Beiträge von Master of Desaster

    Mit der Globalisierung ist es schon so eine Sache. Bevor wir laut darüber jammern, sollten wir nicht vergessen, daß wir als Exportwirtschaftsmacht schon davon profiierten, als man dieses Wort noch gar nicht erfunden hatte. Denn schon seit vielen Jahrzehnten exportieren wir alles Mögliche, z.B. Maschinen und Autos, früher auch mal Unterhaltungselektronik. Da hat sich keiner von uns beschwert! Nur sind inzwischen auch andre Nationen wach geworden und wollen einen Teil vom Kuchen haben. Sollen wir das denen etwa verwehren und Wirtschaftskriege anzetteln oder uns vom Außenmarkt abschotten? Das wäre wirtschaftlicher Selbstmord.


    Letztlich kommt es durch die Globalisierung über kurz oder lang zu einer durchaus sinnvollen Arbeitsteilung. Die "einfachen" Arbeiten werden kostengünstig im Ausland erledigt, während die hochqualifizierten Arbeiten hier bleiben, z.B. auch die Entwicklung von Innovationen. Deswegen liegt unsere Chance nicht darin, auf Gedeih und Verderb zu versuchen, möglichst viel Industrie im Land zu behalten, sondern inder Qualifizierung und Bildung, um richtungweisende Innovationen auf den Markt zu bringen.


    Wie man sich auch in Zeiten der Globalisierung am Markt behaupten kann, beweisen Firmen wie z.B. Miele oder Trigema, die beide konsequent in Deutschland produzieren und ihre Produkte verkaufen können, obwohl sie teurer sind als Konkurrenzprodukte. Es ist besser, über die Qualität zu verkaufen als über den Preis. Miele produziert z.B. Waschmaschinen, die in der Regel um die 20 Jahre halten und nicht schon nach 5-8 Jahren schrottreif sind. Unterm Strich sind die also langfristig günstiger als die Konkurrenz.


    Wenn also deutsche Firmen irgendwann auch wieder mal im Bereich der Unterhaltungselektronik am Markt mitreden wollen, sollte man innovative, hochwertige Produkte anbieten. Zwei versuchen das heute noch, und zwar Loewe und Metz, wobei deren Probleme oft im Bereich der Zulieferer liegen, es muß also wieder mehr selbst produziert oder zumindest besser kontrolliert werden, um ein einheitlich hohes Qualitätsniveau zu haben.


    Aber das ganze Billigsegment sollte man ruhig den Chinesen u.a. überlassen. Damit können wir kein Geld verdienen. Auch wäre es besser, wenn einst große deutsche Markennamen wie Dual, Grundig usw. von den heutigen Markeninhabern nicht z.T. für die Vermarktung von Elektronikschrott und Plastikbrüllwürfel mißbraucht würde. Aber dieser Zug ist ja leider längst abgefahren.


    Viele Grüße


    Chris

    In Zeiten sinkender Realeinkommen wird ein Grund für den "Geiz" sein, daß so mancher einfach nicht mehr die Kohle hat, sich etwas Anständiges zu kaufen.


    Hinzu kommt, daß viele Leute nicht mehr durchblicken. Denn es ist doch so, daß selbst in technische Geräte aus dem sog. Premium-Segment, vom Daimler bis zum "hochwertigen" Fernseher oder PC, Elektronokbauteile aus Fernost eingebaut werden. Z.T. werden ganze Baugruppen von dort geliefert und hier nur noch zusammengeschraubt. Oder es wird gleich komplett aus China importiert, und hier wird nur noch ein Markenlabel draugefpappt. D.h., längst nicht in jedem deutschen Markenprodukt ist auch deutsche Qualität drin!


    Wer will es da dem irritierten Verbraucher übel nehmen, wenn er gleich die billigen Originale aus Fernost oder aus der Türkei kauft? Nur mal ein Beiispiel: In Röhren-TV von JVC steckt teils Technik der türkischen Fa. Vestel, teils der südkoreanischen Fa. Daewoo drin. Hier hat man sogar u.U. das Problem, das die Daewoo Chassis in JVC-Markengeräten schlechtere Qualität liefern als in Original Daewoo Geräten. Denn JVC setzt eigene "Software" ein, die aber nicht sonderlich kompatibel mit den Chassis von Daewoo ist. So sind die Markengeräte der relativ renommierten Fa. JVC u.U. anfälliger als die billigen Originale von Daewoo mit "Software" von Daewoo.


    Auch das ist ein Stück Realität, nichts ist mehr so, wie es war. Ich bin auch noch in einer anderen Zeit groß geworden, als Deutschland noch in weiten Bereichen der Unterhaltungselektronik führend war. Aber das einzig Beständige im Leben ist nun mal die Veränderung.


    Viele Grüße


    Chris

    Hallo Jürgen,


    als Kompaktboxen kann ich alte Grundig Kugelboxen Modell 310 oder besser die etwas größeren 510 empfehlen. Die sind extrem kompakt und klingen besser als die meisten Kompaktboxen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich habe eine KA 50 in meinem nur 9,8 m² kleinen Separée stehen mit 310-er Boxen dran. Für den kleinen Raum sind die prima. Im Woihnzimmer (= über 25 m²) habe ich eine KA 60 in Betrieb mit zwei 510-er Boxen dran. Der Klang ist verblüffend gut, auch im Baßbereich, zugleich schön transparent in den Höhen.


    Derzeit experimentiere ich auch noch mit größeren modernen Standboxen, die aber, wenn ich ehrlich sein soill, bislang auch nicht wirklich besser als die alten Kugelboxen klingen, nur anders halt. Vor allem der Baß kommt bei großvolumigen Boxen natürlich besser rüber, aber das kann man ja mit dem Klangregler auch ein wenig an die jeweiligen Boxen anpassen.


    Die 310-er findet man in der Bucht schon mal öfter, die 510-er sind eher selten.


    Bestückt sind diese Boxen mit einem relativ großen Tief-/Mitteltöner und einem davor gesetzten Hochtöner. Sie sind so gedämmt, daß das Klangbild dem von Holzboxen sehr nahe kommt, Frequenzgang ca. 35-22.000 Hz, wenn ich mich recht erinnere.


    Wenn Du diesen Boxen nicht kennst, kann ich gerne mal ein paar Abbildungen mailen, wenn Du mir Deine Mail-Add per PN bekannt gibst.


    Viele Grüße


    Chris

    Um sich Gedanken über LS zur KA 50 zu machen, müßte man erst mal wissen, was die kosten sollen/dürfen bzw. welche Ansprüche bestehen, also z.B. sog. High-End Dinger gewünscht werden oder solide und preiswerte Durchschnittsqualität, ferner ob Platz für Standboxen vorhanden ist oder ob es kompakte Boxen sein sollen. Ferner müßte man wissen, wie groß der zu beschallende Raum ungefähr sein soll.


    In jedem Fall ist es sinnvoll, eine sorgfältige Wahl zu treffen, denn die KA 50 klingt mit den passenden LS auch heute noch wirklich spitzenmäßig, und es wäre schade, wenn dieses Potential nicht ausgeschöpft würde, weil nicht die passenden LS dran sind.


    Viele Grüße


    Chris

    ... nur damit keine Mißverständnisse aufkommen:


    Ich habe eine KA 60 in keiner Weise mit neuen Geräten verglichen, auch nicht mit der von mir erwähnten Microanlage von JVC. Nein, ich habe nur mein Wohlgefallen an meiner alten Dual-Anlage beschrieben und ausgeführt, daß ich mich gleichwohl aktuellen innovativen Entwicklungen nicht verschließe, die auch ihren Reiz haben können. Das gilt unabhängig davon, in welcher "Liga" sie spielen.


    Ergänzend sei noch ausgeführt, daß keineswegs nur die KA 50 oder 60 von Dual einst so teuer waren, sondern auch die von mir erwähnte Musiktruhe hatte noch 1976 einen Listenpreis von um die 1.200 DM. Dabei entfiel natürlich ein erklecklicher Teil auf das Möbelstück, so daß für hochwertige Technik nicht mehr allzu viel Luft blieb. Daher war die Technik in diesen Truhen dann meist eher solide Hausmannskost und konnte nicht mit der Technik aus den KA 50 oder 60 von Dual konkurrieren.


    Viele Grüße


    Chris

    Bei mir im Wohnzimmer steht noch eine alte Musiktruhe von 1976, eingebaut original das Grundig Konzertgerät ST 9075 und der 1220 Dreher von Dual. Klanglich und technisch gewiß schon damals keine Offenbarung, aber das läuft nach 32 Jahren alles noch wie am ersten Tag und wiird hier und da aus nostalgischen Gründen auch noch mal betrieben. Ich habe mir in der Bucht sogar für 1 Euro (!) ein funtionierendes ST 9075 beschafft für den Fall, daß das alte mal kaputt geht und eine Reparatur miht lohnt. Dann hole ich einfach mein Reserveteil aus dem Keller ... und in ein paar Minuten ist das Ganze komplett ausgetauscht und wieder betriebsbereit.


    Meine Hauptanlage ist iinzwischen eine DUAL KA 60 aus den frühen 70-ern, also über 35 Jahre alt mitsamt eingebautem Dreher 1218 und System Shure M 91 GD. Habe ich bei Ebay an Land gezogen ... läuft sehr schön. Nur das Silikonöl muß gelegentlich mal erneuert werden, der Tonarmlift ist nicht mehr richtig bedämpft.


    Als Boxen dienen ein paar alte Grundig HiFi-Kugelboxen 510 aus den 70-ern, die hervorragend mit der KA 60 harmonieren. Die schönen alten Sachen möchte ich nicht missen, der Klang ist warm und natürlich, fast wie früher bei den Röhrengeräten.


    Natürlich faszinieren mich zuweilen auch moderne Sachen, dann aber weniger das Massenzeug, sondern innovative, raffinierte Lösungen. Wie z.B. die Microanlage JVC EX-D5 mit den winzigen Wood-Cone-Breitbandlautsprechern (nur ca. 8 cm Durchmesser!). Man soll es kaum glauben, die Dinger klingen erstaunlich gut, vor allem in kleinen Räumen. Das Teil kann man als hochwertiges Küchenradio ebenso einsetzen we als Grundbaustein für eine Heimkinoanlage, denn es ist ein DVD-Player dabei, außerdem sogar noch ein USB-Anschluß. Also ein echtes High-Tech Multitalent auf kleinstem Raum, bei Interesse einfach mal googeln.


    Mit einem ordentlichen Subwoofer dazu hat man auf kleinstem Raum eine durchaus hochwertige und vielseitige Anlage. Es gibt sie also schon noch, die Innovationen, aber wenn sie gut sein sollen, sind die auch nicht ganz billig. Für das Geld, was so eine Anlage kostet, kriegt man in der Bucht (je nach Zustand) bestimmt 4-6 alte Dual Anlagen KA 50 oder 60.


    Viele Grüße


    Chris

    Also ich kann auch nur empfehlen, es erst mal mit einer Originalnadel zu versuchen. Mein erster 1218, der ja der kleinere Bruder des 1219 ist, hatte auch eine Ersatznadel. Das war nicht so ganz überzeugend. Dann habe ich mir eine Originalnadel beschafft, und mit dieser Nadel klingt das System Shure M 91 GD sehr gut, so daß ich dabei geblieben bin.


    Viele Grüße


    Chris

    Hallo,


    ich bin Jahrgang 1952 und auch mit Vinyl groß geworden. Meine "Plattenspielerkarriere" war wie folgt:


    Früher zu Hause hatten wir eine Musiktruhe von Kuba/Imperial (Röhrengerät) mit einem Elac Plattenwechsler drin. Das Modell weiß ich nicht mehr aber ich weiß noch, daß die Plattentellerauflage aus Schaumstoff war, der nach einigen Jahren zerbröselte und so manche Platte versaute.


    Mein erster eigener Plattenspieler war dann ein kleines Ding, ein PE 35 K, der aber ganz nett funktionierte. Bei Bekannten sah ich dann hin und wieder DUAL-Dreher, die mir sofort gefielen. 1976 war es dann soweit. Wir bekamen eiine Musktruhe mit dem "Grundig Konzertgerät 9075 ST" als Receiver und dem Einsteigermodell 1220 von Dual, noch mit Keramiksystem.


    Anfang der 90-er Jahre hatten sich CD auf breiter Front durchgesetzt, und die CD-Player waren erschwinglich geworden. Ich kaufte mir spaßeshalber mal ein Billigmodell und schloß es an die alte Musiktruhe an. Natürlich war der Klang viel besser als mit dem Keramiksystem-Dreher 1220. Und da ich kaum Ahnung hatte, fuhr ich also voll auf CD's ab. Der Plattenspieler wurde seither so gut wie gar nicht benutzt.


    Zu Analaog fand ich über einen Umweg zurück. Mein Jugendtraum war immer ein Tonbandgerät von Uher gewesen, doch das konnte ich mir nie leisten. Heute sind die Geräte bei Ebay noch häufig zu bekommen, und eines Tages schlug ich zu: Ein Uher Royal de Luxe. Ferner kaufte ich ein Paar alte Kugelboxen 310 von Grundig, die ich mir füher auch nie hatte kaufen können. Und gleichzeitig zog ich mir ein paaar alte Tonbänder aus den USA zu (Columbia, u.a. mit dem ersten Klavierkonzert von Tschaikowski, New Yorker Phillh. unter Bernstein, Pianist Ph. Entremont, Aufnahme mit 19 cm/sec.)).


    Ich baute das Uher Gerät im Arbeitszimmer auf, schlioß die Kugelboxen an (das Tonbandgerät hat 2 x 10 Watt Sinusleistung) und fädelte das Band mi tdem Klavierkonzert ein, stellte das Gerät an. Als die ersten Tne erklangen, war ich hin und weg ... so hatte ich dieses Konzert noch nie gehört! Der Klang war phänomenal, ebenso wuchtig wie transparent, da kam ich gar nicht mehr von los. Zum ersten Mal merkte ich, wie unnatürlich, wie wenig authentisch CD's meist klingen.


    Dann begann ich, mich näher mit der Plattenspieler- bzw. Tonabnehmertechnik zu befassen und las von den Vorzügen der Magnetsysteme. Es ist heute kein großes finanzielles Experiment, sich einen gebrauchten Dual Plattenspieler zuzulegen, bei mir war es der Dual 1257 mit System ULM 45 S, also schon aus der Plastikära, eingebaut in eine HS 148.


    Das war denn mein zweites AHA-Erlebnis. Zum ersten Mal hörte ich, was man aus einer Schallplatte mit einem Magnetsystem rausholen kann. Mir wurde klar, daß ich damals Äpfel mit Birnen verglichen hatte, als ich den Dual 1220 mit einem CD-Player verglich. Und ich ärgerte mich im Nachhinein über meine eiegen Dummheit bzw. Unwissenheit, die mich zum leichten Opfer der CD-Industrie werden ließ.


    Inzwischen habe ich eine Dual KA 50 und eine KA 60, beide mit dem sehr guten Dreher 1218 und dem System Shure M 91 GD. Der volle warme Klang begeistert mich immer wieder.


    Von dem ganzen High-End Schnickschnack halte ich auch nichts. Ich denke, das ist nur ein Marketingtrick. Begriffe wie High-End oder Premium sind ja nicht gesetzlich geschützt, es gibt dazu auch keine Qualitätsnormen. Da ist mir doch die solide deutsche Technk der 70-er Jahre lieber, bei der schon Entwicklungen vorhanden waren, von denen ide Hifi-Branche heute noch zehrt.


    Soweit mal mein "Analog-Werdegang."


    Viele Grüße


    MoD



    P.S.: Übrigens, der alte Dual 1220 läuft heute noch und war noch nie kaputt, allles noch heil, einschl. Tonarmlift. Hin und wieder darf er aus nostalgischen Gründen auch noch mal ran

    Herzlichen Dank für die Ratschläge, inzwischen ist die neue Nadel ordnungsgemäß in Betrieb, hat prima geklappt.


    Bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Nach meinem Eindruck (ich habe natürlich auch mal so manches andere gelesen) ist hier ganz nett was an Fachkompetenz versammelt. Das ist ziemlich beruhigend, wenn man als Nicht-Fachmann noch zwei alte DUAL Plattenspieler hat. :)


    In diesem Sinne allen noch einen schönen Abend!


    MoD


    Master of Desaster

    Guten Abend allerseits,


    seit ein paar Wochen bin ich stolzer Besitzer des Gerätes HS 148, in dem ein DUAL 1257 eingebaut ist mit dem System ULM 45. Nun habe ich eine passende Nadel beschafft (DN 145 S), kriege aber die alte Nadel nicht raus.


    Kann mir jemand einen Tip geben? Ich will ja vorsichtig zu Werke gehen und nichts kaputtmachen.


    Wird die Nadel einfach nach vorne rausgezogen oder gibt es da etwas zu beachten? Woran kann es liegen, wenn die Nadel nicht so ohne weiteres rausgeht? Gibts da noch irgendeine Verriegelung o.ä.?


    Leider habe ich mit diesem System noch keine Erfahrungen, weil ich nur einen alten DUAL 1220 habe, der in einer ebenso alten Grundig-Musiktruhe eingebaut ist und noch diese Doppelnadel hat, die immer ganz simpel auszutauschen war.


    Ansonsten bin ich mit dem HS 148 bzw. mit dem 1257 recht zufrieden, habe ein paar alte Grundig Kugelboxen 310a angeschlossen, bringt einen tollen Sound, egal ob moderne Musik oder Klassik und ist natürlich meinem alten 1220 (Keramiksystem) haushoch überlegen. Trotzdem halte ich den 1220 aus historischen Gründen in Ehren und betriebsbereit. Der läuft schon über 30 Jahre ohne Macken und Mucken.


    Also, wer mir einen Rat zum Nadelwechsel beim 1257 geben kann, dem wäre ich sehr dankbar!


    Viele Grüße und allen ein schönes Wochenende!


    Master of Desaster