Endlich ein triftiger Grund um sich von diesen dammlichen, viel zu viel Platz einehmenden und offenbar den digitalen Freudenspendern
doch nicht überlegenen Plattenspielern zu trennen.
Nein, natürlich nicht, ich habe in der letzten Zeit auch hin und wieder darüber sinniert, warum ich gerade diesem Medium soviel Beachtung
und Begeisterung entgegenbringe. Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, in einem halbwegs objektivem Test Vinyl mit CD oder Stream
klanglich zu vergleichen. Egal wie so ein Vergleichshören für mich (oder für die Schallplatte) ausgehen würde, Vinyl ist für mich
einfach faszinierender. Dazu tragen die Handhabung, das zeremonienhafte Auflegen und das Aufsetzen der Nadel, das Format (Größe), die
Covergestaltung, die Haptik und die oftmals reichhaltigen und gut lesbaren Informationen bei. Mich fasziniert besonders diese schon fast vorsintflutlich
anmutende einfache Technik, das sichtbare Abtasten der Rille. Obwohl das Verfahren primitiv und altmodisch wirkt, vermag uns der erzeugte Klang
doch immer wieder zu beeindrucken. Natürlich hat sich die Technik der Rillenabtastung seit Edison und Berliner ein wenig verfeinert, das Prinzip ist
aber grundsätzlich geblieben. Ich bin froh dass ich damals während des CD Höhenfluges zwar CDs gekauft habe, den Platten aber stets treu geblieben
bin. Ich bin auch immer wieder überrascht wie gut erhalten oftmals gebrauchte Vinylscheiben (nicht nur meine eigenen, auch Flohmarktware) sind.
Viele gebrauchte Platten schneiden auch im Vergleich zu Neuware sehr oft verhältnismäßig gut ab (damit meine ich nicht nur die Pressqualität).
Liebe Grüße,
Uwe