Dual 731Q dreht dauerhaft

  • Liebe Dualwaisen,


    ich habe ein Problem mit meinem altern Dual 731Q und da mir hier schon einmal großartig geholfen wurde, dachte ich, dass ich vielleicht auch dazu hier ein paar Ideen bekomme.


    Das Problem ist einfach erklärt: Sobald ich den PS an den Strom anschließe, fängt der Teller an sich zu drehen. Ich konnte allgemein zu der Thematik zwar etwas finden, dies bezog sich immer auf andere Modelle. In dem Fall lag das Problem so wie ich das verstanden habe meistens an einer verharzten Rillenachse. Ein Teil mit dem Namen konnte ich im Service Manual leider nicht finden. Dann dachte ich, dass vielleicht der Name des Teils nicht exakt so lautet, aber im Service Manual bspw. vom Dual 1218, konnte ich das Teil problemlos auffinden. Entsprechend nehme ich an, dass der 731Q ganz einfach keine Rillenachse hat. Da mein technisches Verständnis nicht ausgeprägt genug ist, um zu wissen, ob ein Plattenspieler ohne Rillenachse überhaupt funktionieren kann, verzeiht mir bitte, falls die Annahme falsch ist.

    Gut entsprechend meiner Theorie muss das Problem woanders liegen und leider habe ich keine anderen Ansätze im Netz gefunden, vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen. :)

    Folgende Dinge sind mir aufgefallen:
    - Plattenteller dreht sich immer bei Stromzufuhr

    - Kein Relais (oder ähnliches Schalterbauteil) zu hören, wenn ich den Strom anmache

    - Beim betätigen vom START- und STOP-Knopf gibt es das entsprechende typische Schaltgeräusch

    - Ebenfalls gibt es ein Schaltgeräusch, wenn man manuell den Widerstand des Tonarms überwindet

    - Beim Ein- und Ausschalten des Stroms hat die Motorachse bei abgebautem Drehteller ganz kurz zusätzlichen "Schwung" (ich nehme an, dass das gewollt ist, um die initiale Trägheit zu überwinden, es verwirrt mich nur, da es ebenfalls beim Ausschalten vorkommt)

    - Weiterhin vernehme ich ein mechanisches Reibungsgeräusch, wenn der Teller sich dreht (ob das jedoch mit dem aktuellen Problem zu tun hat nehme ich kaum an)


    Habt ihr ein paar grundsätzliche Ideen, woran es liegen könnte?

    Muss ich einfach mal alles penibel reinigen und schmieren?


    Eine schöne Vorweihnachtszeit und liebe Grüße,

    Moritz

  • Hallo Moritz,


    grundsätzlich wird es wohl so sein, dass der Netzschalter klemmt und den Motor nicht ausschaltet.

    Schau mal an die Mechanik in diesem Bereich. evtl gibt ein klemmender Hebel den Schalter nicht mehr frei.


    Viele Grüße

    Tommy.

    Ich bin auf der Suche nach Teilen, Unterlagen oder kompletten Tonbandgeräten von Akai, GX-260, 265, 266, 267 und Akai GX-77


    CV1500 mit CT1540, CS650RC, C939, Technics SL-PG 320A und Akai GX77
    CV62 mit CT 17, CS1249 und Toshiba XR-35
    HS152 mit Toshiba XR-35

    Yamaha RX-797 mit CS1229, CS721, CS731, CS741, Akai GX75 und Marantz UD7007

    Technics SA-GX 530, SL-PS 770D, RS-BX 727, SL-QL 15

  • Hi Moritz !

    Sobald ich den PS an den Strom anschließe, fängt der Teller an sich zu drehen.

    Das ist ein wichtiges Indiz.


    Der 731 hat *zwei* Netzschalter:

    Einen hinter dem "Start"-Schalter

    Einen in der Mechanik


    Wenn man den Startschalter betätigt, kommt *eigentlich* das erste Mal Strom an den Trafo und die Elektronik. Der Motor dreht hoch und über einen Zugmagnet wird die Startmechanik in Betrieb gesetzt. *Die* widerum betätigt und hält den Stromschalter in der Mechanik, damit der Motor an bliebt und das Gerät die Funktion aufnimmt.

    Schwenkt man den Arm von Hand ein, wird dieser zweite Schalter ebenfalls mechanisch verriegelt.


    So. wenn der nun sofort losdreht, sobald man Strom draufgibt, kann folgendes passiert sein:

    1. Einer der beiden Entstörkondensatoren ("Knallfrösche") ist geplatzt und bildet einen Kurzschluß.

    2. Der Hochspannungsschalter hinter dem Start-Taster klemmt und hängt eingeschaltet fest

    3. Der mechanisch betätigte Netzschalter weiter innen fällt nicht wieder in die Ruhelage zurück und bleibt eingeschaltet.


    Von allen Störungen dieser Art sind die beiden Knallfrösche ziemlich weit oben im Fehlerbaum und auch recht einfach zu diagnostizieren - und "erstmal" zu beheben.

    Man guckt sich den Plan an:


    https://www.hifi-archiv.info/Dual/731s/731S_S05.jpg


    Da ist in der Mitte vom Dreher der Schaltkasten. Da wo von der Seite das Stromkabel draufgeht und wo das "~" zu sehen ist.

    Unter dem Schaltkastendeckel ist gleich schon der erste Knallfrosch. In der Regel ein gelblich-transparenter "Rifa", 10nF groß und in der Regel mit Rissen im Gehäuse. Man kann den "erstmal" rausknipsen, um den internen Kurzschluß zu beheben.

    Der zweite sitzt über dem Hochspannungsschalter in der Front hinter dem "Start"-Taster. Gleicher Kondi, gleicher Wert - gleiches Problem & gleiche Sofortlösung: rausknipsen.


    Um an beide dranzukommen, muß allerdings das Dreherchassis aus der Zarge.

    Dazu muß das eine oder andere vorher losgenommen werden.


    Wie sieht das da bei Dir aus ? Sowas schon mal gemacht ?


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo großartig, wie schnell man hier Hilfe bekommt!

    Die Tipps klingen schonmal sehr vielversprechend und recht "einfach" in Angriff zu nehmen.


    Wenn ich das richtig verstehe entspricht Tipp 3. von wacholder, dem Ansatz von der_tommy oder?

    Gut dann mach ich mich zuerst an die Knallfrösche das klingt idiotensicher. Wenn ich richtig informiert bin sind diese grundsätzlich heutzutage nicht mehr so wichtig? Ich würde sie trotzdem ersetzen, aber ihr Fehlen richtet erstmal keinen Schaden an, wenn ich den Spieler ohne betreiben würde?


    Dreherchassis habe ich mittlerweile schon das ein oder andere mal rausgenommen, das stellt kein Problem dar ^^

    Am Wochenende werde ich mich mal dransetzen und berichten!


    Wenn ich dann schon am Knallfrosch hinter dem Startknopf dran wäre, ergäbe es dann Sinn, direkt auch zu schauen, ob der Knopf irgendwo klemmt (also der Hochspannungsschalter hinter dem Startknopf)?

    Braucht es zum Beheben davon einen speziellen Schmierstoff. Im Servicemanual wird die Schmierung der Knöpfe ja gar nicht aufgeführt. Die Knöpfe an sich sich (Lift, Stop, Start) klemmen leider alle ein wenig :/


    Liebe Grüße,

    Moritz

  • Die Knöpfe können klemmen wenn das Fett alt ist. Sicherungsscheibe hinten entfernen, Knopf nach vorne entnehmen (Aufpassen auf die Feder). Bohrung in Front reinigen, Taster inkl Achse reinigen und mit Shell Alvania oder alternativ Technische Vaseline DÜNN fetten und wieder montieren. Grundsätzlich empfiehlt sich eine komplette Demontage der kompletten Front zur Wartung. Auch die Mikroschalter sollten gereingt oder ersetzt werden usw…


    dirtiest


  • Hi Moritz !

    Wenn ich das richtig verstehe entspricht Tipp 3. von wacholder, dem Ansatz von der_tommy oder?

    So isses.

    Gut dann mach ich mich zuerst an die Knallfrösche das klingt idiotensicher. Wenn ich richtig informiert bin sind diese grundsätzlich heutzutage nicht mehr so wichtig? Ich würde sie trotzdem ersetzen, aber ihr Fehlen richtet erstmal keinen Schaden an, wenn ich den Spieler ohne betreiben würde?

    Das wird in der Community etwas kontrovers betrachtet.


    Die 10nF über den Schaltern sollen vor Stromspitzen und vor Funkenbildung schützen, was der Lebensdauer der Kontakte entgegenkommt.


    An sich reicht dafür ein Kondi allein nicht, sondern der sollte noch einen Vorwiderstand haben, weil ein geladener Kondi beim Schließen des Kontakts erst recht einen Funken bewirkt. Aber sowas ist ab Werk bei dem Modell nicht vorgesehen und die sogenannten "Quencher" (kleiner Folienkondi mit Vorwiderstand) sind nicht überall zu bekommen.


    Also wieder ein 10nF drüber, wenn die Fehlersuch- und Test-Phase abgeschlossen ist.


    Man nimmt dafür heutzutage X2-zertifizierte Teile mit 275V~ Spannungsfestigkeit und eben 0.01µF (= 10nF). Die höhere Spannungsfestigkeit gegenüber den auf den Altteilen angegebenen 250V~ ist der von 220V~ auf 230V~ angehobenen Netzspannung geschuldet. Die erreicht bei 10% Abweichung in den Spitzen 253V~ - und etwas Reserve sollte besser vorhanden sein, daher 275V~ für die kleinen Kondis.


    Ich nehme immer gerne die "TexMex" von Conrad.

    https://www.conrad.de/de/p/tru…searchType=SearchRedirect


    Die haben eine sehr charmante, schlanke Bauform und schöne lange Beine ... ;)


    Wenn ich dann schon am Knallfrosch hinter dem Startknopf dran wäre, ergäbe es dann Sinn, direkt auch zu schauen, ob der Knopf irgendwo klemmt (also der Hochspannungsschalter hinter dem Startknopf)?

    Auf jeden Fall.


    Wenn man das doofe Frontpanel sowieso schon unter den Fingern hat, kann es nicht schaden, die anderen offenen Klickschalter auch mal eine Runde zu entschwärzen, die Kontakte zu reinigen und sie mit Kontaktschutz einzusprühen. Sonst macht man das Sch...ßding noch ein paarmal auf, wenn sich die nächsten Fehler einstellen. Und nach Murphy ist das immer der Fall, wenn man glaubt, daß man "jetzt endlich fertig" ist und alles komplett verschraubt und zugenagelt hat.


    Ich schmiere die kleinen Konusse, die die Schalter betätigen, immer mit einer hauchzarten Schicht technischer Vaseline.

    Wer gut schmiert ... nicht ?

    Braucht es zum Beheben davon einen speziellen Schmierstoff. Im Servicemanual wird die Schmierung der Knöpfe ja gar nicht aufgeführt. Die Knöpfe an sich sich (Lift, Stop, Start) klemmen leider alle ein wenig :/

    Da lohnt es sich, genauer hinzugucken:

    - ist es der Schalter und sein Konus, die widerspenstig sind oder

    - klemmt der Schalterknopf in der Frontplatte ?


    In beiden Fälle ist zart und bewußt angewendete Vaseline auch hier meistens die Lösung.

    In seltenen Fällen hat sich um die Knöpfe außenrum und in deren Führung in der Frontplatte eine "Plaqueschicht" gebildet und die müßten auch mal eine Reinigung bekommen.

    Bei Aluknöpfen hat man es nach 30+ Jahren auch schon mal mit schartigen Ausblühungen zu tun, was die Bewegung behindert und die Knöppe nicht mehr so ganz hübsch aussehen läßt. Da ist etwas Behandlung mit einem feinen Schleifpapier rundherum vielleicht angebracht.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Nein wacholder, die Aluknöpfe bitte nicht mit Schleifpapier.

    Wenn, dann ein altes Frotteehandtuch mit etwas Lackreiniger auf den Tisch. Den Knopp in nen Akkuschrauber und dann mit Drehzahl auf das "Lackreinigerhandtuch". Das dauert keine Minute ?


    Ergebnis:

    Locker bleiben, Gruß Jo

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    nix mehr ollen Dual, dafür Yamaha GT-1000 mit AT OC9-XSH 😍

  • Nein wacholder, die Aluknöpfe bitte nicht mit Schleifpapier.

    Bessere Ideen und Tips sind stets willkommen.


    :)


    Ich hatte mal einen CV1200, der wohl eine Dekade oder länger ein "Kellerkind" gewesen ist.

    Da sitzen die Knöpfe in ziemlich engen Löchern und die Aluhülsen waren so korrodiert, daß sie nach dem Drücken nicht wieder rausgesprungen sind. Da blieb mir gar nix anderes übrig, als die Mistdinger mit Schleifpapier wieder auf Maß zu bringen.


    Schöner werden die dadurch natürlich nicht.


    ?(

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo an alle,

    Danke nochmal für die weiteren Tipps!

    Ich versuche alles möglichst organisert in dem Post unterzubringen, verzeiht mir, wenn ich den roten Faden nicht ganz hinbekomme:


    1. Fehler gefunden! :love: Es war der Entstörkondensator hinter der Front. Toll wenn etwas so problemlos klappt. Ich muss jedoch sagen, dass ich beim langsamen Auseinanderbauen richtig Lust bekommen habe weiterzumachen und auch die Angst verloren habe. Fast schon schade, dass das Problem damit schon behoben ist.

    Das führt mich zu der Frage:


    2. Ich kaufe Montag einen neuen Kondensator und hoffe einfach mal, dass ein Elektrofachgeschäft in der Nähe die richtigen Teile hat. Zum Kondensator du sprichst von 10nF das Servicehandbuch von 10µF

    Ich habe schon irgendwo gelesen, dass das Servicemanual manchmal den ein oder anderen Fehler aufweist, deswegen wollte ich mich nochmal versichern.


    3. Da ich jetzt richtig Lust bekommen habe, den Speiler ein wenig zu sanieren, würde ich mich wahrscheinlich an eine ausführlichere Reinigung machen (nicht nur die Schalter des Frontpanels)

    Jetzt habe ich mich die letzten zwei Stunden schon in Threads zu Schmierung und Entfettung und allem verloren und fühle kaum klüger als davor. Jeder scheint eine andere Meinung zu haben.

    - Es fängt bei der Entfettung an. Ist Spiritus in Ordnung oder dringend zu vermeiden (Bspw. wegen dem Aufweichen des Kurvenrads)? Wenn ja, dann auch für alles? Wenn nicht, was dann?

    - Weiter geht es mit der Schmierung. Manche scheinen (fast) alles mit technischer Vaseline zu schmieren, für andere ist das mehr als nur grob fahrlässig. Sollte ich einfach die drei Stoffe aus dem Servicemanual besorgen? (Das wäre entsprechend das Wacker Siliconöl AK 300 000, BP Super Viscostatik, Shell Alvania Nr. 2) .

    Ich habe auch schon gelesen, das Siliconöl sei nur bei einem Plumpslift notwendig, das Manual sieht es auch für das Kurvenrad vor.

    - Also alles in allem habe ich Kontakt 60 und 61 hier, WD40, (wobei ich denke, dass das hier wohl keine Bewandnis hat) und würde mir auf jeden Fall techn. Vaseline zulegen. Haltet ihr andere Öle auch für unabdingbar?


    4. Hierbei handelt es sich um ein weiteres Problem, das sich aufgetan hat bzw. mir gerade aufgefallen ist, ich weiß jedoch nicht ob ich dafür einen neuen Thread aufmachen sollte, oder das passt, wenn es hier steht:

    Der Motor gibt Geräusche von sich, als würde er bei jeder Umdrehung an etwas streifen. Augenscheinlich sieht es für mich auch so aus, als würde der Tellerkonus immer ganz kurz stocken, aber vielleicht bilde ich mir das durch das Geräusch auch nur ein. Vielleicht ist das Geräusch ja auch normal?

    Auf jeden Fall stockt das Kurvenrad bei Betätigung des Start und Stop Knopfes und gibt ein etwas lauteres wiederkehrendes Geräusch von sich, als würde es bei jeder Umdrehung an etwas streifen. Auch die Bewegung des Tonarms ist stockend. Ich würde behaupten er bewegt sich in drei Schritten und nicht in einer flüssigen Bewegung zum Plattenteller hin und vom Plattenteller weg.

    Ich habe ein Video gemacht, bei dem man auf hoher Lautstärke, wenn man genau drauf achtet auch ganz gut die Geräusche die ich meine wahrnehmen kann, ich wusste nur nicht, in welcher Form ich das hier am besten teile. Vielleicht reicht euch ja schon die schriftliche Beschreibung.


    Soweit so gut, ich hoffe, das ist erstmal alles.

    Schönes Wochenende an alle!

    LG,

    Moritz

  • 2. Ich kaufe Montag einen neuen Kondensator und hoffe einfach mal, dass ein Elektrofachgeschäft in der Nähe die richtigen Teile hat. Zum Kondensator du sprichst von 10nF das Servicehandbuch von 10µF

    Ich zitiere hier mal unseren Kollegen Peter wacholder .


    Beide sind 10nF (alias 0.01µF) und sollten auch nicht größer sein, da bei offenem Schalter immer ein kleiner Blindstrom drüberfließt.

    Sind die Kondis zu groß, schaltet die Elektronik nicht ab und z.B. der Teller dreht mit dem Arm auf der Ablage lustig weiter.


    Gruß Peter

  • Das sieht nach einem Fehler im Service-Manual aus. Es dürfte auch sehr schwierig sein einen 10µF Kondensator in X2-Ausführung zu finden. Was steht auf dem alten Kondensator drauf?


    Halte dich im Zweifel an die Angaben von Peter wacholder ! Der Ersatz sollte ein 10nF Kondensator mit X2 Zulassung und 275V (oder höher) Spannungsfestigkeit sein.


    Viele Grüße,

    Horst

  • Hallo,

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Was steht auf dem alten Kondensator drauf?

    Den Gedanken hatte ich gestern im Bett auch, ich hatte den Kondi doch da vor vor mir liegen. Da hab ich mich dann aber geärgert, dass ich die Frage hier gestellt habe :whistling:

  • Lieber einmal mehr fragen, als dem Feuerwehrmann nachher erklären zu müssen, was man da versucht hat ...


    ^^


    Es gibt irgendwo in den Tiefen dieses Forums eine Extra-Rubrik über Fehler in den Servicemanuals.



    Vielleicht sollte man das da mal ergänzen.

    Fehler in Service-Unterlagen sind verwirrend und ärgerlich.


    Allerdings: a) sind mit Sicherheit nicht alle Fehler erfaßt und b) wenn man mißtrauisch wird, ist es oft schon zu spät, sich da durch zu kramen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo an alle,

    der lokale Elektronikladen hatte leider nicht die passenden Kondis, dafür kam aber heute die Bestellung von Conrad. Ganz enthusiastisch direkt beide Knallfrösche ausgetauscht und alles etnfettet und geschmiert. Möglicherweise war ich zu enthusiastisch und habe etwas kaputtrepariert, denn ich bin mit einem neuen Problem konfrontiert ;(

    Wo der Plattenspieler ohne Knallfrosch hinter der Startertaste wieder einwandfrei lief, ist er nach Tausch beider Knallfrösche wieder in einem Status, dass er direkt angeht, wenn ich ihn an den Strom anschließe nur diesmal schlimmer. Der Teller dreht kurz an (scheinbar) gegen einen Widerstand, dreht sich aufgrund des Widerstands wieder ein kleines Stück zurück und bleibt dann stehen. Das Storoskop (heißt das so?) leuchtet dauerhaft und ich denke der Teller würde sich auch unaufhörlich drehen, wäre da nicht dieser Widerstand. Ich habe auch einmal versuch gegen den Motor zu drehen (war vielleicht keine gute Idee), aber mit dem gleichen Ergebnis er dreht wieder ein Stückchen zurück in seine Ausgangslage.


    Puh, was hab ich da geschrottet?


    Liebe Grüße und schönen Abend euch,

    Moritz


    PS.: Der Thread zur Doku der 731Q-Restaurierung war super hilfreich, vielen Dank nochmal dafür!

  • Hi Moritz !

    Puh, was hab ich da geschrottet?

    Äh ...


    ... das klingt eher danach, als ob sich in der Mechanik was verhakt hätte.


    Der Motor ist durch die Hallgeneratoren und die Spulentreiber kommutiert - heißt: wenn er mal richtig Strom kriegt, fängt er an a) in der richtigen Richtung und b) mit der richtigen Drehzahl zu drehen. Das ist durch den Aufbau des Motors bedingt und *eigentlich* kann der nicht an einer Stelle stehenbleiben.


    Das würde nämlich bedingen, daß die eine Hälfte des Motors mit einem Hallgenerator und zwei Spulentreibern nicht funktioniert. Dann *könnte* er in ein "Antriebsloch" fallen. Das habe ich in der Praxis aber noch nie erlebt und wüßte auch von keinem, der sowas schon mal gehabt hätte.


    Hast Du mal den Sitz des Motor-Steckverbinders gegen die Hauptplatine geprüft ?

    Da laufen die Verbindungen zusammen und wenn da was nicht richtig Kontakt kriegt *könnte* es zum beschriebenen Effekt kommen.

    Ansonsten würde ich mir mal angucken, ob alle Komponenten der Mechanik in der Ruhelage sind. So wie sie sein sollten, wenn man den Arm zum Starten zur Platte hin einschwenkt. Wenn da irgendwas z.B. in der Stop-Stellung festhakt, besteht die Gefahr, daß irgendwas abbricht. Am Haupthebel oder am Kurvenrad zum Beispiel.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter und an alle anderen,

    die Steckverbindung scheinen in Ordnung. Mit dem Kurvenrad hast du mich aber auf eine Idee gebracht, denn das hat sich beim Wiedereinbau nicht richtig angefühlt.

    Siehe da, der weiße Pimpel unter dem Kurvenrad war nicht in seiner Führung *peinlich*...
    Anschließend drehte der Motor wieder richtig, aber alle drei Tasten waren (fast) funktionslos. Stop und Lift funktionierten gar nicht und Start brachte den Motor zum Laufen, solange man die Taste gedrückt hielt, setzte jedoch auch nicht den Tonarm in Bewegung. Weiterhin ließ sich der Tonarm nicht mehr in seine Ruheposition bringen. 2 cm davor gab es einen unüberwindbaren Widerstand. Mir ist auch aufgefallen, dass der Tonarm explosionsartig an den Beginn der Platte bzw. des Drehtellers springt, sobald man das Kurvenrad händisch dreht bzw. dieses bewegt ja wiederum den Umschalthebel (ich glaube zumindest, dass es der ist, wenn ich in die Explosionszeichnung schaue). Entsprechend entsteht das springen an den Plattenanfang des Tonarms auch, wenn ich einfach den Umschalthebel händisch bewege.


    Ich denke das beschreibt die Symptomatik am besten. Ist das das berühmte Steuerpimpel-Problem? Dieser schien mir jedoch in Ordnung auszusehen, soweit ich als Laie sowas überhaupt sehe, zumindest sah er nicht völlig zerstört aus, wie ich es auf manchen Bildern bei anderen sehen konnte. :/

    Ich bin auf jeden Fall mal eigenständig auf die Suche gegangen und dachte vielleicht finde ich die Lösung ja beim Ausbau des Tonarms, das scheiterte jedoch schon daran, dass ich nicht wusste wie ich mit den fragilen Kabeln verkehre, also wieder zusammengebaut und dabei beide Gewindestifte beim reindrehen zerstört. :whistling: Nach kurzer Frustrationspause bekam ich die Stifte zum Glück noch raus. Das heißt ich bestelle mir bei dual-fred neue Stifte. Aufgrund der nahenden Weihnachtszeit, werde ich wohl erst wieder im neuen Jahr, wenn ich aus der Heimat komme, weiterbasteln können, ich wollte jedoch das Problem schonmal beschreiben, falls ihr Ideen dazu habt und ich direkt noch andere Teile bei dual-fred bestellen könnte (wie etwa einen neuen Steuerpimpel) .

    Also danke schonmal für eure Hilfe! :)


    Liebe Grüße,

    Moritz

  • Wenn, dann drehst du die Motorachse (Wellen gibts ja nicht) und nicht das Kurvenrad. Drehst du das Kurvenrad, wäre das als liefe der Motor mit 200U/min (aufgrund der Übersetzung Zahnrad Motorachse + Zähne auf dem Kurvenrad).


    Das "Haken" = Segment (Pos. 124) -> Klinke (Pos. 126) = da schau mal, da wird der eine Pin am Segment nicht mehr in der Klinke laufen, sondern davor stehen und dann geht das nicht mit dem Tonarm.

    Locker bleiben, Gruß Jo

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  • Hey Jo, das klingt nach einem guten Hinweis!

    Da das ohne die Gewindestifte wohl nicht zu überprüfen ist, berichte ich im neuen Jahr wie es gelaufen ist!

    In dem Sinne schöne Weihnachten und einen guten Rutsch an alle! :)

  • Hallo an alle,

    da es leider Lieferschwierigkeiten gab, hat sich hier alles verzögert, aber gestern konnte ich die Gewindestifte montieren und mit dem Tonarm ist alles wieder gut. Die mechanischen Schwierigkeiten haben sich wohl durch das halbe Auseinanderbauen von selbst gelöst :).

    Beim Test trat jedoch ein neues Problem auf:

    Die Tasten der Automatik haben (quasi) keine Funktion mehr.

    - Die Start taste lässt bei Gedrückthalten den Motor laufen, bewegt den Tonarm jedoch nicht. Lässt man sie los, stoppt auch der Motor wieder.

    - Der Lifthebel funktioniert und wenn ich den Tonarm auf den Plattenteller bewege, startet der Motor auch (also manuell ist der Spieler nutzbar)

    - Die Lifttaste funktioniert *nur*, wenn der Motor läuft (durch manuelles Einschalten), jedoch nicht wenn der Motor durch gedrückte Starttaste läuft.

    - Stoptaste funktioniert überhaupt nicht

    - Kurvenrad setzt sich bei Betätigung der Start-Taste nicht in Bewegung, außer ich bringe den "Messing-Arm" auf dem Rad manuell in die richtige Position, oder ich drehe das Kurvenrad manuell an.


    Da das ein bekanntets Problem zu sein scheint, habe ich schon ein wenig recherchiert und ein paar Dinge ausprobiert:

    - Ich habe diese Kontake mit Schmiergelpapier leicht gereinigt.


    - Hier habe ich den weißen Schalter und den schwarzen dazugehörigen Hebel auf ihre Leichtgängigkeit überprüft. Schien mir tadellos zu funktionieren.


    - im KS4 habe ich alle Kontakte gereinigt und mit Kontakt 60 eingerieben und v.a. den Kontaktschalter unter dem Knallfrosch leicht abgeschmirgelt, gereinigt und ein wenig Kontakt 60 drauf getan.



    Soviel zu den Tipps, die ich bisher im Forum gefunden habe. Ich hoffe ich habe nichts übersehen/missverstanden.


    - Verstehe ich es richtig, dass dieser schwarze Hebel durch die Betätigung des weißen Schalters den Traffo einschaltet?

    Und falls dem so ist, welches Teil mechanische Teil drückt den Hebel in die Position den der Metallarm darunter lässt sich nur in die entgegengesetzte Richtung bewegen (siehe nächstes Bild). Habe ich irgendwann mal beim Zusammenbauen einen Fehler gemacht und das ganze ist hier mechanischer Natur?


    In dem Sinne, wünsche ich allen einen schönen Abend und eine angenehme Restwoche! :)


    LG Moritz

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