CS 505-2 mit mehreren Defekten

  • Hallo zusammen,


    den CS 505-2 habe ich geschenkt bekommen (kein Weihnachtsgeschenk) und möchte diesen instandsetzen.

    Nach Probelauf und Demontage des Chassis habe ich festgestellt, dass der Antriebsriemen und und der Zahnriemen defekt sind und ausgetauscht werden müssen.

    Der Widerstand auf der Platine rauchte auch gut. Vermutlich weil der Motor rel. schwer drehte. Den Motor muss ich wahrscheinlich zerlegen und entsprechend ölen (habe ich durch Beiträge in dem Forum gelesen).

    Wird der Widerstand auch nach instand gesetztem Motor noch heiß? Wäre es generell sinnvoll einen Widerstand z. B. für 35W einzusetzen um einem Wärmeproblem zu entgehen?

    Die drei Kondensatoren werde ich tauschen.


    Die Umschaltung 33 zu 45 ist auch ohne Funktion. Eine Übertragung von dem Handhebel zur Mechanik funktioniert nicht. Die Federkraft für die Umschaltung ist nicht ausreichend. Der Schieber an dem Chassis ist ziemlich verschmutzt, muss gereinigt und entsprechend geölt werden. Vermutlich muss die gesamte Mechanik gereinigt und geölt werden.

    Leider kann ich in der Service - Anleitung keinen Hinweis finden, welche Komponenten in dem Plattenspieler mit Fett oder Öl in der richtigen Menge und Typ bearbeitet werden müssen.

    Können sie mir hierzu bitte eine Info geben?


    Aufgefallen ist mir auch, dass der Schalter auf der Platine von außen ziemlich ölig bzw fettig war. Es sah auch so aus, das sich irgendwelche undefinierten Partikel darauf befanden. Die Abdeckung von dem Schalter bekomme ich in aufgelötetem Zustand nicht entfernt und muss diesen wahrscheinlich auslöten um die Kontakte zu reinigen. Gibt es einen neueren äquivalenten Typ?

    Ist es ratsam, die Kontakte mit Alkohol zu reinigen?


    Wenn ich den Tonarm nach innen führe bis zu dem Punkt wo eine Abschaltung stattfinden müsste (vorerst geschätzt), passiert nichts. Der Schalter wird nicht betätigt.

    Sicherlich ist auch hier das alte Öl in Kombination mit Staub und Schmutz der Übeltäter.

    Für einige Informationen zur Instandsetzung und Ölung wäre ich sehr dankbar.


    L. G.

    Basti

  • Leider kann ich in der Service - Anleitung keinen Hinweis finden, welche Komponenten in dem Plattenspieler mit Fett oder Öl in der richtigen Menge und Typ bearbeitet werden müssen.

    Können sie mir hierzu bitte eine Info geben?

    Hier kannst du mal in die Service-Anleitung vom 506 schauen. Link

    Liebe Grüße

    Martin

  • Hi Basti !

    Die Umschaltung 33 zu 45 ist auch ohne Funktion. Eine Übertragung von dem Handhebel zur Mechanik funktioniert nicht. Die Federkraft für die Umschaltung ist nicht ausreichend.

    Vorsicht an der Stelle:

    Die Geschwindigkeitsumschaltung hat eine Vorwahl-Automatik und funktioniert nur richtig, wenn der Antriebsriemen aufliegt und der Teller zu drehen beginnt. Dann erst wird das Umsetzen des Riemens auf der Segmentrolle eingeleitet.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Basti,

    Der Widerstand auf der Platine rauchte auch gut. Vermutlich weil der Motor rel. schwer drehte. Den Motor muss ich wahrscheinlich zerlegen und entsprechend ölen (habe ich durch Beiträge in dem Forum gelesen).

    Wird der Widerstand auch nach instand gesetztem Motor noch heiß? Wäre es generell sinnvoll einen Widerstand z. B. für 35W einzusetzen um einem Wärmeproblem zu entgehen?

    Der Widerstand wird wohl immer heiß und wird deswegen auch gerne "Bratwiderstand" genannt. Ein Tausch ist in der Regel nicht nötig und das Rauchen vergeht, wenn der Spieler etwas gelaufen ist. Der Motor sollte einigermaßen leichtgängig sein, aber du wirst beim Drehen von Hand feststellen, dass er "ruckelt". Das ist normal. Schwergängig fühlt sich der Motor im eingebauten Zustand an, weil der Motorpulley gegen das obere Lager drückt. Um die Leichtgängigkeit zu prüfen, müsstest du ihn ausbauen.

    Aufgefallen ist mir auch, dass der Schalter auf der Platine von außen ziemlich ölig bzw fettig war. Es sah auch so aus, das sich irgendwelche undefinierten Partikel darauf befanden. Die Abdeckung von dem Schalter bekomme ich in aufgelötetem Zustand nicht entfernt und muss diesen wahrscheinlich auslöten um die Kontakte zu reinigen. Gibt es einen neueren äquivalenten Typ?

    Ist es ratsam, die Kontakte mit Alkohol zu reinigen?

    Du kannst versuchen, die Kontakte mit Kontaktspray zu fluten, solltest diese aber anschließend noch einmal mit Isoprop reinigen, damit das Kontaktspray keine unerwünschten Nebenwirkungen entfaltet (was die meisten spätestens langfristig tun). Bevor du da dran gehst, überprüfe die Funktion einfach einmal mit dem Multimeter - vielleicht täuscht der äußere Zustand?

    Wenn ich den Tonarm nach innen führe bis zu dem Punkt wo eine Abschaltung stattfinden müsste (vorerst geschätzt), passiert nichts. Der Schalter wird nicht betätigt.

    Sicherlich ist auch hier das alte Öl in Kombination mit Staub und Schmutz der Übeltäter.

    Drehst du den Plattenteller bzw. den Subteller währenddessen? Ist der Spieler vollständig (Abstellschiene vorhanden)?


    Der 505 ist ein super Plattenspieler. Ursprünglich war er als Low Budget-Modell gedacht und auch entsprechend günstig. Er wurde aber ca. 40 Jahre lang gebaut und ist damit das Modell von Dual, das sich am längsten behaupten konnte. Ich hatte schon mehrere hier, ein 505-2 ist geblieben. Er ist zwar nicht ganz so chic wie der 505-4, dafür hat er das beste Wechsel-Headshell der Reihe. Du hast ein Modell erwischt, dass die Reparatur auf jeden Fall wert ist - neu kann man so etwas heute nicht mehr kaufen und gut gewartet kann das Gerät locker mit neuen Geräten mithalten!

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Wenn er nicht ein- und ausschaltet liegt es mMn eher am verklebten Gestänge als am Schalter selbst. Dann hilft es, die diversen Schieber abzubauen, zu reinigen und sparsam zu fetten. So viel Mechanik ist am 505 ja nicht dran, aber die muss sauber laufen.


    Die Abdeckung der Schalterplatine ist tatsächlich etwas fummelig zu entfernen und aufzusetzen. An der kabelabgewandten Seite ist unten einen Plastiknase, die sich gerne etwas unkooperativ zeigt. Mit Geduld geht's dann.


    Die Geschwindigkeitsumschaltung ist vom Riemen und der Einstellung des Umschalters abhängig. Es muss jedoch nicht zwingend der Spezialriemen von Alfred sein, obwohl der sicher die beste Variante darstellt. Grundsätzlich muss auch die Riemenrolle auf dem Motor in der richtigen Höhe stehen. Das Maß über der Platine ist im SM angegeben.

    Grüße


    Wolfgang



    "Vergiss nicht glücklich zu sein!" :)

  • Schau mal hier:



    Vielleicht sind da ein paar Infos für Dich dabei ;)

    Beste Grüße,

    Luke

  • Wäre es generell sinnvoll einen Widerstand z. B. für 35W einzusetzen

    Meiner Meinung ja. Ich verstehe auch nicht warum immer am vorhandenen Widerstand "rumgeputzt" wird. Va warum da keiner nen fetteren einbaut. Find ich gut die 35W. Wird weniger heiß.... Passt.


    Viele Grüße


    Roman

  • Hi Roman !

    warum da keiner nen fetteren einbaut. Find ich gut die 35W. Wird weniger heiß.... Passt.

    Der vorhandene Keramikwiderstand wird seine Leitung ausschließlich durch Wärmeabstrahlung los - deswegen wird der so heiß.

    (Wenn er mehr Leistung "verbrennen" muß, wie die, für die er ursprünglich mal ausgelegt worden ist ... weil der Motor schwergängig ist.)


    Ein 35W-Widerstand braucht eine Kühlfläche zum *Wärmeaustausch* und strahlt nur einen Teil ab. Hat er keine Kühlfläche, heizt er sich genauso auf, wie der Keramikwiderstand. 5 - 6 Watt bleiben 5 - 6 Watt an Wärmeleistung, die er umsetzen muß.

    Also ist das mit dem dickeren Widerstand allein nicht getan.


    Da die Wärmeleistung proportional zum durchfließenden Strom ist, würde *ich* einen 5.6K statt des 5.1K wählen.

    Das reduziert die Spannung an den Motorspulen etwas und der Strom der dann durch die Reihenschaltung aus Motorspulen und Widerstand fließt, verkleinert sich ebenfalls und es wird weniger Wärme abgegeben. Dem Motor ist das egal. Das ist technisch ein 110V-AC-Motor und ein Synchronmotor obendrein, dessen Drehzahl von der Frequenz der Wechselspannung abhängt, weniger von der Spannung.

    Dann kommt man wieder mit einem 5W-Widerstand aus, der die Wärme auch nur über die Abstrahlung los wird.


    https://www.conrad.de/de/p/wel…t-5-w-10-1-st-410470.html


    Wieder mit Abstand zur Platine eingebaut dürfte der das Problem mit miefen und qualmen gut lösen.



    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ein 35W-Widerstand braucht eine Kühlfläche zum *Wärmeaustausch* und strahlt nur einen Teil ab. Hat er keine Kühlfläche, heizt er sich genauso auf, wie der Keramikwiderstand. 5 - 6 Watt bleiben 5 - 6 Watt an Wärmeleistung, die er umsetzen muß.

    Also ist das mit dem dickeren Widerstand allein nicht getan.

    Naja, ich gehe schon davon aus dass der dicke R seine Wärme effektiver los wird und es keine sehr heiße punktuelle Quelle gibt.

    Wenn der 5W vielleicht 100 Grad heiß wird wird der 35er ja nicht 700 Grad heiß. Dass die abzuleitende Gesamtenergiemenge gleich ist ist klar.


    Viele Grüße


    Roman

  • Moin. Der Wiederstand stinkt nach längerer standzeit immer. Hab auch immer gedacht der sei defekt. Ist sicherlich den Staub zu Schulden, der sich dort ansammelt. Nach einiger Zeit im Betrieb, legt sich der Gestank und die Rauchzeichen verschwinden auch. :D


    Beste Grüße Carsten

  • Liebe Dual - Freunde,

    vorab vielen Dank für die Antworten.

    Aus terminlichen Gründen kann ich mich leider erst morgen bzw. am Montag damit detailliert beschäftigen.

    Ich werde mich dann zu den Beiträgen melden.

    Bis dahin und nochmals danke.


    L. G.

    Basti

  • Hi Basti,

    ein größerer Widerstand - also einer mit größerer Oberfläche ist schon sinnvoll. Diese Keramikwiderstände verlieren ihre Leistung im wesentlichen aber nicht durch Strahlung sondern durch Eigenkonvektion an die umgebende Luft. Darum ist Platz drumherum wichtig. Und je größer die Oberfläche, desto kühler bleibt die Oberfläche auch. Eine Verdoppelung der Oberfläche ist gut durch Paralellschaltung mehrerer Widerstände zu erreichen. Dabei muss der Gesamtwiderstandswert natürlich erhalten bleiben.

    Viel Erfolg,

    Rainer

  • Leider kann ich in der Service - Anleitung keinen Hinweis finden, welche Komponenten in dem Plattenspieler mit Fett oder Öl in der richtigen Menge und Typ bearbeitet werden müssen.

    Können sie mir hierzu bitte eine Info geben?

    Hier kannst du mal in die Service-Anleitung vom 506 schauen. Link

    Danke, die ist aussagekräftiger als die Serviceanleitung für den 505-2.


    Hallo Wacholder,

    dass war mir nicht bewusst! Der Antriebsriemen war nicht aufgezogen. Ich glaube, mit dem mechanischen Aufbau muss ich mich intensiver beschäftigen, sonst macht die Instandsetzung keinen Sinn.

    Einmal editiert, zuletzt von basti () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von basti mit diesem Beitrag zusammengefügt.


  • Moin.

    Riemen gibt's hier...

    Zitat

    Guter Hinweis, danke. Die Riemen habe ich dort bestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von basti () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von basti mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ein 35W-Widerstand braucht eine Kühlfläche zum *Wärmeaustausch* und strahlt nur einen Teil ab. Hat er keine Kühlfläche, heizt er sich genauso auf, wie der Keramikwiderstand. 5 - 6 Watt bleiben 5 - 6 Watt an Wärmeleistung, die er umsetzen muß.

    Also ist das mit dem dickeren Widerstand allein nicht getan.

    Naja, ich gehe schon davon aus dass der dicke R seine Wärme effektiver los wird und es keine sehr heiße punktuelle Quelle gibt.

    Zitat

    Hallo Roman,

    ich werde den Widerstand so belassen und den Motor zerlegen, reinigen und entsprechend die Lager mit dem Ersatz für Isoflex ölen.

    Danke für deinen Beitrag.


    Nach einiger Zeit im Betrieb, legt sich der Gestank und die Rauchzeichen verschwinden auch. :D


    Beste Grüße Carsten

    Zitat

    Hallo Carsten,

    den Widerstand belasse ich erst einmal dort. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl so ein heißes Teil unter dem Teller zu haben.


    Gruß

    Basti

    Einmal editiert, zuletzt von basti () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von basti mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wenn er nicht ein- und ausschaltet liegt es mMn eher am verklebten Gestänge als am Schalter selbst. Dann hilft es, die diversen Schieber abzubauen, zu reinigen und sparsam zu fetten. So viel Mechanik ist am 505 ja nicht dran, aber die muss sauber laufen.


    Die Abdeckung der Schalterplatine ist tatsächlich etwas fummelig zu entfernen und aufzusetzen. An der kabelabgewandten Seite ist unten einen Plastiknase, die sich gerne etwas unkooperativ zeigt. Mit Geduld geht's dann.


    Die Geschwindigkeitsumschaltung ist vom Riemen und der Einstellung des Umschalters abhängig. Es muss jedoch nicht zwingend der Spezialriemen von Alfred sein, obwohl der sicher die beste Variante darstellt. Grundsätzlich muss auch die Riemenrolle auf dem Motor in der richtigen Höhe stehen. Das Maß über der Platine ist im SM angegeben.

    Die Riemen habe ich zwischenzeitlich von Thakker bekommen und warte noch auf die Bauteile von Conrad. Die Abdeckung von der Platine ließ sich problemlos entfernen.

    Vielen Dank für deine Info´s.


    Liebe Grüße

    Bast

  • Schau mal hier:



    Vielleicht sind da ein paar Infos für Dich dabei ;)

    Hallo Lukejack,

    eine super detaillierte Beschreibung mit vielen Details, die bei Nachahmung zum Erfolg führen sollte. Den Link zu deiner Beschreibung hatte ich übrigens schon vor einiger Zeit abgespeichert, aber im falschen Ordner und heute wiedergefunden. Ist die Reinigung mit Aceton im Unterdruckbereich erforderlich? Die Schmierstoffe müsste ich mir auch noch besorgen. Eine Übersicht habe ich hierzu zwischenzeitlich erhalten. In dem Service - Manual des 505-2 hat man sich ja dazu ausgeschwiegen.

    Ich denke, es ist sinnvoll wenn ich die Schmierstoffe bei Dualfred bestellen werde. Die Mengen sind auch übersichtlich. Ich werde sicherlich nicht so oft Plattenspieler instandsetzen.

    Eher schon Tape - Decks und Bandmaschinen, die hier auch schon länger ungenutzt stehen.

    Danke für die tolle Beschreibung und bis demnächst.


    Liebe Grüße

    Basti

  • Hallo zusammen,

    leider habe ich die Arbeiten am CS 505- 2 unterbrechen müssen. Ich wollte jetzt weitermachen und habe festgestellt, dass eine Zugefeder (s.beiliegendes Foto) vermutlich Pos.12 an einer Seite nicht fixiert (Pinzette) ist. Ich habe mir auch noch einmal die detailliert Anleitung von Lukejack angesehen. Aber hier kann ich leider auch nicht erkennen, wo die Feder befestigt ist.

    Es wäre schön, wenn ich hierzu eine Info bekommen könnte.

    Vielen Dank im Voraus

    Basti

  • Hallo Basti.


    Auf die Schnelle habe ich dieses Bild (von einem 505-3) gefunden. Vl. hilft es dir weiter, auch wenn man es nicht genau erkennen kann.


    Liebe Grüße

    Martin

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