Was blieb übrig vom ehemaligen "Steidingerclan"?

  • Nachdem ich diesen alten Spiegelartikel aus 1981 "Kleine Könige - Die Schwarzwälder Traditionsfirma, der drittgrößte Plattenspieler-Hersteller der Welt, ist pleite. Die Inhaber-Familie hat das Unternehmen heruntergewirtschaftet." gelesen habe,

    frage ich mich: was ist von diesem Clan übrig geblieben? In dem Artikel wird die Unfähigkeit des Managements erwähnt: 3 kleine Könige fahren das Ding an die Wand, haften mit den 24.000 DM der produzierenden GmbH und verschwinden mit der saturierten Immobilien GmbH ins Privatleben. Tausende von Beschäftigten verlieren den Arbeitsplatz und gucken in die Röhre. Irgendwann verschwinden die Dual-Könige mit ihren geretteten Moneten in die Schweiz. Gibt es die immobilien GmbH noch heute und ernährt die Nachkommen? Ist das verkürzt dargestellt aber prinzipiell richtig? Nach einer Heiligsprechung klingt das irgendwie nicht.

    Randbemerkung 1: ein Dual Nachkömmling ist sogar Dualboard Mitglied und bestätigte den Lebensmittelpunkt "Schweiz".

    Randbemerkung 2: hat die Steidinger Apparatebau GmbH (http://steidinger-apparatebau.de/Services) etwas mit dem Papst Motorenbau und mit Dual-Steidinger zu tun? Alte Netzwerke? ;)





    4 Mal editiert, zuletzt von Herr_Keuner (28. Januar 2024 um 20:47)

  • Randbemerkung 1: ein Dual Nachkömmling ist sogar Dualboard Mitglied und bestätigte den Lebensmittelpunkt "Schweiz".

    Zumindest zu meiner Zeit im Board habe ich nichts mehr von alex_p gelesen. Schade eigentlich.

    Wenn ich aber immer lese: "xyz hat die Firma heruntergewirtschaftet", dann finde ich das recht unfair. Es hat damals alle, oder falls mir doch ein Unternehmen entgangen sein sollte - fast alle - deutschen Hifi-Hersteller gerissen, darunter eben auch Dual. Das immer den Managern anzulasten, ist ziemlich einfach. Auch die deutsche Autoindustrie hätte es in den 90ern fast gerissen. Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man eben immer schlauer.

    freundliche Grüße

    Ralph

  • Randbemerkung 1: ein Dual Nachkömmling ist sogar Dualboard Mitglied und bestätigte den Lebensmittelpunkt "Schweiz".

    Zumindest zu meiner Zeit im Board habe ich nichts mehr von alex_p gelesen. Schade eigentlich.

    Wenn ich aber immer lese: "xyz hat die Firma heruntergewirtschaftet", dann finde ich das recht unfair. Es hat damals alle, oder falls mir doch ein Unternehmen entgangen sein sollte - fast alle - deutschen Hifi-Hersteller gerissen, darunter eben auch Dual. Das immer den Managern anzulasten, ist ziemlich einfach. Auch die deutsche Autoindustrie hätte es in den 90ern fast gerissen. Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man eben immer schlauer.

    VW sogar fast schon eher, in den 70ern. Und das waren Managementfehler. Interessant hierzu das Buch "Die Erben des VW Käfers" von Eberhard Kittner und Michael Willmann. Ein Lehrstück.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Anbei ein zeitgenössischer Bericht über die Folgen des Konkurses und die Hoffnungen durch die Übernahme von Thomson-Brandt.

    Der Schwarzwald Almanach des Landratamts ist quasi ein Kommunalblatt.

    Almanach 1983
    ePaper
    www.almanach-sbk.de




  • Hallo,

    es entstand die PE-Stiftung, über den Namen "Dual" hatte man wohl keine rechte mehr...

    In den alten Werken wächst ja neues Leben:

    Technologiezentrum St. Georgen – Innovations-Gründungszentrum in St. Georgen im Schwarzwald

    Die Fa. EPM Papst hatte seinerzeit auch Flächen gemietet wie ich bei einem Besuch ca. 2016 gesehen hätte.

    Das Ende von Dual hatte viele Gschmäckle,

    das war schon heftig.

    Damals ging es uns im Münsterland nix besser, da starb fast jeden Monat ein Textilbetrieb mit hunderten Beschäftigten, das wurde von der Politik mit Achselzucken zur Kenntnis genommen.

    Mein Ex-Chef verlor alles incl. Altersversorgung und er konnte noch mit über 70 Jahren im Aussendienst Türklinken putzen. Ich hatte es kommen sehen (und Glück dazu) und bin direkt "nach der Lehre" abgehauen.

    Es hat sehr lange gedauert bis wir wieder unter 5 % Arbeitslosenquote waren.

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

    Einmal editiert, zuletzt von 8erberg (29. Januar 2024 um 18:02)

  • Immerhin. Mit Grässlin sitzt wenigstens ein bekannter Traditionshersteller im Technologiezentrum.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Edgar Steidinger, inzwischen gestorben, hatte sich kurz vor dem Sinken des Dual-Schiffes in die Schweiz abgesetzt. Nach 25jähriger Wohnhaftigkeit in Flüelen am Vierwaldstätter See war er mit der schweizer Staatsbürgerschaft belohnt worden.


    Joachim

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