731Q, Blackdiamond, Verfluchtes Klirren bei Frauengesang

  • Ich gebe gerne zu, dass dies hier selten doof wirkt. Aber ich habe gewisse Qualitätsprobleme bei der Wiedergabe und bitte um Hilfe bei der Ermittlung der Ursachen. Abgehört wurde auf meinen alten Marantzboxen wie auch dem gnadenlosen DT-770 Pro von Beyer.


    Grund meiner Zweifel ist, dass ich je nach Schallplatte beim letzten und vorletzten Titel ein gewisses Klirren wahrnehme, insbesondere bei Frauengesang, Diana Ross oder Barbara Streisand bspw. Das kann natürlich mehrere Ursachen haben:


    - Die Platten selbst. Ich habe keine neuen Platten hier, die garantiert nicht verschmutzt sind. Das sind alles Scheiben aus den 70er, 80er und 90er Jahren. Streisand ist nicht gewaschen, gehört aber meiner Frau und wurde von ihr garantiert pfleglich behandelt. Bei ihr ist das Klirren unerträglich. Ross etwas besser, ist auch zwei mal durch die Knosti gelaufen. Dennoch deutlich vernehmbar. Die Konsti kriegt aber ja auch nicht alles weg.

    - Die Nadel: Die Nadel ist wenige Wochen alt, eine Blackdiamond für den ULM60E. Relativ sauber, Fussel wische ich immer mit so einer kleinen Nadelbürste ab.

    - Das Antiskating, das ja die Kräfte ausgleichen soll, die sich insbesondere in der Mitte auswirken.


    Um erst mal eine falsche Einstellung des Antiskatings auszuschließen, hier mal ein Foto. Vielleicht interpretiere ich die Skala ja falsch? Die Nadel ist auf 1,25 eingestellt, mit der Waage kontrolliert. Der Antiresonator steht bei leicht über 8.

    2 Mal editiert, zuletzt von hans100 ()

  • TA Justage checken, ggf. eher mal auf den inneren Kontrollpunkt den Spurfehlwinkel auf 0 justieren - so würde ich anfangen. Warum nicht das Waschen der LPs?

    Grüsse Markus

  • Hallo Hans,


    Ich habe bei meinem 731er auch eine Black Diamond für das ULM60E drin.

    Ich hatte den Eindruck, dass sie bei lauten Passagen Verzerrungen liefert. Ich hatte dann die Abtastfähigkeit mit einer Messschallplatte geprüft und die Nadel schaffte mit der empfohlenen Auflagekraft nur geringe Werte (den genauen Wert weiß ich nicht mehr). Ich habe darauf die Auflagekraft auf ca. 1,8 erhöht (bei 2,0 gab es keine weitere Verbesserung). Damit war die Abtastfähigkeit dann deutlich besser und ich hörte auch keine Verzerrungen mehr. Das Antiskating hatte ich in mehreren Versuchen so eingestellt, dass die Abtastfähigkeit auf beien Kanälen ungefähr gleich war. Die Einstellung war dann ca. 0,2 kleiner als die Auflagekraft.

    Anders als in einigen Berichten hier, hat die Nadel bei mir gar kein Problem mit der erhöhten Auflagekraft. Sie sackt nicht ein und das System schleift nicht auf der Platte.


    Fazit für mich:

    Die Black-Diamond-Nadeln haben offenbar immer noch große Schwankungen in der Qualität. Für eine halbwegs korrekte Einstellung braucht man wohl eine Messschallplatte.


    Viele Grüße,

    Horst

  • Moin,


    auf ein ULM60E würde ich eine DN152E schnallen und keine Experimente mit BD machen. Ich bin zufrieden mit der DN152E. Sie brauchte am Anfang auch etwas mehr Auflagekraft (1,65) verzerrt aber nicht. Ein Klangwunder ist das nicht, aber spielt gut Platten ab.

  • Danke für die Hinweise!


    Zum Hinweis zur Justage von 80zigerRock: Bin bislang davon ausgegangen, dass sich beim ULM-System die Justage des Spurwinkels nicht ein/verstellen lässt, es gibt ja keine zwei Schrauben, über die sich das System verschieben lässt.


    Bei mir hängt die Nadel bei mehr als 1,5g recht deutlich durch. Schleift noch nicht, aber nahe dran. Bin langsam soweit, mir bei unserem Forumsmitglied Candela einen seiner Adapter zu bestellen und auf OM umzurüsten. Leicht genervt inzwischen....


    Für eine halbwegs korrekte Einstellung braucht man wohl eine Messschallplatte.


    Viele Grüße,

    Horst

    Welche Messschallplatte hast Du? Könnte versuchen, mir eine auszuleihen.

    Einmal editiert, zuletzt von hans100 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von hans100 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich bin auch nicht richtig glücklich damit. Gute Nadeln für das ULM60 sind anscheinend nicht mehr zu bekommen. Vielleicht wechsle ich dann auch auf ein Ortofon OM oder ich nehme direkt was ganz anderes und wechsle auf das hier so oft gelobte AT VM95ML.


    Viele Grüße,

    Horst

  • Hallo,


    die BD-Nadeln sind längst nicht so weich aufgehängt. Ich würde mit dem Tuning-Antiresonator auf 8,5 probieren.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • TA Justage checken, ggf. eher mal auf den inneren Kontrollpunkt den Spurfehlwinkel auf 0 justieren

    Bei einem ULM 60 System am 731Q? Wie soll das gehen?

    hans100 :

    Wenn es noch geht, würde ich die BD-Nadel reklamieren.


    Gruß

    Uli

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • Meine ULM-BD spielt einwandfrei und hängt nicht durch. Die 71er und die 95er sind auch gut.

    Wenn deine bei 1,5 schon fast aufliegt, denk mal über eine Reklamation nach.

    Hast Du ein Mikroskop, um wenigstens grobe Fehlstellungen oder Beschädigungen auszuschließen?

    Passt die Geometrie?

    Liebe Grüße, Michael


    298767-ukraine-fahne-flagge-small-jpg


    Ich biete verschiedene Nachbau-Reibräder, TK12-Nachbauten, Hubstücke, Drehstücke, Stellachsen, VTA-Keile und -Spacersets, Tonarmauflagen...


    Ich finde es komisch, dass, was anderswo als Gag akzeptiert / veröffentlicht wird, hier ewig zerdiskutiert wird. :thumbdown: :thumbdown::thumbdown:

    Ich entferne doch auch keine Dinge / Menschen, die ich nicht verstehe. 8o Einfach mal stehen lassen, tolerant sein! Kann man lernen... Oder: Sollte man.

    Humor: Vielseitig, notwendig, verbindend. ES LEBE DER WITZEFRED!

  • Na ja, es ist nicht so, dass sie aufliegt, geht aber schon ganz schön in die Knie. Besonders der vordere Teil, diese beiden Plastiknasen rechts und links der Nadel. Habe sie jetzt mal auf 1,8 eingestellt, habe aber nicht den Eindruck, dass es besser geworden wäre. Finde eher umgekehrt, dass sie nun auch am Plattenanfang weniger fein auflöst. Aber gut, dafür müsste ich jetzt ein wenig mehr hören, insbesondere auch mit dem Kopfhörer.


    Nein, ich habe kein Mikroskop. Ich könnte MrStylus, der hier scheinbar gelegentlich mitliest, höchstens eine Aufnahme zuschicken und fragen, ob er meint, dass ein Austausch Besserung ermöglicht. Es ist halt ein wenig umständlich, lebe in Spanien, das ist das mit dem Versand ein wenig nervig und außerdem war der Dreher auch erst mal 6 Wochen in der Werkstatt, der Kauf ist von Anfang Dezember. Das wird schwierig mit dem Austausch.


    Die Originalnadel habe ich nicht, da war ein Nachbau von Pfeifer dran, keine Ahnung, wie lange der schon gespielt hat. Aber damit ist es ähnlich. Schade, dass hier niemand mit dem gleichen Dreher und System in der Nähe ist, wo man das alles mal testen könnte. Oder ich kaufe mir mal wenigstens eine neue Klassik-LP mit Knabenchören o.ä. um auszuschließen, dass es vielleicht einfach nur verschmutzte Platten sind. Obwohl es dann wohl merkwürdig wäre, dass sie in der Plattenmitte drecker sind als am Rand.


    Mit Geometrie meinst Du was genau?

  • Hallo Hans

    Deine EInstellungen sind prinzipiell richtig,das Verhältnis Auflagekraft zu Antiskatingkraft. Der Tuning Anti Resonator wirkt sich nur auf die tiefen Frequenzen aus, Stichwort Tonarmresonanz. Die Nadel ist angegeben mit 0,9 bis 1,5g Auflagekraft, o,9p halte ich für pure Reklame. Ich würde mal auf 1,5p für Auflagedruck und Skating einstellen und schauen was passiert. Hast Du immer noch Misstöne, gib die Nadel zurück.

    Liebe Grüße Wolli

  • Also meine Erfahrungen mit den Black Diamonds sind zwischpältig:


    Betreibe eine ATN 13 EaV BD: Hier muss ich die Auflagekraft bei 1,33 g halten. Drüber geht nicht, da sonst das System durchhängt. Nach Kontakt mit MrStylus ist das durchaus auch okay so. Höher kann man wohl mit dem System nicht gehen.


    Andererseits habe ich mir auch eine Ortofon Nadel für ein Concord 12 System BD geholt. Diese kann ich bis 2,5 g (nur mal zum testen) betreiben. Die Nadelaufhängung ist hier deutlich fester. Leider spielt sie deutlich leiser als eine originale 20er oder 30er Nadel.


    Die Schwankungen der Nadelaufhängungen sind von den einzelnen Systemen abhängig und selbst unter den Systemen wohl noch groß.

    Zum Klang kann ich nur sagen, dass ich die Charakteristik dieser Nadel mittlerweile im Blindtest erkennen würde. Bei schwierigen Passagen in den Höhen kommen die Zischlaute deutlich hörbar in den Vordergrund. Da wird bei schlechteren Aufnahmen oder schlechten Platten auch nichts kaschiert.
    Was mir alllerdings gefällt ist die Bühne und die sehr gut Stereoabbilung. Auch die Detailauflösung ist gegeben, sowie die Trennung der einzelnen Instrumente.
    Ein ganz großes Manko würde ich aber im oberen Bassbereich (80 - 150 Hz) sehen. Hier fehlt Druck. Es kommt keine Wärme aus diesen Nadeln.

    Was ist, ist! Was nicht ist, ist möglich!

  • Hallo Hans


    Was wurde denn so lange in der Werkstatt alles gemacht? Haben die Dir den Dreher so mit der BD wieder gegeben?


    Vielleicht solltest Du doch vorher mal mit einer DN152E (ca. 60,-) prüfen, ob der Dreher ok ist.

    Die besser erhältliche 155er bekommst Du hier:

    https://www.thakker.eu/tonnade…ulm-55-e-original/a-5940/


    Einen günsigen Nachbau zum Testen aus Japan (27) hier:

    https://www.thakker.eu/tonnade…precision-stylus/a-10491/

    Liebe Grüße, Michael


    298767-ukraine-fahne-flagge-small-jpg


    Ich biete verschiedene Nachbau-Reibräder, TK12-Nachbauten, Hubstücke, Drehstücke, Stellachsen, VTA-Keile und -Spacersets, Tonarmauflagen...


    Ich finde es komisch, dass, was anderswo als Gag akzeptiert / veröffentlicht wird, hier ewig zerdiskutiert wird. :thumbdown: :thumbdown::thumbdown:

    Ich entferne doch auch keine Dinge / Menschen, die ich nicht verstehe. 8o Einfach mal stehen lassen, tolerant sein! Kann man lernen... Oder: Sollte man.

    Humor: Vielseitig, notwendig, verbindend. ES LEBE DER WITZEFRED!

  • Nein, die Werkstatt hatte den Dreher mit der alten Pfeifer-Nadel. Die BD kam erst hinterher drauf. Ursache des Aufenthalts dort war: Der Dreher hatte wie wild geschleudert, dabei ist wohl auch noch am Kugellager was kaputt gegangen, jedenfalls läuft er jetzt topp gleichmäßig, auch wenn man mit der Karbobürste kurz über die Platte wischt, kann nicht klagen. Aber so richtig brilliant klingt es eben nicht, und es ist ein Unterschied, ob Frau Ross so wunderschön am Plattenanfang in die Höhen geht oder am Ende. Vielleicht ist sie dann ja schon müde? :D


    Also, das Antiskating ist korrekt eingestellt, das ist schon mal gut. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass die Platten am Rande weniger verschmutzt sind, als im Zentrum. Bleibt also die Nadel. Dass es direkt am Dreher liegt, kann ich mir nicht vorstellen, was kann denn zu so etwas führen?


    Bevor ich mir weitere Nadeln bei thakker hole, überlege ich mir, gleich ganz hochzurüsten, bin deswegen mit Candela im Gespräch. Vielleicht bitte ich ihn doch, mir auf einen seiner Adapter ein AT-VM95ML draufzuschrauben. Und vielleicht lässt in diesem Fall dann auch MrStylus noch mit sich reden. Muss ich mir noch alles durch den Kopf gehen lassen. Für all das muss man ja auch erst mal arbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von hans100 ()

  • geht aber schon ganz schön in die Knie.

    Ich denke, irgendwann stimmt auch der Winkel der Nadel zur Platte nicht mehr. Und wenn sie dann

    Habe sie jetzt mal auf 1,8 eingestellt

    bei so einem Wert fast aufliegt stimmt der Winkel bestimmt nicht mehr. Ist ja kein M20E, bei dem das so sein muss.

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Also, ich habe jetzt noch mal beide Titel mit der BD und der Pfeifer verglichen und muss sagen, die Pfeifer klingt deutlich besser. Das ist natürlich ärgerlich, dass ich das jetzt so spät feststelle.


    Kann das sein, dass die BD nach längerer Einspielzeit besser klingt?


    Mir fällt übrigens auf, dass für ein Forum, dass sich ja mit Audioqualität beschäftigt, überhaupt keine Audios zu hören sind. Ich hoffe, es stört nicht. Aber wenn ihr mögt, könnt Ihr ja mal kurz reinhören, sind nur ein paar Minuten, am besten mit Kopfhörer. Wenn Ihr meint, da ist nicht mehr viel rauszuholen, als wenigstens die alte Pfeifer bietet, dann werde ich vielleicht wirklich demnächst das ganze System wechseln. Das ist für mich nicht zufriedenstellend. Jetzt, wo ich es weiß, höre ich natürlich besonders kritisch hin, das verursacht geradezu Schmerzen, finde ich.


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  • ...is ja generell ein schwieriger bereich bei platten, speziell bei frauenstimmen und grosser dynamik bist da bald mal an der grenze...gefühlt ist das oft ein durchschwindeln durch die unzulänglichkeiten des mediums...mit guten nadeln/gutem plattenmaterial und aufnahmen kein problem...sonst schon


    romme

  • Ich habe bei Frau Streisand tatsächlich den Eindruck, dass es dort besonders krass ist. Habe andere Beispiele aufgenommen, Joe Jackson bspw., da sind kaum Unterschiede hörbar. Aber dieser Titel kann auch sauber klingen, wie man an zahlreichen digitalisierten Vinyls auf youtube sieht.


    Mr. Stylus empfiehlt mir nun die DN155E Original und meint, die BD würde keine Fehler am Tonamlager verzeihen. Ich frage mich natürlich nun, ob mein Dreher nun wirklich Dreck ist oder ob das eine Ausrede ist. BTW: Wie überprüft man ein Tonarmlager? Jedenfalls ist er bereit, die Nadel zurückzunehmen.


    Ich überlege mir ernsthaft, das Geld für die BD, das ich wiederbekäme, gleich in ein AT VM95ML und einen Adapter von candela zu investieren. Das ist zwar noch eine ganze Menge Geld mehr, auch mehr, als der Dreher gekostet hat. Aber wenn ich dafür ein System habe, bei dem ich davon ausgehen kann, das künftige Probleme eher an Qualitäten von Aufnahmen oder Vinyl liegen, und damit das Thema Nadeln/Tonabnehmer vergessen kann, wäre das vielleicht die beste Lösung.

    4 Mal editiert, zuletzt von hans100 ()

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