Dual CS 1229 / 1219 - Komplettwartung

  • Ich stelle mir aber die Frage, weshalb du den Dosenmotor mit Schrauben zusammenbaust und nicht einfach wieder vernietest? Die These "wieder Öffnungsbar" würde ich in Frage stellen, denn wann muss das Lager nachgeschmiert werden? In den nächsten 30-40 Jahren?

    Ich verschraube die auch immer, mit M2 Edelstahlschrauben. Da habe ich mal 1000 Stck. "gekauft" ( mein Schwager hat einen Betrieb und baut Sondermaschinen) für die Systemmontage. Geht problemlos. Ein Tropfen Lack dann auf die Muttern und gut.

    Ich wüsste auch nicht wofür ich sonst Nieten und das dazugehörige Equipment brauchen sollte. Ich denke kann man machen wie man will, daraus sollte man kein Dogma machen.


    Gruß Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Ich wüsste auch nicht wofür ich sonst Nieten und das dazugehörige Equipment brauchen sollte.

    Wäre für mich die einfachste Begründung und Nachvollziehbar. Hab mich nur gefragt, ob sonst ein Grund dahinter steckt, den ich so nicht sehe. :thumbup:


    Bin ja nur neugierig ^^

    Grüße


    Gerhard

  • Moin zusammen.

    Gerhard, Du kannst Gedanken lesen.

    Tatsächlich habe ich mich gestern auch mit dem Thema "Vernieten" beschäftigt.

    Habe ich selbst noch nie gemacht, interessiert mich aber.

    Mit dem "Verschrauben" bin ich eigentlich nur den hier im Forum üblichen Vorgehensweisen gefolgt.

    Obwohl der ein oder andere User auch vernietet.

    Aber es ist wohl nicht die gängige Praxis hier im Forum.

    Aber nichtsdestotrotz interessiert mich das Thema und vielleicht werde ich es mal ausprobieren.

    Daher hatte ich mich gestern mal mit der Thematik auseinandergesetzt.

    Ich habe mir erstmal angeschaut, welche Nieten es überhaupt gibt.

    Im Motor selbst sind ja Hohlnieten (die wohl auch Rohrnieten genannte werden) verbaut, bzw. im oberen Lager ein Nietentyp mit diesen Köpfen, den ich nirgendwo gefunden habe.

    Für Hohlnieten habe ich allerdings kein passendes Werkzeug finden können, mit dem man solche Nieten befestigt.

    Am nächsten kommen vielleicht noch Nietmuttern, die aber auch einseitig dick auftragen.

    Alternativ gibt es ja Blindnieten, hier gibt es Werkzeug für sehr kleines Geld.

    Aber, auch die Tragen einseitig dick auf. Da müssten man auf jeden Fall von innen vernieten und dann zumindest beim oberen Lager hoffen, dass der Gummi noch drauf passt.

    Wie ist denn so die Befestigungskraft dieser (Alu?)-Blindnieten? Außerdem gibt es die Blindnieten wohl nur in 3,2mm. Das heißt, da bräuchte man auch einen neuen Bohrer in 3,2mm. 4mm gibt es spannenderweise.


    Hat jemand praktische Erfahrungen mit dem Vernieten der Motoren gemacht?


    Beste Grüße,

    Luke

    Beste Grüße,

    Luke

  • Wie ist denn so die Befestigungskraft dieser (Alu?)-Blindnieten? Außerdem gibt es die Blindnieten wohl nur in 3,2mm. Das heißt, da bräuchte man auch einen neuen Bohrer in 3,2mm. 4mm gibt es spannenderweise.

    Hallo,

    ich habe alle meine, mittlerweile unzählbare Motore , genietet.

    Wie geschrieben, kein Problem, aber sie müssen ausreichend kurz sein, um nicht zu weit rauszustehen.

    Eventuell, innen, nach dem Nieten, flachklopfen
    Desweiteren benutze ich 2,4 mm Blindniete, gibts in der großen Bucht.

    Gängige Durchmesser für Blindniete - Ø 2,4 mm, 3,0 mm, 3,2 mm, 4,0 mm, 4,8 mm, 5,0 mm, 6,0 mm, 6,4 mm

    Und passende Bohrer dafür, gibt es natürlich auch. welche aber, beim passenden Niet, (Bohrungen im Motordeckel), nicht benötigt werden.

    Für die kleinen Niete ist natürlich ein passende Zange notwendig, also darauf achten, daß sie auch 2,4mm Niete ziehen kann.



    Hier Norm-Maße von Wegertseder.com

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Hallo Gernot,

    ich habe zum Beispiel eine Zange von Novus gefunden, die auch mit 3mm Blindnieten arbeitet und sogar auch Stahlnieten verarbeiten kann.

    Die sind ja, denke ich mal, besser geeignet, als die Aluminiumnieten.

    Nur bei den Stahlnieten gibt es keine, die auch geringe Blechstärken zusammenzwingen können.

    Der Klemmbereich fängt da bei 5mm an. Das wäre also doof, korrekt?

    Beste Grüße,

    Luke

  • Ich habe heute in der Mittagspause einen kleinen Probelauf gemacht.


    Das Reibrad hatte ich mit 400er und danach 1000er Schmirgel überarbeitet.





    Nun zum Ergebnis:

    Wenn man das Gerät ohne Teller in Betrieb nimmt, dann ist das Reibrad bei 45 Umdrehungen recht laut und scheint irgendwie zu schleifen. Bei 78 Umdrehungen ist es still und bei 33 Umdrehungen kommt es nicht mit dem Pulley in Berührung.


    Bei aufgesetztem Teller tritt das Schleifen bei 45 Umdrehungen nicht auf.

    Das Gerät läuft ziemlich ruhig, allerdings nicht unhörbar.


    Wenn man das Ohr knapp über den Plattenteller hält, dann hört man das Reibrad schon ein wenig. Die Motorgeräusche sind so nicht mehr wahrnehmbar, dafür ist das Reibrad zu laut. Trotzdem, wenn man vor dem Gerät steht, dann ist das Geräusch schon kaum noch hörbar.

    Ich weiß nicht, in wie weit das normal ist, ob man da noch mehr rausholen kann, oder wie auch immer.

    Ich habe es ja auch noch nicht in der Zarge getestet.


    Ich kann mir schon vorstellen, das ein Reibrad irgendwie schon ein paar Geräusche macht, habe da aber noch keinen Vergleichswert.

    Ein 1249 oder gar ein DD sind hier schon etwas leiser.


    Vielleicht bemerke ich den Unterschied auch erst, wenn ich noch ein paar weitere Reibradler revidiert habe.


    Vielleicht werde ich, wenn das Teil fertig ist, auch mal ein anderes Reibrad (ich habe hier noch die Nachbau-Version und auch neu belegte Treibräder) ausprobieren oder mal einen anderen Schwenkarm testen (hier hatte die Achse ja diese Verunreinigung, die ich nachpolieren musste).


    Hat jemand einen 1229 wirklich im Betrieb völlig geräuschlos gehabt? Das würde mich interessieren.


    Praktisch ist es natürlich egal, weil jedes Musiksignal, wie leise auch immer, das am Hörplatz locker übertönt, aber fürs eigene Ego ist das schon wertvoll, wenn man weiß, wie gut man es hinbekommen hat.


    Anstatt die Netzleitung so zu „flicken“ empfehle ich einen Schalter dazwischen zu setzen. Aderendhülsen nicht vergessen.


    https://www.amazon.de/FUJIE-Zw…d_dv_rp_aisle_0_ttr_0_1_t

    Auch keine schlechte Idee. Werde ich vielleicht machen. :thumbup:

    Beste Grüße,

    Luke

    Einmal editiert, zuletzt von Lukejack () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Lukejack mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hat jemand einen 1229 wirklich im Betrieb völlig geräuschlos gehabt? Das würde mich interessieren.

    ...ich nicht ;) ...die grünen silikonaufhängungen von kai filtern einiges vom motorengeräusch weg...aber motor/reibrad/ tellerlager kriegt man in der kombination bestenfalls annähernd ruhig...deine beschreibung triffts ganz gut.


    romme

  • Hut ab, klasse Faden! :thumbup:


    Ob das Gerät wirklich ruhig ist, merkst Du erst, wenn Du leise Passagen oder die Leerrille über Kopfhörer hörst. Mein 1219 und 1218 rumpeln in der Leerrille. Das hört man aber nur über Kopfhörer. Beide Motoren sind von außen kaum hörbar, der Dosenmotor vibiriert ein wenig und sirrt ähnlich, wie Du es beschrieben hast.

    Ob das Geräusch dann vom Motor oder vom Reibrad kommt, kannst Du testen, indem Du den Geschwindigkeitswahlschalter zwischen 33 und 45 stellst. Der Motor läuft dann weiter, das Reibrad ist vom Teller weg. Tonarm auf die Platte legen und hören. Bei mir ist dann über Kopfhörer deutlich der Motor zu hören. Allerdings sind die Dämpfer auch nicht erneuert worden. Ich denke, das bringt ne Menge.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • Das Reibrad hatte ich mit 400er und danach 1000er Schmirgel überarbeitet.

    Ich bin inzwischen davon abgekommen, die Reibräder freihändig zu schleifen, sondern benutze eine alte AEG-Drechseleinrichtung, Bohrmaschine mit absolut rund laufendem Bohrfutter, Schleifpapier auf ein Stück Holz, das Holz auf die Auflage für die Drechselbeitel und dann das Schleifpapier langsam an den Gummi heranführen.

    Das ergibt m.E. am Reibrad einen besseren Rundlauf. Natürlich unbedingt auch ballig anschleifen.


    LG, Jürgen

    Momentan in Verwendung:

    Dual 701, 1229, ELAC 22H, Braun PS500, Onkyo CP-1057

    Onkyo TX-NR900E, A-8670, A-8780, TX-7840, Yamaha RX-500

    Canton Ergo91 DC, GLE 470.2, ELAC ELX 8070

  • Good job, it really is.

    I have ordered new idlers from Audio Vault in Québec. With meticulous sanding I haven’t been able to get a totally silent rotation of the platter, especially on 45 and 78 rpm. On 33 rpm it is pretty faint though. Not enough!

    The motor itself is fairly – but not completely – silent and vibration-free.

    When the Canadian idlers arrive, I’ll inform the community.

  • ich habe zum Beispiel eine Zange von Novus gefunden, die auch mit 3mm Blindnieten arbeitet und sogar auch Stahlnieten verarbeiten kann.

    Die sind ja, denke ich mal, besser geeignet, als die Aluminiumnieten.

    Hallo,

    zum Einen, schrieb ich über 2,4 mm Niete,

    zum Anderen wüsste ich jetzt nicht, warum das unbedingt Stahlniete sein müssen?

    Da ist ja keine große Last drauf.
    ..
    Aber jeder wie er möchte.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Ja, Du hast Recht. Zentrieren sich die 2,4mm Nieten in den 3mm Löchern?

    Ich behalte es auf jeden Fall im Hinterkopf und werde es bei Gelegenheit testen.

    Habe noch ein paar Dosenmotoren vor mir.


    Ich werde es dann hier im Thread noch ergänzen.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Zentrieren sich die 2,4mm Nieten in den 3mm Löchern?

    Wenn Du den Niet ziehst, wird der automatisch, rundum dicker.

    -

    Die hier gezeigten Niete, sind einen "Tick" zu lang. Die Kürzeren, waren "aus".
    Heißt, man muss mit der Zange noch mal nachgreifen.
    Aber halten natürlich, trotz der Länge.
    Man kann auch ein- oder zweiteilige Hohlniete, (Rohrniete), einsetzten.

    Aber die sollten exact in der Länge passen. Lohnt auch nicht, wenn man das nur ein- zweimal benötigt.



    Blindniete sind einfacher zu beschaffen.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    Einmal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Nochmal zum Laufgeräusch: Ich habe mehrere Reibradler in Gebrauch, 1009, 1019, 1219 und 1229. Die laufen alle seeeeeehr leise, aber wenn man genau hinhört, hört man das Laufgeräusch. In den Leerrillen hört man das Rumpeln natürlich raus, aber wen interessierts. die Duals machen eine Menge Spaß, und wenn ich meinen 1009 von 1963/64 (ist so alt wie ich) laufen lasse, dann wünsche ich mir manchmal, daß ich noch so gut in Schuß bin wie der. Das Sirren vom Motor habe ich auch ab und zu, nach spätestens 15 Minuten warmlaufen lassen sind die Motorengeräusche weg. Danke für die vielen guten Bilder.

    VG

    Matthias

  • Super zu lesen dein Bericht! Der hat mich enorm motiviert, den Motor meines 701 jetzt auch zu warten und neu zu schmieren. Gestern getan.


    Den hat man zwar vorher auch nicht gehört, aber es ist ein gutes Gefühl.


    Viel Spaß mit deinem Dual!

  • Erstmal vielen Dank für die rege Teilnahme am Thread. Das finde ich großartig.


    Das Reibrad hatte ich mit 400er und danach 1000er Schmirgel überarbeitet.

    Ich bin inzwischen davon abgekommen, die Reibräder freihändig zu schleifen, sondern benutze eine alte AEG-Drechseleinrichtung, Bohrmaschine mit absolut rund laufendem Bohrfutter, Schleifpapier auf ein Stück Holz, das Holz auf die Auflage für die Drechselbeitel und dann das Schleifpapier langsam an den Gummi heranführen.

    Das ergibt m.E. am Reibrad einen besseren Rundlauf. Natürlich unbedingt auch ballig anschleifen.


    LG, Jürgen

    Ich habe das Rad in eine Bohrmaschine im Ständer befestigt und dann geschliffen. Ist ne blaue Bosch und nicht das günstigste Modell aus der Serie, aber das Bohrfutter könnte echt noch etwas präziser sein, obwohl ich das Gerät eigentlich nur für solche Zwecke verwende.

    Good job, it really is.

    I have ordered new idlers from Audio Vault in Québec. With meticulous sanding I haven’t been able to get a totally silent rotation of the platter, especially on 45 and 78 rpm. On 33 rpm it is pretty faint though. Not enough!

    The motor itself is fairly – but not completely – silent and vibration-free.

    When the Canadian idlers arrive, I’ll inform the community.

    Thanks for sharing your experience. I am excited about your results. I just have two different idler wheels bought here in the forum. One is a completly renewed one and the other is made of plastic with a ring of rubber. I will test these two alternatives later.



    Danke für die Bilder, das werde ich definitiv mal ausprobieren. Die Zangen bekommt man ja teilweise echt günstig.

    Diese Hohl- oder auch Rohrnieten wären ja noch originaler, aber ich habe keine Handwerkzeug gefunden, mit dem man solche setzen könnte.


    Ansonsten werde ich mir jetzt erstmal die Zarge und den Plattenteller anschauen. Bei der Wega-Zarge müssen noch die Scharniere gewartet und die Haube poliert werden.

    Den Rand des Plattentellers konnte ich mit Never Dull leider nicht richtig schön bekommen. Ich werde ihn vielleicht auf Hochglanz polieren.

    Dann folgen noch ein paar Smart-Repair Schönheitskorrekturen.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Hi, Luke,

    ich sag auch mal vielen Dank für diesen sehr lesenswerten und top- bebilderten Thread :)

    Macht echt Spaß.

    LG

    Micha

  • Hallo Luke,

    I would be really interested to see what the strobe markings look like with Alfred’s LED lamp.

    I don’t think I’ve ever seen one on the Web yet.

    Could you post a picture please?

    Danke!

  • Lukejack Also, mit diesem Neverdull mache ich nur die finale Politur. Habe da auch schon diverse Sachen probiert.

    Du kommst aber tatsächlich um eine Hochglanzpolitur mit einer Maschine drumherum, wenn du nämlich zuerst einen ausführlichen händischen Poliervorgang mit Elsterglanz Chrompflege machst! Ich würde da mal 30 Minuten investieren aber dann hast du ein gutes Ergebnis.


    Aber wie gesagt, ganz explizit Chrompflege. Nicht die allgemeine Politur von Elsterglanz für alle Metalle, die funktioniert nicht so gut. In der Chrompolitur scheinen spezielle Schleifstoffe drin zu sein, die wirklich die matte, hässliche und oxidierte Oberfläche herunter holen. Danach vorpolieren, und dann mit Neverdull den Rest polieren.


    Man sieht das auf dem Foto leider nicht so gut, aber die Struktur und die Oberfläche ist perfekt und gleichmäßig.

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