Zu den Vintage-Gitarrenverstärkern: Ich habe den Eindruck, dass die Sagen um sie ein »acquired taste« sind. Musiker sind von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen eher wenig angekränkelt, vor allem wissen sie nicht, wie ihr gutes altes Schätzchen geklungen haben mag, als es fabrikneu von den Bändern fiel und die Werte aller Komponenten innerhalb ihrer Toleranzen waren. Deshalb sind sie von möglichen (!) Änderungen des Sounds eher enttäuscht, wenn z. B. ein alter Anodenwiderstand, dessen Wert sich vielleicht verdoppelt haben mag, gegen einen neuen, eng tolerierten getauscht wurde. Dies begründen den Hype um - technologisch weit unterlegene und erheblich rauschende - Kohlepresswiderstände und die gelben Philips/Mullard-»Mustard«-Kondensatoren.
Beste Grüße, Uwe