Antiscatingproblem beim 714

  • Der Test ist schon einmal gut ausgegangen, der Azimuth stimmt offenbar auch, und ausreichend Einspielzeit hatte die Nadel ganz sicher auch. Nun habe ich allerdings auch keine Ideen mehr. Man muß auch wissen, daß die inneren Bereiche der Platte immer mehr Verzerrungen liefern. Wenn Du horizontal wie auch vertikal auf sauber abgetastete 60μ kommst, sollte das reichen.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • ... Nun habe ich allerdings auch keine Ideen mehr. ...

    Warst mir eine Große Hilfe.

    Bei der Ortofontestpaltte ist der Test eher hinten.

    Ich werde es wieder so einstellen und hoffen, dass ich die Verzerrungen beim normalen Hören nicht mehr höre.

    Vielleicht liegt es ja auch daran, das es kein originaler Halbzolladapter ist und auch ein 10g Gegengewicht hinten an dem eigendlichen Gewicht angeschraubt ist.

    Vielen Dank für Deine Unterstützung.

  • Wenn ich die Nadel auf ein Auflagegewicht von 0,5 einstelle kann ich das Antiscating so einstellen, dass de Nadel zu beiden Seiten wandert oder auch stehen bleibt.

    Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Das bedeutet, dass die Antiskatingeinrichtung schon mal grundsätzlich funktioniert.


    Es kann gut sein, dass die Nadel Deines Tonabnehmers an der Spitze derartig scharf oder dort ggf. schlecht polliert ist, dass bei höherer Auflagekraft bereits so hohe Skatingkräfte entstehen, die von der Antiskating-Einrichtung nicht mehr kompensiert werden können. In der Praxis berührt die Nadel die Platte an den Rillenflanken, also nicht mit der Spitze. Daher ist ein Skatingtest mit einer unmodulierten Schallplatte bestenfalls ein Anhaltspunkt, mehr nicht.


    Ich hatte erst kürzlich eine Kundenanfrage, wo der Kunde auch AT VM95-SH installiert hatte und mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Mit dem AT VM95-SH zog der Tonarm beim Aufsetzen auf die Platte extrem stark in Richtung Mitte, dass er sogar über die ersten bespielten Rillen sprang. Hier könnte das gleiche Problem vorliegen. Die Nadel scheint an der Spitze wirklich so scharf zu sein, dass die Skatingkraft den Tonarm deutlich zu stark in die Mitte zieht.


    Gruß Alfred

  • Hallo Lars,


    wie bereits geschrieben hat eine unmodulierte Testplatte relativ wenig Aussagekraft.

    Bei der Ortofontestpaltte ist der Test eher hinten.

    Nur zum Vergleich:


    Mit der Testplatte von Ortofon erreicht mein AT-VM95SH 80µm verzerrungsfrei Links und Rechts bei maximalem AS.


    Vielleicht liegt es ja auch daran, das es kein originaler Halbzolladapter ist und auch ein 10g Gegengewicht hinten an dem eigendlichen Gewicht angeschraubt ist.

    Das kann ich definitiv ausschliessen ;).


    Ich habe eher den Eindruck dass der AS-Mechanismus nicht die notwendige Gegenkraft aufbringt.


    Beste Grüße

    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • @BruderLars

    Hallo Lars,

    Die originale werkseitige dynamische Antiskating-Einstellung ist hier doch nicht mehr vorhanden, da die originale Antiskating-Feder ausgebaut wurde. Warum? Nun, weil Duvon der falschen Annahme ausgingst, die Antiskatingfunktion wäre falsch eingestellt an diesem Dual, weil die Nadel auf einer unmodulierten, glatten LP nicht stehen bleibt ||

    Durch die neuartigen Antiskatingscheiben, war eine werksseitige Vorkalibrierung der statischen Anti-Skating-Einstellung im Werk nicht mehr erforderlich, da diese immer gestimmt hat - anders als bei den Vorgängermodellen z.B. CS721 oder CS704 oder auch CS510. Deshalb wäre eine falsche Nullstellung bei Antiskatingeinstellung wirklich auf Null, jedenfalls aufgrund einer fehlerhaften Antiskatingscheibe, oder gar falschen dynamischen Antiskating-Kallibrierung ab Werk, auszuschließen gewesen!

    Hinzukommt noch die Tatsache, dass mit einer Test-LP die dynamische Antiskating-Einstellung generell immer zu hoch eingestellt wird, da man das mit 300Hz oder 315Hz-Modulation macht , die so in der Praxis nicht vorkommen. Hinzu kommt dass das Ortofon OM10 kein Shure V15 ist, oder ein Ortofon M20E, also ein "Tracking-Wunder" bei kleinsten Auflagekräften.

    Das ist übrigens auch die Erklärung, warum in den zeitgenössichen Tests der Dual-Plattenspieler von den diversen Audio-Fachzeitschriften, die werkseitige Dual-Antiskating-Kraft immer als leicht zu gering bzw. als leicht unterkompensiert bewertet wurde. Weil die das eben in der Fachredaktion dann mit einer Testschallplatte gemessen haben und nicht mit einem Skate-O-Meter, wie von Dual bzw. Shure hatte auch so eines in ihren Laboren, allerdings selber gebaut! :)


    Gruss,

    Thomas

  • Hallo Lars,

    auf der Glasplatte ist doch die Reibung sehr gering. Da sollte praktisch keine Skatingkraft auftreten. Was die Vermutung mit der Nadel angeht - verwende einfach mal eine VM 95 C. Das ganze System bibts für deutlich unter 40 €. Sollte es an der Nadel liegen, dürfte das Problem dann nicht mehr auftreten.

    Vielleicht habe ich das überlesen: Versuche doch mal, das System freischwebend in etwa auf Höhe der Platte zu balancieren (Lift abgesenkt Auflagekraftfeder 0, AS 0). Wohin zieht der Arm? Wenn keine Bewegung da ist, ist der Arm erstmal unschuldig - denke ich. Wenn er nach innen zieht, bewirkt irgendwas eine Kraft auf den Arm. Zieht er nach außen, würde ich zunächst mal die AS-Feder aushängen. Von der Nadel kann es ja dann nicht kommen - die schwebt.

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo,


    mit sovielen Antworten hätte ich jetzt nicht nochmal gerechnet. Danke!

    Interessant von Dir zu lesen Dualfred, dass Du einen Kunden mit dem gleichen Problem hattest. Vielleicht liegt es ja wirklich dran.

    Auch dir Thomas (Candela) vielen Dank für den Vergleich mit der Ortofon Testplatte. Da liege ich ja noch von weg und das spornt mich wieder an.

    Ja, das ich da an der Feder rumgespielt habe war sicher nicht die beste Idee von mir gewesen... Aber ich habe die alte wieder eingebaut. Vor dem Ausbau habe ich mit aber auf beiden Seiten die Feder markiert und so wieder eingebaut. Sie müsste also annähend stimmen.

    Reiner bei einem schwebenden Arm bleibt der Arm bei der annähenderen Antiskatingkraft von 0 stehen. Muss das Rad aber einen Tuck von 0 wegbewegen.

    Ganz ohne eine Platte zu hören konnte ich gestern dann doch nicht ins Bett. Daher habe ich mir noch die Pink Floyd The Dark Side of the Moon (remastered) angehört. - Ich habe das Gefühl, das es etwas besser geworden ist aber immer noch sehr viele Stellen übersteuern. Aber das kann auch Einbildung sein. Wenn man da so genau drauf achtet "will" ich das vielleicht auch hören...

    Es gibt wahrscheinlich dann für mich drei Möglichkeiten.


    1. Ich lebe damit und lasse nun alles so wie es ist. (Schädlich für die Platten ist das hoffentlich nicht)

    2. Ich kaufe eine neue Nadel die nicht so scharf ist (Da ich diesen Monat schon viel Geld in neues Vinyl investiert habe würde ich dass dann eher im nächsten Monat angehen (Wobei ich nicht genau weiß, ob dass eine besserung bring. Daher vielleicht wie Vorgeschlagen erst einmal eine günstige zum Testen bestellen. [Hmmm Ich liebäugle ja auch immer noch mit einem MCC110 System...])

    3. Ich spiele wieder mit der Feder und mache die etwas Strammer. - Aber damit gehe ich auch die Gefahr ein, dass andere Nadeln nicht mehr passen. Daher werde ich das wahrscheinlich lassen.


    Man soll ja immer das Positive sehen. Ich habe auf jeden Fall hier wieder eine Menge gelernt und Verstanden!

    Es ist toll, wie Ihr einen hier unterstützt! Danke!

    Euch allen einen schönen Sonntag!

    Viele Grüße

    Lars

  • Hallo Lars,

    ich traue mich fast gar nicht zu fragen, vielleicht habe ich auch etwas überlesen, aber hast du schon geprüft ob dein Dual auch wirklich waagerecht steht?


    Gruß


    Hajo

  • Hallo Hajo,

    ob der waagerecht aufgestellt ist oder nicht, hat bei dem Dual doch keine Auswirkung aufgrund des kardanisch gelagerten Tonarms mit dynamischer Auflagekraft! Auch auf das Antiskating hat das beim Dual keinerlei Auswirkung, das hat Dual doch extra so gebaut. Das ist nichts Neues und eigentlich bekannt...


    Gruss,

    Thomas

  • Hi Lars,

    da das AS eh schon verstellt ist und Du 2 Federn hast, würde ich, bei meinem mir eigenen Spieltrieb, die Feder einen Tick strammer einbauen und sehen was passiert. Wenn Du vorsichtig vorgehst, kann auf der glatten Platte nicht viel passieren.


    Gruß Felix

  • Hallo Hajo!

    Manchmal sind es ja grad die kleinen offensichtlichen Dinge die man übersieht. :)
    Aber ja. Das habe ich mit einer Wasserwaage gemacht.


    Viele Grüße

    Lars

  • Hallo Hajo!

    Manchmal sind es ja grad die kleinen offensichtlichen Dinge die man übersieht. :)
    Aber ja. Das habe ich mit einer Wasserwaage gemacht.


    Viele Grüße

    Lars

    Hallo Hajo und Lars,

    ob der waagerecht aufgestellt ist oder nicht, hat bei dem Dual doch keine Auswirkung aufgrund des kardanisch gelagerten Tonarms mit dynamischer Auflagekraft! Auch auf das Antiskating hat das beim Dual keinerlei Auswirkung, das hat Dual doch extra so gebaut. Das ist nichts Neues und eigentlich bekannt...


    Gruss,

    Thomas

  • Hi Lars,

    da das AS eh schon verstellt ist und Du 2 Federn hast, würde ich, bei meinem mir eigenen Spieltrieb, die Feder einen Tick strammer einbauen und sehen was passiert. Wenn Du vorsichtig vorgehst, kann auf der glatten Platte nicht viel passieren.


    Gruß Felix

    Hmm. Vielleicht probiere ich das heute Abend wirklich mal aus. Habe aber nun etwas Angst. Durch den Sicherungslack den ich benutzt habe ist es wie auch bei der originalen Feder nicht ganz einfach die heil da raus zu bekommen. Und je öfter ich das mache um so höher die Wahrscheinlichkeit das ich es noch mehr verschlimmbessere. Muss da noch etwas drüber nachdenken.

  • Ich verstehe immer noch nicht ganz um was es Dir nun noch hier geht, Lars? Willst Du, dass die Tonnadel auf der glatten LP stehen bleibt? Oder willst Du 100 Mikrometer auf der Ortofon-LP erreichen?


    Gruss,

    Thomas

  • Hattest du weiter oben nicht etwas von "Hochtöner einer Box" geschrieben?


    Da würde ich doch erst einmal nachforschen. Nicht, dass du dich wegen Anti-Skating verrückt machst und am Ende liegt es an der Box! Was sagen denn die "Verzerrungen", wenn du von einer anderen Quelle abspielst?

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Es gibt wahrscheinlich dann für mich drei Möglichkeiten.

    Ich sehe da noch mehrere Möglichkeiten... :)


    ...eine vierte wäre z.B. indem ich Dir anbiete dass Du mir die Nadel einmal zusendest und ich sie überprüfe.


    Schreib mir per Konversation eine Nachricht bei Interesse.


    Beste Grüße


    Thomas

    Ich biete: 731/714 Halbzoll + OM Adapter, TKS Halbzoll-Adapter + TKS OM Body, TKS AT-VM95E/ML , Federhaus aus PEEK, Diverses...

  • Hallo,

    was waagrecht aufstellen betrifft,

    diese Geräte wurden früher auf Messen vorgestellt,
    um das Prinzip der masselosen Auflagekraft zu präsentieren.



    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hi Lars,

    Deine feinmotorischen Fähigkeiten kannst nur Du selbst einschätzen. So wie es jetzt ist scheint das AS nicht zu wirken.

    Habe gerade mal auf einer glatten Platte das AS meines 704 ausprobiert. Bei 33,3 U/min gelingt es an jeder Stelle durch verändern des AS Reglers die aufgesetzte Nadel zum verharren, nach innen, bzw. nach außen ziehen zu bekommen. Das sollte auch beim 714 möglich sein. Auch wenn ich diese Methode zur Bestimmung des richtigen AS Wertes nicht für geeignet halte, kann man zumindest grob die Wirkungsweise des AS damit überprüfen.

    Die verwendeten Nadeln sind aber sauber?


    Gruß Felix

  • Thomas (vinylfan78) Mir geht es darum, das ich möglicht gut Musik genießen kann. Die Spiegelplatte hatte ich aus Unwissenheit gekauft und nutze die sozusagen nur als orientierung. Klar wäre es toll die 100µm zu erreichen. Aber das habe ich schon verstanden, dass das nicht realisierbar ist und auch nicht notwendig ist. Noch höre ich aber bei ein paar Platten Verzerrungen. Aber vielleicht will ich tatsächlich zu viel und sollte mich zufrieden geben.

    Thomas (Candela) Das ist ein super nettes Angebot vielen Dank! Ich bin tatsächlich am überlegen, ob ich mich nicht einfach zufrieden geben sollte. Falls ich es mir noch anders überlege melde ich mich bei Dir!

    Puuhbaer68 Ja den Hochtöner hatte ich im verdacht. Es tritt immer an einer Box auf. Wenn ich die umstecke (Also links auf rechts) dann tritt das Geräusch auf der anderen Seite auf. Von daher schließe ich den Hochtöner aus. Ich habe auch schon die gleichen Lieder über den Laptop abgespielt. Da hab ich es auch nicht gehört.

    papaschlumpf Ja das Bild kenne ich. Aber immer wieder interessant und toll zu sehen.?

    Felix Meine feinmotorische Fähigkeiten würde ich tatsächlich als überdurschnittlich bezeichnen. Habe beruflich sehr viel mit sehr kleinen Bauteilen zu tun. Ich frage mich aber ob der Aufwand den Nutzen den ich erziele gerechtferig ist und ob ich für später wenn mal tatsächlich eine andere Nadel drauf kommt es nicht schlechter als jetzt ist.

    Im Moment bin ich eh nicht daheim. Deshalb kann ich da noch weiter überlegen und grübeln.

    Im Moment twndiere ich dazu mich zufrieden zu geben.

    Viele Grüße

    Lars

  • Hallo Lars,


    wenn ich mir Dein Detailbild der Antiskatingeinrichtung im Post #4 ansehe, scheint der Antiskatingmechanismus grundsätzlich in Ordnung zu sein. Eine Windung mehr oder weniger beim Einsetzen der Halbmondscheibe in die Zugfeder vom Antiskatingmechanismus, bewirkt zwar eine gewisse Abweichung von der optimalen Kalibrierung. Aber das kann meines Erachtens die Antiskatingkraft nicht soweit minimieren, dass sich bei sonst normalen Verhältnissen auf einer rillenlosen Platte der Tonarm nicht zum Stilstand bewegen lässt.


    Da ja auch mit der alten Antiskatingfeder und der immer noch mit Lack fixierten originalen Halbmondscheibe, das Problem bestehen bleibt, wäre ich geneigt die Ausbildung der Nadelspitze als mögliche Ursache stärker ins Visir zu nehmen. Eine Betrachtung unter dem Mikroskop mit sehr hoher Vergrößerung wäre eine Option, wenn man Zugriff auf so etwas hat. Als einfache Gegenprobe wäre die Bestückung des Tonabnehmers mit einer einfachen konischen Nadel möglich. Bleibt das Problem auch mit einer solchen Nadel bestehen, geht die Ursachenforschung natürlich weiter.


    Gruß Alfred

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