OCR bei Zahlen erfordert ziemlich viel genaue Kontrolle, da kann leicht was schiefgehen und die Software merkt nichts davon!
Beiträge von Ragnar
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Vergiss Kontakt 60 gleich wieder, 61 reicht und richtet keine Schäden an. Für ganz feine Sachen eher zusätzlich noch Tuner 600.
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Ich würde auch die Kontakte des Drehzahlschalters gründlich überprüfen. Mein ungewarteter 721 dreht sporadisch hoch, und zwar, wenn er das tut, reproduzierbar dann, wenn ich von der selten genützten 45er-Drehzahl zurück auf 33 schalte. In anderen Worten, ich höre fast nur LPs. Wenn ich doch mal Singles höre und anschließend wieder auf 33 zurückschalte, kann das Hochdrehen auftreten. (eigentlich sollte das alles in der Vergangenheitsform stehen, aktuell ist der 721 nämlich zugunsten des Kenwood eingemottet und wartet auf eine große Kur).
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Da die Rifa-Fabrik, einst ein Weltmarktführer in Folien-Cs, in Kalmar wegen schlechter Rentabilität in 2005 abgewickelt wurde, deutet damit einiges auf Produktionsjahr 1999 hin.
Andererseits ist der Produktionscode eben NICHT Kalmar, sondern ein bislang mir nicht bekanntes Werk S. Das könnte ein Evox-Werk in Finnland gewesen sein, das länger in Betrieb war. Leider finde ich neuere Infos nur für die Elkos, die ein komplett anderes System haben.
Aber wurden denn 1999 schon Kondis mit 275V Spannungsfestigkeit gebaut?
Auf jeden Fall! Erstens wurde mit der Umstellung der Nennspannung von 220 auf 230 V schon in den 80ern begonnen, zweitens hatten Geräte, die auch für den britischen Markt gebaut wurden, schon in den frühen 80ern Knallfrösche mit 275 V Spannungsfestigkeit verbaut.
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Hatten wir nicht mal einen Fall, wo ein 721 mit einem neuen 741 komplett Amok gelaufen ist und erst nach Einbau eines NOS-OP-Amps aus den 70ern wieder in Gang zu kriegen war? Oder hab ich das geträumt?
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Mittlerweile scheint Kemet die Marke Rifa und deren Produktlinien tatsächlich aufgelassen zu haben, aber das dürfte noch nicht so lange her sein. An sich haben die einen Produktionscode mit Datum aufgedruckt, der einzige Haken ist, dass sich der alle 20 Jahre wiederholt. Ich lese da SLO, wobei der erste Buchstabe das Werk ist. Die im Internet herumflatternde Liste dürfte aus den 80ern stammen, sie kennt nur die Werkscodes C (Kalmar) und B (Gränna), wobei Gränna nur Elkos gefertigt hat. Ältere X- und Y-Kondis stammen also sämtlich aus Kalmar. Das spricht schon mal dafür, dass Ernsts Exemplar nicht völlig antik ist. Jahrescode L wäre entweder 1999 (nicht gut) oder 2019, falls da überhaupt noch die Rifa-Linien produziert wurden. O ist Oktober. Ob die jetzt 22 oder 2 Jahre alt sind wird wohl kaum noch festzustellen sein, wobei ich bei 22 Jahren schon erste Risse erwarten würde. Muss nicht sein, kann aber.
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Sorry, doch. Es liefen einige Orgeln von Hammond und Leslies amerikanistanischer Provenienz durch meine Finger, deren Netzspannung mit 117 V angegeben war.
Vermutlich wurde, analog zu Europa, die netzspannung irgendwann auf 120 V angehoben.
Beste Grüße, uwe
Ich würde eher meinen, dass die 117 V noch eine andere Variante der "nameplate voltage" waren, analog zu den 115 V.
Hier ist dieses Chaos erklärt, von einem Hersteller: https://www.zoellerengprod.com…age-VS-Supply-Voltage.pdf
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Sorry, aber nein. Die Nennspannung beträgt in den ganzen USA 120/240 V im Niederspannungsnetz, in einigen wenigen Gewerbegebieten auch 120/208 V echter Drehstrom. Die 115 V nennen sich "nameplate voltage", also in etwa "Typenschild-Spannung" und finden sich nur auf Geräten. Ich habe die Erklärungen dazu nie richtig verstanden, aber am ehesten würde ich mir zusammenreimen, dass das eine krude Art ist, das auszudrücken, was man bei uns mit der Toleranz "+/-10%" beschreibt.
Zusätzlich gibt es noch das Industrienetz 277/480 V, das z.B. schon für große Hallenbeleuchtungen gerne verwendet wird. Für die "normalen" Verbraucher wird komplett parallel dazu ein Einphasennetz mit 120/240 V aufgezogen. Abgesehen davon gibt es gerade in den alten Städten wie NYC noch absurde Sondernetze vom öffentlichen Betreiber, bis hin zu Gleichstrom für antike Maschinen. Das von Peter erwähnte "High Leg Delta" oder "Wild Leg Delta" ist im Prinzip ein Drehstromtrafo, dessen Sekundärwicklungen im Dreieck geschaltet sind und so 240 V liefern. Verwirrend wird es an dem Punkt, wo sie einer der drei Sekundärwicklungen eine geerdete Mittelanzapfung verpassen. Zwischen den Phasen hat man immer noch 240 V, aber dazu bekommt man noch 120 und 208 V. Da die 120 V asymmetrisch sind, kann man sie deutlich weniger belasten als die 240 V, aber für Licht und Handgeräte im Gewerbe reicht das.
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115 V als Netzspannung wäre mir nicht bekannt, das ist eher eine US-amerikanische Nebelgranate - die geben auf den Typenschildern von Geräten eine andere (niedrigere) Spannung an, als die Netzspannung an der Steckdose, die 120 V beträgt. Deshalb kann man manchen von denen auch mit Gewalt nicht beibringen, dass 220/230 V in Europa eine historische Entwicklung sind und nicht das selbe System wie bei ihnen.
Die 230 V sind ein recht neuer Kompromiss zwischen 220 V auf dem Kontinent und 240 auf der großen nassen Insel und nicht so historisch gewachsen wie die anderen Netzspannungen.
Dass die 127 V aus einem Drehstromsystem stammen, wurde ja schon mehrfach erwähnt, ebenso wie die Relation 220/380 bzw. 230/400 V. Der grundlegende Unterschied ist, dass in Drehstromnetzen für Wechselstromverbraucher weitaus häufiger die Spannung gegen Erde verwendet wird und nicht zwischen zwei Phasen, während es bei 127/220 V genau umgekehrt war. Ausnahmen wie 400-V-Schweißgeräte bestätigen die Regel.
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Historisch gesehen war 150 V mal eine Netzspannung, allerdings eine relativ seltene, aber Röhrenradios hatten die durchaus am Spannungswähler. Eventuell gab es das im Schwarzwald und die Motoren sind ein historischer Rest?
Kleiner Exkurs: ich hab nie einen offiziellen Beleg gefunden, aber meine Hypothese ist, dass sich alle genormten Netzspannungen aus der Brennspannung von Bogenlampen zwischen 50 und 60 V entwickelt haben - so ziemlich jede ist ein Vielfaches dieses Spannungsbereichs für Reihenschaltung mehrerer Lampen. Da passt 150 V ganz gut rein. Der einzige Ausreißer sind 127 V, die offensichtlich "rückwärts" aus den ins Schema passenden 220 V abgeleitet sind - ein Drehstromnetz mit 220 V zwischen zwei Phasen hat gegen Erde 127 V. Da dürften wohl die 220 V das Ziel und die 127 ein Nebeneffekt gewesen sein. Abgesehen davon ist jede mir bekannte Nennspannung ein ganzzahliges Vielfaches von 50, 55 oder 60 V.
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Isolierband ist nicht wirklich langzeitstabil, da sifft irgendwann ekelhaft der Kleber raus. Würde für Kontakte eher Schrumpfschlauch verwenden.
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Außerdem sagt die VDE 0100, dass man Lötverbindungen in Leistungsstromkreisen vermeiden soll. Das bezieht sich aber auf die Gebäudeinstallation und nicht auf das Innenleben von Geräten, für die dann völlig andere Normen gelten. Gerade bei sehr geringen Strömen (auf der Netzspannungsseite des 721-Netzteils fließen gerade einmal ein paar Milliampere) würde ich völlig bedenkenlos löten!
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Noch milder als Kontakt 61, und mit Teslanol zu vergleichen, ist Tuner 600. Die beiden dürften ziemlich gleichwertig, nur von unterschiedlichen Herstellern sein.
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Der Test mit dem FormLabs Form 3 (SLA) war übrigens zufriedenstellend, heraus kommt eine glasklare, transparente Scheibe, die man nur am Umfang minimal glätten muss (dort, wo der Support saß, sind leichte Pickel, und SLA druckt man am besten schräg, nicht flach aufliegend wie bei Schmelzschicht). Liegt bei mir zu Hause und wird bei Gelegenheit endlich in meinen 721 eingebaut.
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Die sieht aus als ob die da nachträglich reingebastelt worden wäre. Vor allem die rechte Lötstelle ist gruselig, ein Wunder, wenn die überhaupt Kontakt gibt! Da hilft dann wohl nur Schaltplan-Analyse, um vielleicht den Sinn nachvollziehen zu können.
Wenn du die Widerstände richtig identifiziert hast (und ich deren Enden richtig zugeordnet) sieht das so aus, als ob die Diode die Basis von TR56 mit +5 V verbinden würde, die dort normalerweise nur über 1K anliegen sollten, sofern TR53 leitet. Dann sollte der Stop-Magnet anziehen. Funktioniert der Plattenspieler prinzipiell?
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Also ich habe ja mittlerweile zwei Antriebe vom 2235q/630q. Einer ist beim ein und ausschwenken absolut ruhig, der andere "knarzt" ein wenig, so wie wenn man auf eine alte Holzdiele tritt, aber nur leise hörbar.
Beide sind gereinigt und mit neuen Pimpel ausgestattet. Allerdings denke ich, dass beim Knarzer die Anpresskraft vom Steuerarm auf dem Pimpel zu groß ist, sodass der Pimpel knattert. Vlt muss ich Mal eine dünne Schicht vom Pimpel entfernen...
Also beim hiesigen Exemplar ist das Geräusch ähnlich, aber durchaus vernehmlich, und das war in meiner Erinnerung schon immer so, auch als das Gerät noch praktisch neu war.
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Vorsicht ist immer lobenswert, aber ich sehe hier eigentlich keine mutwilligen Versuche, einen Fehler ausbrennen zu lassen! Das impliziert nämlich, bewusst eine viel zu starke Sicherung einzusetzen oder sie zu überbrücken, um eben zu sehen, wo genau das Leck für den magischen Rauch ist. Testhalber eine Sicherung mit korrektem(!) Wert einzusetzen halte ich nicht für grundsätzlich verwerflich.
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Wahrscheinlich hat das letzte große Update die Struktur des Forums tiefgreifend geändert, und damit auch die URLs der einzelnen Threads. Daher gehen Links von extern natürlich jetzt ins Leere. Ein Blick in meine Lesezeichen hat das bestätigt, funktioniert auch alles nicht mehr!
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Geräusche beim Bewegen des Tonarms sind beim 630 und Verwandten fast schon serienmäßig. Der meines Vaters hatte die schon im Neuzustand.
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Für Ploppen sollte eigentlich nur der 10 nF am Netzschalter verantwortlich sein. Der 47 nF am Trafo soll vermutlich Störungen vom Stromnetz aus dem Plattenspieler fernhalten, damit nicht die Flex vom Nachbarn einstreut.