Beiträge von JWD

    Moin Fritz, für "triviale" Probleme muß sich hier niemand entschuldigen - die meisten Probleme sind doch genau das, wenn man erst einmal die Ursache gefunden hat. Wichtig ist, daß der Plattenspieler wieder läuft. Viel Spaß mit dem 731!

    Grüße, Jürgen

    Hallo Fritz,

    da die Rückseite des Siliziumkristalls den Kollektor darstellt und dieser mit dem Leadframe des Transistors verlötet ist, der auch die Kühlfläche des Transistors darstellt, ist die elektrische Verbindung zwischen dem mittleren Beinchen und der Transistorrückseite normal. T9005 wird deshalb wahrscheinlich mittels einer dazwischengelegten Glimmerscheibe zum Kühlkörper hin isoliert sein (das sind dann Deine 4,2 MOhm) - es würde sonst einen Kurzschluß zu den Motorspulen geben, die ihrerseits mit den Kollektoren der Treibertransistoren T9001 bis T9004 verbunden sind.

    Für einen Schnelltest würde ich mal den im Schaltplanausschnitt unten gezeigten Stecker von der Mutterplatine abziehen und die Pins 3,4,8 und 9 gegen Pin 6 (also den Widerstand alle Motorspulen) messen. Ohne jetzt deren Sollwert zu kennen, sollten die Werte aber alle ähnlich sein. Sofern dort kein niederohmiger Ausreißer dabei ist, wäre der Motor wahrscheinlich in Ordnung.

    Nächster Test: miß mal mit der Widerstandsmeßfunktion Deines Multimeters die Emitter-Kollektorstrecken von T9001 bis 9004 (vorher besagten Stecker abziehen, Minuspol des Ohmmeters dabei auf Emitter. Es darf kein Durchgang fesstellbar sein, sonst wäre der Transistor defekt.

    Grüße, Jürgen

    Moin,

    sind die Kabel zum TA-System mit ausreichend Spiel verlegt? Bei einem 721 hatte ich einmal den Fall, daß diese im Bereich des Übergangs Chassis - Tonarm zu wenig Spiel hatten und den Tonarm im inneren Bereich der Platte in seiner Bewegung behinderten. Es äußerte sich in massiven Verzerrungen sowie Springen der Nadel aus der Rille.

    Grüße, Jürgen

    Nachtrag: Wenn sich der Strom aus dem Regler zu hoch herausstellt (ich weiß jetzt nicht, wie viel die Elektronik normalerweise zieht, aber mehr als 300 mA erschienen mir verdächtig bzw. schon zu hoch) , dann miß mal den Strom in der gelb markierten Leitung; am Pin 6 könnte man ein Multimeter einschleifen. Wenn er dort ähnlich hoch ist, ist wohl im Bereich Motor bzw. dessen Ansteuerung etwas nicht in Ordnung. Andere Möglichkeit: Multimeter am Ausgang des IC9001 einschleifen, Stecker am Pin6 abziehen und beobachten, ob die Stromaufnahme dann signifikant zurückgeht. Wenn der Bereich Motor bzw. dessen Ansteuerung nicht die Ursache ist, ist das schonmal ein gutes Zeichen: Alle anderen Bauteile der Elektronik sind nämlich noch gut im Elektronikhandel erhältlich.

    Insgesamt würde ich den Fehler auf der Mutterplatine bzw. deren Umfeld vermuten. Der thermische Aussetzer vermutlich des IC09001 (das ist höchstwahrscheinlich nicht defekt) dürfte Symptom, nicht aber die Ursache sein. Wenn das Kühlblech heiß wird, fließt wohl durch einen der Treibertransistoren zuviel Strom. => Kontrolliere zuerst diese Platine (auf der Du lt. Deiner Beschreibung gelötet hast) auf Fehler. Weiterhin: Kannst Du ausschließen, daß Du bei der Arbeit am Motor Spulendrähte beschädigt und in Folge vielleicht Windungen kurzgeschlossen hast, so daß hieraus ein erhöhter Strom resultiert?

    Hallo Fritz,

    ein thermischer Aussetzer eines einzelnen Transistors ist unwahrscheinlich - wird ein Transistor zu warm, geht er irgendwann ins elektronische Nirwana ein - dann aber endgültig. Er wird aber nicht aussetzen und nach Abkühlung quasi digital wieder "einschalten". Ich hätte da eher den Spannungsregler IC9001 im Visier (µA78M15). Diese Spannungsregler haben einen integrierten thermischen Überlastschutz, der das von Dir beschriebene Verhalten erklären könnte. Du könntest das mit Kältespray überprüfen.

    Dies würde in der Folge bedeuten, daß der Strom, den die Elektronik aus diesem Festspannungsregler zieht, aus irgendeinem Grund zu hoch ist, aber noch keinen Kurzschluß darstellt (sonst würde der Motor gar nicht mehr anlaufen). Weitere Diagnosen sind aus der Ferne schwierig, ich würde aber dort mit der Suche beginnen und zuerst den Strom messen, der von der Elektronik aus dem Regler entnommen wird. Leider wird dieser Fehler schwieriger zu finden sein als ein klarer Bauteileausfall wie defekter Kondensator oder eindeutiger Kurzschluß etc. Trotzdem würde ich zunächst mit der Lupe alle Platinen auf der Leiterbahnseite auf kalte Lötstellen, Unterbrechungen oder Lötzinnbrücken etc. untersuchen. Danach muß man weitersehen.

    Viele Grüße, Jürgen

    Hallo,

    das gesuchte Bauteil sieht mir nach der Einstellschraube für die Lifthöhe aus, sie ist wegen der Aufnahmenut für die Sicherungsscheibe nicht ohne weiteres durch eine Standardschraube zu ersetzen. Es stellt sich für mich aber die Folgefrage: Diese Schraube verliert der Dreher nicht so ohne weiteres, dazu muß er schon zuvor einmal bewußt zerlegt worden sein. Und wenn ein derart essentielles Teil wie diese Schraube fehlt: Welchen Unsinn hat der Vorbesitzer an dem Gerät außerdem noch verbockt? Eingebaute Fehler von Leuten, die nicht genau wissen, was sie tun, sind meist noch erheblich schwerer zu finden und zu reparieren als jungfräulich altersmüde Geräte. Auch das Brummen nur eines Kanals deutet für mich auf den mißglückten Versuch einer Aufarbeitung hin. Aus genau diesem Grund bevorzuge ich Geräte, an denen noch nicht herumgepfuscht die noch nicht "komplett revisioniert" wurden - da weiß man halbwegs, was einen erwartet.

    Ergo: 100€ sind ein angemessener Preis für einen Bastler, der sich mit der Materie auskennt und die Funktionsweise der Mechanik und der Elektronik kennt. Für Nicht-Fachleute könnte sich die Reparatur eines solchen Plattenspielers schnell als ein Faß ohne Boden erweisen.

    Viele Grüße

    Jürgen

    Hallo Brent,

    vielen Dank für Deine Antwort, das bringt für mich Licht ins Dunkel. Eine kleine Korrektur bzw. Ergänzung möchte ich anbringen: Mein SMB12, vor rund 40 Jahren beim großen C (als das noch eine günstige Einkaufsquelle war) bestellt, besaß ein Gewichtsplättchen, das heute noch montiert ist.

    Ich entnehme Deiner Antwort, daß das SMB quasi die Vorversion der OM-Systeme darstellt. Ist es qualitativ in der gleichen Liga angesiedelt oder gab es beim OM Verbesserungen (den größeren Einfluß dürfte aber wohl die montierte Nadel haben)?

    Viele Grüße

    Jürgen

    Hallo zusammen,

    der Titel sagt es bereits: Ich habe noch ein altes Ortofen-TA-System in der Bastelkiste liegen. Äußerlich entspricht es den bekannten OM/Super-OM-Systemen, auch scheinen deren Nadeln zu passen. Gefunden habe ich über das System SMB12 jedoch wenig. Kennt es hier jemand und weiß, wie es qualitativ im Vergleich zum OM-System (höher-/minderwertig) einzuordnen ist?

    Viele Grüße

    Jürgen

    Ergänzung: Hier ist ein solches System zu sehen, allerdings scheint die Nadel nicht original zu sein:

    https://www.ebay.de/itm/1455164414…FgAAOSw5dNjQAxj

    Hallo Ernst,

    wenn sich die 45er Geschwindigkeit korrekt einstellen läßt, ist das schon mal ein gutzes Zeichen, daß die Regelung per se funktioniert. Den Fehler würde ich daher innerhalb der 33er-Widerstandskette suchen. Am besten den Widerstand der Gesamtkette lt. Schaltplan zusammenaddieren und per Multimeter gegenmessen. Ich vermute den Fehler ebenfalls dort in einer kalten Lötstelle. Am besten ganz stumpf einmal alle Lötstellen nachlöten, dabei überall ein wenig frisches Zinn (am besten mit zusätzlichem Flußmittel - und das nicht zu knapp) zugeben. Eigentlich hatte ich noch keinen 7er, bei dem ich keine verdächtigen Lötstellen gefunden hatte!

    Viel Erfolg und Grüße

    Jürgen

    Hallo zusammen,

    lange habe ich überlegt, ob ich dies jetzt und hier schreiben soll - aber wenn schon ein MC als „mutig“ beschrieben wird, dann will ich demgegenüber auch nicht kneifen: Irgendwie muß ich bei dieser Debatte immer mehr an Loriot denken. „Ich weiß nicht, ich weiß nicht… aber ich glaube, der Hund kann gar nicht sprechen!“

    Also: Beim Sortieren meiner Plattenspielerteilekiste habe ich u.a. eine Einfachnadel für ein Ortofon OM (Nachbau-Rundnadel mit Aufdruck „E“ ) in die Hände bekommen, weiterhin hatte ich noch eine 20er-Nadel mit verbogenem Nadelträger. Beide habe ich einmal versuchsweise mit einer aktuellen 40er Nadel verglichen., Das Ergebnis war für mich eine Ernüchterung. Ja, im direkten Vergleich und bei optimaler Sitzposition zwischen den Lautsprechern klang die 40er-Nadel etwas besser, wobei ich mir selbstkritisch auch da schon die Frage stellte, wieviel davon Psychologie (teuer =! besser) und wieviel Realität war. Aber schon eine kurze Hörpause von ein paar Minuten ließ mich zweifeln – hätte man mich für 5 Minuten aus dem Raum geschickt und unterdessen ohne mein Wissen die Nadel getauscht, so wäre ich definitiv wahrscheinlich nicht in der Lage, die die dann montierte zu identifizieren. Kommen dann noch Unterschiede in der Hörlautstärke und die Tatsache hinzu, daß ich im Alltag Musik eher nebenbei und nie in idealer Hörposition höre, ist es in der Praxis ziemlich egal, welche Nadel montiert ist. Dies ist sicherlich zu einem guten Teil meinem altersmüden Durchschnittsgehör geschuldet, welches aber wahrscheinlich viele mit mir teilen werden und welches mir sagt, daß ein kurzer Dreh am Höhenregler des Verstärkers mehr Effekt hat als einige Hunderter mehr in der Ladenkasse eines Phonohändlers…

    Nichtsdestotrotz: Es ist ein schönes Hobby, das niemandem madig gemacht werden soll. Aber der Vergleich war für mich schon eine gewisse Ernüchterung, und um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Wenn der Unterschied zwischen einer Billig- und einer Luxusnadel für dasselbe System schon so gering ist, vermute ich den Unterschied zwischen MM und MC in ähnlichen Größenordnungen und eher in persönlichen Vorlieben begründet.

    Und jetzt: Steinigt ihn, er hat Jehova gesagt! ;) :evil:

    Grüße, Jürgen

    Moin,wenn man an den Kurzschließer mechanisch rangeht, sollte man Vorsicht walten lassen - die Gefahr, die Bleche zu verbiegen, ist dabei groß. Anschließend würde man ihn neu justieren müssen. Dies ist zwar machbar, aber lästig. Man könnte versuchen, die Bleche in zerlegtem Zustand (also ohne die Pertinax-Zwischenlagen) in Silbertauchbad zu legen.

    Grüße, Jürgen

    Zum Vergleich ein Siliziumtransistor mit ähnlichen elektrischen Eigenschaften aus aktueller Produktion. Die Kantenlänge beträgt 0,3 mm, die Dicke des Kristalls ca. 150 µm. Das "Bäumchen" stellt das Basisbondpad dar, die vom äußeren Ring umschlossene Fläche ist der Emitter; Kollektor ist auf der Kristallrückseite verortet. Nachdem die Kristalle gesägt und auf dem Leadframe (das ist das Blechgerüst der äußeren Anschlüsse) verlötet sind, werden mit dünnen Drähten die Verbindungen von den Bondpads zu den Leadframeanschlüssen hergestellt und das Ganze mit Plastik umhüllt. Wert des Ganzen sind Bruchteile eines Cent.

    Die von uns hier bevorzugten Typen im Gehäuse TO-92 bzw. SOT54 mit den bastlerfreundlichen Drahtbeinchen sind inzwischen auch veraltet und werden eigentlich nur noch in Fernost als Billigware produziert - hierzulande gar nicht mehr. Eine Weile werden sie aber noch erhältlich sein.

    Grüße, Jürgen

    Hallo zusammen,

    beim Umzug einiger Büros innerhalb der Firma (ist wieder einmal) eines jener alter Schätzchen aufgetaucht, welche sich schon öfter in den Schreibtischen längst im Ruhestand befindlicher Kollegen gefunden haben. Also: Bevor Euer Blutdruck wieder einmal über die altersmüden Beinchen unserer AC188 & Co. im CS701 in Wallung gerät, führt Euch doch einfach einmal die sensible Psyche dieser Halbleitergesellen zu Gemüte! Das war seinerzeit noch richtige Feinmechanik im Gegensatz zu den (mittlerweile auch nicht mehr ganz frischen) BCxxx-Typen, die in den fernöstlichen Montagewerken wie aus dem Maschinengewehr aus den Montagelinien ausgestoßen werden. Es erklärt außerdem, weshalb diese Typen mit Bedacht eingesetzt wurden, denn im Vergleich zu heute waren sie damals exorbitant teuer. Man kann im Schaukasten leicht erkennen, daß damals aus einem Wafer vielleicht 150 bis 200 Transistoren gebaut werden konnten. Heute sind es pro Scheibe bis zu 300000 Stück.

    Viele Grüße

    Jürgen

    Schick mir deinen 714/731 und du bist das Elend los…

    Ich lasse doch meine heißgeliebten Dreher nicht durch Heavy-Metal Platten malträtieren! Die würden vor lauter Angst Gleichlaufprobleme bekommen, beim Abspielen der ersten Scheiben an sämtlichen Steckern Kontaktkorrosion erleiden und schlussendlich bei dem Krawall entweder am Motorinfarkt sterben oder aber am Burnout (durch einen pietzoelektrischen Effekt hervorgerufene Ausdehenung des Abnehmerkristalls mit nachfolgendem Rillenbrand). Nix da ... ;)

    Tja, das wäre tatsächlich auch noch eine Idee... Eine von Maads Heavy-Metall-Platten ersetzt den Gummihammer!? Der Plattenteller fliegt einem dann freiwillig entgegen...


    grinst Jürgen

    Hmmm, danke für Eure Meinungen - die meinen Verdacht bestätigen: MC scheint auf dem Papier besser/elitärer, in der Praxis verschwinden die Unterschiede hinter meist wesentlich banaleren Alltagsumständen. Ich habe bisher immer nur MM-Systeme im Einsatz gehabt nie das Gefühl gehabt, etwas verpaßt zu haben.

    Grüße, Jürgen

    Hallo,

    vielleicht eine naive oder dumme Frage, aber: Welchen (generellen?) Vorteil bietet ein MC-System gegenüber einem MM-System? Ich habe bisher immer MM-Systeme verwendet, war aber zugegebenerweise immer etwas neugierig. Allerdings haben mich bei MC-Systemen immer zwei Nachteile vom Kauf abgehalten: Einerseits die Notwendigkeit eines entsprechenden Vorverstärkers (die meisten Verstärker bieten nur einen MM-Eingang) und andererseits die mangelnde Möglichkeit, Nadeln gegen z.B. andere Schlifformen tauschen bzw. verschlissene Nadeln selber ersetzen zu können.

    Bietet im "Brot und Butter-HIFI-Bereich" ein MC-System bei vergleichbarem Preis hörbare Vorteile oder sind diese mit dem nachlassenden Gehör der 50-er Lebensahre nur akademischer Natur? Gerätetechnisch bewege ich mich (Summe Verstärker mit Lautsprechenr) in der 2000€-Klasse.

    Viele Grüße

    Jürgen