UND dass die Technik auch unter Alltagsbedingungen lange Zeit ohne Pflegeaufwand funktioniert.
Ich persönlich geniesse beides - die alte Dual-Anlage von 1973, mit der ich die Musik aus meiner Jugendzeit höre, aber auch den I-POD, der mir etwas ermöglicht, wovon ich früher immer geträumt habe - meine gesamte Plattensammlung immer und überall verfügbar zu haben.
Wir Deutschen verderben uns immer wieder selber den Spaß, weil wir von unserem Dogmatismus nicht lassen können. Unterhaltungstechnik war und ist dafür da, Spaß zu machen. Was Spaß ist, bestimmt jeder für sich selbst. Ich kann mich immer furchtbar darüber amüsieren, wenn z.B. Stereoplay-Redakteure sich fast die Zunge abbeissen, weil sie einfach nicht zugeben können, wie viel Spaß sie an dem Sony-Brüllwürfel haben, der da vor ihnen im Testlabor steht. Anlagen, die aus wiederbelebtem Schrott bestehen, dürfen einfach nicht gut klingen - daraus bildet sich dann wieder die Gegenmeinung, dass altes Zeug GRUNDSÄTZLICH besser ist als neues - ich erinnere in diesem Zusammenhang an die niemals endenden Glaubenskriege analog/digital, CD/mp3 und so weiter.
Wenn wir uns von unseren Dogmen trennen und die kindliche Neugier zulassen, sehen wir, dass wir eigentlich im Schlaraffenland leben. Gerade im Bereich der Unterhaltungstechnik gab es noch nie so viele Möglichkeiten für so wenig Geld wie heute. Und manchmal entdeckt man den größten Spaß gerade da, wo man ihn nicht vermutet (wie ich bei meiner alten Dual-Anlage, die ich mir eigentlich aus Nostalgie, und nicht zum ernsthaften Musikhören restauriert hatte).
Gruß Frank
Super - unterschreib - Das war genau der Punkt. auf den ich hinaus will - wenn ich höre was der C 325 BEE als wirklich für jeden erschwinglicher Verstärker so an MUSIKALITÄT, Dynamik und praktisch völliger Rauschfreiheit an Sound rüberreicht, da verzichte ich gerne auf ein 70er Jahre Leuchtreklame Receiver von Marantz, Sansui oder weiss ich was. Warum ?
Ich kann es mir a) nicht leisten 2,3 oder gar 4 Geräte gebraucht durchzutesten, bis ich einen habe der auch wirklich so geil klingt wie ich möchte. So wie der NAD kann er gar nicht klingen - die neue Technik wie Impedanz Messung der LS = Dynamic Drive , BEE Clamp, Class A Vorstufe aus der Masters Serie , Direct Mode etc. hört man eben.
Ausserdem kratzen die Potis an älteren amps garantiert, Teile gehn im Arsxh und ich bin keine Hobby Elektroniker - also kommrt das FÜR MICH nicht in Frage.
15 Jahre und ältere LS haben idR. weiche Sicken, mehrfach angekokelte Teile auf veralteten Frequenzweichen und ausgeleierte Kalotten.
Natürlich kann man Glück haben und einer hatte die Anlage nur an 3 Tagen im Jahr an - nur woher weiss ich das ? Bei eBay mit Sicherheit nicht.
Also gahe ich auf Nummer Sicher und kauf mir nen amp, der mindestens 2 Jahre spielt, wahrscheinlich aber viel länger - allerdings will ich den gar nicht für ewig haben - aber das ist ne andere Geschichte.
Ältere Boxen würd ich zur Not auch noch kaufen, wenn mir das Modell zusagt und der Preis stimmt.
Alte Elektronik kann gut sein - ist sie aber oft nicht mehr.
Neuere Elektronik hat 30 Jahre mehr technische Entwicklung hinter sich. Erinner nur mal an Autos. Sicher ist ein Jaguar E ein toller Wagen - sollte sich ein normal begabter Autofahrer den als Allein Fahrzeug zulegen statt nem neuen Golf oder Audi ?
Alte Plattenspieler würd ich kaufen statt nem neuen - meiner läuft seit 33 Jahren non stop und klingt bärig. Solange der Motor sich dreht ist ja alles paletti. Sooo oft spielt man eh keine LP's.
Als 2. 3.oder 4. Anlage ist alte Elektronik super, aber für den täglichen harten Gebrauch von 4 bis 10 Std. (der amp hängt auch am TV!) ich weiss nicht...
Du kannst das gerne anders sehen...evtl kannst du Elektronik reparieren und wohnst in ner Großstadt , wo ständig Ersatzteile für dein Modell zu kriegen sind ?