Beiträge von steviered

    So, ich habe einen folgenschweren Entschluss gefasst: Der komplette Verstärker wird saniert.


    Im Inneren befinden sich die gleichen Vitrohm-Widerstände mit der Zuckerkruste, die auch bei meinem Saturn Tonmeister für einen Totalausfall gesorgt haben. Etliche sehen auch gar nicht mehr gesund aus. Ich möchte das Gerät für die Zukunft rüsten, daher werde ich alle Widerstände erneuern.


    Gestern habe ich bereits Netzelkos und Gleichrichter getauscht. Der Dreier-Becherelko (übrigens ein 100 + 50 + 50) hatte schon satte Beulen. Ich kam auch dahinter, woher: Beim Transport hatte die rechte Chassishalterung fette Schläge auf den Elko abgegeben. (Der Verkäufer hatte ja die Schrauben nicht angedreht.) Ich habe nun nach verschiedenen Versuchen den Brückengleichrichter B250C175 (SEL) durch vier 1 N 4007 Siliziumdioden getauscht (auf Lötleiste angeordnet und die Lötleiste festgeschraubt). Als Vorwiderstand zeigte sich ein 110 Ohm 17 Watt Keramikwiderstand als geeignet, den ich mit Bügeln aufs Chassis geschraubt habe. Den Dreier-Elko habe ich durch drei separate Elkos ersetzt (100 + 47 + 47, Spannungsfestigkeit 400 ... 450 Volt). Für diese musste ich eine zweite Lötleiste anbringen, die ich allerdings mangels Gewinde nicht mehr schrauben konnte; ich habe sie mit zwei Kabelbindern festgezurrt (professionell, ich weiß :-). Aber es hält. Jetzt brummt es schon deutlich weniger.


    Als nächstes kommen die Widerstände dran. Ich werde berichten.


    Ich habe mir gedacht: Wenn neben den Kondensatoren auch die Widerstände qualitativ beschränkt sind, lohnt es sich, heute alles neu zu machen. Denn das Gerät soll bei mir noch sehr, sehr, sehr lang in Betrieb sein, und ich lege auch keinen Wert auf Originalität. - Wer weiß, ob wir in zehn Jahren diese Bauteile noch kaufen können? Es wird ja heute mit den Hochvolt-Kondensatoren schon schwierig. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, die Glühbirne, die nur auf ein Plastikteil strahlt, durch eine superhelle LED (mit Diode und Vorwiderstand) zu ersetzen.

    Hallo, Stereophon,


    nö, unter dem Typenschild steht nichts. Es waren auch keine Farbreste, also gehe ich davon aus, dass da nie etwas stand. Das Gerät hat auch etwas modernere Knöpfe als der in der Bildergalerie (ich gehe aber davon aus, dass an beiden Geräten die Originalknöpfe dran sind). Wahrscheinlich ist mein Gerät ein etwas späteres - vom Zeitpunkt her, deshalb auch die anderen Knöpfe und die fehlende Beschriftung. (?) Bei meinem Apparat wurde schon das Kristallsystem getauscht (aber sehr professionell und auch richtig angeschlossen): Es müsste ein 630 sein, Beschriftung fehlt. Die Nadeln DN6 und DN8 passen auf Anhieb.


    Die Idee mit Magnet-Umrüstung hatte ich auch schon (juckt mir auch in den Fingern), aber es gibt ein winziges Problemchen:


    Ich weiß nicht, wie ich die Auflagekraft verringern kann! Der Tonarm ist tierisch schwer, viel zu schwer für ein Magnetsystem. Und die kleine Schraube hinten rechts sitzt fest, bzw. ich habe die Funktion nicht ganz verstanden. Was mache ich falsch? :)


    Übrigens - aus Gerechtigkeitsgründen: Der Verkäufer hat sich nach meinem Reklamationsschreiben gemeldet: Er hat sich entschuldigt und hat mir Kostenübernahme für die Teile angeboten. Das ist fair! So macht Ebay Spaß. Das nenne ich vorbildlich.

    Hier sind nun die Fotos des Phonokoffers P1011V26:




    Hallo,


    danke für den Tipp bezüglich des Treibrades, werde ich mal ausprobieren. Das Original-Treibrad hat durch mein stümperhaftes Abschleifen nicht mehr den richtigen Durchmesser; es liegt nicht mehr an. Aber das andere Treibrad hätte eine Behandlung auch dringend nötig. :)


    Fotos sind jetzt da!

    Ein Ebay-Dual kommt ins Haus

    Endlich, endlich war er da – mein Dual Röhren-Phonokoffer P1011V26. Äußerlich ein schmuckes Gerät mit gut erhaltenem Kunstbezug, das gut in Folie und Papier verpackt war. Aber im Inneren offenbarte sich Schlimmes:

    Der Verkäufer hatte die Transportschrauben nicht angezogen! Wie kann man nur!!!

    Der Nadeleinschub und beide Wechselachsen flogen im Gerät herum. Die kleine Achse war sogar ins Innere des Gerätes auf den Verstärker gefallen (hätte ich den Apparat eingeschaltet, hätte es womöglich noch einen Kurzschluss auf den Verstärker-Lötleisten gegeben). Die große Kunststoffschraube des Tonkopfes war gebrochen, wodurch sich der Nadeleinschub gelöst hatte. Dass das Chassis durch die massiven Vibrationen während des Transportes schadhafte Stellen ins Holz geschlagen hatte, war hier nur der kleinste Fehler.

    Das Treibrad war massiv verhärtet und an einer Stelle stark beschädigt. Damit konnte man den Plattenteller nicht mehr antreiben; es gab nur noch Schleif- und Rumpelgeräusche, aber keinen Lauf mehr.

    Jedoch … sieht manches schlimmer aus, als es letztlich ist. Nachdem ich vergeblich versucht hatte, das Treibrad mechanisch zu bearbeiten, habe ich ein anderes Treibrad aus einem 1218 geklaut und eingesetzt. Eigentlich hätte es nicht gepasst, denn es war nicht hoch genug, aber ich habe mit einer dicken Unterlegscheibe (Bandführungsscheibe aus einem geschlachteten Tonbandgerät), die exakt auf die Achse passte, die Höhe angeglichen. Die Laufhöhe stimmte auf Anhieb. Den Nadeleinschub und die gebrochene Kunststoffschraube habe ich zunächst mit Knetmasse „eingebaut“, was aber erstaunlich gut hält. Das Abtastsystem hatte die Herumpolterei im Koffer ohne Schaden überstanden – auch schon ein kleines Wunder.

    Nun spielt der Phonokoffer wieder – aber noch nicht „perfekt“, weil auch das ausgetauschte Treibrad schon verhärtet ist. Der Röhrenverstärker funktionierte auf Anhieb, wobei das Netzbrummen doch recht stark ist. Irgendwann werde ich noch sämtliche Elkos tauschen – und auch den Selen-Gleichrichter durch Dioden plus Vorwiderstand ersetzen. Das Gerät ist zum Glück vollständig; auch der Schaltplan ist noch dabei. – Und für die defekte Kunststoffschraube und die Treibräder habe ich bereits eine Suchanzeige geschaltet…

    Äußerlich ein sehr, sehr schönes Gerät … dafür lohnt sich die Arbeit!

    Hallo,


    um es vorweg zu nehmen: Leider habe ich keines der in der Überschrift genannten Geräte. Aber ich möchte mir ein Röhren-Dual-Gerät zulegen, eventuell mit Plattenspieler. Nun habe ich eine sehr wichtige Frage zu den Lautsprecheranschlüssen:


    Mittlerweile habe ich auf zwei Fotos (Dual CV1-Verstärker und Dual-Phonokoffer P1010AV26) nur eine 5polige DIN-Buchse mit Lautsprechersymbol gesehen. Keine zwei Lautsprecher-Normbuchsen mit kleinem und großem Stift, wie ich es eigentlich erwartet hatte.


    Wie werden denn da die Lautsprecher angeschlossen? Gibt es ein "Y-Kabel" für die DIN-Buchse?


    Die Geräte haben einen ECL-86-Röhrenverstärker, und mir ist auch bewusst, dass dieser nicht im Leerlauf, d. h. ohne angeschlossene Lautsprecher laufen darf.


    Danke und schöne Grüße!

    Ich hatte das gleiche Problem mit meinem 1218. Ich habe dann


    - das Antiskating auf 0 gestellt


    - am Gegengewicht geschraubt


    - und festgestellt, dass der 1218 die heutigen "leichteren" Magnetsysteme nicht so mag. Mit dem alten dicken Shure-System tritt der Fehler kaum auf.

    Als Laie würde ich bei falschen Fetten/Ölen hauptsächlich das Problem sehen, dass Kunststoffteile angegriffen werden und zerbröseln. Das habe ich mal schmerzlich an der Klappe eines ITT-Cassettenrecorders feststellen müssen, die durch den falschen Schmierstoff abgebrochen ist. Ersatz war nicht mehr zu bekommen. Die Halterung war so zerbröselt, dass ein Entfetten und Kleben nicht mehr möglich war.


    Ich sehe ein, dass man - wenn man es fachmännisch machen will - eine Handvoll Spezial-Schmierstoffe für so einen Plattenspieler braucht. Aber als Laie denke ich, dass die mechanischen Belastungen auf die Metallteile nicht unbedingt mit denen in einem Verbrennungsmotor oder in einem Fahrzeuggetriebe vergleichbar sind. Das heißt: Auch wenn ich mit dem Pressol Mineralöl sicherlich den falschen Schmierstoff genommen habe, werden meine zwei 1218er jetzt auch bei häufigem Betrieb keinen Totalschaden erleiden. Es gibt natürlich Spezialfälle (z. B. den Silikonlift), wo man wirklich viel kaputtmachen könnte. Aber aus Bastlersicht kann ich momentan sagen: Beide Dreher spielen einwandfrei, die Automatikfunktionen laufen sauber ab - so wie sie sollen -, und da ich das Öl ja seit Jahren kenne, habe ich keine Bedenken bezüglich der Langzeitstabilität. Ich habe das Öl auch so sparsam wie möglich aufgetragen, und die Mechanik macht auf mich einen so soliden Eindruck, dass ich selbst bei zu schwacher Schmierung keine Bedenken hätte, dass sich an den Metallteilen da übermäßig was abnutzt. Wie gesagt, das ist mein Eindruck aus Sicht eines Nichtexperten.


    Aber ich freue mich über die zahlreichen Beiträge. Man lernt nie aus. :)

    Zum Schmieren habe ich mir überlegt, etwas Hochwertiges zu nehmen. Wahrscheinlich wäre es auch mit Nähmaschinenöl gegangen, ich frage mich nur, wie lange. Und dieses "Mineralöl für Präzisionsgeräte" war mir aus anderen Bereichen schon seit Jahren bekannt: Es wird in Sammlerkreisen für Hammond-Orgeln genommen (als Ersatz für das schweineteure amerikanisch-japanische Öl, das es bei Suzuki nur für ein kleines Vermögen gibt), und ich habe dort selbst schon festgestellt, dass dieses Öl auch nach Jahren noch wie am ersten Tag fließt.


    An Schmierfett hatte ich auch gedacht; ich bin nur der Meinung, dass die Mechanik schwach eingeölt vielleicht leichtgängiger ist als eingefettet. Und die Verschleißerscheinungen sollten sich in Grenzen halten. Die Metallteile sind derart robust, dass ich mir einen verschleißbedingten Ausfall der Metallmechanik da nur schwer vorstellen kann. Eher geht das Plastikzahnrad kaputt - oder das Silikontreibrad - oder der Motor...


    Gruß steviered

    Ok, das sehe ich ein. Es ist gründlicher und wirkungsvoller, alles zu zerlegen und zu reinigen. Aber ich persönlich trau mich das nicht, weil ich die Mechanik nicht 100%ig begriffen habe und weil ich auch befürchte, mehr kaputtzumachen als zu verbessern. Wenn ich mich besser damit auskennen würde ... Mit dem Streichholz ist es tatsächlich nicht so einfach, und manches liegt in der Tat so übereinander, dass man nicht drankommt...


    Schönes Wochenende!

    Hallo,


    ich habe jetzt einen weiteren 1218 flott gemacht. Dieser ist in eine HS51 eingebaut. Das Gerät stammt von 1973, ist also ein wenig neuer als der einzelne 1218er. Zu der HS51 gehören ein CT18 und zwei CL153. Und hier habe ich festgestellt, dass diese Mechanik weitaus sparsamer geschmiert war als der erste 1218er von 1971. Dass schon vor mir jemand "abgeschmiert" hat, kann ich ausschließen - die Anlage stammt aus Erstbesitz/Nachlass älterer Herrschaften. Außer Wasserflecken von zu feuchtem Putzen ist äußerlich nichts zu bemängeln. Nun gut, auch hier habe ich alles ganz vorsichtig mit einem Streichholz bearbeitet und dann sparsam ein wenig Öl aufgetragen. Alles prima! Wobei ich hier mal ein großes Kompliment an die früheren Qualitätsmaßstäbe loslassen muss: Die Verarbeitung ist einfach exzellent!!! Und das verharzende Schmierfett ist ja noch Glück im Unglück. Schließlich gibt es auch Fette/Öle, die z. B. Kunststoffteile angreifen. Nicht auszudenken, wenn das große Zahnrad, das die Automatik steuert, durch falsches Schmierfett zerbröseln würde. Das zu reparieren wäre unmöglich.


    Hier noch eine Frage: In der HS51 befindet sich noch ein großer ERO-Papierkondensator, der an den Trafo angelötet ist. Irgendwas um die O,nochwas uF. Ist der so ein "Knallbonbon"? Muss man den tauschen? Reicht ein moderner Folienkondensator mit gleichen Werten, oder ist da noch was anderes (z. B. Widerstand etc.) erforderlich?


    Schönes Wochenende!

    Mein 1218 von 1971, den ich 1995 für 5 Mark gekauft hatte, wollte nicht mehr. Es ging fast nichts mehr, keine Automatik, kein Anlaufen. – Das Schmierfett hatte sich in eine trockene und klebrige Pampe verwandelt – total verharzt. Hatte mehr Ähnlichkeit mit Pattex als mit Schmierfett. J

    Tja, wie schmiert man ihn ab? Mit einem Wattestäbchen habe ich es zuerst versucht, aber die Fluserei macht unheimlich Dreck. Und mit hartem Werkzeug darf man nicht ran. Ich habe jetzt ganz vorsichtig mit einem Streichholz gearbeitet. Damit kann man das verharzte Fett sehr gut entfernen, ohne die Metallteile zu verbiegen oder zu verkratzen. Man muss nur sehr vorsichtig zu Werke gehen. Etwas Feuerzeugbenzin kann auch helfen.

    Nachdem das alte Fett entfernt war, konnte der 1218 neu geschmiert werden. Erst wollte ich Schmierfett nehmen, dann aber habe ich mich für das „Mineralöl für Präzisionsgeräte“ von Pressol entschieden. Eines der besten und teuersten Öle auf dem Markt (Fläschchen ca. 5 Euro). Das Öl habe ich vorsichtig mit einem Zahnstocher auf die Mechanik aufgetragen. Am besten träufelt man etwas Öl auf eine glatte Unterlage und taucht das Werkzeug ein. Auf keinen Fall die Teile mit der Ölkanne selbst ölen. – Und ich habe bewusst sehr wenig Öl aufgetragen.

    Fazit: Alles läuft wieder wie am Schnürchen!

    Wäre eine prima Kaufempfehlung: einfach einen „gelähmten“ Spieler aus dieser Zeit für wenig Geld kaufen und selbst mit einfachen Mitteln wieder flott machen. Oder aber: Wer seinen gelähmten Dual verkaufen möchte, sollte ihn vorher unbedingt auf Vordermann bringen. Das würde sich im Preis sicherlich auswirken.

    Hallo,


    ich habe aus Nachlass einen gut erhaltenen Tuner CT 18 (ca. 1974?)bekommen. Den möchte ich ungern öffnen, wenn´s nicht nötig ist. - Steckt im CT 18 auch ein "Knallfrosch" drin? Ich konnte das Modell nicht in der Liste finden.


    Danke und Gruß Stefan Roth

    Hallo, Norbert,


    danke für die Modellbezeichnung. - Platte wollte ich ab und zu mal hören, aber hauptsächlich andere Komponenten anschließen. Irgendwie wird das bei so einem Gerät machbar sein. Deshalb auch Stereo.


    Gruß steviered

    Hallo,


    ich wollte mir gern eine Dual-Plattenspieler-Stereoanlage zulegen, aber ich hätte gern ein Modell mit Röhren, wenn es das überhaupt gibt. Ich vermute, dass es sowas gibt - auf Basis des CV1 mit ECL86, aber ich kenne mich mit den Modellbezeichnungen nicht aus.


    Könntet Ihr mir Modellbezeichnungen von Phonoanlagen (Stereo) nennen mit Röhrenverstärker?


    Danke für die Mühe, herzliche Grüße


    StevieRed