Dual 1228 Plattenarm läuft nicht parallel zum Teller

  • Dank Peters super Justieranleitung und Ollis neuem Steuerpimpel geht der Dual wieder.

    Jetzt wird der noch geputzt und etwas geölt, wo es nützt, und dann leiert er vielleicht auch nicht mehr.


    Schonmal vielen Dank an Euch!


    Ach ja, die Glimmlampe, ist das eine 230V Variante? So eine hätte ich nämlich noch liegen.


    Harm.

  • Hi Harm !

    Dank Peters super Justieranleitung und Ollis neuem Steuerpimpel geht der Dual wieder.

    8):thumbup:


    Bestens. Ein gutes Ergebnis für den Abschluß eines Feiertagabends.

    Jetzt wird der noch geputzt und etwas geölt, wo es nützt, und dann leiert er vielleicht auch nicht mehr.

    Die Reibradler haben drei wirkliche Problemstellen:

    1. das Lager am kleinen Schwenkarm für das Reibrad

    2. der Rillenbolzen, um die sich der lange Schaltarm bewegt

    3. glattgerubbeltes Reibrad


    Für 1. muß das Reibrad runter: mit links drunterfassen, den Schwenkarm festhalten, mit rechtem Zeige- und Mittelfinger unter das Reibrad und dann langsam, unnachgiebig und beherzt ziehen, damit der Weichplastikring von der Halterille in der Achse runterkommt.

    Das Ding nicht verlieren.

    Dann den Sprengring von der Schwenklagerachse hebeln. Alles sauber machen, neues Feinmechaniköl dran und wieder zusammenbauen.


    2. ist schwieriger. Da gibt es aber einen Trick.

    Arm sichern, lieber System rausnehmen. Teller runter, wenn der ohne Sicherungsring nur lose auf der Hohlachse liegt.

    Ich weiß aus dem Kopf nicht mehr, ob beim 1228 der Rillenbolzen (191 im Manual) durch eine Mutter auf der Oberseite des Chassis gesichert ist. Ich meine, daß sie damit noch einen Hebel halten / führen, der darüber sitzt.

    Dann kann man das kleine Scheißding ganz vorsichtig aus der Hebelage drehen, alles mit Alkohol am Wattestäbchen reinigen und wieder zusammenstecken. Irgendwo sitzt da noch eine Distanzscheibe (186) dazwischen. Also nicht so viel an dem Chassis rumkippeln, wenn der Bolzen raus ist.

    Das Problem besteht darin, daß der lange Schaltarm an dem Bolzen festklebt.

    Der bewegt am hinteren Ende aber auch den Reibradausleger aus der Ruheposition gegen die Antriebsrolle. Und wenn er zäh geht, reicht der Zug der kleinen Feder nicht mehr aus, um *wirklich* Kraftschluß herzustellen.


    Um 3. zu lösen, spannt man das Reibrad, was man für 1. ja schon mal runtergenommen hat ( :) ) in einen Akkuschrauber ein.

    Dann mit ordentlich Speed drehen lassen und mit z.B. einem 400er Papier *ganz zart* die obere, verhärtete und verdichtete Schicht vom Reibrad abziehen. Dazu ein wenig das Papier entlang der Kante schwenken, um die etwas ballige Kontur der Antriebsfläche zu erhalten.


    Ach ja, die Glimmlampe, ist das eine 230V Variante? So eine hätte ich nämlich noch liegen.

    Im Kern sind die Glimmlampen 90V Typen.


    Also: bei ca. 90 - 95V Zündspannung an der Lampe beginnt die Stoß-Ionisation zwischen Anode und Kathode, was das Gasgemisch innen zum Leuchten bringt. Ab da beginnt der Stromfluß durch die Glimmlampe und der muß durch einen Strombegrenzungswiderstand aufgefangen werden. Unterhalb der Zündspannung liegt die Haltespannung, bei der sie lustig weiterleuchtet. Also ca. 75 - 85V.

    Bei ca. 70V bricht die Ionisation wieder zusammen (Löschspannung).

    Für höhere Spannungen müssen entsprechend größere Vorwiderstände geschaltet werden.

    Wenn man eine Standard-Glimmlampe (Glühbirnen-Typ mit Drahtenden) hat, die für 230V vorgesehen ist, wird dort vermutlich ein 100 bis 220 K Vorwiderstand montiert sein, je nachdem, wie hoch der zulässige Dauerstrom gewählt wurde.


    Der 1228 hat eine vorgeschaltete Elektronik, die nur über einer Motorwicklung an 110V~ liegt. Du kannst also eine nackte Glimmlampe ohne Vorwiderstand an die vorhandenen Haltebleche (oder die Kabel davon) drantackern und sie wird nicht überlastet. Ich mache das seit Jahren. Durch die Kappdiode in der Elektronik wird allerdings eine Halbwelle der Sinusspannung abgeschnitten, damit das Verhältnis hell zu dunkel kurz bleibt und die Strobomarkierungen scharf abgebildet werden. *Das* aber führt dazu, daß von den beiden parallelen Elektroden-"Stäben" nur der eine vom Leuchten umhüllt wird. Du mußt die Lampe an ihren Drähten dann so drehen, daß die beleuchtete Elektrode zur Stroboscheibe unter dem Teller weist, damit die maximal beleuchtet wird. Wenn nur der Lichtkasten beleuchtet wird, nutzt das wenig.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Super, danke für weiteres umfassendes Wissen von Dir. Da mache ich mir auch gleich noch einen schönen Feiertag Abend und probiere das aus.

    Harm.

  • Hi Harm !

    Super, danke für weiteres umfassendes Wissen von Dir.

    Als Herr über einen Flohzirkus von - geschätzt - 70+ einzeln stehenden Drehern hatte man Zeit, allerhand Wissen anzusammeln.

    Und wie ich schrieb: was ich jetzt nicht raushaue, ist weg, wenn es mich umhaut ...

    Da mache ich mir auch gleich noch einen schönen Feiertag Abend und probiere das aus.

    Immer schön locker bleiben.

    Keine Eile, keine Hektik.


    Aber bevor man nur auf dem Sofa sitzt und mit Fernsehserien chipsfressend in anderer Leute Leben rumstochert, ist ein aktives Hobby doch die bessere Wahl.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Das finde ich auch.

    Außerdem ist der Fernseher langweilig: Der ist neu gekauft und funktioniert einfach so. Hab ich noch nie aufgeschraubt. Nö, voll öde, das Ding.


    Schönen Abend!

    Harm.


    PS: 70 Stück? Und meine Frau beschwert sich schon über meine 7-8 Stück… (Na, ja, der letzte ist ja von ihr…)

  • Hi Harm !

    PS: 70 Stück? Und meine Frau beschwert sich schon über meine 7-8 Stück… (Na, ja, der letzte ist ja von ihr…)

    Es gibt da ein kurzes Horrorvideo von vor drei Jahren, was in meinem Lager spielt ...


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    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Für die artgerechte Präsentation fehlt der Platz

    Das kenne ich...

    Zeitung und Fernsehen hatte ich ja schon hier, aber

    neulich fragte ein Landfrauenverein bei mir an, ob ich ihnen eine Führung durch meine Werkstatt anbieten könnte. Als ich dann erwähnte, dass meine >100 Geräte + "Werkstatt" auf knapp 25qm untergebracht sind, haben sie eingesehen, dass das für angedachte 20 Landfrauen doch etwas eng wäre... :S

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • haben sie eingesehen, dass das für angedachte 20 Landfrauen doch etwas eng wäre... :S

    Kommt auf die Landfrauen an.


    Bei etwas ... äh ... "voluminöseren Modellen" geht wohl nur einzeln durchschleusen ...


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Reibradler haben drei wirkliche Problemstellen:

    1. das Lager am kleinen Schwenkarm für das Reibrad

    2. der Rillenbolzen, um die sich der lange Schaltarm bewegt

    3. glattgerubbeltes Reibrad

    Ich habe, Orgelbauer hin oder her, erstmal nur 1 und 3 erledigt, weil ich nicht sicher war, ob ich das je wieder zusammen bekomme ...

    Beim Reibradschleifen, kam erst weiches schwarzes Zeig runter, dann nicht mehr, ich nehme an, das war veraltetes Gummi.
    Nun läuft der Spieler wieder und spielt mir eine Platte nach der anderen. Bisher bin ich sehr zufrieden. Zum Vergleich dient mir hier ein Linn AXIS, der ist natürlich ein Minibisschen besser ...

    Aber nicht soo viel.

    Ich habe jetzt noch ein Netzbrummproblem, vermutlich wegen des Adapters. Ich kann aber am Plattenspieler kein Massekabel finden. Wo nehme die die Masse ab? Einfach aussen am DIN Stecker?


    Auf jedenfall schonmal vielen Dank an Euch, wieder ein Gerät gerettet.


    Viele Grüsse, Harm.

  • Hi Harm !

    Ich habe jetzt noch ein Netzbrummproblem, vermutlich wegen des Adapters. Ich kann aber am Plattenspieler kein Massekabel finden. Wo nehme die die Masse ab? Einfach aussen am DIN Stecker?

    Bei 99 von 100 Verstärkern kann man auf ein separates Massekabel verzichten. Es macht mehr Ärger und Probleme, wie die Sache wert ist.

    Der 1228 ist nach DIN verkabelt, daß bedeutet, es gibt nur *eine* Masseleitung: zwei Signal-Rückleitungen L & R und die Chassis- bzw. Schirm-Masse. Die gehen alle auf den Pin oben mittig im Halbrund des DIN-Steckers.


    Zusammengefügt sind die Masseleitungen am Kurzschließer. Der 1228 hat schon fünfadrige Quadro-Verkabelung.

    Rot ist Signal rechts, Grün ist Signalrückleitung rechts. Weiß ist Signal links, Blau ist Signalrückleitung links. Schwarz ist Schirm-Masse vom Armrohr und dem Schirmblech oberhalb des einklinkbaren TK mit Tonabnehmer.


    Im Kurzschließer sind die Laschen von GR (ground right) und GL (ground left) durch einen starren Draht von oben nach unten bis auf eine Lötöse am Chassis durchverbunden. Dort geht der schwarze Draht von der Armverkabelung mit dran.


    Um die Massen zu separieren, mußt Du die beiden Drahtverbindungen auftrennen oder entfernen.

    Dann kannst Du an die Lötöse eine "Lakritzschnur" anlöten, die als Chassis- und Schirmmasse genutzt wird. Linker und rechter Kanal sind dann masseseitig auch von einander getrennt.


    Notwendig ist das alles nicht.

    Ein einfacher Test mit einem Multimeter als Durchgangsprüfer zeigt, daß der "GND"-Pröngel an der Rückwand leitend mit den Außenkragen dern Cinchbuchsen verbunden ist. Damit ist eine Auftrennung der Massen hinfällig und macht keinen Sinn mehr. Man hat diese Art des Aufbaus immer noch, weil die ganzen Fernostdreher nach dem RCA-Schema mit getrennten Massen aufgebaut sind.

    Einen DIN-Dreher mit Cinchsteckern umzurüsten geht am einfachsten, wenn man den DIN-Stecker dicht an dessen Gehäuse kappt, die beiden Leiterzweige des Kabel 10 cm trennt und an jedes Ende einen passendfarbigen Stecker anlötet - Fertig ist der Lack. Durch die Verbindung der einzelnen Massen am Kurzschließer liegt an jedem Steckerkragen Masse und da das Kabel auf jeder Seite ein geschirmtes Kabel ist, ist auch die Schirmung und der Schutz gegen Fremdeinstrahlung gegeben. Ohne Lakritzschnur.


    :)


    Die Verfechter der "getrennte Massen"-Theorie werfen allerhand Pseudo-Argumente in den Raum, aber die Physik läßt sich nunmal nicht bescheißen. Außerdem wirkt der Humbug mit vielen Kabeln im Schiffstau-Format unendlich highendig und verleiht einem mittelmäßigen Dreher immer noch etwas "Anspruch".


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von wacholder mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Danke für Deine Ausführungen. Ich habe jetzt alle Zwischenkabeln entsorgt und den Plattenspieler möglichst Dicht am Verstärker. Jetzt brummt es nur noch minimal.

    Ich lass den DIN Stecker aber erstmal dran, ich weiß noch nicht genau, wo das Gerät hinkommt.

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