Die richtige Nadel an SHURE DM101 M-G

  • Hallo Zusammen,


    Vor ca. 10 Tagen ist das scheinbar Unmögliche passiert: Am Straßenrand (Sperrmüll) stand bei Nachbarn von Bekannten ein DUAL 1219 in Grundigzarge rum. Ich, absoluter Neuling und bisher kein Plattenliebhaber, jedoch vom Schwager schon "leicht infiziert" :-), geschwind eingepackt. Zuhause ran an den harman/kardon aus den 90ern: funzt! Chassis - kein Kratzer, Haube - perfekt, Plattenspieler - läuft perfekt!!! :) Jetzt hat es mich voll gepackt!


    Jetzt braucht es natürlich eine neue Nadel. Dank Euch in diesem Forum bin ich auf viele Einträge bezgl. Nadeln/Tonabnehmersysteme gestoßen. Vielen Dank dafür!!! Jedoch bei einer Frage komme ich auf keinen grünen Zweig:


    Welche heute erhältliche Nadel ist die genau richtige für meinen Shure DM101 M-G?


    Was ich bereits herausgefunden habe ist dass an das DM101 M-G eine sphärische Nadel gehört. Am besten Diamant natürlich. Aber es gibt unzählige Anbieter?! Wo ist man da richtig? Bei JICO? Oder Thakker (da ist aber irgendwie nichts verfügbar)? Ich bin ehrlich gesagt ziemlich verwirrt und ratlos.

    Wäre klasse wenn Ihr mir helfen könntet. Nochmals die Randdaten:


    TA: Shure DM101 M-G

    Preisklasse: < ca. 100€ (Also Original muss nicht sein! Eine richtig gute Nachbaunadel suche ich :)

    Schliff: sphärisch (Für elliptisch bräuchte ich ja den DM103)


    Bei JICO stieß ich auf die "Jico N91G".

    http://www.hifi-phono-house.de…el/5394/shure-n-91-g-jico

    Das ist aber glaube ich kein Diamant, aber trotzdem in Ordnung?


    Vielen herzlichen Dank an Euch Experten!

    Viele Grüße,

    Timo

  • Hallo,

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Momentan sind in der Bucht auch NOS-Originalnadeln N91 unterwegs.

    Auch vom Händler, das ist mMn eine Überlegung wert.

  • Willkommen im (on) Board...


    Das ist ja mal ein richtiger Glückstreffer, so ein Gerät einfach so am Straßenrand zu finden - Glückwunsch.


    Zu den Nadeln...

    Du kannst problemlos auch eine elliptische Nadel an des 101 stecken. 101 und 103 sind da vollkommen kompatibel. Das 103 ist quasi das 101 mit elliptischer Nadel.

    So steht es ja auch unter "Tonabnehmer" in deinem Link.

    Die Jico ist selbstverständlich Diamant. Saphir gibt es eigentlich nur noch für alte Kristallsysteme.

    Es ist höchstens die Frage, ob es ein ganzer Diamant ("nackter" Stein) ist, oder eine Diamantspitze auf einem Träger (gebondet). Ich behaupte für mich, dass ich da keinen Unterschied hören können würde... auch Nachbau oder Original entzieht sich vermutlich meinen Hörfähigkeiten. Das hängt aber immer davon ab, was deine Ohren und die Umgebung (Raumakustik) überhaupt hergeben können.


    Gruß

    Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hallo Timo,

    ersteinmal herzlich willkommen hier bei den Dualisten und viel Spaß hier im Dual-Board!


    Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Dreher, so einen findet man nicht alle Tage am Straßenrand :thumbup:


    Wie schon ausgeführt ist das 101 und das 103 dasselbe System, der Kunde konnte damals wählen zwischen elliptischer oder sphärischer Nadel wählen und Shure tat dann so als wären es verschiedene Systeme durch die unterschiedlichen Bezeichnungen.


    Mit einer JICO Nachbaunadel machst Du schonmal nichts falsch, denn JICO stellt qualitativ hochwertige Nachbaunadeln her und hat einen guten Ruf.


    Allerdings ist die Jico N91G sphärisch geschliffen, mit einem elliptischen Schliff holst Du noch ein wenig mehr aus den Platten - das lohnt sich auf jeden Fall, wenn Du nicht gerade so alte Sachen hörst wie ich.


    Ich selbst nutze Nadeln mit sphärischen Schliff für meine alten Platten (50er/60er Jahre) und für modernere Sachen (bei sind das die 70er und eher selten die 80er Jahre) Nadeln mit elliptischen Schliff.


    In das Thema Wartung eines 1219 (auch 1229, das Nachfolgemodell mit kaum Änderungen zum Vorgänger), besonders zum Thema Multiselektor, solltest Du dich auch mal einlesen, der 1219 ist so alt, dass ihm eine Wartung gut tun würde.


    Multiselektor: mit dem Hebel rechts neben der Tonarmbasis konnte der Tonarm für den Wechslerbetrieb (=Multi) angehoben werden - diesen Schalter bitte NICHT betätigen, wenn der Multiselektor noch nicht gewartet wurde. Meist ist der Gummiring unter dem Tonarm schon steinhart und spröde und nicht selten auch schon gerissen. Bei dem Versuch den Schalter zu betätigen kann es passieren das die Kunststoffhaltenasen am Tonarm abrechen...dann ist gute Rat teuer. Also bitte nicht ausprobieren.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo Zusammen!

    Vielen herzlichen Dank für Eure freundliche Aufnahme und die sehr fundierten Antworten auf meine Frage!!


    Ich höre eher Rock/Pop ab der 70er Jahre beginnend. Es wird dann wohl die elliptische Nadel werden. Nämlich diese:
    Shure N 91 ED Jico | Hifi Phono House (hifi-phono-house.de) Die 30€ Mehrkosten werden sich schon lohnen.


    andré : Ich habe mir tatsächlich schon das Servicemanual zum 1219 besorgt und komme damit auch gut klar. Die unterschiedlichen Schmiermittel sind witzig, aber Dank dieses Forums sind die Alternativen klar. :)

    Vielen Dank auch für den Hinweis zum Multiselektorschalter: Das ist wirklich SUPERNETT und absolut hilfreich. Ich schau gleich danach. Aber erst muss ich noch herausfinden, wie ich den 1219 aus dem Chassis bringe.. Gibts hier einen Trick? (Ich weis, das gehört hier nicht in diesen Thread. Aber sorry..ich finds nirgends..)


    Viele Grüße,

    Timo

  • Hi Timo,

    schau mal hier:

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    Der 1219 hat allerdings 3 Transportsicherungschrauben, also eine mehr als in dem Video - funktioniert aber genauso. Wenn man das zum ersten Mal macht, dann hat man das Gefühl man braucht irgendwie 3 Hände dafür, aber es geht auch so.


    Unten in der Zarge ist (zumindest bei meinem 1229) ein Plastikeinsatz durch den die Kabel laufen. Der ist nur mit zwei Plastiknasen eingeklemmt, wenn Du dort vorsichtig drückst fällt das Ding raus und du kannst die Kabel mitsamt Stecker locker nach oben rausziehen. Später einfach wieder einklinken. Oder man löst nur die Zugenlastung (kleine Kunststoffkeile) und kann die Kabel etwas weiter durchziehen.


    Bitte darauf achten dass der Drehe STROMLOS ist...sonst kann es gefährlich werden unter dem Chassis!


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo,


    die 89 Steine für die ED-Nadel sind wirklich gut angelegtes Geld! Eine sphärische Nadel würde ich keiner meiner Platten antun wollen, schon gar nicht auf dem 1219. Bei diesem Dreher und mit sehr kritischen Ohren würde ich sogar mit einer Jico SAS liebäugeln, auch wenn die gehörig ins Geld geht.


    Zusätzlich zu Andrés Beschreibung gibt es zu ganz alten 1219 auch Zargen mit Pappboden. Aber auch bei denen ist die Kabeldurchführung recht leicht zu demontieren.


    Beste Grüße und viel Freude an solch einem tollen Gerät! Habe selbst noch einen (von ehemals zwei) der allerersten Ausführung, gefunden in funktionsfähigem Zustand auf dem Wertstoffhof.

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von VixNoelopan ()

  • Hallo Timo,

    falls Du irgendwo Dreher & Kauf Nachbauten der DN 340 finden solltest (manchmal tauchen welche in ebay auf), unbedingt zuschlagen.
    Die sind klasse. :thumbup:



    Gruß Gerd

    2x Dual 714Q silber, Dual-Leuchtwürfel

    Technics SL-Q2 silber
    Technics SL 1300 ist eh silber
    Ansonsten Onkyo, Yamaha und Suzuki SV1000N, alles silber ;)

  • Eine sphärische Nadel würde ich keiner meiner Platten antun wollen

    Das interessiert mich doch jetzt mal ;) Warum denn? Mein Denon DL 103 hat eine solche. Spielt zur höchsten Zufriedenheit auf meinem 1019 mit Keil, aber auch auf meinen 1219 oder 1229.

    Die aktuellen AT's machen jedenfall keinen Stich dagegen ;) Einen sphärische Diamanten per se als "nicht so gut" oder " nicht plattenschonend" oder "klanglich einem elyptischen unterlegen" einzuordnen...das ist eine gewagte These ;)

    Gruß Roland
    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
    Mein Hifi- Geraffel siehe Profil 8)

  • Hallo Roland,

    etwas Wahrheit ist schon dabei - zumindest was das plattenschonende Verhalten angeht. Erstens ist die Auflagefläche bei schärferen Schliffen größer. Daher ist bei gleicher Auflagekraft die lokale Flächenpressung bei sphärischen Nadeln höher, was mit höherem Verschleiß einhergeht. Zweitens sind gerade MC-Tonabnehmer derzeit meist geringer nachgiebig aufgehängt. Daher sind die auch besser für schwerere Arme geeignet. Dies führt aber auch dazu, dass wegen der größeren Trägheit höhere Auflagekraftspitzen bei welligen Platten (welche ist schon absolut plan?) auftreten. Wegen diesem technischen Hintergrund halte ich diese These daher nicht für gewagt. Zumindest sind die Argumente besser nachvollziehbar als die Aussage "spielt zur höchsten Zufriedenheit". Was bei deiner Kette und deinen Ohren aber durchaus sein kann - da kann ich nicht widersprechen.

    Diese hart aufgehängten Systeme funktionieren dann gut, wenn z.B. Plattenspieler mit Klemmen, Gewichten oder Ansaugvorrichtungen genutzt werden.

    Grüße nach Offenbach,

    Rainer

  • Also besser als ATs finde ich sehr pauschal.


    Ich habe bisher zwei DL-103 gehört. Je eins mit originaler und neuer neuer Rundnadel. Als sehr leichtes System mit harter Dämpfung hat es doch recht wenig Bass an einem 721. Ich habe deshalb etwas Blei im TK nachgelegt.


    Es klingt trotzdem sehr gut. Einfach etwas die Bässe rauf. Aber gegen ein aktuelles AT VM95ML kommt es dann doch nicht an.


    Edit: Ich höre zur Zeit nur mit einem DL-103 mit neuer Rundnadel, weil es gut klingt und obwohl ein VM95ML besser ist.

    Gruß

    Rainer


    DUAL CS 601 (DMS 242E)

    DUAL CS 621 (DMS 240E, AT13Ea, AT-VM 95 ML)

    DUAL CS 721 (Yamaha MC-5/9, Ortofon M20E)

    DUAL CS 704 (Shure V15 III)

    DUAL CS 731Q (ULM 60E, ULM 68E, AT 95E/Pro, MCC120)

    DUAL CS 701/70 (Ortofon M20E)

    Shure M 95 G-LM, DL-110, DL-103, Benz Micro Gold, Pickering XV15, Technics EPC 270C, Grado Prestige XG, AT20SLa, AT OC-7

    DUAL C844

    Denon DCD-1460

    Sony DTC-57 ES

    Onkyo Tx-N808

  • Eine sphärische Nadel würde ich keiner meiner Platten antun wollen

    Also ich liebe mein DM103 mit den originalen DN340 oder (fast noch besser) den roten Dreher+Kauf-Nadeln. :thumbup:


    Gruß Gerd

    2x Dual 714Q silber, Dual-Leuchtwürfel

    Technics SL-Q2 silber
    Technics SL 1300 ist eh silber
    Ansonsten Onkyo, Yamaha und Suzuki SV1000N, alles silber ;)

  • Und, wie ich schon sehr oft hier geschrieben habe, ich mag den Klang meiner 50er und 60er Jahre Platten mit einer sphärischen Nadel viel lieber als mit elliptischen. Die alten Scheiben sind zum Teil für das Abspielen mit einer sphärischen Nadel gemacht (Stichwort: Dynagroove). Ich nutze mit Vorliebe sogar eine recht einfache Nadel (Dual DN 325) und habe Spaß damit. Viele der Scheiben habe ich bereits seit über 30 Jahren, bisher ist mir ein hörbarer Verschleiß nicht aufgefallen (was zugegebenermaßen auch schwierig wäre, da sich soetwas ja einschleicht).


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo Andre´,

    ich höre 60er Platten häufig - aber nicht immer - mit Rundnadeln. Meist mit Shure M75, M91 oder unterschiedlichen ATSystemen wie DMS200, 210 und 220. Für mich passt das. Neuere Aufnahmen und auch Neupressungen höre ich lieber mit anderen Schliffen. Nicht unbedingt um die Platten zu schonen - es klingt einfach besser. Meist jedenfalls. Finde ich.

    Gruß,

    Rainer

  • Hi Rainer,

    das sehe ich genauso wie Du, die "moderneren" Pressungen (bei mir meist ab ca. 1970) klingen mit einer elliptischen Nadel deutlich lebhafter und präsenter. Somit spiele ich diese dann auf dem CS 5000 mit einer OM20 (nackte Ellipse).


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • zumindest was das plattenschonende Verhalten angeht.

    Hallo Rainer,

    Das funktioniert aber nur wenn das System optimal montiert wurde. Sehr viele, wie ich hier schon oft lesen musste, verfügen nicht über eine passende Einstellehre. Geschweige denn über eine Schön- Schablone( o.ä.). Dann noch schön die scharfe Ellipse auf einen Wechlser geschraubt...Spätestens da dankt es jede Platte einer Rundnadel ;)

    Gruß Roland

    Gruß Roland
    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
    Mein Hifi- Geraffel siehe Profil 8)

  • Hallo Roland,

    es benötigt kein abgeschlossenes Studium um einen TA brauchbar einzustellen. Dies gilt ganz besonders für alle Klick-Systeme. Da kann einfach eine schärfere Nadel aufgesteckt werden und die Position stimmt. Menschen, die einen anderen TA mit scharfem Schliff - z. B das beliebte. AT-VM95ML - für ca. 160€ kaufen, werden sich meist auch vorher Gedanken über die Justage machen. Und das gilt genauso für ein Rundnadelsystem. Wenn der Azimuth nicht stimmt, werden sowohl Platten als auch die Nadel selbst schneller verschlissen.

    Man erkennt den höheren Verschleiß bei Rundnadeln schon daran, dass deren Lebensdauer von Herstellern geringer angenommen wird. Es handelt sich ja immer um Diamanten - die Härte ist somit gleich wie die der härteren Schliffe. Die höhere Lebensdauer hängt damit an der geringeren lokalen Flächenpressung. Woher Du wissen willst, wieviele Plattenhörer Schablonen oder Lehren verwenden erschließt sich mir nicht. Das klingt eher noch Behauptung oder Vermutung. Falls Du eine seriöse Quelle kennst - her damit. Was die Wechslerfunktion angeht: Die Fehler in VTA bzw SRA beträgt ja maximal 4° - bei kurzen Tonarmen wie dem 1019. Vermutlich eher 2-3° be1219 und Konsorten. Lässt sich z. T. mit einem verstellbaren TK ausbügeln. So was gab es ja für den 1019 nicht. Ich halte diesen Fehler für weniger schlimm.

    Wie gesagt, nix gegen Rundnadel. Aber besser sind die Dinger nicht.

    Gruß,

    Rainer

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