Beiträge von ULM-Ralf

    Halllo Reiner,
    Ich glaube, du hast an deinem Messgerät entweder den falschen Messbereich eingestellt, oder/und die Messstrippen falsch gesteckt. Für Strommessung wird zumeist das Pluskabel in eine andere Buchse am Messgerät gesteckt.
    VG Ralf

    Genau, Peter hat recht! An die NTC's hatte ich gar nicht mehr gedacht. Mit denen hatte ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Beim wechseln der Leistungstransistoren bitte die Glimmerscheiben entweder ersetzen oder reinigen und unbedingt wieder verwenden. Die Transistoren dürfen keinen Kontakt zum Kühlkörper haben. Unten sind kleine Kunststoff Scheiben mit einer Mutter drin verbaut, das muß wieder so zusammengebaut werden. Neue Wärmeleitpaste verwenden. Und die beiden Ferritperlen die auf einem Beinchen der Endstufentransistoren stecken wieder an gleicher Stelle aufstecken und mit Nagellack fixieren.
    Das wird schon hinhauen.
    VG Ralf

    Ja, die beiden ROE Elko's bitte tauschen. Darüberhinaus tausche ich fast immer die Endstufentransistoren. Die Kosten nur 50 Cent das Stück und waren bei meinen Messungen immer stark unterschiedlich zueinander und teilweise weit unter dem Verstärkungsfaktor eines neuen Exemplares. Und wenn man schon mal dabei ist, dann wechsle auch noch die paar anderen Elko's aus, das sind zusammen 30 Cent. Danach sind praktisch alle kritischen Bauteile erneuert und du hast lange Zeit Ruhe.
    VG Ralf

    Hallo Helmut,
    Eigentlich ist das kein typischer Potifehler. Ab wieviel "Uhr" ist der Gleichlauf des Potis synchron? Was genau bedeutet, das sich der Ruhestrom nicht richtig einstellen lässt? Mach mal ein Photo der Endstufenplatine von oben und unten möglichst Formatfüllend. Hattest du die Endstufentransistoren ausgewechselt?
    VG Ralf

    Also der kratzende Ballanceregler wird mit Kontakt WL Sprühwäsche ausgespült und mit Druckluft ausgeblasen. Der sollte dann wieder funktionieren. Ansonsten vermute ich, dass du die Kabel zu den Lautsprecherbuchsen vertauscht hast. Bitte die Kabel der Endstufe zu den Buchsen kontrollieren. Vielleicht ist auch ein Kabel an der Lötstelle abgebrochen. Ruhestrom bitte ohne Lautsprecher und ohne Signal messen. Lautstärke auf null. Sind alle Lötstellen einwandfrei? Bitte genau kontrollieren. Lötzinnreste entfernen, die Platine kann man auf der Leiterbahnseite mit Spiritus abpinseln damit man fehlerhafte Lötstellen besser erkennen kann. Sind alle Bauteile (Elko's) richtigherum eingelötet? Viel Erfolg bei der Fehlersuche. VG Ralf

    Solche Fehler kann man ganz gut mit einem Föhn provozieren. Man muss halt gezielt die Verdächtigen Bauteile erwärmen. Andere Bereiche müssen abgedeckt werden. Ebenso ist es möglich mit Kälte 75 von Kontakt gezielt die Bauteile abzukühlen. Fehler lassen sich so ganz gut einkreisen.


    Viel Erfolg
    Ralf

    Ich hatte bisher nur meine Werkstatt-Kontrolle-Monitore dran. Es sind zweiwege, bassreflex mit einigermaßen lineare Wiedergabe. Ich werde wohl noch ein paar Tage damit herumspielen, dann kommt der nächste Patient in den OP. Sehr wahrscheinlich kommt die Kleine dann in den nächsten Monaten zum Verkauf. Ich kann nicht alles aufheben, ich hatte in den letzten Jahrzehnten schon unendlich viele Geräte. Irgendwann geht es dann auch mal mit weniger. Viel interessanter finde ich dann die frühen HIFI Geräte zu reparieren und zu studieren, die vor meiner HiFi Zeit, also vor 1978 gebaut wurden. Läuft das Ding dann, darf gerne der Nächste kommen. Und davon habe ich noch reichlich eingelagert. Wenn möglich habe ich gerne ein wenig Abwechslung, also fünf Tuner hintereinander wird dann öde. Gerne mal Holz, Mechanik und Elektronik im Wechsel, wenn möglich. Obwohl ich kürzlich erst innerhalb von einem Monat ungefähr 10 Tapedecks von Technics aus den späten Siebzigern aus einer Sammlung da hatte. Die waren schon gut zu reparieren. Nun ja, es kommt wie es kommt.


    VG Ralf

    Hallo Freunde,


    Ich berichte heute über die Instandsetzung einer Dual KA 20 aus ca. 1970.
    Das hübsche Ding stammt aus einer Ebay Auktion und erreichte mich in einem engen Karton, ohne Polsterung. Es waren keine Transportsicherungen angezogen, noch war die Haube irgendwie geschützt.
    Das Gegengewicht war noch am ungesicherten Tonarm montiert. Natürlich hatte ich den Verkäufer sehr freundlich und höflich gebeten, diese paar Dinge zu sichern.
    Die Worte hätte ich mir sparen können. Doch ich hatte Glück, und die KA 20 kam tatsächlich ohne Beschädigung aus dem Karton. Angeblich sollte Radio funktionieren, Platte wäre defekt.


    Bevor ich nun den Strom anschließe, erst mal einen Blick auf die Innereien werfen. Auf den ersten Blick war klar, das kann nicht funktionieren, eine Sicherung auf der Endstufe fehlte,
    die andere sah verdächtig neu aus. Beim drehen des Plattentellers ein knirschendes Geräusch – Na Super, fängt ja klasse an.


    Zuerst einmal die Endstufe raus und die Elko's erneuert. Ich bin zwar kein Freund von Radikal-Kuren, jedoch ist die Platine etwas schlecht zugänglich und um ein paar Cent zu sparen wollte ich nicht zwei
    Stunden länger daran arbeiten. Zu den Elkos kam noch der 330 Ohm Lastwiderstand raus , der hatte einen Riss. Die Bias-Potis flogen ebenfalls raus. Sicherheitshalber überprüfte ich die Endstufentransistoren auf defekt.
    Dabei stellte sich heraus, dass sie zwar nicht kaputt waren, jedoch sehr stark voneinander abweichende HFE-Werte hatten (von 6 bis 135 ). Also neue TIP 31 rein, die kosten fast nichts.
    Im Regelverstärker waren auch noch zwei Tantal und zwei Elko's die ich austauschte, die Platine musste sowieso raus, um die Potis zu reinigen. Blieb nur noch der Lade Elko und der Funkentstörkondensator. Interessant, wie klein heute Bauteile mit gleicher Kapazität sind. So, bevor die Frontblende drauf kommt, Skalenlampen überprüft, Stereolampe kaputt, neu.


    Nachdem alles wieder im Chassis sitzt und die Drähte wieder dran sind den Stecker rein, Antenne anschließen und einschalten. Super, nichts qualmt!
    Versorgungsspannungen sind alle OK, Miliamperemeter an die Sicherungsklemmen der Endstufe angeschlossen und mit den neuen Potis 20mA Ruhestrom eingestellt. Sicherungen rein, Lautsprecher angeschlossen.
    Klasse läuft einwandfrei, kein kratzen, kein Brummen guter Radio Klang – so macht das Spaß.


    Der 1215er machte übrigens wegen einer kleinen Nadelbürste, die unter dem Plattenteller lag diesen erschreckende Geräusch. Trotzdem ist das Ding total verharzt.
    Ich verzichte mal darauf die einzelnen Schritte bis zur Fertigstellung zu beschreiben, das kennt hier jeder.
    Erwähnenswert ist die erstaunlich gute Qualität des CDS 700. Mit einer normalen DN8 klingt das echt kernig. Ich hatte zum Test eine Beatles Platte aufgelegt,
    die habe ich dann erst mal bis zum Ende durch gehört. Ich denke hier wird es deutlich, wie damals Platten abgemischt wurden, um auf den zu erwartenden Endgeräten eine ansprechende Wiedergabe zu erreichen.
    Der ausgeprägte Stereoeffekt, sowie das gesamte Klangbild kommen ausgezeichnet zur Geltung.


    Nun noch ein wenig Holz- und Haubenpflege, fertig ist die Laube.


    Die KA 20 ist eine, bis auf die Haube, wohlproportionierte Anlage, die mit ihrem Echtholzgehäuse und der eleganten, „flutlichtbeleuchteten“ Alufront überzeugt. Ein echter Hingucker!


    Viele Grüße
    Ralf

    Wenn die Haube nur von außen und nicht von innen lackiert ist, kann man das wieder abschleifen. Ich fange dann mit 1000er Körnung im Nassschliff an, dann bis auf 2000er weiter runter. Danach dann Schleifpaste und Politur. Kann etwas dauern, jedoch sind die Erfolgsaussichten gar nicht schlecht.
    LG
    Ralf

    An die Blende sollte man keinesfalls mit einem scharfen Reinigungsmittel oder mit einer Schleifpaste rangehen. Die Beschriftung würde damit zerstört. Wenn man bereit ist die Beschriftung zu erneuern, was ein ziemlich schwieriges Unterfangen ist, kann die Blende abgeschliffen, beschriftet und mit Klarlack versiegelt werden. Der Siebdruck bei den alten Geräten ist sehr empfindlich. Selbst ein etwas zu scharfer Fensterreiniger hat schon zur Ablösung der Beschriftung geführt. Alternativ kann man polieren und die Beschriftung gravieren lassen, ist aber nicht billig und macht viel Arbeit.


    Liebe Grüße
    Ralf

    Hallo Freunde,


    es kamen in der letzten Zeit etliche Dual HS-Geräte zu mir auf den Tisch.
    Mir fiel auf, dass sich bei den defekten Geräten immer wieder die gleichen Fehlerquellen im VERSTÄRKER zeigten. Die Plattenspieler lasse ich nun außer acht, hier geht es um die Elektronik.
    Am Beispiel eines HS 43 und eines HS 141 die ich nacheinander behandelte, will ich hier einmal die wichtigsten Punkte aufzeigen, die man unbedingt abhandeln sollte, um danach ein sicher funktionierendes Gerät zu erhalten.
    Die Verstärkerelektronik ist auch in verschiedenen anderen HS-Geräten so, oder ähnlich anzutreffen.


    Bevor man es riskiert, einen gerade auf dem Flohmarkt ergatterten HS, der vielleicht Jahrzehnte im Keller stand, an die Lautsprecher anzuschließen und einzuschalten, sollte man sicherheitshalber
    die beiden Elkos C67 und C67' mit jeweils 1000µF gegen neue austauschen. Bei meinem HS 43 hatten beide einen Kurzschluss und gaben somit 15 Volt Gleichspannung auf den LS-Ausgang.
    Das hat den Defekt des Lautsprechers innerhalb kürzester Zeit zur Folge.




    Des weiteren ist immer der Netzentstörkondensator C80 mit 47nF auszutauschen, wenn er der bekannte „Rifa-Knallfrosch“ ist. Wenn man nun schon einmal
    dabei ist, tauscht man gleich auch den Siebelko C70 mit 4700µF aus. Der verliert nach rund 40 Jahren einiges an Kapazität und lässt unter Umständen
    einen „Netzbrumm“ zum Lautsprecher durch.
    Nun sollte man möglichst auch den Elko C 51 mit 220µF austauschen wenn es ein ROE-Kodensator ist.
    Die sind bekannterweise sehr oft defekt, meiner hatte nur noch 20µF.



    Dann hatte ich noch die beiden Trimmpotis 500 Ohm ausgetauscht, weil sich der Ruhestrom nicht mehr vernünftig einstellen ließ. Man sollte noch einmal nach weiteren ROE-Kondensatoren schauen und am besten austauschen.
    Oft sind die Sicherungshalter stark oxidiert, was zu Unterbrechungen führt. Hier nimmt man die Sicherung heraus und prüft, ob die Halterung brüchig ist. Wenn nicht reicht reinigen der Kontaktfläche.
    Wenn sie brüchig ist, bricht meist bei Berührung eine der Kontaktlaschen ab. Dann muss man das natürlich ersetzen.
    Wenn man mit der Endstufenplatine fertig ist, die Glimmerscheiben unter den Endstufentransistoren nicht vergessen und mit etwas neuer Wärmeleitpaste wieder mit dem Montageblech verschrauben.
    Erfreulicherweise waren bei den meisten HS-Geräten die Schalter und Poti's nahezu frei von kratzen und krachen, so das hier ein wenig Kontakt 61 vollkommen ausreichte.
    Abschließend steckt man die Netzsicherung um, in die Halterung für 240 Volt.



    Nun muss noch der Ruhestrom für die Endstufen eingestellt werden. Dafür entfernt man die Endstufensicherungen und schließt an die Sicherungshalterklammern ein Multimeter im
    DC Milliampere-Messbereich an. Verstärker ohne Boxen und ohne Signal einschalten. Nach 5 Minuten mit den neu eingebauten Trimmpotis den Ruhestrom auf 20 mA einstellen.

    Nach erfolgtem Abgleich die Sicherungen wieder hineinstecken.
    Natürlich kann nun auch noch ein anderer Fehler im Gerät sein, wie z.B. kalten Lötstellen und offensichtlich defekten Bauteile, wie durchgebrannte Widerstände oder geplatzten Kondensatoren und so weiter.
    Aber die beschriebenen Arbeiten sollte man generell durchführen, um eine solide Grundlage zu schaffen. In den meisten Fällen liefen die Verstärker danach bestens.
    Die Kosten für die geschilderte Reparatur betragen nur ein paar Euro, sind aber meiner Meinung nach nicht zu umgehen, damit man später beim Plattenhören nicht einen
    explodierenden Kondensator, oder eine durchgebrannte Lautsprecherschwingspule erleben muß.



    Viel Erfolg beim reparieren.
    Viele Grüße
    Ralf

    Hi Kurt,
    Das kann man wieder hinbiegen. Aber dafür muß das Tonarmrohr kpl. ausgebaut werden. Wenn du nur noch das Rohr übrig hast steckst du vorsichtig ein glattes, nicht zu dickes Rundstahl-Stück hindurch. Es muß natürlich länger als das Rohr sein. Durch vorsichtiges Rollen auf einer harten Unterfläche kannst du die ursprüngliche Form wiederherstellen. Dabei übst du Druck auf das Rundstahlstück aus und walzt das Alu praktisch wieder grade. Solange kein Knick im Rohr ist, ist alles Gut. Was übrigens auch für andere Situationen im Leben gilt. ^^
    L.G. Ralf

    Hi Franz, von oben wirst du nicht weiterkommen. Du mußt die Unterseite aufschrauben und dann nach einem Wackler am Kabel suchen. Könnte auch was verklemmt sein, scheint aber nichts großes zu sein. Also, Teller abnehmen, System und Tonarm sichern und umdrehen. Seitlich abstützen, am besten mit zwei Holzbalken, damit das Tonarmlager nicht beschädigt wird. Schrauben entfernen, untere Gehäuseabdeckung abnehmen. Ist keine Raketentechnik. Einfach mal schauen, der Hubmagnet und die Liftbetätigung ist gut zu erkennen.


    Viel Erfolg
    L.G. Ralf