Beiträge von Dualfuzzi

    Moin Günter,


    er funktioniert wieder.

    Fehlerursache war "nur" ein Kurzschluss durch den Ladeelko C61', der die Minus-Spannung für den rechten Kanal glätten soll.

    Der Defekt wirkte sich in dem Fall auf beide Kanäle aus.


    Ich habe dann doch eine "kleine" Revision durchgeführt.

    Den einen C61 zu ersetzen hat mir schon allein optisch nicht gefallen.

    Die alten waren bis auf einen von den ESR-Werten eh grenzwertig. Also neu.

    Dann sämtliche Sicherungshalter. Die waren nicht nur stark oxidiert, was man noch mühselig reinigen könnte, sondern brachen beim kleinsten Biegeversuch ab. Also neu.

    Alle Trimmer und beide NTC's neu. Einer hatte bereits 120Ohm statt 40. Damit kann man den Ruhestrom nicht mehr korrekt einstellen.

    3 Frakos à 470uF und 1 220uF ROE-Tonne, mehr oder weniger schlecht von den Werten her, ausgetauscht.

    Die Kühlbleche an den Treiber-Transen durch neue ersetzt. Die alten hingen schon am seidenen Faden.

    Im Phono-Vorverstärker 4 alte gegen rauschärmere Transen und Trimmer ersetzt.


    Beim Test der Eingänge viel dann der Phono-VV durch extreme Kanalungleichheit auf. Linker Kanal deutlich weniger Pegel, abhängig vom Schalter. Wenn man drauf drückte ging der Pegel hoch.

    Ursache Kontaktoxidation. Da half nur zerlegen der Schalter, also alle 5, geht in einem und dauert nicht wiklich lange, wenn man es schonmal gemacht hat.

    Danach waren beide Pegel ok und ich konnte mit dem Trimmer die Kanalgleichheit einstellen.


    Soweit so gut, aber, wie ich bemerkte sind bei so einem alten, aber guten Stück, immer die LS-Gruppenschalter und Netzschalter ein Problem.

    In diesem Fall speziell der Stumschalter am Netzschalter. Der funktioniert nur noch im rechten Kanal.

    Soll heißen - beim Ausschalten hört man noch kurz den linken Kanal bis die Ladeelkos leer sind.

    Ein Schönheitsfehler und kein Problem.

    Der Netzschalter selbst und die LS-Schalter funktionieren noch erstaunlich gut. Ich bemerkte jedenfallls keine Kontaktprobleme.


    Noch eins. Der Volumeregler war extrem schwergängig. Den habe ich an der Achse mit "DeoxitFader" auf die schnelle von außen so gut es geht behandelt.

    Hilft nur begrenzt. Richtig wäre kpl. reinigen und auch die Staubschutzgummis hinter der Frontblende mit Vaseline zu behandeln damit der veraltete spröde Gummi wieder etwas geschmeidiger wird.


    Ich lass ihn heute mal noch probelaufen ob er "langzeitstabil" bleibt und würde ihn morgen einpacken und zurückschicken.

    Dann schreibe ich Dir per PN.


    Viele Grüße

    Wolfgang


    Es liegt also schon ein Fehler in der primären Stromversorgung des gesamten Verstärkers vor.

    Beide Minus-Spannungen fehlen. Da es 2 getrennte Brückengleichrichter mit Siebkette sind schon merkwürdig.


    Der eingekreiste Sicherheits-Auslötwiderstand hat 2 verlötete Fahnen oben. Ist eine der beiden geöffnet?


    Sollte dieser ausgelöst haben, muss ein hoher Strom durch defekte Endtransistoren, Gleichrichter, Siebelko geflossen sein.

    Es bedarf einer Prüfung der gesamten Bauteile in diesem Bereich.

    Ich glaube wir kommen langsam an einen Punkt wo es doch auf eine zu aufwändige Fehlersuche für Dich hinaus läuft.

    Hast Du auch mal die Betriebsspannung (s. Bild) der Endstufen gemessen.

    Ca. +28,5V an K von T14/14' > T14 und T14' jeweils 53,4 V !!!!

    Ca. -28,5V an E von T15/15' > T15 0V , T15' - 0,35V

    Hallo Günter,


    hast Du bei diesem Messergebnis immer die o.g. Masse zwischen den Ladeelkos am MM als Minus benutzt?


    Wenn ja liegt ein Defekt in der Stromversorgung oder Endstufe vor.

    Prüf bitte mal die beiden Sicherungen auf Durchgang.

    Hallo Günter,


    du meinst IV6 statt IV5?

    Da müssten immer ca. -15V messbar sein.

    Die Z-Diode D8 könnte defekt sein. Das ist die rechte von vorne gesehen.

    Hast du an deinem Multimeter einen Diodentester?

    Es geht auch mit Widerstandsmessung. Die Diode sollte Niederohmig in eine Richtung, umgepolt hochohmig sein.

    Von der Diode ein Bein zum messen auslöten.


    Hast Du auch mal die Betriebsspannung (s. Bild) der Endstufen gemessen.
    Ca. +28,5V an K von T14/14'
    Ca. -28,5V an E von T15/15'




    Die Verkabelung am Stecker sieht auf beiden Seiten gut aus. Der grüne Tantal-Elko an der Filterplatte scheint auch Ok zu sein, da die +15V auch mit Stecker gesteckt anliegen.


    Gelötet hast du das Kühlblech eines Treibertransistors nicht Thermoschalter. Auf die schnelle absolut ok.

    Einer der beiden Thermoschalter sieht man auf deinem Bild darüber am großen Kühlkörper der Endtranistoren.


    Bis bald

    Wolfgang

    Hallo Carsten,


    für Günter umso besser wenn schon 2 unterstützen.

    Zwischendurch hab ich immer mal wieder Zeit zum helfen.


    Ich habe deinen Beitrag gefunden und verlink den ohne deine Zustimmung :P :

    Hallo Günter,


    als Bezugs-Masse für die Messungen nimm von den 4 dicken Siebelkos einen der Anschlussdrähte zur Mitte der Platine. Egal welchen.

    Korrekt, ich meine den Verbindungsstecker vorn in der Mitte dessen Kabel zur Filterplatte laufen.

    Dort ist übrigens bei deiner Version ein 2,2uF Tantal von +15V, direkt an den Kabelpins, gegen Masse. Falls deine Messungen auf eine fehlende +15V hinaus laufen, könnte das auch ein Übeltäter sein.


    Auf deinem Bild erkennbar ist, dass der Verstärker bereits auf 240V umgelötet ist. Dadurch ergeben sich etwas kleinere Spannungswerte als im Schaltbild angegeben.


    Der Verstärker scheint ansonsten noch im unverbastelten Originalzustand.

    Gut so, aber es gibt ein paar grundsätzliche Dinge, die i.d.R. an diesem Modell gemacht werden sollten:

    -die beiden Trimmer R70+70' für Ruhestrom durch neue ersetzen

    -die beiden NTC's R71+71', auch Ruhestrom, messen (40Ohm) und ggf. ersetzen

    -den Ruhestrom auf ca. 60mA in Reihe zur Sicherung oder besser 20mV Spannungsabfall an R83 oder R84 einstellen

    -die Sicherungshalter sind oft oxidieren. Entweder reinigen oder gleich ersetzen

    -die beiden Thermoschalter an den Kühlkörpern der Endtransen werden gerne hochohmig. Man kann die einfach überbrücken oder ersetzen.

    -die Kühlbleche der Treibertransistoren T12+13 brechen gerne > ersetzen

    -die 2200uF Siebelkos messen und ggf. ersetzen

    -die LS-Gruppen- und der Netzschalter haben meist Kontaktprobleme. Reinigen hilft nur vorrübergehen. Besser ersetzen


    Zusätzliche Fleißübungen und Verbesserungen:

    -die OP-AMP's 709 o.ä. kann man mit LF356 ersetzen, die eine bessere Signalqualität haben (Klangverbesserung)

    -im MM-Vorverstärker alle 4 Transen durch rauschärmere ersetzen. Bringt viel. Die anderen im Verstärker verteilten kann man auch machen, der Effekt ist aber viel kleiner.


    Es gibt hier im Board eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung von Carsten wie man einen CV120 general überholt.


    Alles vorgenannte später. Du misst und dann schauen wir weiter.


    Hallo Carsten,


    da bist du ja schon ;)

    Moin Günter,


    der Denon wird in gutem Zustand so für 100 - max. 200€ gehandelt. Defekte 30-50€.

    Meinen behalte ich lieber. Ich habe eine kpl. Anlage und die schon seit Anfang der 90er und bin immer noch sehr zufrieden damit.


    Ein CV120 ist ne ganz andere Hausnummer. Alte deutsche Schaltungstechnik. Nur etwas für Dual-Fans. Trotz allem erstaunlich gute Klangqualität an den passenden Boxen.

    Auch den und einige andere Duals gebe ich nicht mehr her :love: .


    Dann schauen wir mal was deine Messung ergibt.


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Hallo Günter,


    dein Bild hab ich mir angeschaut.

    Im markierten Bereich befinden sich die Z-Dioden für die +/-15V Versorgung der Vorstufen.

    Hast du ein Multimeter?

    Dann könntest du an den markierten Punkten beide Spannungen überprüfen.

    Beachte dass die Platine von unten gezeigt wird.

    Mess bitte mit gestecktem und anschließend gezogenem Stecker.

    Möglicherweise ist ein Kurzschluss im Vorverstärker der eine der Z-Dioden überlastet hat und die hat sich qualmend verabschiedet.





    P.S.

    Mein PMA980R hatte genau den Fehler mit dem springenden Eingangswahlschalter.
    Nach etwas Zerlegearbeit half die Reinigung der Kontakte.

    2. Fehler waren "selbstauslötende" Regeltransistoren in der Stromversorgung. Die werden sehr warm und irgendwann sind die Lötaugen offen. Da half nachlöten und ich habe kleine Kühlkörper nachgerüstet.

    Hallo Günter,

    mein Angebot gilt nur für nicht erfolgreiche Reparaturversuche ;) .

    Hast du bisher keine weiteren Tests außer Einschalten probiert?

    Vielleicht ist der Fehler einfacher zu beheben als du denkst.


    Viele Grüße

    Wolfgang


    P.S. Hab gesehen du hast auch einen Denon PMA980R. Damit noch keine Probleme gehabt?

    Hallo Martin,


    den Bröselschaumstoff ersetzen ist kein großer Aufwand.

    Ich habe dafür Lautsprecherbespannstoff verwendet.

    In diesem Thread beschrieben:


    VG Wolfgang

    Hallo Ernst,


    ich hab selbst keine Revox weiß aber aus dem Netz dass die Stromversorgungen tlw. sehr hohe Temperaturen erzeugen, das wäre völlig normal.

    Trotzdem passiert es dann mit der Zeit, dass sich Regeltransistoren u.ä. selbst auslöten :(


    Die Japaner können das übrigens auch.

    Mein Denon PMA980 hatte auch so ein Problem 8o.


    VG Wolfgang

    Hallo Stefan,

    die Schaltung der Filterplatte der älteren Versionen ist unterschiedlich zu den Nachfolgern. Vielleicht machte das den C41 erforderlich.

    Eine Nachrüstung bei den älteren kann man sich m.M. nach sparen.


    VG Wolfgang

    Hallo Flo,


    es gibt einen älteren Schaltplan mit Datum Jan.1972 Ausgabe 2 in dem der C41 nicht vorhanden ist.

    Die Baureihe hatte auch keinen Auslötwiderstand in der Trafo-Masseleitung.


    Es ist aber nicht auszuschließen, dass Dual im Zuge der Weiterentwicklung trotzdem einen C41 eingebaut hat.

    Der sitzt auf der Filterplatte an den Anschlusspins zum Endverstärker.


    VG Wolfgang

    Hallo Flo,

    das erklärt dann schon mal einiges.

    Durch den Massekontakt ist es sehr wahrscheinlich, dass das eine oder andere Bauteil in dem Platinenbereich gestorben ist.

    Der Balanceregler würde Unterbrechungen oder Kratzen verursachen. Aber keinen Totalausfall.


    Welcher Kanal geht nicht?

    Am besten du lötest Transistoren und Kondensatoren in dem Bereich aus und testest die mit deinem Chinatester.

    Im Screenshot ist es der Bereich um die Transistoren T3 (linker Kanal) und T3' (rechter Kanal).
    Du hast ja die +13V am PhonoVV nicht messen können. Wenn einer der beiden Transen durch ist zieht er nämlich die Spannung runter.



    Gutes Gelingen :thumbup:


    Viele Grüße Wolfgang