Beiträge von 3rd_Ear

    Konstatiere: Der Fehler ist umzingelt.

    Jetzt müssen nur noch die beiden bösen Drähte innendrin am "Kurzschließer" durchgezwackt werden.



    Die Antwort auf die nächste Frage (Ogottogottogott! - Wie komm ich da bloß dran?) lautet:


    Das geht durchaus auch ohne göttlichen Beistand und im Prinzip so ähnlich wie im folgenden Video, nur daß es eben 3 Schrauben sind, statt nur 2.


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    Eine ziemliche Fummelei. Beim ersten Mal bricht sich jeder dabei eine Verzierung ab.


    Nachdem man das Abdeckblech vom "Kurzschliesser" los geclipst hat, dürfte das so ähnlich wie bei meinem 1219 aussehen (der ist aber noch unverbastelt, mit DIN-Steckanschluß und ohne ""Erdungskabel"):



    So weit so gut.


    Vorsicht mit den hauchdünnen Kabeln, die vom Tonarm kommen. Die können von feinmotorisch herausgeforderten Personen leicht abgerissen werden. (Wenn das doch passieren sollte, laut "Ohauerhauerha! rufen - hilft zwar nicht direkt, es baut aber überkochendes Adrenalin ab und man beruhigt sich schneller. Und das ergibt dann eine ruhigere Hand beim Zusammenflicken)


    Wir können wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, daß der freundliche Radio/Fernseh-Techniker einfach nur ein zusätzliches Massekabel irgendwo da dran praktiziert hat.


    Übel nehmen kann ich dem guten Mann das nicht: Dieses Thema ist schon recht speziell.


    Damit es brummfrei mit einem modernen Vorverstärker funktioniert, müssen unbedingt auch die Abschirmungen der beiden Audio-Kanäle auseinandergedröselt werden. Die gehören dann jeder einzeln an die jeweilige Klemme (direkt anlöten ist für Lötkundige am bequemsten. Wer mag, kann aber auch 2,8mm Flachkabelschuhe anbasteln.(2,8mm ist die gleiche Grösse wie bei moderner Fahrrad-Beleuchtung)).


    Dann muss man noch die recht dicken blanken Verbindungsdrähte zwischen den beiden Abschirmungsanschlüssen und dem Chassis-"Erdungs"-Punkt herzhaft durchkneifen: Klinisch reines Entfernen der Drähte ist völlig unnötig: Das verkompliziert nur einen später eventuell gewünschten Rückbau auf DIN (man weiss ja nie ...).


    Das Gehäusepotential-Verbindungskabel (etwas ungenau, aber viel kürzer oft als Erdungskabel oder Massekabel bezeichnet) gehört an den Anschluß, der direkt mit dem Chassis verschraubt ist.


    Wie gesagt, hatte ich meinen 1219 nicht umgebaut (ich benutze ihn ganz Old-School mit eine Dual TVV47 Vorverstärker).


    Den Zustand nach dem Umbau muß ich hier also durch ein näherungsweise ähnliches Foto dokumentieren:



    (Das Foto stammt ist von dem 1224 aus dem Video oben. Wie man sieht, hatte ich bei meinem Umbau gerade nur ein rot-/schwarzes Kabel für das Massekabel zur Hand. Und aus Bequemlichkeit hatte ich einfach alles direkt angelötet )



    Und wenn man das Dingens schon mal aufgemacht hat: Es lohnt sich, nachzuschauen, ob der berüchtigte Steuerpimpel schon erneuert wurde


    Ich präsentiere: Seine Majestät der Steuerpimpel:



    Ausserdem sollte man einen Blick auf die Antiskating-Kurvenscheibe werfen.

    Das ist im folgenden Foto das runde, annähernd weisse Dingens mit dem Farbklecks in der Mitte auf der Befestigungs-Mutter:


    Diese Scheibe sollte keinesfalls einen Riss haben.


    Hoffe, das hilft alles weiter.


    VG, Dirk

    So einen in dem Gehäuse-Design hatte ich mal von Völkner unter dem Namen Renkforce.
    Ich hege die starke Vermutung, daß darin die gleiche Schaltung wie im Dual TVV48 werkelt.
    Die grünen Lutschbonbons sind für die damalige Zeit typische fernöstliche Folienkondensatoren.
    Tauschen halte ich für unnötig.

    Ja, probiers mal aus.


    Im übrigen sehe ich da ein paar der hochgelobten Styroflex-Kondensatoren auf Deiner Platine (silbrige liegende Plastik-Tönnchen). Die würde ich nicht wechseln.


    Da Du gerade am Experimentieren bist, kannst Du vielleicht auch mal
    R5 von 560 Ohm auf 750 Ohm
    und
    R11 von 1,2 Megaohm auf 2,2Megaohm
    erhöhen.


    Die Simulation zeigt damit eine leichte Verbesserung des Frequenzgangs im Bassbereich bis hinunter zu 20Hz an.


    Lässt sich die Eingangsimpendanz eines Eingangs direkt messen oder nur aus Schaltplänen und Datenblättern ablesen?

    Man müsste dazu einen Sinus-Signalgenerator anschliessen, dann dessen effektive Spannung und ausserdem den in den Eingang fliessenden Strom messen. Daraus könnte man dann die Impedanz für die eingestellte Frequenz (der übliche Referenzwert ist 1000Hz) des Generators ausrechnen.


    Mit einem Multimeter allein geht das leider nicht.


    Aus der mir vorliegenden Anleitung des Revox A78 geht hervor, daß die Eingänge TUNER und TAPE eine Impedanz von 100kOhm haben.
    Der Eingang AUX hat sogar eine Eingangs-Impedanz von 330kOhm.
    Das ist locker im Grünen Bereich zum Anschluß eines TVV-Vorverstärkers


    Den MIssion Cyrus II kenne ich nicht. Nach dem ,was ich so im Netz gefunden habe, haben dessen Line-Eingänge alle 14kOhm. Also leider zu niedrig, um den TVV 47 optimal zu betreiben.

    Ich suche Ersatz für C4, C5 und C6.
    Da möchte ich Wima Folien einsetzen. Bitte korrigiert mich, wenn ich bei den Kapazitäten etwas falsch mache.


    C4 alt 1200J => 1,2nF Platinenabstand ist 12mm.
    C5 alt 3900J => 3,9nF Platinenabstand ist 12mm.


    C6 ist ein 1µF Elko 50V. Da macht auch eine Folie Sinn. Das Rastermaß ist 5mm.

    Für C4 und C5 habe ich folgenden Vorschlag:


    Nimm folgende Styroflex-Kondensatoren aus dem Sortiment Deines Versenders:


    Für C4 : STYROFLEX 1,2N
    Für C5: Einen STYROFLEX 1,2N und einen STYROFLEX 2,7N in Parallelschaltung => 1,2nF + 2,7nF = 3,9nF


    Styroflex-Kondensatoren gelten als sehr hochwertig (geringe Temperatur-Abhängigkeit, geringe dieelektrische Verluste auch bei hohen Frequenzen)


    Der von Dir ausgewählte Ersatz für den Elko C6 ist natürlich OK.


    Soweit zur Praxis.



    Bei meinem alten Philips EE 2000 Elektronik-Experimentierkasten gab es an dieser Stelle - also nachdem man das 4-Transistor-Mittelwellen-Super-Duper-Radio zusammengesteckt und erfolgreich ausprobiert hatte - die nicht immer ganz verständliche "Schaltungs-Erklärung für Fortgeschrittene"


    Diese Tradition führe ich an dieser Stelle weiter mit der:


    LTSpice Schaltung-Simulation für Fortgeschrittene


    .. also für Leute, die vielleicht den Frequenzgang des TVV47 simulieren und ggf. optimieren möchten.


    tvv-47.asc.txt - Das ist die Schaltplan-Datei für LTSpice. Bitte nach dem Download in tvv-47.asc umbenennen


    Screenshot:



    Zum Simulations-Schaltplan:


    Links vom TVV47-Eingang ist eine simulierte Laplace-Transformierte Signalquelle mit RIAA-Frequenzgang und TA-Innenwiderstand "RiTA = 800 Ohm" eingefügt.


    Das ergibt durch die Entzerrung des TVV47 dann in der Simulation einen schön interpretierbaren Über-Alles-Frequenzgang (idealerweise möglichst ähnlich zu einer waagerechten Linie), und nicht so einen blöden, nach rechts abfallenden Steilhang, den man erst mit der RIAA-Entzerrerkurve vergleichen muß.


    Rechts am Ausgang ist ein Lastwiderstand "Rx" hinzugefügt, der die Belastung des TVV47 durch die nachfolgende Verstärkerstufe simuliert.


    Der TVV47 war ja wohl für die seinerzeit recht hochohmigen DIN-Verstärker-Eingänge entworfen worden.
    Daher habe ich für die Simulation die Werte 47kOhm, 200kOhm und 470kOhm eingetragen.
    Dazu dient der folgende Simulations-Befehl unter dem Schaltplan: .step param Rx list 47k 200k 500k)


    Moderne Cinch-Eingängen können auch mal nur ca. 5kOhm bis 10kOhm Impedanz haben.
    Daran wird der TVV47 dann etwas schwach im Bassbereich. - Auch in der Simulation schön sichtbar:



    Bei 47kOhm sieht man in der Simulation einen fast perfekten Frequenzgang ( Der Wert von -3dB bei 20Hz ist für die damalige Technik völlig OK)
    Bei 10kOhm sind des dann schon -6dB bei 20Hz und bei 5kOhm sogar -9dB.
    Da könnte man vielleicht für moderne Verstärker noch etwas optimieren. Aber vielleicht hat man ja einen Verstärker mit hoher Impedanz am Cinch-Eingang, und dann ist es egal.
    Es wird übrigens kontra-intuitiv überhaupt nicht besser, wenn man mal fix den Ausgangs-Kondensator vergrössert (z.B. auf 10µF) sondern sehr viel schlechter.


    Obacht: Die "Laplace"-Spannungsquelle ist nur für Frequenzgang-Simulationen zu gebrauchen (Also für den Simulations-Befehl ac. ... !!!)
    Wenn man es beim Herumspielen mit den Bauteilwerten (insbesondere der Widerstände) übertreibt, simuliert das Programm vielleicht einen hübschen Frequenzgang,
    aber im Zeitbereich stimmen vielleicht die Transistor-Arbeitspunkte überhaupt nicht mehr und alles ist im wirklichen Leben völlig übersteuert / verzerrt.

    Mich würde nur noch interessieren, wieso die alten Receiver mit den TVVs besser harmonieren als mit neuen Vorverstärkern

    Der genaue Verlauf des Frequenzgangs des TVV46 (und auch des TVV47) ist ziemlich stark von der Eingangs-Impedanz des nachfolgenden Verstärkers abhängig.


    Das hatte ich vor einiger Zeit mal mit LTSpice simuliert.


    Die TVVs waren in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eigentlich dafür gedacht, um einen Magnettonabnehmer an einen bereits damals veralteten Receiver bzw. Verstärker anzuschliessen.
    Solche Gerätschaften hatten in der Regel einen Plattenspieler-Anschluß für einen keramischen Tonabnehmer mit sehr hochohmiger Impedanz.
    Die Cinch-Eingänge an modernen Verstärkern haben im Vergleich dazu eine ca. 10- bis 100-fach niedrige Eingangs-Impedanz.


    Im Prinzip bräuchte man je Kanal einen zusätzlichen Transistor am Ausgang der TVV-Verstärker, um eine Impedanz-Entkopplung zu realisieren.
    Oder man dimensioniert die Bauteile, die die Entzerrer-Kennlinie bestimmen, neu unter Berücksichtigung der Eingangs-Impedanz moderner Verstärker. (Für einen TVV48 habe ich das bereits mal mit Erfolg ausprobiert)

    Es ist ja schon etwas länger her, daß man hier etwas schrieb, aber ich habe gerade mal in meinem TVV-48 nachgesehen:


    Es sind darin 4 Stück Transistoren vom Typ 2SC644 eingebaut (Aufdruck: C644), also ein rauschärmerer Typ als die 2SC1815 im oben erwähnten SPR-6.


    Auf der Diode der Einweggleichrichter-Netzschaltung steht U-1 geschrieben.

    Für Zweischraubdreher gibt's ein Video:


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    Für Dreischraubdreher lad' ich mal wieder die kleine Bilderbuch-Anleitung hoch (CS 604):


    soweit ich das nun richtig verstanden habe hat es erstmal nichts mit der Ton-Problematik zu tun richtig?


    Schwenk den Tonabnehmer-Griff nach hinten (Vorsicht midder Naddel!), nimm den Tonabnehmer komplett vom Tonabnehmerträger ab und putz einfach mal die schwarz korrodierten Kontakte blitzeblank. Auch die Kontaktflächen am Tonabnehmerträger.



    Das geht prima mit einem Glasfaserpinsel. Den gibt's bestimmt ebenfalls beim Elektronik-Höker.

    Wenn Du das Motorola-spezifische "MC1" von der Typenbezeichnung ganz streichst, oder auch durch "CD" oder "HCF",oder "HEF" ersetzt, dann wirst Du viele kompatible CMOS-Gatter der 4xxx-Serie finden.

    1. Am meisten "Zappelmaxe" in EINEM Gerät gibt es bei Quadrophonie-Receivern: 4 x Ausgangsleistungspegel + 2 x Abstimmanzeiger für den Tuner. Davon zappeln im Betrieb aber immer nur die 4 Pegelanzeigen herum.


    2. Man war da bei Dual eher nüchtern-rational und sparsam in Bezug auf "unnötigen Schnickschnack" veranlagt. Eine KA 360 hat immerhin zwei Pegelanzeiger und eine UKW-Abstimmanzeige. Eine KA 460 hätte wohl auch drei Anzeigenadeln (Empfangspegel, Abstimm-Mittenanzeige und analoge UKW-Frequenzanzeige), die allerdings im Betrieb immer schön ruhig auf einem Punkt stehen (sollten).


    3. Mir fält da auf Anhieb die QRX-Serie von Sansui ein. Z.B. QRX-9001.


    Von "schlichter Frontgestaltung" mag ich bei so einem Raumschiff-Enterprise-Kampfstandbedienfeld dann lieber nicht reden. :D


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    Geräte dieser Marke werden oft in ihrem Gewicht mit Gold aufgewogen.

    Vorsicht, es wird nun gleich etwas physikalisch! : :thumbup:


    Die effektive Tonarm-Masse ist eine reine Rechenhilfe.


    Darin gehen die tatsächliche Masse des Tonarmrohres, und des Gegengewichtes jeweils nur zu einem kleinen Teil ein, da sie nicht am vorderen Ende des Tonarms wirksam werden.


    Die Masse der Tonabnehmer-Befestigung (Headshell mit Montagezubehör) geht näherungsweise zu 100% in die effektive Tonarmmasse ein, da das Teil ganz am Ende des Tonarms hängt.


    Die Masse des Tonabnehmers selbst jedoch ist nicht Bestandteil der effektiven Tonarm-Masse. Dieser Wert wird z.B. in den diversen Online-Rechen-Tools separat angegeben (und einfach intern zur effektiven Tonarmmasse addiert).


    Motivation für die Definition der effektiven Tonarm-Masse::


    Eigentlich müsste man eine Schwingungsgleichheit für eine Drehschwingung des Tonarms um das Tonarmlager herum aufstellen und mit den Massenträgheitsmomenten der Komponenten rechnen.


    Die Bewegung des Tonarms erreicht in der Praxis auch bei welligen Schallplatten alledings nur sehr geringe Auslenkungen aus der Ruhelage (maximal im einstelligen Millimeterbereich). Daher ist der kurze Kreisbogen, auf dem sich die Abtastnadel am Ende des Tonarms tatsächlich bewegt, näherungsweise problemlos und ohne nennenswerten Rechenfehler durch eine lineare Bewegung zu ersetzen.


    Es wird deshalb mit sehr guter Annäherung eine lineare Bewegungsgleichung für eine am Auflagepunkt der Nadel konzentrierte, federgelagerte (-> Federkonstante = 1/Compliance) punktförmige Masse angenommen.


    Man muß dafür eine effektiv wirksame Masse ausrechnen (oder messen).


    Denn die verschieden weit vom Tonarm-Drehpunkt entfernten Massenanteile schwingen mit unterschiedlich grosser Weg-Amplitude und Bewegungsgeschwindigkeit um ihre Ruhelage - am vorderen Ende des Tonarms am weitesten, nahe am Drehpunkt nur ein ganz klein wenig. Wegen der doppelten Auswirkung des Abstandes zum Drehpunkt - sowohl auf die Amplitude, als auch auf die Bewegungsgeschwindigkeit - ergibt sich für die Bewegungsgleichung jedes Massenpunktes des Tonarms eine effektive Masse proportional zum Quadrat des Abstandes. Dieser Umstand findet sich in der Definition des "Massenträgheitsmomentes" (noch so eine Rechenhilfe) wieder:


    Zum Massenträgheitsmoment:


    Zur Erinnerung: Das Massenträgheitsmoment J einer punktförmigen Masse m um einen Drehpunkt in der Entfernung a herum beträgt bekanntlich:


    J = m * a²



    Man berechnet nun:


    (1.) das Massenträgheitsmoment einer ideal punktförmig angenommenen Masse des Headshells inkl. Montage-Zubehör am einen Ende,


    und


    (2.) das Massenträgheitsmoment einer ideal punktförmigen Masse des Gegengewichtes am anderen Ende


    und


    (3.) das Massenträgheitsmoment einer gleichmässig auf der Tonarmlänge verteilten Masse des Tonarmrohres


    jeweils immer bezogen auf den Drehpunkt um das Tonarmlager.


    Die Werte aus (1.), (2,) und (3.) könnte man nun einfach addieren und erhielte das gesamte Trägheitsmoment des Tonarms. Das rechnet man auf eine einzelne effektive Masse am vorderen Tonarm-Ende um (durch die (Tonarm-Länge zum Quadrat) teilen).
    Addiert man dazu die Masse des Tonabnehmer, kann man nun dies als die gesamte effektiv wirksame Masse eines einfachen Feder-Masse-Schwingers für eine Resonanzberechnung benutzen.


    Weil man das Ganze also mit verschiedenen Tonabnehmer-Gewichten am gleichen Tonarm rechnen möchte, und weil man ja sowieso am Ende nur die effektive Masse braucht, berechnet - oder misst - man als Tonarmhersteller die Summe der Trägheitsmmomente von (1.), (2.) und (3.) und rechnet das Ergebnis auf die sogenannte "Effektive Tonarmmasse" zurück (das ist einfach: das Trägheitmoment geteilt durch die Tonarmlänge zum Quadrat).




    Tiefergehende Erläuterung zur Massenträgheitsrechnerei:


    Die Masse mt des Tonarmrohres verteilt sich in etwa gleichmässig über die gesamte Länge l. Näher am Tonarmlager liegende Massenanteile haben offensichtlich wegen des kürzeren Hebelarms einen geringeren Anteil am Massenträgheitsmoment, als die Massenanteile ganz am Ende. Deshalb muß sein anteiliges Massenträgheitsmoment Jt per Integralrechung ermittelt werden.


    Das Ganze ist auch noch quadratisch vom Abstand zum Drehpunkt abhängig. Deshalb ergibt sich als Massenträgheitsmoment des Tonarmrohres:


    Jt = 1/3 * mt * l² ( -> Formel h in Wikipedia: Trägheitsmoment.


    Das Massenträgheitsmoment Jt des Tonarmrohres mit der Länge l kann man auf eine "Effektive Masse des Tonarmrohres" zurückrechnen:


    mt,eff = Jt / l² = 1/3 * mt


    Daher trägt nur ein Drittel der wahren Masse des Tonarmrohres zur effektiven Tonarmmasse bei.


    Wir brauchen dann ja noch das


    Massenträgheitsmoment des Gegengewichtes: Jg = mg * d²


    und daraus ergibt sich dann die


    Effektive Masse des Gegengewichtes: mg,eff = Jg / l² = mg * d² / l²


    Damit ist die effektive Masse des Gegengewichtes um den Faktor d² / l² geringer, als die wahre Masse des Gegengewichtes.


    Z.B. bei 218mm Tonarmlänge und einem Gegengewicht-Schwerpunkt-Abstand von 15mm zum Tonarmlager wäre dieser Faktor = 15² / 218² = 0,00473...


    Der schwere Klotz am anderen Ende des Tonarms trägt unerwarteterweise also nur ein Winziges zur effektiven Masse bei!


    Lustigerweise wird die effektive Masse eines Tonarms sogar geringer(!), wenn man ein etwas schwereres Gegenwicht mit einem notwendigerweise entsprechend kürzeren Hebelarm zum Ausbalancieren des ansonsten unveränderten Tonarms anbringt (weil sein Abstand d zum Tonarmlager quadratisch in die Berechung eingeht, seine Massenerhöhung aber nur linear).


    Am meisten Einsparpotential für die effektive Masse ergibt sich somit für den Tonabnehmer selbst und für die Headshell samt Befestigungsmaterial.

    Nochmal zur Situation beim 704:


    Im Service-Manual des CS704 sitzt der Entstörkondensator:


    a) Im Schaltplan an der falschen Stelle: Zwischen dem 0 Volt und 110 Volt Anschluß
    b) Im Platinen-Layout an der richtigen Stelle: Zwischen dem 0 Volt und dem 220 Volt Anschluß


    Und in der Realität auf der Platine:



    .. sitzt der Bursche (obwohl es auf der Platine anders ginge) dummerweise wieder an der falschen Stelle. X(



    Und wenn ich mich nicht irre, sind die Zeichnungen der Netzplatte in den Service-Manuals von 721 und 704 identisch:


    Och, naja, in der Service-Anleitung sind die Dinger als 0,047µF (=47nF) und 0,010µF (=10nF) defineirt, für die so bummelig heutzutage wohl um die 275V~ Spannungsfestigkeit sinnvoll sein dürfte.


    Putz aber ruhig mal auch die Schaltkontakte des Netzschalters mit irgendwas geeignetem.


    Eventuell trägt noch ein zusätzlicher 0,047µF-Kondensator zwischen dem 110V~ und dem 220V~ Anschluß des Trafos zur besseren Entstörung bei.