Beiträge von Schmolz

    Nachdem ich bei meinem 721 die Gleichlaufschwankungen gemessen habe, hatte ich danach auch mal meinen "neuen" 701 aus Einzelteilen gemessen. Und siehe da: 0,5% Gleichlaufschwankungen. Ich war so naiv, den Motor aus meinem Fundus einfach einzubauen, läuft ja und gut. Na klar, vorher die Elkos erneuert, sonst nicht angefasst.

    Es stellte sich ein defekter AC188K heraus (einer von vieren, die von den Hallelementen angesteuert werden):

    Die Stromverstärkung der anderen drei AC188K liegen um diesen Wert herum:

    Um nicht lange rumzufackeln, habe ich fast alle Halbleiter ersetzt. Ich habe vier NOS AC188K von Tungsram auf etwa gleiche Stromverstärkungswerte ausgemessen. Den 709 Operationsverstärker habe ich durch einen 741 ersetzt und die Teile zur Frequenzkompensation entfernt. Die Relaisschaltung habe ich durch die Version der zweiten Serie ersetzt. Die Germaniumdioden wurden durch BAT143 Schottkydioden ersetzt. Dann habe ich die Motorsteuerung neu abgeglichen, mit folgendem Ergebnis, gemessen an Pin 21:

    Besser gings nicht, mich störte vor allem der unsaubere Sinus am negativen Scheitelwert. Das hatte ich vorher nicht, als ich den Motor am Labornetzgerät betrieben habe. Also habe ich als letzten Schritt noch die Bauteile der Spannungsregelung durch einen 7815 ersetzt. Mit folgendem Ergebnis:

    Jetzt sind die Schwingungen sauber. Die leichte Unsymmetrie der Amplituden habe ich nicht beseitigen können. Der Einsteller für die Symmetrie des Hallstroms hat keinen Einfluss.
    Wenn alles wieder zusammen ist, kommt die Meßplatte drauf. Vorher muss ich noch das Netzkabel erneuern, welches ich mir im Eifer des Gefechts mit dem Lötkolben angekokelt habe.

    Gruss
    Richard

    Ich wollte das Thema mal mit ein paar Messungen bereichern. Messobjekt ist mein 721, den ich mit einem Quarzstroboskop ausgestattet habe. Der Pickelteller zeigt ein ähnliches Bild von Schwankungen wie in dem Video, welches in diesem Beitrag verlinkt ist. Vielleicht eine Spur weniger. Testplatte ist "Vinyl:Check" der AAA, 3150 Hz.
    Das Messgerät arbeitet im empfindlichsten Bereich (0,1 %), bewertet nach DIN. Abgelesen werden im Augenblick 0,06 % Gleichlaufschwankungen, wobei der Zeiger ungleichmäßig zwischen 0,04 und 0,06 pendelt. Der Versuchsaufbau ist recht empfindlich. Wenn ich huste, dann zuckt das Instrument.
    Hören kann ich diese Schwankungen nicht, auch nicht mit Klavierkonzerten.

    Wenn ich jetzt noch die mir unbekannte Laufungenauigkeit der Testplatte berücksichtige, mache ich mir bei diesem 721 vorerst keine Sorgen um den Gleichlauf.

    Gruss
    Richard

    Eine alte Matte konnte ich mit Sonax Kunststoff und Gummipflegespray vitalisieren

    Ich habe Armor-All hier, das funktioniert meist gut, um eine Matte wieder frisch aussehen zu lassen. Bei meiner Matte hat das jedoch nicht geholfen, weil sich diese seltsame Beschichtung abgelöst hat. Ich konnte die teilweise Rille für Rille einfach abziehen, an anderer Stelle sitzt sie bombenfest. Das eigentliche Gummi darunter ist noch einwandfrei und lässt sich auch gut mit den verschiedenen Gummipflegemitteln auffrischen.

    Gruss
    Richard

    Dem GTI 701 aus Ersatzteilen fehlt noch das passende Tonarmgewicht. Dazu habe ich einen kaputten Antiresonator mit gebrochener Feder vorübergehend stillgelegt (100% rückbaubar, falls ich mal eine passende Feder finde):

    Ausgangsmaterial ist ein Ikea-Regalbodenträger. Auf dem Foto ist die Spreizschraube noch drin, die muss raus. Der Spreiznippel passt ganz genau in die originale Bohrung der Achse des Antiresonators. Der originale Plastikeinsatz der die Schwabbelfeder in der Achse verklemmt, muss natürlich vorher entfernt werden.

    Der Regalbodenträger wird mit dem Cuttermesser zugeschnitten, siehe zweites Foto. Die Ecken werden ebenfalls ein bisschen zugeschnitten. Dann passt das Teil ganz genau auf die Aussparung an dem Gegengewicht. Danach Alubecher und Gewicht mit einer 3mm Maschinenschraube passender Länge (etwa 25mm) mit der Achse verbinden. Die Maschinenschraube spreizt den Nippel in der Achsbohrung und hält das Ganze fest zusammen. Käfig drauf, fertig.

    Da ich gerade keine 3mm-Schraube passender Länge hatte, habe ich mir mit einem Messing-Distanzstück geholfen.

    Funktional ist das nicht besser als das Gegengewicht des 601, sieht aber besser aus.

    Gruss
    Richard


    Vorher:


    Nachher:

    Hier spielt er vorerst noch ohne Segment, ohne Antiskating und ohne Abstellschiene, mit dem Teller eines 721, mit dem Gegengewicht eines 601 und mit dem Strobofenster eines 1229. Das Tonarmkabel ist geflickt (verlängert). Er knallt beim Einschalten dass die Membranen wegfliegen. Aber er läuft und spielt sehr gut. Für heute reicht das.

    Gruss
    Richard

    Das Segment ist nicht das Einzige, was an dem Spieler verbogen ist. Genau genommen handelt es sich um eine allmählich gewachsene Sammlung von Teilen, die die kritische Menge überschritten hat, so dass da jetzt wieder ein 701 draus entstehen kann. Gefehlt hatte mir vor allem noch ein Chassisblech, das jetzt vor mir liegt.

    Gruss
    Richard

    Bei youtube habe ich dieses Video gefunden.

    In diesem Video wird eine "Quick & Dirty"- Überholung gezeigt. Das kann man zwar so machen, aber dann wird es halt K...e.
    Nicht zur Nachahmung empfohlen, wenn du deinen 1218 zukünftig dauerhaft nutzen möchtest.

    Was der Herr im Video im Wesentlichen unterlässt, ist den Dreher weitgehend zu zerlegen, um ALLE alten Fette zu entfernen. Er baut ja noch nicht einmal das Kurvenrad aus, an dem jede Menge von dem alten Zeug klebt.
    Und nur wenn du den Dreher zerlegst kannst du alle Schmierstellen mit den richtigen Fetten neu versorgen.

    Gruss
    Richard