Restaurierung CS 620 Q (8): Überhang (Alternative Einstellung)

  • Hallo,


    Kröpfung, Überhang, Azimut ... in Theorie kann man mehrere Sachen am Headshell von Plattenspielern einstellen.


    Aber beim CS 620 Q sind alle diese Einstellungen praktisch auf 2 Schrauben reduziert (siehe Foto): Dort wo am Headshell das Cartridge verschoben werden kann.


    Zum Einstellen gibt es eine Lehre in der Bedienungsanleitung zum Ausdrucken (siehe Foto).


    Ok.


    Beim Anschauen von mehreren/vielen 620er auf Fotos fiel mir auf daß ALLE Schrauben ziemlich genau in der Mitte der Langlöcher plaziert sind.


    Ich habe 2 Headshells zum Wechseln: Eine noch mit Werkseinstellung (war auf dem neu gekauften Apparat und wurde von mir niemals verstellt) und eine wo das bewegliche Cartridge einfach ganz nach hinten auf Anschlag gegen den Headshell geschoben wurde. Dieser letzte ist augenscheinlich falsch eingestellt.


    Anstatt jetzt die Papierlehre mit allen Ihren Vor- und Nachteilen auszudrucken und anzuwenden habe ich mir eine EINFACHE Alternative ausgedacht.


    Anscheinend gibt es auch eine Einstellehre aus Kunststoff (in die der Headshell eingelegt wird zum Einstellen) genau dazu die dasselbe macht und gekauft werden kann; aber die habe ich nicht.


    Was Kunststoff kann, kann ich auch alternativ: Mit einem normalem Bohrer habe ich die „Lücke“ im Langloch vorne gemessen am werksseitig eingestellten Headshell. Der gefundene Wert war beidseitig 1,5mm.


    Diese 1,5mm habe ich ebenfalls mit einem Bohrer auf den verstellten Headshell übertragen. Auf beide Seiten. Das war EINFACH und problemlos.


    Ergebnis: Klingt akustisch gut.


    Gerne lese ich Eure Meinungen zu dieser Vorgehensweise.


    Hans






  • "Zum Einstellen gibt es eine Lehre in der Bedienungsanleitung zum Ausdrucken"



    Im Original auf Papier - und das habe ich noch - natürlich zum Ausschneiden.


    Natürlich würde ich nicht mit der Schere an die Bedienungsanleitung von damals ran.


    Hans

  • Was du gemacht hast ist nur das System genau parallel einzubauen.

    Damit ist die Nadel nicht zwingend dort wo Dual es vorgesehen hat.

    Aber genau genommen hat du nur die beiden optimalen Punkte, auf der die Nadel keinen Fehlwinkel hat nur ein klein wenig verschoben.

    Gruß

    Rainer


    DUAL CS 601 (DMS 242E)

    DUAL CS 621 (DMS 240E, AT13Ea, AT-VM 95 ML)

    DUAL CS 721 (Yamaha MC-5/9, Ortofon M20E)

    DUAL CS 704 (Shure V15 III)

    DUAL CS 731Q (ULM 60E, ULM 68E, AT 95E/Pro, MCC120)

    DUAL CS 701/70 (Ortofon M20E)

    Shure M 95 G-LM, DL-110, DL-103, Benz Micro Gold, Pickering XV15, Technics EPC 270C, Grado Prestige XG, AT20SLa, AT OC-7

    DUAL C844

    Denon DCD-1460

    Sony DTC-57 ES

    Onkyo Tx-N808

  • Hallo Hans,


    deine Vorgehensweise klappt nur, wenn du 100% sicher bist, dass das System mit den Schrauben unten drunter gerade ausgerichtet ist.

    Ich hab die Kunststoff Einstelllehre und kann aus Erfahrung sagen, dass sich das System beim Festziehen der Schrauben verdrehen kann, ohne dass ich die Position der Schrauben verändert.

    Daher ist meine Empfehlung, in diese Kunststoff Lehre zu investieren.


    Schablonen sind meiner Erfahrung nach bei unseren Dreher Problematisch, da sich das System anhebt, sobald der Dreher vom Strom getrennt wird. Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, dass System bei stehendem Teller abzusenken.


    Gruß

    Marcel


    P.s.:

    Beim Anschauen von mehreren/vielen 620er auf Fotos fiel mir auf daß ALLE Schrauben ziemlich genau in der Mitte der Langlöcher plaziert sind

    Hier meine Headshell, eingestellt nach Lehre: Schrauben nicht Parallel und nicht 1.5mm:

    Einmal editiert, zuletzt von mazzel () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von mazzel mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Vor allem klappt das ja auch nur, wenn man 2x das gleiche Headshell und 2x das gleiche System hat.


    Nimmt man ein anderes System, bei dem die Nadel im Bezug zur Befestigung nicht genau so weit entfernt ist, wie beim "Originalsystem", stimmt das alles schon wieder nicht.


    Was man machen kann, wenn man schon einen Messschieber zur Hand hat:
    Man misst den Nadelabstand im Bezug zu einer festen Kante, z.B. die hintere Kante des Headshells. Diesen Abstand kann man dann auch auf andere Systeme übertragen.

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, dass System bei stehendem Teller abzusenken.

    Hallo Marcel,


    danke für deinen Post!


    Es gibt eine Möglichkeit, aber die erfordert einen relativ tiefen Eingriff.


    Der Lift steht "ohne alles" durch Federkraft gedrückt nach oben und wird beim Spielen von einem Elektro-Magneten nach unten gezogen.

    Dieser Magnet bekommt Strom über 2 Kabel von der Steuerplatte (die zwei roten Käbelchen).


    Wenn man mit einer äußeren Spannungsquelle Strom nur an diesen Magnet legt dann senkt sich der Tonarm.


    Wie gesagt, das ist eine Lösung nicht für Leute die den Spieler einfach nur benutzen wollen.


    Hans

  • Wenn mich nicht alles täuscht kann man während des Betriebes einfach den Stecker ziehen und der Tonarm bleibt unten.

    Gruss Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Wenn mich nicht alles täuscht kann man während des Betriebes einfach den Stecker ziehen und der Tonarm bleibt unten.

    Gruss Oliver

    Hallo Oliver,


    danke für deinen Post!


    Ich denke das funktioniert so nicht. Sobald der Apparat stromlos ist bekommt auch der Liftmagnet keinen Strom mehr und geht nach oben

    (ich spreche nur vom 620er; andere Apparate habe ich nicht getestet).


    Hans

  • Hast du das probiert? Ich hätte mal 3 Stück und meine das ging, ist allerdings schon eine Weile her. Beschwören kann ich das allerdings nicht.

    Gruss Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Hast du das probiert? Ich hätte mal 3 Stück und meine das ging, ist allerdings schon eine Weile her. Beschwören kann ich das allerdings nicht.

    Gruss Oliver

    Ich habe vor 1 Minute noch mal probiert.

    In der Sekunde wo ich den Stecker rausziehe geht der Arm nach oben.


    Das ist weil der Arm auf "natürliche Art und Weise" nicht nach unten sondern nach oben durch Federkraft gedrückt wird.

    Der Arm geht nur runter weil er durch den Liftmagnet "temporär" nach unten gezogen wird.


    Hans

  • Was du gemacht hast ist nur das System genau parallel einzubauen.

    Damit ist die Nadel nicht zwingend dort wo Dual es vorgesehen hat.

    Aber genau genommen hat du nur die beiden optimalen Punkte, auf der die Nadel keinen Fehlwinkel hat nur ein klein wenig verschoben.

    Hallo Rainer,


    danke für deine Meinung!

    Ja, 2 x 1,5 mm macht das System parallel. Aber das ist nur "zufällig" so.


    Meine Intention war die Werte des original und gut eingestellten Systems exakt auf das verstellte System zu übertragen; ich hätte auch zwei (für rechts und links) verschiedene Werte übertragen.


    Vorher war das eine System total verstellt (einfach nach hinten auf Anschlag geschoben und festgeschraubt); das sieht man auch an den Spuren auf dem einen Foto.


    Hans

  • Ich hab die Kunststoff Einstelllehre und kann aus Erfahrung sagen, dass sich das System beim Festziehen der Schrauben verdrehen kann, ohne dass ich die Position der Schrauben verändert.

    Daher ist meine Empfehlung, in diese Kunststoff Lehre zu investieren.


    Schablonen sind meiner Erfahrung nach bei unseren Dreher Problematisch, da sich das System anhebt, sobald der Dreher vom Strom getrennt wird. Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, dass System bei stehendem Teller abzusenken.

    Hallo Marcel,


    noch eine weitere Antwort.


    Auch wegen der "quasi Unmöglichkeit" den Tonarm beim 620er ohne gleichzeitige Drehbewegung des Tellers abzusenken sind Schablonen, Einstellehren aus Papier etc. praktisch unanwendbar.


    Gerne möchte ich wissen wie sich die Entwickler das vorgestellt haben. Vielleicht ist das auch der Grund weshalb die Kunststoff-Einstellehre kreiert worden ist.


    Leider gibt es die Lehre hier nicht und sie zu importieren wäre in der Tat eine Investition.


    Aber was macht die Einstellehre genau?


    Ich kann es nur ahnen da ich keine habe: Sie läßt den Benutzer genau ein Maß zwischen Cartridge und Headshell einstellen OHNE auf die konkrete geometrische Situation am Plattenspieler Rücksicht zu nehmen.


    Geometrisch könnten sich - theoretisch - Längen, Abstände, Dicken, Winkel etc. durch Toleranzen der Einzelteile ändern. Nein, das ist der Kunststoff-Einstellehre "total egal".

    Genau so funktioniert auch meiner "Bohrer-Methode": geometrische konkrete Situation total egal. Ich weiß nur nicht genau welches Maß mit der Lehre eingestellt wird.


    So, jetzt muß nur noch ermittelt werden was genau (und welchen Wert) die Lehre einstellt.



    Hans

  • Ich habe vor 1 Minute noch mal probiert.

    In der Sekunde wo ich den Stecker rausziehe geht der Arm nach oben.

    Kann ich bestätigen, daher ist die beigelegte Papierlehre ohne weiteres nicht zu verwenden.


    Hans, da die Kunststoff Lehre ein offizielles Zubehör ist, ist die Verwendung in einigen Anleitungen ddokumentiert, hier von 505-3, mit Bildern eines OM/DN Systems.

    Im Grunde stellt die Lehre sicher, dass die Nadel weit genug "über hängt". Dafür ist das Dreieck bei der Einstelllehre zuständig.


    Jemand mit CAD Fertigkeiten und der entsprechenden Lehre könnte eine Datei für den 3D Drucker erstellen. vlt hast du ja die Möglichkeit, bei dir Drucken zu lassen?

  • Im Grunde stellt die Lehre sicher, dass die Nadel weit genug "über hängt".

    Sie ist dazu da, das die Nadel "genau" richtig überhängt solange am Tonarm nichts geändert wird.

    Aber das ist ja auch eher unwahrscheinlich. Und wenn ich den Tonarm umbauen kann, kann ich auch den Tonarm absenken ohne das sich der Teller dreht.

    Gruß

    Rainer


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  • Und wenn ich den Tonarm umbauen kann, kann ich auch den Tonarm absenken ohne das sich der Teller dreht.

    Wie denn? Wie gesagt, ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, beim 2235 den Tonarm abzusenken, ohne dass sich der Teller dreht. Wenn er am Strom hängt ist das ja von der Regelung so gewollt, da Quartz gesteuert und wenn man den Dreher vom Strom nimmt löst der Magnet aus und der Arm geht wieder nach oben. Ohne Strom kann man die Taster nicht bedienen. Falls du also eine Möglichkeit kennst, ohne den halben Dreher zu zerlegen, bitte raus damit! Wäre hilfreich um bspw. das Auflagegewicht mittels Waage zu messen (geht sich so, ist aber ein Krampf...).


    Grüße,

    Marcel

  • Ich habe so einen Dreher nicht. Aber ich habe einige YT Videos mit derartigen Duals gesehen bei denen der Lift abgesenkt wurde, um das System einzustellen.

    Es geht also.

    Vieleicht kann man die Mechanik ja händisch betätigen und dann blockieren. Ansonsten die Mechanik teilweise ausbauen.

    Gruß

    Rainer


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  • Ich weis nicht,

    vielleicht reicht es ja, den Teller ein wenig anzuheben und zu unterfüttern, so dass er nicht von der Motorachse mitgenommen wird. Ich meine, ich habe das zur Auflagekraftmessung damals so gemacht. Sollte auch für die Einstellung der TA-Position gehen. Der minimale Fehler beim Azimuth ist sicher verschmerzbar.

    Gruß,

    Rainer

  • Vieleicht kann man die Mechanik ja händisch betätigen und dann blockieren. Ansonsten die Mechanik teilweise ausbauen.

    Was soll das denn?

    Beim 2235 geht der Tonarm ohne Spannung automatisch nach oben.

    und ohne Spannung geht er auch nicht runter.

    Was bitte soll denn da ausgebaut werden?

    Es gibt keine Mechanik welche man händisch betätigen kann.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

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