Ich suche Ersatz für C4, C5 und C6.
Da möchte ich Wima Folien einsetzen. Bitte korrigiert mich, wenn ich bei den Kapazitäten etwas falsch mache.
C4 alt 1200J => 1,2nF Platinenabstand ist 12mm.
C5 alt 3900J => 3,9nF Platinenabstand ist 12mm.
C6 ist ein 1µF Elko 50V. Da macht auch eine Folie Sinn. Das Rastermaß ist 5mm.
Für C4 und C5 habe ich folgenden Vorschlag:
Nimm folgende Styroflex-Kondensatoren aus dem Sortiment Deines Versenders:
Für C4 : STYROFLEX 1,2N
Für C5: Einen STYROFLEX 1,2N und einen STYROFLEX 2,7N in Parallelschaltung => 1,2nF + 2,7nF = 3,9nF
Styroflex-Kondensatoren gelten als sehr hochwertig (geringe Temperatur-Abhängigkeit, geringe dieelektrische Verluste auch bei hohen Frequenzen)
Der von Dir ausgewählte Ersatz für den Elko C6 ist natürlich OK.
Soweit zur Praxis.
Bei meinem alten Philips EE 2000 Elektronik-Experimentierkasten gab es an dieser Stelle - also nachdem man das 4-Transistor-Mittelwellen-Super-Duper-Radio zusammengesteckt und erfolgreich ausprobiert hatte - die nicht immer ganz verständliche "Schaltungs-Erklärung für Fortgeschrittene"
Diese Tradition führe ich an dieser Stelle weiter mit der:
LTSpice Schaltung-Simulation für Fortgeschrittene
.. also für Leute, die vielleicht den Frequenzgang des TVV47 simulieren und ggf. optimieren möchten.
tvv-47.asc.txt - Das ist die Schaltplan-Datei für LTSpice. Bitte nach dem Download in tvv-47.asc umbenennen
Screenshot:
Zum Simulations-Schaltplan:
Links vom TVV47-Eingang ist eine simulierte Laplace-Transformierte Signalquelle mit RIAA-Frequenzgang und TA-Innenwiderstand "RiTA = 800 Ohm" eingefügt.
Das ergibt durch die Entzerrung des TVV47 dann in der Simulation einen schön interpretierbaren Über-Alles-Frequenzgang (idealerweise möglichst ähnlich zu einer waagerechten Linie), und nicht so einen blöden, nach rechts abfallenden Steilhang, den man erst mit der RIAA-Entzerrerkurve vergleichen muß.
Rechts am Ausgang ist ein Lastwiderstand "Rx" hinzugefügt, der die Belastung des TVV47 durch die nachfolgende Verstärkerstufe simuliert.
Der TVV47 war ja wohl für die seinerzeit recht hochohmigen DIN-Verstärker-Eingänge entworfen worden.
Daher habe ich für die Simulation die Werte 47kOhm, 200kOhm und 470kOhm eingetragen.
Dazu dient der folgende Simulations-Befehl unter dem Schaltplan: .step param Rx list 47k 200k 500k)
Moderne Cinch-Eingängen können auch mal nur ca. 5kOhm bis 10kOhm Impedanz haben.
Daran wird der TVV47 dann etwas schwach im Bassbereich. - Auch in der Simulation schön sichtbar:
Bei 47kOhm sieht man in der Simulation einen fast perfekten Frequenzgang ( Der Wert von -3dB bei 20Hz ist für die damalige Technik völlig OK)
Bei 10kOhm sind des dann schon -6dB bei 20Hz und bei 5kOhm sogar -9dB.
Da könnte man vielleicht für moderne Verstärker noch etwas optimieren. Aber vielleicht hat man ja einen Verstärker mit hoher Impedanz am Cinch-Eingang, und dann ist es egal.
Es wird übrigens kontra-intuitiv überhaupt nicht besser, wenn man mal fix den Ausgangs-Kondensator vergrössert (z.B. auf 10µF) sondern sehr viel schlechter.
Obacht: Die "Laplace"-Spannungsquelle ist nur für Frequenzgang-Simulationen zu gebrauchen (Also für den Simulations-Befehl ac. ... !!!)
Wenn man es beim Herumspielen mit den Bauteilwerten (insbesondere der Widerstände) übertreibt, simuliert das Programm vielleicht einen hübschen Frequenzgang,
aber im Zeitbereich stimmen vielleicht die Transistor-Arbeitspunkte überhaupt nicht mehr und alles ist im wirklichen Leben völlig übersteuert / verzerrt.