Moin Leute,
normalerweise sage ich zu solchen themen gar nichts (mehr) , aber hier ist mir grad was aufgefallen:
Baban57 meinte, grad über mir, folgendes:
"...da soll man die Eingangskapazitäten auf 68 Kohm
anheben usw..."
Äähem...wie meinen....'??
Eine kapazität wird in "irgendwelchen" farad angegeben als z.b. micro, nano oder pico Farad (müF, nF oder pF)....
und bewegt sich bei mag.TAs in der größenordnung von 50-500pF was zusammen mit den geforderten 47kOhm abschluss einen tiefpass ergibt.
Nochdazu ergibt sich mit der induktivität der spule des TAs ein schwingkreis der bedämpft werden muss. Daher ist auch ein kondensator und ein widerstand zwingend nötig.
Jedoch wurde und wird keine Kapazität in Ohm angegeben....!!!
Das alles ist übrigens kein hexenwerk - kann mittels geeigneter rechenvorschriften berechnet werden - und heutzutage auch ganz bequem mit "Matlab", "Mathcad" oder gar "maple" (b)analysiert werden. Dann wird auch der soll-frequenzganz eingehalten - ganz egal, was da nun für ein TA-Pre davor hängt.
Dazu einfach nur die statischen verhältnisse am TA messen, das geht mit jeder vernünftigen soundkarte. Dann sind die L C und R parameter bekannt und vor allem auch die zu erwartende resonanzfrequenz in der schaltung, dazu wird keine mess-schallplatte benötigt, es kann aber nicht schaden eine zu haben....:)
Die so gewonnen werte sind dann, mit ein paar einfachen rechenvorschriften in eine abschlussimpedanz und paralellkondensator umzurechnen.
[ L=2*pi*f*R und C= 1/(*2*pi*f*R) oder auch w (omega) quadrat = 1/CL -> führt zur thomson gleichung f=1/(2*pi*CL)
Aus letzterer lässt sich die schwingfrequenz errechnen - welche weggedämpft werden muss. Allerdings ist diese in der regel so hoch, daß sie in der praxis keine rolle mehr spielt, da ja ohnehin ein abschlusswiderstand den LC-kreis bedämpft (eingangswiderstand der folgestufe)
Ein MM-TA benötigt etwa 20dB verstärkung, ein MC-TA nochmal 20dB (also zusammen 40dB) wenn diese 20dB jetzt elektronisch verstärt werden sollen, was ich für -sorry- blödsinn halte, ist da ein ganz erheblicher aufwand zu treiben, soll es denn mit genügend rauschabstand gehen.
Der fertige MC-Pre-pre kostet mitunter mehr als ein päärchen 1:25 studio übertrager. Die erledigen das auch (naja fast) und zudem nahezu rauschfrei. Das so gewonnene signal ist hochohmiger [200 ohm *25*25 ergibt: 125kOhm nach dem übertrager] und benötigt keine speziellen niederohmige hochverstärkende stufe.
Das alles ist ganz einfach mit einem verstärkerteil -> RC glieder für RIAA -> aufholverstärkerteil zu machen.
Oder noch einfacher (wie früher oft üblich) ein verstärker mit der RIAA entzerrung in der gegenkopplung. DAs ist einfacher, bedingt aber höher verstärkende aktive elemente.
Das ganze geht mit Transistoren: alle 70er desings sind transistor basiert, einfache nutzen zwei, bessere varianten vier, mit impedanzanpassung werden es dann deren sechs (pro kanal).
Mit ICs: u.a. supra - ist original ein elektor bau-vorschlag aus den 80ern mit NE5534/NE5532, der von vielen "leutchens" kaum verbessert unter leicht abgewandelten namen auf den markt gebracht wurde. Leicht abgewandelt deswegen, weil sonst u.U. prozesse zu befürchten gewesen wären, wegen copyrights verletzung.
Elektor hat dann gekontert und eine bessere variante mit dem namen supra zwei nachgeschoben - die haben u.a. mit gyratoren riesige induktivitäten ( so um 50H) gebaut und damit spannungsversorgung ruhig gestellt.
Leztens war grade wieder eine platinen-ätz-massenbestellung des supras im nachbarforum...
Oder der etwas bessere (nahe am EMT-design) von elrad, auch aus den mitte 80ern - mit nur zwei OPs pro kanal(der eine ein SSM typ mit extra ausgemessenem eingangs diferential transistor päärchen, damals 28DM/stk). Dazwischen liegt das passive RC-RIAA netzwerk.
Oder auch mit Röhren. Entweder mit EF86 (als triode geschaltet sonst rauscht es zu sehr) und ECC83 nebst rückkoppel RC-schaltung oder günstiger mit zwei fernseh PCF röhren pro kanal, wobei erstere PCF als echte penthode geschaltet wird. Dazwischen wieder ein passives RC-RIAA, dann nochmal eine PCF, wobei der penthodenteil dann als triode geschaltet wird, und die eigendliche Triode in der röhre dann als kathodenfolger geschaltet wird, damit wird der ausgangswiderstand schön niedrig und es kann ein längeres kabel verwendet werden und es steht immernoch genung spannunghub für die aussteuerung eines Line-ins zur verfügung.
Anpassung an ein MC-TA geschieht dabei mit übertragern, bei den röhren würde ich auch 1:5 bei MC nehmen. Keiner würde versuchen mit 100-1000 Ohm Impedanz in einem röhreneingang direkt zu verstärken, das war führer schon so (jedes gute mischpult hat für mikros einen übertrager je kanal - das hat seinen grund 0.5-20mV bei 200 Ohm bringt ein mikro mit) also warum heute nicht mehr?
Jede Neve-konsole hat sowas, das ist, was in studios so "rumsteht" damit wird aufgenommen und ist nachher als vinyl im handel...warum also nicht auf bei der repro?
Aber alles zig jahre bewährtes bringt ja kein geld also muss zwingend für die sog. high-ender immer wieder was anscheinend ganz super tolles gebastelt werden.
komisch nur das alles, wenn es denn so gut wäre, nie in irgendwelchen professionellen desings einzug gehalten hat.
Im studio-umfeld zählen nur nackte tatsachen: rauscharmut, anstiegszeit und einhaltung der entzerrerkurve (RIAA,CCIR,NAB um mal ein paar zu nennen) um mal ein paar zu nennen. Und alle diese dinger haben übertrager drinn.
Beste grüße,
IndiviDual
(der jetzt, im gegensatz zur überzeugung doch was geschrieben hat )