1019er Steuerrad dreht letzten Millimeter nicht

  • Liebe Dualiten,

    Mein 1019 hat (nachdem er jahrelang super gefunzt hat) nun ein kleines Problem, das langsam aufgetaucht ist und seit einer Schmieraktion fast immer da ist:

    Beim Starten und beim Endabschalten dreht sich das Steuerrad den letzten Millimeter nicht mehr fertig. Der Kurzschliesser öffnet daher beim Starten nicht (->keine Musik, mein 1019er steht ohne Zargen aud drei Stützen, ich kann dann als Workaround unten reingreifen und den letzten mm schubsen) und beim Endabschalten läuft der Plattenteller weiter.

    Ich habe mich schon mit den Federkontakten des Endabschalters gespielt (d.h. zart herumgebogen) weil ich vermute dass der Druck der Federn das Steuerrad den letzten Millimeter weiterbewegen soll (in die Einrastposition). Das hilft aber nix...

    Das Steuerrad hat auch noch alle Zähne, bis auf die paar die ja fehlen sollen...

    Ich habe auch schon mehrmals das Steuerrad ohne Plattenteller händisch eine Runde gedreht, ich denke das geht etwas schwer und sollte leichter gehen, ich weiß aber nicht ob das was ich als "schwer" empfinde nicht etwa doch "normal" ist...

    Ist das wirklich so gedacht dass die Federn den letzten Millimeter schubsen sollen?

    Was könnte denn die Ursache eines schwergängigen Steuerrades sein? Geschmiert hab ich ja schon...

    Bitte Hilfe & lg,

    Wolfgang

  • Hi Wolfgang !

    Ich habe auch schon mehrmals das Steuerrad ohne Plattenteller händisch eine Runde gedreht, ich denke das geht etwas schwer und sollte leichter gehen, ich weiß aber nicht ob das was ich als "schwer" empfinde nicht etwa doch "normal" ist...

    Das ist durchaus möglich.

    Prominent an der Stelle ist der Drehzapfen, auf dem sich der Hauphebel bewegt.

    Der klebt in der waagerechten Ebene gern am Chassis fest.

    Der zweite Punkt ist der lange Schaltarm, der sich am Kurvenrad abstützt, um Motorschalter und Reibrad im gezogenen Zustand zu halten, während die Mechanik läuft. Wenn die Rillenachse, um die sich der Arm bewegt, festgeklebt und schwergängig ist, dann behindert das die Drehung des Kurvenrades.

    Drittens könnte die Betätigungsmechanik der Wechselachse schwergängig sein, aber da die in der Mitte des Kurvenrades abgegriffen wird, ist ihr Einfluß nicht so relevant.

    Viertens ist es möglich, daß der Kurzschließer insgesamt verrutscht ist und die v-förmigen Federenden noch zu weit von der Mulde entfernt sind, um dort einzurasten, wenn der Tellerzahnkranz den letzten Zahn vom Kurvenrad freigegeben hat.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder (7. April 2022 um 20:04)

  • Viertens ist es möglich, daß der Kurzschließer insgesamt verrutscht ist und die v-förmigen Federenden noch zu weit von der Mulde entfernt sind, um dort einzurasten, wenn der Tellerzahnkranz den letzten Zahn vom Kurvenrad freigegeben hat.

    :)

    Danke für den Input!

    Also, ich hab jetzt kontrolliert:

    -Drehzapfen vom Haupthebel dreht sich leicht.

    -Schaltarm vom Reibrad, naja, wenn ich den händisch wegziehe dreht sich das Kurvenrad leichter, aber ich denke das ist normal.

    -Betätigungsmechanik der Wechselachse geht leicht.

    soweit OK.

    Die Position des Kurzschließers ist so, dass die V-Federenden noch kurz vor der Mulde sind, aber ich kann den Kurzschließer ja nicht umpositionieren, ausser vielleicht die zwei Löcher größer bohren. Oder die V-Enden anders biegen. Aber wie hat das dann bisher funktioniert?

    lg,

    Wolfgang

  • Hi Wolfgang !

    Die Position des Kurzschließers ist so, dass die V-Federenden noch kurz vor der Mulde sind, aber ich kann den Kurzschließer ja nicht umpositionieren, ausser vielleicht die zwei Löcher größer bohren. Oder die V-Enden anders biegen. Aber wie hat das dann bisher funktioniert?

    Tja.

    Das frage ich mich auch manchmal bei dem alten Gerümpel. Da hat man schon blutige Stellen am Kopf vom vielen Kratzen ...

    Generell ist es ja so, daß die Drehbewegung vom Kurvenrad *eigentlich* aufhören müßte, wenn der letzte Zahn davon - vor der "Zahnlücke" - sich vom Zahnkranz unten im Teller gelöst hat. Dann ist noch etwas Druck vom Haupthebel da, der ein wenig auf die Kurvenbahn im Kurvenrad drückt und eben die V-förmigen Enden der Kontakte, die in dem Moment aber schon *hinter* der Kante stehen müßten, die durch die Mulde im Kurvenrad gebildet wird und in der sie es dann fixieren sollen.

    Reine Geometrie-Übung.

    Der ganze Kurzschließer läßt sich in den Löchern etwas in jeder Richtung hin und her bewegen.

    Wenn die Distanz zu der Mulde zu kurz ist, dann muß man den Winkel der langen Kontakte etwas verkleinern, dafür aber die Grundplatte vom Kurzschließer etwas weiter an das Kurvenrad herandrehen.

    Habe ich ein Bild von sowas ? Ich glaube nicht.

    Hast Du noch den alten Kurzschließer, wo die Kontaktzungen in einer Art "Plastikhalterung" vorne umschlossen sind, oder schon den späteren nur noch mit Kontaktzungen ? Ich meine beim 1019 sind im Laufe der Bauzeit beide Arten zum Einsatz gekommen.

    :/

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter,

    Ich habe noch den alten Kurzschließer, die zwei Kontakte sind vorne umschlossen. Kann natürlch sein dass der spätere da beser ist.

    lg,

    Wolfgang

  • Habe ich ein Bild von sowas ? Ich glaube nicht.

    Halo,

    der alte Kurzschließer, 10xx ist eher kontraproduktiv,

    die Kontaktzungen sind viel zu lasch.

    Die zweite Version , z.B. 10xx bis 1214, hat auch noch recht lasche Kontaktfedern.
    erst so ab 1225/1226 wurde die zweite Version neu designt, "second edition",
    und gleichzeitig mit größeren Federkräften ausgestattet,
    um das Kurvenrad, besser, in der Grundposition zu halten.

    Passt naturlich auch in 10xx.



    Siehe auch hier.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    4 Mal editiert, zuletzt von papaschlumpf (8. April 2022 um 09:28)

  • Hi !

    der alte Kurzschließer, 10xx ist eher kontraproduktiv,

    die Kontaktzungen sind viel zu lasch.

    Die Frage ist aber die, ob die von der Geometrie kompatibel sind.

    Oder ob der alte, umschlossene Kurzschließer die entscheidenden Millimeter länger ist.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Frage ist aber die, ob die von der Geometrie kompatibel sind.

    Hallo Peter,

    bei den "Neuen" sind die Montagelöcher, knapp 1 mm größer.
    Das reicht dann wohl für ein wenig Justage.
    die Version #2 (so bezeichne ich das jetzt mal), wurde bereits,
    zum Ende der 10xx Produktion, in diversen 10xx-Drehern verbaut.
    Hier z.B. ein 1015

    --

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    Einmal editiert, zuletzt von papaschlumpf (8. April 2022 um 13:05)

  • So, jetzt funzt er wieder! Hoffentlich dauerhaft.

    Ich hab mir zuerst die Kontaktfedern vom Kurzschließer vorgenommen, so gebogen dass das V ein wenig näher an die Kerbe im Kurvenrad kommt, das hat aber nicht gereicht.

    Ich hab dann bemerkt: Dort wo der lange Schaltarm, der sich am Kurvenrad abstützt, in seine Kerbe "reinfällt", hat kurz davor das Kurvenrad rauhe Riefen und Kratzer vom Schaltarm. Dadurch rutscht der Schaltarm nicht in die Kerbe. Ich hab dort ein wenig weggeschliffen sodass das Kurvenrad dort glatter ist und der Schaltarm schon ein wenig früher in seine Kerbe reinrutschen kann.

    Jetzt funzt es :thumbup::) .

    lg,

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    auch ich hoffe daß das Ganze bei Dir jetzt dauerhaft funktioniert :) , aber ich habe da so meine Zweifel und vor allem auch ein Dé jà-vu =O .

    ... Hoffentlich dauerhaft.

    ...

    Ich hab dann bemerkt: Dort wo der lange Schaltarm, der sich am Kurvenrad abstützt, in seine Kerbe "reinfällt", hat kurz davor das Kurvenrad rauhe Riefen und Kratzer vom Schaltarm. Dadurch rutscht der Schaltarm nicht in die Kerbe. Ich hab dort ein wenig weggeschliffen sodass das Kurvenrad dort glatter ist und der Schaltarm schon ein wenig früher in seine Kerbe reinrutschen kann.

    ...

    Hatte mit meinem 1019 ähnliche Probleme wie Du, und auch ich hatte den Schaltarm und dessen Umgebung im Kurvenrad im Verdacht. Nach Tausch des (wirklich übel eingelaufenem, nicht nur am Schaltarmloch <X ) und Polieren und Entgraten der entsprechenden, ziemlich eingelaufenen, Stelle am Schaltarm lief er im Probebetrieb erstmal. Also zurück in die Zarge und die ganze Kiste in sein dunkles Loch zurück, Verstärker gedreht und den Plattenspieler angeschlossen. Und dann? Wieder alle möglichen Probleme diesbezüglich ;(, also wider rausropfen || .

    Habe mir seinerseits dann meine Beobachtungszarge gebaut (ähnlich wie Deine) um an das Kurvenrad tippen zu können (Bitte nicht unbedacht nachmachen: nicht nur Elektonen können beißen, Mechanik kann das auch!). Beobachtet habe ich, daß alles, was mit der Automatik zu tun hat, nicht so richtig "flüssig" läuft. Also erstmal Schaltarm ersetzten. Hier im Board habe ich dann eine passende Schlachtplatte ohne Tonarm und Motor zu einem wirklich guten Kurs erstanden. Dort ist mir aufgefallen, daß die ganze Hebelei viel "flüssiger" läuft, obwohl mutmaßlich ungewartet . Und irgendwie waren die Federn straffer :/ .

    Also neben dem Schaltarm die ganze Automatikhebelei gewechselt und seitdem keine Probleme mehr :love: . Nachbetrachtend habe ich neben dem verschlissenen Schaltarm / Kurvenrad vor allem folgende Federn im Verdacht: Diese zwischen Umschalthebel (236) und Starthebel (233) mit der Nummer 234 (Nummern aus dem Servicemanual 2 D 19) und die am Schaltarm 128 befindliche Feder (nicht näher bezeichnet). Die Sperrklinkenfeder (181) und die Stellschienenfeder (228) habe ich vorsorglich auch getauscht.

    Hoffe, Du brauchst es nicht, und wenn doch: Es hilft Dir weiter :) .

    Gruß, Holger

    PS1: Meiner hat noch den "alten" Kurzschließer, den ich aber, dank Gernots Expertise, beim nächsten Öffnen tauschen werde.

    PS2: Ich weiß, daß Federn kaum verschleißen, aber mein 1019 hat schon einige zigtausend Kilometer (mutmaßlich bei 78 Touren) hinter sich. Und mit Verlaub: Es macht (zumindest mir 8) ), auch wenn es erstmal mehr Arbeit ist, mehr Spaß solch einen Veteran wieder zum Laufen zu bringen, als ein NOS Gerät nur mal kurz neu abzuschmieren ;)

    Dual 504 mit AT VM95ML / Ortofon 2M Blue
    Dual 1019 mit Denon DL103R

    Dual 1229

    Exekutive: Denon PMA-860 mit Nubert Nuline 284, diverse PVV

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