Ersatzkugellager für Tonarmlager

  • Ich hab mich in den letzten Wochen eines Dual 604 angenommen, leider hakelte der Tonarm immer wieder, ich schob es zunächst auf Sprünge in der Platte, aber es trat dann doch bei allen Platten irgendwo auf. Bei genauerer Inspektion des Tonarmlagers (oben) kamen mir Abdeckung und Kügelchen entgegen. Ersatz ist bei Dualfred nicht mehr zu kriegen, ähnliche Lager hab ich auch nicht finden können. Letztlich habe ich diese Lager hier bestellt und eines in die untere noch vorhandene Lagerschale eingelegt. Beim ersten Versuch die Schraube zu fest angezogen: Lager sofort gesprengt. Die Dinger sind also empfindlich! Aber jetzt läuft der 604 wieder, keine Sprünge und Hakler. Die Lager sind auch ziemlich günstig. Wie langzeitstabil das Ganze ist, weiß ich natürlich nicht. Aber vielleicht kann der ein oder andere hiermit etwas anfangen?


           


    Ebay-Link: https://www.ebay.de/itm/373764967152

    Es gibt aber auch andere Anbieter, das Lager scheint Standardware zu sein.

    Gruß,
    Helge


    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Revox A77 Mk II – Canton LE900

    Akai AA-1030 – Thorens TD 146 – Akai AP-306 – Akai X 201D – Akai GXC-760D – Philips RH426

  • Das Einstellen ist wirklich schwierig, es ist ein winziger Bereich zwischen zu locker und zu fest ... Hat jemand vielleicht eine tolerantere Lösung gefunden?

    Gruß,
    Helge


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  • Hallo Helge,


    Ich hab' hier einen 1237 mit Tonarmlagerschäden, bei dem ich auch noch nicht so recht weiß, was ich anstelle - Tonarm schlachten um einen Versuch beim 461 zu machen, oder auf einen Ersatztonarm hoffen, mit dem ich beide reparieren kann?


    Insofern sind Ersatzlager schon interessant. Die von dir rausgesuchten unterscheiden sich ja auf jeden Fall schon einmal im Aufbau von den verwendeten, der Lagerkäfig mit dem Ring innen (hoffe, dass die Fachbegriffe stimmen) sind ja ganz klassisch, während die von Dual verwendeten Lager diesen Ring nicht haben, sodass die Lagerspitze direkt an den Kugeln läuft. Das wird die Ursache deiner Probleme bei der Justage sein.

    Der Herr Laux erwähnt im Marketingvideo (bei etwa 2:55 sieht man die Herstellung) ja, dass diese Kugellager bis heute selber produziert werden, weil es die so nicht zu kaufen gäbe. Ich glaube ihm da auch, das macht man ja nicht wenn man sie günstiger "von der Stange" bekäme.


    Viele Grüße,

    Nils

  • Hallo Helge,


    Miniaturkugellager in der klassischen Bauform eines Rillenkugellagers gibt es wie Sand am Meer. Das Problem bei dieser Bauform ist die bauartbedingte, sehr geringe axiale Belastbarkeit. Zudem müssen die Kugeln bei Rillenkugellagern mit gleichem Außendurchmesser wie dem alten Pivotlager, sehr viel kleiner gewählt werden. Denn es muss ja auch noch ein Innenring integriert werden.


    Der ursprüngliche Hersteller der Dual-Pivotlager liefert diese schon lange nicht mehr. Bereits bei den Dual CS 750 Spielern wurden schon die "selbst nachgebauten" Lager eingesetzt.


    Gruß Alfred

  • Das Problem bei dieser Bauform ist die bauartbedingte, sehr geringe axiale Belastbarkeit.

    Das heißt, für die Vertikallagerung des Tonarms ("Auf/Ab") wären sie eher brauchbar, weil die axialen Kräfte dort gering sind. Es stellt sich die Frage, ob die Reibungskräfte oder das Losbrechmoment vergleichbar sind mit den originalen Lagern.


    Ich hatte allerdings noch keinen einzigen Spieler mit defekten Vertikallagern. Alle mit defekter Lagerung hatten defekte Horizontallager, weil sie vielleicht mal einen Schlag auf den Tonarm von oben bekommen haben.


    Gruss

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hi,

    das obere Lager muss praktisch keine axialen Kräfte aufnehmen. Das Problem entsteht hier eher durch die Art der originalen Spieleinstellung. Mit der Konusschraube des originalen Lagers kann man ein Rillenkugellager so nicht einstellen. Ein Rillenkugellager benötigt keine Spieleinstellung dieser Art. Die Toleranzen sind im 1/100mm Bereich. Bereits 1/10 Umdrehung zuviel klemmt das Lager fest. Viel einfacher wäre es eine Einstellschraube mit einem in den inneren Lagerring passenden Zapfen (hier 1mm) zu verwenden. Daher meine Frage oben: Welches Gewinde? Mit einer passenden Schraube innen hohl gebohrt und mit einer 1,2-1,5mm überstehenden 1mm Achse eingeklebt, kann das Lager gehalten werden. Man kann bequem 1/10mm Axialspiel Luft nach oben lassen, da durch die Schwerkraft der Arm eh immer unten auf dem unteren Lager aufsitzt.

    Arme mit Präzisionsminiaturlagern können extrem geringe Losbrechmomente haben. Auch die axiale Tragfähigkeit ist eigentlich kein Problem. 10% der radialen Tragfähigkeit gehen meistens. Für das untere Lager wären die 1x3x1mm Lager zu knapp. Man muss bei der Montage sehr sorgfältig vorgehen, sonst zerstört man die Lager durch eine einzige unvorsichtige Aktion.

    Nur meine Meinung.


    Gruß Felix

  • Kannst du denn Schrauben hohlbohren? Meine Möglichkeiten überschreitet das. Gewinde müsste M3 sein.

    Gruß,
    Helge


    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Revox A77 Mk II – Canton LE900

    Akai AA-1030 – Thorens TD 146 – Akai AP-306 – Akai X 201D – Akai GXC-760D – Philips RH426

  • https://de.misumi-ec.com/vona2/detail/110300245120/


    Kann man das vielleicht nehmen? Die Bohrung ist wohl 1,2mm groß, wenn ich das richtig lese. Das kommt ja recht nah an das gewünschte Maß heran. Müsste man nur noch was einkleben.

    Gruß,
    Helge


    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Revox A77 Mk II – Canton LE900

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  • das obere Lager muss praktisch keine axialen Kräfte aufnehmen.


    Das heißt, für die Vertikallagerung des Tonarms ("Auf/Ab") wären sie eher brauchbar, weil die axialen Kräfte dort gering sind.


    Das stimmt leider nur für den Normalbetrieb, also beim Abspielen von Platten. Aber schon beim Einstellen der Auflagekraft eines Dual 604 wirken gleich deutlich höhere Kräfte, je nachdem wie vorsichtig man die Tonarmlagerteile dabei anfasst. Auch für Transporte sollten die Kugellager gerüstet sein. Da bringt man die kleinen Kugellager bei einem rauhen Transport recht schnell an deren Grenze.


    Auch beim Einstellen des Lagerspiels können recht schnell sehr hohe Kräfte am Werk sein. Einmal zu fest angezogen und schon sind die Dinger hinüber. Das passiert ja recht leicht, gerade beim Kontern der Gewindestifte wird dieser noch ein paar Winkelgrade weiter gedreht. Das wäre sofort tödlich für die kleinen Rillenkugellager.


    Gruß Alfred

  • Hi Helge,

    welches M3 Gewinde ist das denn? Ein Feingewinde? Habe leider nichts vom 604 zum vergleichen.

    1,2mm bei 1mm Achsdurchmesser ist eine Wurfpassung... irgendwie bekäme man das aber schon mittig geklebt. Auf der Drehbank ist eine 1mm Bohrung machbar und genauer.

    Wie genau passt denn das 3mm 681 Lager oben in den Lagersitz?


    Gruß Felix

    PS: Hat evtl. jemand einen Arm mit kaputten Lagern den ich mir mal ansehen könnte um die genauen Maße zu nehmen? Ggf. könnte man sowas wie einen Rep.-Satz zusammenstellen um die Teile auf ewig zu retten?

    PPS: Genau Alfred, mit dem Einstellen und Anziehen braucht es Gefüüüüühl. Für die Lager habe ich bei meinen Armen 5mm Lager verwendet, die können ein bißchen mehr ab. Lagerreibungen für vertikal Lager ~ 2mg (80g Papier einmal lochen 1 Plättchen ~2mg) vorsichtig auf das Headshell gelegt bewegen den Arm nach unten.

    Einmal editiert, zuletzt von febabo ()

  • Das Lager hat leider etwas Spiel. Ich habe aber den unteren Lagerspiegel nicht herausbekommen, sonst würde wahrscheinlich ein 4mm-Lager passen. Gut wäre vielleicht ein federnd gelagerter Stift? Fehrenbacher verkauft die Lager wahrscheinlich nicht, sonst hätte Dualfred sich die garantiert wieder auf Lager gelegt, oder?

    Gruß,
    Helge


    Marantz 2238 – Dual 1219 – Dual 731Q – Marantz 5220 – Yamaha CDX-10 – Akai GX-630D – Revox A77 Mk II – Canton LE900

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  • Fehrenbacher verkauft die Lager wahrscheinlich nicht, sonst hätte Dualfred sich die garantiert wieder auf Lager gelegt, oder?

    Die kann man schon kaufen. Sie sind aber relativ teuer, da es ja doch recht kleine und feine Teile sind. Die laufen leider nicht mehr in den Riesenstückzahlen wie früher. Sie werden daher auf einem Drehautomaten hergestellt und per Hand montiert.


    Gruß Alfred

  • Hallo Helge,

    wenn das 3mm Lager nicht in den Lagersitz passt und da schon wackelt, macht das keinen Sinn. Da muss schon ein passendes Lager verwendet werden.

    @ Alfred: Was sollen denn die Lager von Fehrenbacher kosten? Wenn das noch im bezahlbaren Rahmen liegt, braucht man sich keinen Knoten ins Hirn machen und nach Ersatzlösungen suchen.


    Gruß Felix

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