Beiträge von Ragnar

    Noch kurz zur Spannungsfestigkeit bei Elkos: bisschen mehr geht immer! Bei grober Überschreitung (mal eben 200 V mehr) dürfte das Auswirkungen auf die Kapazität haben, aber von den kleineren Elkos bevorrate ich überhaupt nur ein oder zwei Spannungsfestigkeiten, meistens 35 und 63 V. Damit ist in der Elektronik ziemlich viel abgedeckt. Wirklich genau drauf achten muss man nur bei sehr eng gebauten neuen Geräten, da kann der Elko mit der nächsthöheren Spannungsfestigkeit schon zu viel Platz beanspruchen. Bei Dual-Schätzen ist das komplett egal, weil Elkos bei gleicher Kapazität und Spannungsfestigkeit in den letzten 30-40 Jahren enorm geschrumpft sind.

    Das war dann mein zweiter Gedanke, den ich gerade posten wollte - die Steuerung erkennt grobe Unterdrehzahl und hält vorübergehend an. Danke für die Bestätigung!

    Wie wird der Spannungsabfall gemessen? Mit Plus am Widerstand und Minus an Masse? Und in welcher Situation? Wenn der Dreher läuft, der Lift oben ist und ich den Plattenteller abbremse?


    Spannungsabfall über einen Widerstand misst man mit je einer Messleitung an jedem Ende des Widerstands, egal in welcher Richtung. Und ja, ich würde sagen Motor läuft, Lift oben.

    Ob Massen trennen oder nicht ist ein kleiner Glaubenskrieg... ich würde stufenweise vorgehen.

    1) alle Verbindungen, inklusive der Kabel zum System, gründlich überprüfen und gegebenenfalls reinigen

    2) ordentlich neu verlöten

    3) anderen Verstärker ausprobieren

    4) wenn das nichts hilft, Massen auftrennen und zusätzliche Strippe ziehen.

    Ich glaub die einzigen ostösterreichischen Forumsmitglieder sind in Wien und NÖ-Süd, wobei Raphael (ich hoff, ich hab den Namen richtig in Erinnerung) aus Bad Vöslau in den letzten Jahren kaum aktiv war. Mir geht es leider zeitlich nicht viel besser als dir und mit Plattenspieler-Mechanik hab ich bis jetzt auch relativ wenig Routine - meinen 721 schieb ich seit vielen Jahren vor mir her...


    Eventuell kann der Andy (Schrauber71) dir ja helfen!

    Noch ne Frage, wo ich das Ding schon auf habe:

    In der Vergangenheit hat der Dreher oder der Vorverstärker manchmal gebrummt (so als wäre kein Massekabel angeschlossen). Das Phänomen konnte nach mehreren Tagen, manchmal Wochen bei angeschlossenem VV auftreten. Manchmal hat leichtes wackeln am Massekabel geholfen, manchmal nur Strom ziehen vom VV.

    Könnte das Problem eher im Dreher oder VV liegen? Es ist kein besonders teures Gerät (siehe Post 1)

    Typischer Serienfehler wären wackelnde Cinchstecker. Wenn die Masse weg ist, brummts. Kann im schlimmsten Fall Boxen töten, also Stecker prophylaktisch ersetzen, nachdem du die Kabel um - Hausnummer - 2cm gekürzt hast.

    Offen = die Kontakte des jeweiligen Kanals haben keinen Kontakt mehr zueinander. Das kannst du mit einem 5,99-Multimeter aus dem Supermarkt/Baumarkt in der niedrigsten Ω-Einstellung messen.


    Der Kurzschließer hat folgende lustige Funktion: um Störgeräusche zu unterdrücken, verbindet er während die Automatik läuft das Signal des linken Kanals mit Masse links und das Signal des rechten Kanals mit Masse rechts, schließt also die Signalleitungen kurz. Passiert das auch im normalen Abspielbetrieb, kommt kein Signal mehr beim Verstärker an.

    Das mit den Headshell-Kontakten ist DER Serienfehler. Das waren Stifte, die durch Löcher in den Kontaktzungen gesteckt und dann geschmolzen und plattgedrückt wurden. Mechanische Festigkeit: spätestens wenn die Weichmacher draußen sind nicht mehr vorhanden. Die Empfehlung hier im Forum war wenn ich mich richtig erinnere Pattex Repair Power Extreme. Deinen Ersatz kenne ich nicht, bin aber etwas misstrauisch, weil die Konstruktion mit diesen Kontaktstiften völlig anders aussieht.


    Bislang hatte ich den 721 immer an einem Adapter aus den 90ern, völlig unproblematisch. Deswegen die Einschränkung auf "wenn ich ihn je umrüste".


    Gold ist im Gegenteil ein exzellenter elektrischer Leiter, nur teuer und mechanisch nicht sehr stabil!

    Schulz DK-4 ist gleich bei den Lesezeichen gelandet, vielen Dank! Ich würde, so ich meinen 721 je umrüste, definitiv NICHT das Originalkabel verwenden, weil ich das für einen etwaigen Rückbau mit DIN-Stecker belassen möchte. Irgendwelche wilden Konstruktionen mit zwei Einzellitzen möchte ich aber auch auf keinen Fall. Daher ist DK-4 ideal!

    Blau und Blau sind ziemlich eindeutig die Zuleitung zum Trafo (fachchinesisch die Primärseite)! Die war mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen Netzschalter mit der weißen Zuleitung verbunden. Und ich vermute sehr, sehr stark, dass der Trafo auch die ganze Elektronik von Verstärker und Radioteil versorgen soll! Da hat also jemand erheblich gebastelt. Ich sehe auch keine Leitungen mehr, die den originalen 496 versorgen hätten können.


    Hat das gute Stück irgendwo einen sichtbaren Ein-/Ausschalter?

    Leider sind die Herstelleraufdrucke bezüglich des Produktionsdatums nicht immer einfach zu entschlüsseln.

    Und manchmal, wenn Typen lange produziert wurden, auch nicht eindeutig, weil sich eine Art Code alle 20 Jahre wiederholt. Eben jener, bei dem ein Buchstabe das Jahr angibt (ein paar wurden ausgelassen, deswegen sind es nur 20). Das ist z.B. bei den RIFA-Knallfröschen so, da kann man welche aus den 70ern und den 90ern eigentlich nur am Hersteller-Logo unterscheiden. Ist aber auch egal, die aus den 90ern sind inzwischen auch fällig.

    Ich hab gerade das eine Sortiment Roedersteins gefunden, die haben Codes im heute bekannten Format, Buchstabe fürs Jahr und Ziffer oder Buchstabe für den Monat. Jahrescodes sind B und C. Wenn Roederstein den selben Code verwendet hat, sind die entweder relativ neu (1991 und 1992) oder noch älter als deine (1971 und 72). Ersteres ginge sich gerade noch aus, Roederstein wurde 1993 von Vishay aufgekauft. Sind dann trotzdem alles andere als neu...


    https://www.frolyt.de/wp-conte…laeuterungen_Datecode.pdf