Hallo zusammen,
das Thema lauter bzw. ratternder / knurrender Motoren beim CS 750 (-1) kommt ja hier immer wieder mal hoch. Mein 750-1 war da keine Ausnahme bzw. sogar ein äußerst schlechtes Exemplar.
Wie es hier oft geschrieben wird, habe ich die beiden 10 µF Elkos auf der Motorplatine gegen neue hochwertige Exemplare erneuert, ohne Erfolg. Die Spulen sind in Ordnung, auch die Ansteuersignale haben auf dem Oszilloskop gut ausgesehen. Trotzdem war der Motor im Lauf sehr laut, bei 33 war es nach dem Hochlauf gerade noch halbwegs akzeptabel, bei 45 aber definitiv nicht mehr und 78 die Vollkatastrophe. Ersatzmotoren sind ja leider rar, und so habe ich mich damit abgefunden das Ding irgendwann zu verscherbeln bzw. zu schlachten weil man es so auch nicht ruhigen Gewissens verkaufen kann.
Dann hat aber der pe66 kürzlich ein nahezu lautloses Exemplar eines CS 750-1 ergattert, was bedeutet, dass es sich bei meinem wohl einfach nur ein äußerst schlechtes Exemplar handelt und das Motorgeräusch nicht grundsätzlich konstruktionsbedingt ist. Aber wie leiser bekommen ... das Geräusch tritt nur auf, wenn die Spulen angesteuert werden, aber nicht wenn das PWM-Signal auf 0 ist, z.B. beim Schalten von einer höheren zu einer niederen Drehzahl. Wie ich oben schon geschrieben habe, sah das Ansteuersignal aber gut aus. Aber vielleicht sind ja die Flanken zu steil? Es hat mich nämlich stutzig gemacht, warum im Schaltplan explizit die BD135-10 für TM01 und TM04 angegeben sind. Die Variante -10 weist nämlich eine niedrigere Gleichstromverstärkung auf als die -16 bzw. ohne Zusatz. Laut Chinatester waren die Exemplare meines Motors am oberen Ende der Toleranzgrenze bzw. einer sogar darüber. Exakt passende Ersatzteile sind aber nicht so leicht zu bekommen und die derzeit allgemeine Halbleiterknappheit macht die Suche nach Alternativen auch nicht unbedingt leichter. Also habe ich beschlossen, die originalen Halbleiter drin zu lassen und stattdessen nach Alternativen gesucht um den Motor in der Leistung etwas zu drosseln, bzw. die Schaltflanken noch mehr zu "verschleifen". Dazu habe ich je einen zusätzlichen Widerstand an den Emitter der beiden Transistoren TM01 und TM04 angelötet. 4,7 Ohm haben sich dabei als besten Kompromiss erwiesen aus wenig Geräusch und trotzdem noch ausreichend Dampf um auch die 78 rpm noch gerade so zu erreichen.
Falls zusätzlich noch die Motorwelle eine starke Unwucht haben sollte, kann man den Motor noch etwas besser von der Zarge entkoppeln, indem man eine Art Filzeinleger bastelt, die auf beiden Seiten der Motor-Montageplatte die Übertragung von Brummgeräuschen auf die Zarge bzw. die Schrauben weitgehend eliminieren. Davon habe ich leider kein Bild, ich hoffe ihr könnt euch das vorstellen
Als i-Tüpfelchen kann man dann noch eine dicke Gummimatte anstelle der originalen Filzmatte auf den Teller legen und jetzt ist endlich Ruhe im Karton und das Laufgeräusch eines Dual 7ers auch würdig. Mit einem TAD Excalibur Black bestückt macht er nun einen ganz hervorragenden Job. Darf er also doch da bleiben
Viele Grüße
Patrick