Wieviel Strom verbraucht ein Verstärker wirklich?

  • Auf meinem Verstärker steht "Leistungsaufnahme 380 W".

    Was ist damit gemeint?

    "Leerlauf"? Halbe Lautstärke? Volles Programm?

    VG
    Norbert

  • Damit die maximale Leistungsaufnahme. Ich würde mal 30 W im Leerlauf schätzen, also wenn er schlicht nur eingeschaltet ist.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Mein Kenwood KA-8100 von 1977 hat eine maximale Leistungsaufnahme von 600 W. Aber die wird er hier nie erreichen, wie viel er im Leerlauf und bei relativ leiser, gemässigter Lautstärke verbraucht...keine Ahnung ehrlich gesagt.


    Wie oben bereits geschrieben liegt der Verbrauch - wenn ich den Google Ergebnissen glauben schenken möchte - zwischen 20 und 50 W im Leerlauf, wobei sich der Verbrauch in Zimmerlautstärke nicht wesentlich erhöht.


    Wahrscheinlich fressen die alten Kameraden mehr Strom als neuere Geräte...aber was soll's. Der Keny hat ja zwei fette Netzteile an Bord (Doppel Mono Aufbau) - der hat bestimmt Appetit. ^^


    Die HiFi Anlage betreibe ich über eine schaltbare Steckdosenleiste mit Ûberspannungsschutz, so gibt es bei Nichtgebrauch auch keine heimlichen Stromfresser.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Auf meinem Verstärker steht "Leistungsaufnahme 380 W".

    In einem anderen Thread habe ich ja schon mal geargwöhnt, daß das die maximale Aufnahmeleistung der Elektronik *plus* der Leistung die maximal über schaltbare Steckdosen erlaubt ist. Sozusagen die "Anschlußleistung" für den Maximal-Ausbau, den er aus der Steckdose saugen *könnte*.


    Das kann aber auch nicht so ganz stimmen, da auch bei "deutschen" Verstärkern, die meistens ohne die Stromdosen in der Rückwand kommen, teilweise abenteuerliche Werte draufstehen, bei denen die Karre vermutlich anfängt zu brennen.


    Bei einem normalen AB-Verstärker (was die meisten sind - ungeachtet, was vorne phantasievolles draufsteht), liegt der Wirkungsgrad mit einem konventionellen Transformator großzügig so bei um die 70 Prozent. Die A-Betriebsart ist nur bei kleinen Pegeln relevant, wenn er richtig was rausfeuern muß, überwiegt die B-Betriebsart.

    Beleuchtung, Trafoverluste und sonstigen Kleinscheiß werten wir mal grob über den Daumen als mit eingerechnet.


    Wenn der dann zum Beispiel 2 x 100 Watt RMS, also mit einem Dauersignal über den gesamten Frequenzverlauf, leisten soll, dann sind das 200 Watt, die wirklich in verwertbarer Leistung hinten rauskommen. Impulsspitzen und Musikleistung verpflegen sich aus den Netzteil-Elkos und sind keine wirklich kalkulierbare Größe. Bei einem Wirkungsgrad von 70 Prozent käme man auf rund 285 Watt, die man wirklich füttern müßte, würde man die Leistung abrufen. Diese 85 Watt mehr, würde die Kiste unter Volldampf als Wärme absondern. Den größten Teil davon über die Endstufen-Kühlkörper, die Gleichrichter, den Trafo, über Begrenzerwiderstände und Strom-/Spannungsregelstufen.


    So. Dann gibt es sicher noch nach irgendwelchen Normen festgelegte "Spitzen-Stromaufnahmen", beim Einschalten.

    Da kann man bei einem gut durchdachten und aufgebauten Verstärker davon ausgehen, daß sich die maximale Stromaufnahme der Stromversorgung nach zwei bis drei Netzperioden beruhigt hat und auf einen Ruhewert zurückgeht. Da kann eine fette Endstufe mit Ringkerntrafo schon mal kurzzeitig locker 1000 Watt einsacken. Da ist der schwierige Magnetisierungsverlauf im Ringkern einerseits, der im Einschaltmoment ziemlich niederohmig ist und die Ladezyklen der nachgeschalteten Kondensator-Batterie im folgenden. Daher werden in wirklich fetten PA-Verstärkern auch Anlaufschaltungen verwendet, um keine Überlastung der Stromkreise zu bewirken und den Trafo langsam anzufahren. Wenn man spitzfindig wäre, könnte man verlangen, daß dieser Stoßstrom mit berücksichtigt würde. Und dann kommt man bei unserem exemplarisch verwendeten 2 x 100 Watt Verstärker auch schon mal so auf 500 - 600 Watt ... für ein paar Millisekunden.

    Eventuell schafft es bei einigen Herstellern dieser "Worst Case Wert" bis aufs Typenschild, um Schadensersatzansprüchen vorzubeugen.


    Ist das relevant ?

    Im Normalfall nicht. Kommt drauf an, wie die Haus-Elektrik aufgebaut ist und wie die einzelnen Stromkreise abgesichert sind.


    Wenn man, wie in "alten Tagen" für das Wohnzimmer im Erdgeschoß nur eine 6A Schmelzsicherung zur Verfügung hatte, dann waren das 1.320 Watt bei 220V Netzspannung. Einen Wert, den ein Philips Goya Royal Vollröhren-Farbfernseher im Anlauf locker geknackt hat.

    Mit einem Adapter konnte eine 8A-Sicherung montiert werden (1.760 Watt), für die 10A (2.200 Watt) mußte der Begrenzerring in den alten Verteilungen ausgetauscht werden und der Elektriker mußte dafür unterschreiben, daß die Leitung das aushält. Es ging dabei ja nicht um Dauerleistung, sondern um Anlaufstrom für einen Zeitraum, der aber für die 6A-Sicherung schon zu lang war. Aber wenn dann auch noch Oppas Heizlüfter und Muttis Trockenhaube beim Fernsehgucken betrieben wurden, war latent schon eine Gefahr vorhanden.


    Also wer heutzutage bei einer modernen Elektro-Unterverteilung stromseitig den Automaten zum Rausspringen bringen will, muß sich ganz schön schwere Geschütze auffahren. Mit unseren "consumer grade" Verstärkern schafft man das nicht. Den FI auszulösen ist keine Kunst. Da reichen schon Nagetiere als Hausgenossen, um das hinzukriegen ...



    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So so Peter,

    hast ja RECHT :)

    Würdest du das auch so bei mir unterschreibe????, Infinity QLS1 oder Kappa9, Krell ksa200 und/oder Threshold SA4/e (die mit den Bipolaren) , Sherwood Tema A-1 mit 2,8KW Leistungsaufnahme ????

    Sorry, ich bin ein alter Hase und musste gerade schmunzeln :S

    Hab auch 3 getrennte Stromkreise im Musikzimmer, alles gut.... Lach Axel

    Viel zu viel Geraffel

  • Hab auch 3 getrennte Stromkreise im Musikzimmer, alles gut.... Lach Axel

    Ok, sind also so um die 10000 Watt im Heiligtum die Du zur Verfügung hast und abgesichert,

    bei den meisten die zur Miete wohnen und einigermaßen wirkungsgradstarke Lautsprecher haben,

    klingelt es schon an der Türe vom Nachbarn zwischen 5 bis 20 Watt..

    Das sind Grundlagen die man wissen sollte. ;)

    Grüße aus der Hauptstadt

    Alles wird gut, bin wie immer am Start !


    Dual - 2x CS 731Q - 3x CT 1740 - 1x CT 1641 - 2x C 830 - 4x CV 1700 - 1x C 820 - 2x C819 - 1x Denon DCD 1300 silber - 1x Teac ZD 880 metallic braun - Sennheiser HD 540 Reference - Nubert - Isophon - Lowther


    GMX Cloud - Bilder :Cloud - Dualboard (gmx.net)

    2 Mal editiert, zuletzt von JohnBoy ()

  • Es klingelt. Tür auf: Der Nachbar.

    Er: "Ihre Musik ist ziemlich laut."

    Ich: "Ja. Schönen Dank."

    Tür zu.


    :D


    Ende der Geschichte. Echt jetzt.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ende der Geschichte. Echt jetzt.

    Genau, Tür zu, Mukke an 8)

    Grüße aus der Hauptstadt

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  • Das, was hinten drauf steht, ist die Leistungsaufnahme nach Norm XY und i.d.R. NICHT die max. Leistungsaufnahme.

    Welche Norm das ist (ISO, DIN, JEITA, FTC, IEC, etc.), wird leider nicht verraten.


    Bei meiner Sony Endstufe sind mehrere Leistungsaufnahmen in der Bedienungsanleitung genannt, je nach Land.

    Die Nennausgangsleistung ist aber bei allen Ländern identisch.

    Leistungsaufnahme lt. Anleitung:

    USA: 280 Watt

    Kanada: 580 Watt

    Großbritannien: 760 Watt

    Nordeuropa: 190 Watt

    Rest von Europa und andere Länder: 310 Watt.


    Yamaha nennt in der Anleitung immer beide Werte: Leistungsaufnahme nach Norm und max. Leistungsaufnahme.

    Die Leistungsaufnahme nach Norm steht hinten auf dem Gerät drauf.

    Beispiel: Yamaha A-S3000: Nach Norm 350 Watt, aber lt. Anleitung max. 700 Watt.

    Oder mein Yamaha AV-Receiver: Nach Norm 490 Watt, aber max. 1210 Watt.


    Die max. Leistungsaufnahme kann man bei klassischen A/B-Verstärkern grob nach folgender Formel erreichen:

    Nennausgangsleistung pro Kanal multipliziert mit der Anzahl der Kanäle und das multipliziert mit 2 (A/B-Endstufen haben einen Wirkungsgrad von max. 65%, aber die Vorstufe braucht auch noch etwas Leistung).

    Bei einer Nennleistung von 2x 100 Watt kommt man also grob auf 2x 100 x 2 = 400 Watt.


    Im Leerlauf, d.h. ohne Signal, braucht ein klassicher A/B-Verstärker um die 30-50 Watt.

    Viel mehr wirds auch bei Zimmerlautstärke nicht, denn dafür sind nur um die 0,1-1 Watt pro Kanal nötig.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

    Einmal editiert, zuletzt von Passat ()

  • Wenn mein alter Freund Rolf seinen Fender Super Reverb, Gitarrenverstärker Vollführen, einschaltet, sprang meistens die Sicherung raus. Beim zweiten Versuch ging es dann. ICH schätze, dann waren die Elkos schon ein wenig geladen. Ich weiß garnicht mehr, wieviel Watt das Ding brachte, ich denke 100, jedenfalls mit 4 fetten Lautsprechern bestückt. War schon beeindruckend.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • die Leistungsaufnahme eines Verstärkers ist auch von dem Wirkungsgrad der Lautsprecher abhängig, mal abgesehen von Klasse A Verstärkern, weil die verbrauchen immer gleich viel. Mit einem Lautsprecher der 102dB in einem Meter Entfernung bei 1 Watt Leistung erreicht braucht man nur Verstärker mit einer kleinen Leistung, villeicht 6Watt. Damit wird es genauso laut wie mit normalen Lautsprechern wenn diese 100Watt verbrauchen. Daher kann man diese 102dB Lautsprecher auch mit einem einigermassen ruhigem Gewissen mit einem kleinen Klasse A Verstärker, wie 300B, betreiben, und hat nachher im Prinzip den gleichen Stromverbrauch als wie mit einem 2x100 Watt Verstärker an normalen Boxen, wenn diese immer bei voller Leistung betrieben würden, aber das ist ja in der Praxis nicht der Fall.


    daher bin ich auf der Suche nach einem Transistor Klasse A/B Verstärker der ca. 10Watt leisten kann, und dabei gut klingt, von dem "el cheapo" erhoffe ich mir das es so ein Kandidat ist. Gute kommerzielle Verstärker mit diesen Eigenschaften sind rar nach meiner Erfahrung. Obwohl ich habe einen Rank Arena R1010 mit Germanium Transistoren, PNP, die werden über einen phasensplit Trafo angesteuert, der ist ok.

    2 Mal editiert, zuletzt von tubesaurus () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von tubesaurus mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Leute,

    die Beantwortung dieser Frage ist ganz einfach: man kauft sich so einen Zwischenstecker, der die momentane Leistungsaufnahme des angesteckten Geräts anzeigt, und schon weiss msn es ziemlich genau! Sogar mit veschiedenen Einstellungen des Lautstärkereglers!

    LG

    Thomas

  • Das habe ich gemacht und festgestellt, dass man von der Leistungsaufnahme keine Rückschlüsse zum Verbrauch im Leerlauf ziehen kann.


    Yamaha AX 397 - 14 Watt

    Sony TA 3650 - 14 Watt

    Harman/Kardon PM655 - 30 Watt


    Je nach Lautsprecher gibt es bei meiner bevorzugten Zimmerlautstärke 3-5 Watt dazu.


    Gruß Evil

    Dreher: 601, 627Q, 731Q, Sony PS20FB, Denon DP45F
    LS: Audio Physic Sitara, Needle Deluxe Bamboo, Crazy, CT280

  • ...interessantes Thema....


    Was würde mein Telewatt VS 56 verbrauchen, denn ich ihn endlich mal in Betrieb genommen haben werde :rolleyes: ?


    Werte laut Datenblatt:


    Stromaufnahme 80 VA

    Musikleistung 2x15 Watt

    Dauertonleistung 2x12 Watt

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Gerade mal gemessen:

    Yamaha CA-710:

    Im Leerlauf 22W,

    mit dem Tuner CT-710 zusammen 27W, bei Zimmerlautstärke (WDR 3, Händel Wassermusik) mit Canton Plus C/ Plus S kann man kaum einen Unterschied sehen, vielleicht ein halbes Watt mehr.

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • Ich habe einen ganz einfachen Indikator für die Leistungsaufnahme meines Onkyo A-8760:


    Wen ich ihn einschalte, wird die Zimmerbeleuchtung etwas dunkler.


    Axel

    audio ergo sum

  • Hallo,


    das kannte ich nur "Montag morgens 6 Uhr" im Heimatkaff als in der Weberei in der Nachbarschaft die ganze Frühschicht alle Webstühle ganz schnell eingeschaltet haben, nix Stern - Einatmen-Ausatmen - Dreieck sondern mit Schmackes 192 Motoren mit je 6 kW eingeschaltet. Da hatte man Lichtorgel inne Bude.

    Klar, die Kollegen wurden im Akkord bezahlt...


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Was würde mein Telewatt VS 56 verbrauchen, denn ich ihn endlich mal in Betrieb genommen haben werde :rolleyes: ?

    Ersetzt eine Wärmepumpe, also Elektroheizung

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Verbrauch= Leistung * Zeit

    Also braucht Dein Harman je Stunde (30+3 Watt) mal eine Stunde =33Wh. Für eine Kilowattstunde kannst also 20 h Musik hören. Mit den kleineren ca. 40h.


    Oder hab ich da was falsch verstanden ?! ;)

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