Dual1226 seltsames Phänomen

  • Moin,

    ich habe gestern etwas an meinem 1226 festgestellt, was ich mir vorerst nicht erklären kann.

    Also, (ohne die Geschichte, wie ich das gemerkt habe) ist der Dreher ausgeschaltet, hängt aber

    noch am Strom, spürt sich der Tonarm und das Aluzierblech vorne an, als wäre da ein Gummibezug

    über dem Aluminium. Also die Fingerkuppe gleitet nicht darüber, sondern rubbelt darüber.

    Mache ich ihn ganz stromlos, fühlt sich alles normal an, also wie sich die Aluteile gewohnt anfühlen.

    Mein erster Gedanke war, der Motor läuft noch und ich fühle die schwachen Vibrationen.

    Aber er steht still. Lege ich den Finger an das Pulley spüre ich nur die Stille eines stehenden Motors.

    Mein zweiter Gedanke war "Hääääääääh???

    Dieses "Gummigefühl" ist nur an den Aluteilen des Drehers zu spüren, am schwarz lackierten Chassis

    spüre ich nichts davon.

    Und seit wann?... Weiß ich nicht. Wenn ich beim letzten Mal den Tonarm nicht am Rohr gehalten hätte

    beim verriegeln (dabei habe ich es bemerkt), würde es diesen Text nicht geben.

    Also,... was kann das sein?

    Grüße... Lutz alias Lu

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  • Exakt das selbe Phänomen habe ich an einer Stehleuchte, einem Deckenfluter. Ich vermute, Kriechströme im Niedervoltbereich. Aber vielleicht kann ein Fachmann uns genauer erklären was da los ist.

    Viele Grüße,

    Ernst


  • Hi !

    Was ergibt ein Test mit einem Phasenprüfer und Drehen des Netzsteckers in der Steckdose, damit Neutral- und Phasenleiter mal die Seite tauschen ?

    Es gibt das Phänomen einer schwachen Ladungs-Übertragung, wenn Stromkabel parallel zu z.B. dem Tonkabel oder eine längere Strecke über das Chassis laufen. Bei der Lampe ist es möglich, daß es aufgrund der - bei uns - vergleichsweise hohen Netzspannung eine Übertragung zwischen Netzkabel und den Metallrohren gibt, in denen es geführt wird.

    Zweipolig angeschlossene Geräte sind für trockne Räume gedacht und in der Regel intern berührungssicher gemacht.

    Das ist das Schauzeichen mit den zwei ineinander liegenden Quadraten auf dem Typenschild. Das besagt, daß bei ordnungsgemäßer Herstellung und Gebrauch und ohne "Basteleien" daran an keiner Stelle eine Verbindung zwischen außenliegenden Metallteilen und den Leitern des Stromkabels besteht.

    Liegt ein echter Isolationsfehler vor, müßte in einer Position des Netzsteckers in der Steckdose der Phasenprüfer an einem Metallteil aufleuchten.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter,

    ich hoffe, ich kann dir folgen.

    Also, Stecker habe ich schon gedreht, das hatte ich auch auf dem Schirm.

    Dann kam mir den Gedanke, dass der Knallfrosch vielleicht mehr Strom durchlässt,

    als er sollte, ohne dabei den Motor zum Drehen zu bringen aber ausreichend, um

    leichte Schwingungen zu zu lassen.

    Also den auch getauscht.

    Beides aber nöh.

    Phasenprüfer da dran zu halten ist wohl sinnlos, weil wenn das Saft drauf wäre hätte

    meine Nase schon geleuchtet.

    Im Moment habe ich nur eine Erklärung, die ich aber nicht verifizieren kann.

    Ich habe hier einen Motor, der sehr empfindlich ist. Und die geringe Menge Strom,

    die über den Funkenlöscher durchkommt reicht aus, um leichte Schwingungen in ihm zu erzeugen.

    Das stärkere Metall des Chassis kann das nicht zum Schwingen anregen, aber die leichten Aluteile

    reagieren darauf.

    Vielleicht wechsele ich den testweise. Mal schauen.

    Grüße... Lutz alias Lu

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  • Hi Lu !

    Im Moment habe ich nur eine Erklärung, die ich aber nicht verifizieren kann.

    Ich habe hier einen Motor, der sehr empfindlich ist. Und die geringe Menge Strom,

    die über den Funkenlöscher durchkommt reicht aus, um leichte Schwingungen in ihm zu erzeugen.

    Das stärkere Metall des Chassis kann das nicht zum Schwingen anregen, aber die leichten Aluteile

    reagieren darauf.

    Hmm.

    Dem könnte ich vielleicht folgen, wenn sich dieser Effekt nur bei Plattenspielern oder sonstigen mechanischen Geräten zeigt.

    Aber Ernst hat sowas bei einer Stehlampe und mir selber ist dieser Effekt z.B. vom alten Kochfeld meiner Mutter in ähnlicher Weise geläufig. Man hat das Gefühl bei den Alu-Verblendungen über eine Art Gummierung zu streichen, so lange das Gerät mit dem Strom verbunden ist.

    Na schön: in den Kochfelder könnten die Heizflächen bei schwacher Bestromung auch zu Vibrationen neigen und bei Ernsts Lampe weiß ich nicht, ob die einen Dimmer (mit einer dicken Drossel) oder sogar einen Trafo oder ein Schaltnetzteil drin hat.

    Leider haben wir alle keinen alten Elektromeister "um die Ecke" wohnen, der die Geräte hätte, um eine Schutzfeldbestimmung bzw. Fehlerstrommessung zu machen, wie sie für VDE0100 und Betriebssicherheitsprüfungen vorgeschrieben ist. Wenn es eine Streuwirkung aus stromführenden Teilen ist, dürfte die Spannung an der Oberfläche nicht so wirklich hoch sein und für einen Phasenprüfer reichen.

    Versuch wär's aber mal wert.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • für einen Phasenprüfer reichen

    Ich fasse es nicht,

    er leuchtet auf als stecke er in einer Steckdose.

    Mmmh , und nun?

    Ich habe ihn übrigens an die Aussparung der Liftstange gehalten, weil da das Alu ja unlackiert ist.

    An den anderen Stellen war nix.

    Grüße... Lutz alias Lu

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  • Der 1226 ist raus und im Montagebock. Mit einem Durchgangsmesser alles

    geprüft, da liegt nirgendwo Strom an.

    Der Phasenprüfer hat auch am normalen Metall nun angezeigt, ohne das da Kribbeln

    zu spüren war.

    Ich checke nun alles durch.


    Pass auf dich auf!

    Zu spät

    Ich habe schon an eine "blanke" Stelle gepackt, wo der Phasenprüfer leuchtete.

    Da ist nichts zu spüren, wirklich gar nichts.

    Grüße... Lutz alias Lu

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    Einmal editiert, zuletzt von zwölf36 (5. Januar 2022 um 15:03) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von zwölf36 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Sodele,

    ich habe es herausgefunden. Also wo es herkommt. Das Böse

    Im Montagebock drin hatte ich das Phänomen nicht. Grübel Grübel Grübel...

    ...also wieder in die Zarge rein und an sein Plätzchen gestellt. Dort ist noch ein Akai AA 1030 Receiver,

    ein Saba CD 262 Deck und ein Yamaha CDX 397 CD Player. Alle an einer schaltbaren Steckdosenleiste.

    Ich habe alle Geräte ausgestöpselt und nur den 1226 drin gelassen. Steckdose eingeschaltet und kein Gummigefühl.

    Aha, nun den Akai dazu und,-> Gummi. Da dann den Stecker gedreht und alles gut. Das Gleiche war dann noch

    beim CD Player, also Kribbeln und nach Stecker drehen wars weg.

    Also ist der 1226 ok, und warum ein Gerät ein anderes derart beeinflussen kann, nun, das weiß ich nicht.

    Peter (Wacholder)?

    Grüße... Lutz alias Lu

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    Einmal editiert, zuletzt von zwölf36 (6. Januar 2022 um 13:19)

  • Hallo Lutz,

    offensichtlich ist die Kapazität zwischen der äußeren Lage der Primarwicklung und der inneren Lage des Sekundärwicklung des Netztrafos im Akai groß genug, um einen - kleinen - Fehlerstrom fließen zu lassen, wenn der Netzstecker entsprechend gepolt ist. Der fließt dann über die Abschirmungen bzw. das schwarze Massekabel zum 1226, wenn du ihn berührst.

    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hi,

    die Spannungen lassen sich bei 2-pol Eurostecker-Geräten mit einem Digital Multimeter auch einfach quantifizieren. Stichwort "Ausphasen". Von Gehäuse bzw. Cinch-Masse gegen Schutzkontakt massen, ohne mit der Hand das Gehäuse zu berühren.

    Gruß Felix

  • Bei meinem Deckenfluter hat das Drehen des Steckers nichts gebracht. Sobald ich das Ding einschalte und mit den Fingerkuppen über das Alugestänge streiche, ist dieser Effekt deutlich zu spüren.

    Ich denke, ich bringe das Ding zum Wertstoffhof, bevor uns oder gar meinen kleinen Enkeln etwas passiert.

    Viele Grüße,

    Ernst


  • Hi Lu !

    Also ist der 1226 ok, und warum ein Gerät ein anderes derart beeinflussen kann, nun, das weiß ich nicht.


    Peter (Wacholder)?

    Immer ich ...

    Was Uwe angesprochen hat, ist eine Möglichkeit.

    Eine weitere ist eine leitende Kopplung zwischen den Netzkabeln und dem Gehäuse. Das war mal eine Zeit Mode und ist vor allem bei US/Japan-Geräten im Schwange gewesen, die dann "grau" importiert oder von US-Streitkräften ins Land geschleppt worden sind. Da wurden entweder hochohmige Widerstände oder kleine Keramikkondensatoren von der Netzleitung gegen das Gehäuse geschaltet.

    Hat Dein AA-1030 die US-110V Strombuchsen und einen Netzspannungswähler hinten drin ? Die Europa- und UK-Modelle hatten die nicht, sondern passend ausgelegte "Einspannungs-Trafos". Die "International" Modelle hatten einen Spannungswähler und Buchsen, die US/Japan-Modelle hatten nur die Buchsen.

    Bei Europa-Geräten passiert sowas mal, wenn die eine Kaltgeräte-Eingangsbuchse für den Strom haben, der mit einem Y-Filter kombiniert ist. Auch dort kann über eine kapazitive Kopplung eine Fehlerspannung auf das Gehäuse gelangen und über die Masseleitung in andere Geräte transportiert werden.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hat Dein AA-1030 die US-110V Strombuchsen und einen Netzspannungswähler hinten drin

    Nein, hat er nicht. Da geht von meinem Eurostecker ein 2-adriges Stromkabel rein, über dem steht

    110/220 Volt - 50/60Hz. Ich denke, da ist die Umschaltung innen im Gehäuse. Neben der Strippe

    ist eine fremdländische Buchse für andere Geräte bis 200 Watt. Die Buchse ist wohl US Norm, zwei

    längliche Öffnungen.

    Immer ich ...

    Tja, du hast dich mit dem ersten zielführenden Beitrag eingeladen. Damit hat man dich am Wickel!

    Nech

    Grüße... Lutz alias Lu

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  • Hi Lu !

    Nein, hat er nicht. Da geht von meinem Eurostecker ein 2-adriges Stromkabel rein, über dem steht

    110/220 Volt - 50/60Hz. Ich denke, da ist die Umschaltung innen im Gehäuse. Neben der Strippe

    ist eine fremdländische Buchse für andere Geräte bis 200 Watt. Die Buchse ist wohl US Norm, zwei

    längliche Öffnungen.

    Damit ist es ein "Grau"-Gerät, was in Geltungsbereich der US-Army im PX an die Streitkräfte verkauft wurden, die in der Welt herumreisen.

    Das CEE-Gerät für Deutschland hat einen 220/230V Trafo ohne Umschaltung und keine Gerätebuchsen, weil die nach VDE-Norm verboten sind. Die Blechstecker sind berührbar, wenn die Stecker nicht vollständig eingesteckt sind.

    Da mach' doch bitte mal folgendes:

    Netzstecker raus, Power ein, eine Minute warten und dann mit dem Digital-Multimeter von Gehäusemasse gegen die Leiter des Steckers messen.

    USA-Geräte mit 100/110V-Trafo haben einen 1 oder 2MB-Widerstand vom Neutralleiter gegen Gehäusemasse.

    Tja, du hast dich mit dem ersten zielführenden Beitrag eingeladen. Damit hat man dich am Wickel!

    Nech

    Hmm. Na gut.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hey Peter,

    habe ich mal getan, aber keinen Meßwert erhalten, also nix.

    Ich bin jetzt aber mal neugierig und werde diese Woche den Receiver öffnen.

    Weil das will ich nun wissen. Wobei ich mir dann noch keinen Reim machen kann,

    warum ein CD Player "neueren Datums" dann auch sowas auslöst.

    Grüße... Lutz alias Lu

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  • Hi Lu !

    Wobei ich mir dann noch keinen Reim machen kann,

    warum ein CD Player "neueren Datums" dann auch sowas auslöst.

    Schon etwas seltsam.

    Aber wir halten mal fest: es liegt nicht am Dual.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • USA-Geräte mit 100/110V-Trafo haben einen 1 oder 2MB-Widerstand vom Neutralleiter gegen Gehäusemasse.

    Welcher Gedanke stand dahinter so was zu machen?

    Wobei ich mir dann noch keinen Reim machen kann,

    warum ein CD Player "neueren Datums" dann auch sowas auslöst.

    Hat der ein Schaltnetzteil ?

    Grüße aus Köln

    Stefan

  • Hi !

    Welcher Gedanke stand dahinter so was zu machen?

    Irgendeine bizarre US- oder Japan-Norm, nehme ich an.

    Man darf nicht vergessen, daß die mit 100 bw. 110 (bzw. 120V) ein Stromnetz mit relativ niedriger Nennspannung betreiben.

    Zumal bei den Blechfahnensteckern der Originalgeräte keine definierte Polarität vorlag - anders als bei den dicken UK-Steckern, wo genau festgelegt ist, auf welchem Pin Phase und Neutralleiter verdrahtet zu sein haben.

    Gut zu sehen im SM:

    CSA = US-Ausführung, Trafo mit einer Wicklung, Gerätedose, einpoliger Schalter mit Funkenlöscher. Widerstand 2M gegen Chassis.

    CEE = deutsche Ausführung, Trafo mit einer Wicklung, keine Gerätedosen, zweipoliger Schalter ohne Funkenlöscher-Kondis.

    BEAB = UK-Ausführung, Trafo mit einer Wicklung, keine Gerätedose, zweipoliger Schalter ohne Funkenlöscher. Polarisierter Stromstecker.


    Dagegen die Universal-Ausführung:

    Das ist von der Sache her die US/Japan/Kanada Verschaltung, aber ein Trafo mit mehreren Eingangswicklungen. Die Spannungsumschaltung wird intern durch Umsetzen / Austauschen der Primärsicherung vorgenommen. Dazu mußte länderspezifisch der Netzstecker angepaßt werden. Es fehlt der Ableitwiderstand.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Aber wir halten mal fest: es liegt nicht am Dual.

    ja, das ist schon mal gut.

    Auch wenn mein erwachter Glaube an Magie jetzt wieder eingeschlafen ist. Aber so ist das besser.

    Auch einfacher nachzuvollziehen. Diese doofe japanisch/amerikanisch/militärische Weltverschwörung

    der 80iger Jahre

    Bei meiner Bandmaschine von Akai, der X201D, habe ich hinten auch die Umsteckmöglichkeit von

    100-240 Volt (außen liegend). Ist das der gleiche Kram, also der gleichen Logik entsprungen?

    Grüße... Lutz alias Lu

    >>>Umarmungen am Tag<<<

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