Dual 626 Hochdreher - Fehler durch C9 (Krümelkeks)!?

  • Gestern hatte ich einen 626-er (EDS 500) in Arbeit, der hochdrehte, und den ich mit den üblichen Mitteln nicht gebremst bekam.


    Normalerweise wechsele ich im ersten Schritt die 8 gepolten Kondensatoren (Elkos/Tantals) auf der Motorplatine und überprüfe die Lötstellen der Anschlußkabel. Meistens ist das Problem danach gelöst.


    Im zweiten Schritt wechsele ich dann die beiden ICs. Das ist relativ aufwändige Lötarbeit, aber wenn man Sockel einlötet, kann man die ICs nachher leicht wechseln/testen.


    So weit, so gut, aber gestern gab es ein Problem, das ich in so krasser Form noch nicht erlebt hatte: der C9 (schwarzer Krümelkeks) war komplett auseinandergebrochen (siehe Bild). Vermutlich war er ab Werk unter Spannung eingebaut worden, und mit fortschreitender Altersschwäche hat es ihn dann zerrissen. Das hatte ich beim Betrachten der Platine zuerst gar nicht gesehen - erst als der IC555 ausgelötet war ,und man freien Blick hatte, fiel es mir auf.


    Ich hatte erfreulicherweise noch einen 22n-Keramik-Ersatz, so daß ich das Problem beheben konnte. Allerdings war es wohl nicht das einzige Problem, denn erst als ich einen anderen/neuen IC4069 eingesteckt hatte, lief der Motor wieder so, wie er soll.


    Ich weiß natürlich nicht, ob der zerbrochene Krümelkeks den IC 4069 mit in den Tod gerissen hat, oder ob er mir beim Auslöten kaputt gegangen ist, oder ob es sich um zwei unabhängig voneinander entstandene Fehler handelt.


    Eins jedoch weiß ich: den C9 werde ich mir in Zukunft immer ganz genau anschauen und im Zweifelsfall direkt im ersten Arbeitsschritt (gemeinsam mit den gepolten Kondensatoren) ersetzen.


    Gruß,

    Kurt

  • Hi Kurt


    die schwarzen Krümelkekse sind tatsächlich gerne mal defekt.

    Ich habe zwei 650 RC, bei zumindest einem war auch einer defekt (glaube ein 100nf).

    War mittendurch gebrochen, warum auch immer. ?

    Den zweiten hab ich trotz großem Rundumschlag nie zum laufen bekommen.

    Evt ist ja der erwähnte IC hinüber. Gibt’s die noch neu?


    Lg Jensen

  • Ah ok super, danke für die Rückmeldung.

    Dann kann ich ja mal quertauschen und falls es was zerlegt eben ersetzen.

    Das hatte ich mich nicht getraut, weil ich sonst u.U. noch eine defekte Kiste mehr hätte.


    LG

  • C9 dient nur zur Glättung des internen Spannungsteilers vom NE555 der mit dem Poti beeinflusst wird. Bei Defekt von C9 kann es durchaus zu Fehlverhalten kommen.


    Aber ein defekter C9 nimmt den NE555 nicht mit ins Grab. Er fehlt in deinem Fall ja nur und macht keinen Kurzschluss oder so.


    Wahrscheinlicher ist es da schon, das der CMOS 4069 durch statische Entladung (angrabbeln der Platine) zerstört wurde.

    Gruß

    Rainer


    DUAL CS 601 (DMS 242E)

    DUAL CS 621 (DMS 240E, AT13Ea, AT-VM 95 ML)

    DUAL CS 721 (Yamaha MC-5/9, Ortofon M20E)

    DUAL CS 704 (Shure V15 III)

    DUAL CS 731Q (ULM 60E, ULM 68E, AT 95E/Pro, MCC120)

    DUAL CS 701/70 (Ortofon M20E)

    Shure M 95 G-LM, DL-110, DL-103, Benz Micro Gold, Pickering XV15, Technics EPC 270C, Grado Prestige XG, AT20SLa, AT OC-7

    DUAL C844

    Denon DCD-1460

    Sony DTC-57 ES

    Onkyo Tx-N808

  • Hi Rainer !

    C9 dient nur zur Glättung des internen Spannungsteilers vom NE555 der mit dem Poti beeinflusst wird. Bei Defekt von C9 kann es durchaus zu Fehlverhalten kommen.

    Fast.


    Er wird benötigt, wenn man den 555 als Frequenzmodulator nutzen will.

    Mit der Beschaltung von Pin 5 durch einen Kondensator kann die Ausgangsspannung auch auf fast Null Volt runter und man hat die Möglichkeit über eine positive Spannung die Impulslänge zu beeinflussen. Und genau das ist es, was das Pitchpoti macht.

    Es liegt ja zwischen Masse und der 7.5V Hilfsspannung - mit noch einem Begrenzerwiderstand dazwischen, der den Regelbereich verkleinert.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Im Fall des 62X liegt an Pin 5 nur der Schleifer des Potis und C9. Dort gibt es keine gewollten Impulse.

    Das Poti verschiebt die Spannung des internen Spannungsteilers und damit die Schwellwerte der beiden Komperatoren (Thres/Trig) und das wiederum die Impulsbreite für die Drehzahlreglung.

    Gruß

    Rainer


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