Hier mal ein paar Aussagen aus anderen threads zum Thema Gleichlaufwerte / -messungen:
Passat, post #40 vom 31.03.2021, Dual 618Q
Naja, man muß da unterscheiden, wie die Werte ermittelt wurden.
Bei einigen Herstellern wurde schlicht die Genauigkeit der Frequenzgeneratoren bzw. des Regelsignals gemessen anstatt direkt die Werte von Platte.
Oder man hat nur die Gleichlaufschwankungen des Tellers selbst ohne Platte gemessen.
Und man muß auch bedenken, das damals keine HiFi-Zeitschrift der Welt die von den Herstellern angegebenen Werte bestätigen konnte.
Die haben allerdings allesamt mit Meßplatte gemessen.
Da ist ein Sinuston drauf und Gleichlaufschwankungen machen sich als Schwankungen der Tonhöhe bemerkbar.
Und bei der Platte haben diverse Faktoren Einfluss auf die Gleichlaufschwankungen.
So z.B. die Zentrierung des Mittellochs, Höhenschlag, etc.
Und man darf nicht vergessen, das auch Plattenschneidemaschinen Gleichlaufschwankungen haben.
Selbst wenn man ein Gerät mit 0,000000000% Gleichlaufschwankungen hätte, könnte man immer noch einen höheren Wert messen, nämlich den der Plattenschneidemaschine.
Eine Meßplatte ist also schon von Haus aus nicht perfekt.
Der CS 731Q ist z.B. mit 0,025% nach DIN angegeben, die HiFi Stereophonie hat 0,05% gemessen.
Alfred, im gleichen thread, post #43 vom 31.03.2021:
"Passat" hat es bereits recht klar beschrieben. Die Daten in den Datenblättern halten der realen Messung im eigenen Labor oder bei den Testlabors der Zeitschriften nicht immer stand. CS 5000 und CS 731 hatten übrigens beide +/- 0,25% nach DIN in den Datenblättern stehen. Ich habe natürlich auch diese Spieler zuhause und habe damit ebenso Messungen mit meinem Equipment durchgeführt. Die Datenblattwerte kann ich beim besten Willen nicht erreichen. Wobei die +/- 0,025% nach DIN m.E. auch die absolute Grenze für die Messtechnik mit Mess-Schallplatte darstellt. Selbst unter ganz kontrollierten Bedingungen, mit völlig einwandfrei geschnittenen, ganz speziell zentrierten und völlig ebenen Mess-Schallplatten, ist ein derartig niedriger Wert wohl nur bei Vollmond erreichbar .
Der CS 714 und der CS 5000 schnitten bei mir dennoch mit recht guten Ergebnissen ab. Es ist schon etwas länger her. Ich hatte das hier mal gepostet: Messergebnisse in Post 39
Insofern ist immer Vorsicht geboten, wenn man Messwerte von unterschiedlichen Quellen und insbesondere Datenblattwerte vergleicht.
Gruß Alfred
Und noch einmal Alfred, in einem thread, der sich mit der Entwicklung eines Direktantriebs für einen CS 5000 beschäftigt (das Set wurde später zeitweise in seinem Shop angeboten), post #39 vom 26.10.2010,
Beitrag
CS6000, er dreht!!!
Hallo Leute,
ich bin nun einen deutlichen Schritt weiter gekommen bei meinem Direktantriebsprojekt
.
Ich habe nun einen lauffähigen Prototypen auf der Bodenplatte einse CS5000 aufgebaut. Verwendet habe ich einen alten EDS910 Motor, den ich mit einer eigen entwickelten Regelungselektronik ansteuere. Der Tastensatz des CS5000 kann daran direkt angeschlossen werden. Die 78er Geschwindigkeit habe ich mir aber geschenkt. Dafür habe ich den 78er-Taster als Lifttaster umfunktioniert.
Eine weitere…
Heute habe ich meine Messschallplatte geliefert bekommen. Natürlich habe ich mir gleich mal meinen Prototypen vorgenommen und die Gleichlaufschwankungen ermittelt. Als Messgerät steht mir ein hochwertiges Hameg Wow&Flutter Messgerät zur verfügung.
Das erste Ergebnis war schon mal nicht schlecht . Die Messwerte von mehr als 10 Messungen lagen im Bereich von 0,05 bis 0,06%, ermittelt nach der DIN Messmethode. Das ist die, die immer die höheren Werte liefert gegenüber dem Japan-Standard . Der gemessene Wert liegt ja schon deutlich unter dem Grenzwert von 0,1%, der gerne als Hörgrenze von Gleichlaufschwankungen dargestellt wird. Dennoch liegt der Gleichlaufwert meines Prototypen aber deutlich über den Katalogwerten der Dual Spitzenplayer .
Also dachte ich mir, messe ich mal ein paar weitere Kandidaten durch. Die Ergebnisse waren höchst überraschend für mich!
Da ist z.B. der Dual 410 (also ein 415 wo die Achse nicht feststeht). Da messe ich Werte im Bereich von 0,18-0,22% ! Das ist schon deutlich weit entfernt vom Katalogwert von 0,1% nach DIN.
Der nächste Kandidat war ein CS5000 mit einwandfreiem Riemen. Die ermittelten Gleichlaufwerte lagen zwischen 0,065 und 0,075%, also schon deutlich über den Werten meines Prototypen und auch weit über der Katalogangabe (0,025% nach DIN).
Dann habe ich mir noch einen 741Q aus dem Regal geholt und diesen gemessen. Dort konnte ich Messwerte ermitteln, die im Bereich von 0,05-0,06% lagen, also ziemlich gleich mit meinem Prototypen und dafür auch weit weg von der Katalogangabe (0,025% nach DIN).
Damit sollten die Fragen zu den Gleichlaufwerten beantwortet sein.