Dual HS 151 Elektronik...

  • Hallo,



    mein erster Dual Dreher, das Konfergeld musste damals (vor 40 Jahren) für eine Mofa herhalten, der Rest hat damals nur für eine Schneider Anlage gereicht…


    Nun konnte für schmales Geld einen HS 151 mit einem 1226 erwerben. Äußerer Zustand ist klasse, innen sieht das Teil auch reicht sauber aus.

    Wenig Staub, wenig Harz (Nichtrauchergerät?)


    Nach dem ersten Einschalten und Testläufen gab das Teil schon Lebenszeichen von sich.

    Mechanik lief so wie es sein soll. Start des Drehers, Tonarm bewegte sich dort hin wo er soll, Endabschaltung und Stop funktionierte auch.


    Natürlich musste der Steuerpimpel ersetzt werden und der Plumpslift gepflegt werden.

    Verharztes Fett wurde entfernt und die Mechanik neu geschmiert bzw. geölt.



    Nun geht es um die Elektronik des Verstärkers.


    Die Elkos sind bereits getauscht, auch die beiden Knallfrösche.


    Die Potis für Lautstärke etc. haben schon ordentlich Kontaktspray erhalten.


    Nun hänge ich an folgenden Stellen fest...


    Wie sieht es mit den Trimmpotis und den Sicherungshaltern aus, ebenfalls tauschen?

    Wenn die Trimmpotis getauscht werden sollen, dann müssen die ja sicherlich eingestellt werden.


    Auf welche Werte sollen die eingestellt werden, wo sind die entsprechenden Messpunkte?


    Den Spannungseingang auch noch auf 240V umlöten? so wie hier auf der Skizze oben links?


    -Hier aktuelle Bilder...-


    Danke und Gruß

    Michael


    img_7353ouj7s.jpg







    img_735440j1n.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Gilibran ()

  • Hallo Michael,


    Glückwunsch zur HS 151, ein sehr schönes Gerät :thumbup:


    Grundsätzlich würde ich nur die Teile austauschen, die Probleme machen. Auch neue Trimmpotis können und werden altern. ;)

    Der Ruhestrom wird über den Sicherungen gemessen und sollte nach 5 Minuten bei ca. 20 mA liegen. Toleranzen sind nicht angegeben, ein paar mA mehr oder weniger sind aber sicher egal. Beim Rausnehmen der Sicherungen merkst du dann auch schon, ob die noch stramm in den Halterungen sitzen oder ob diese getauscht werden sollten weil die Federkraft nachgelassen hat.

    Zur HS151 gibt es keinen Schaltplan, aber die HS150 ist an der Stelle identisch:

    https://www.hifi-archiv.info/D…0150%20Service/index.html



    Den Spannungseingang auch noch auf 240V umlöten?

    Da scheiden sich die Geister, aber da es kein großer Aufwand ist würde ich es einfach machen.


    Grüße

    Patrick

  • Moin Patrick,


    Danke für die Hinweise.

    Damit wären dann 2 von 3 Punkten geklärt.


    Was ist mit dem Trimmpoti R606?
    Im Bild das mit dem roten "Nagellack".

    Tauschmaterial wäre vorhanden, nur wie soll das eingestellt werden, wo messen?


    VG

    Michael

  • Der Ruhestrom wird über den Sicherungen gemessen und sollte nach 5 Minuten bei ca. 20 mA liegen.

    Dazu müssen aber die Sicherungen entfernt werden.

    Einfacher ist die Messung des Spannungsabfalles mit einem Digivoltmeter über den beiden R616,616'.

    Er sollte dann nach ca. 5-10Minuten Betrieb bei 9-10mV Gleichspannung sein.

    Die mit hartem Lack gesicherten Trimmer (Ruhestromeinsteller) alle auswechseln und auch die Sicherungshalter. Die werden im Alter spröde und brechen leicht an der Knickstelle.

    R606 passt die Verstärkung des einen Kanals an den anderen Kanal an.

    Alles weitere siehe Bild


    Viele Grüße
    HaJo


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  • Moin HaJo,


    Danke für die Ergänzungen.

    Ich denke es macht auch Sinn, die Sicherungen zu erneuern, wenn man schon dabei ist...


    Verstehe ich Dich richtig, R606 ist quasi ein Balance Trimmer.

    Nur wie stelle ich den ein, nach Gehör oder Messung an welcher Stelle?


    VG

    Michael

  • Hallo Michael,

    Ich denke es macht auch Sinn, die Sicherungen zu erneuern, wenn man schon dabei ist...

    nicht unbedingt. Besser wäre es, das Gerät auf 240 Volt umzulöten. Bei mir z.B. sind ständig +/- 236 Volt.

    Verstehe ich Dich richtig, R606 ist quasi ein Balance Trimmer.

    Eigentlich nicht. Er regelt die Verstärkung eines Kanals bis er zum anderen mit fest eingestellter Verstärkung passt.

    Nur wie stelle ich den ein, nach Gehör oder Messung an welcher Stelle?

    Das wurde hier im Forum schon sehr oft (auch von mir) beschrieben und ist ganz einfach nach Gehör zu machen.

    Du musst dazu EINE Lautsprecherbox an die Pegelausgänge BEIDER Kanäle anschließen.

    Dann den Verstärker auf LINEAR und MONO schalten.

    Lautstärkeregler auf 10Uhr und Balance- sowie Klangregler auf Mittenstellung.

    Eine xbeliebige Signalquelle (Tuner, Platte etc.) anschließen und laufen lassen

    Jetzt hörst du beide Kanäle in Mono verhälnismäßig leise aus dem Lautsprecher.

    Mit dem Regler jetzt so einstellen, dass du nichts mehr hörst.

    Erklärung: Durch die Gleichphasigkeit der Verstärkereinstellung kommt aus den LS-Ausgängen der gleich gepolte Pegel raus. Der angeschlossene LS sieht also bei richtiger Einstellung des Reglers keine Spannungsveränderung, muss also leise sein. Erst der Spannungsunterschied (= unterschiedliche Verstärkung der Kanäle) zwischen den Kanälen erzeugt einen verzerrten Ton.

    Fertig.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,

    Besser wäre es, das Gerät auf 240 Volt umzulöten.

    Das habe ich schon im Hinterkopf...


    Du musst dazu EINE Lautsprecherbox an die Pegelausgänge BEIDER Kanäle anschließen.

    Punkt oder Strich am LS-Anschluss? ?(


    VG

    Michael

  • Hallo Michael,

    Punkt oder Strich am LS-Anschluss?

    diese Frage habe ich nicht erwartet, aber befürchtet. :( :/

    Welche Leitungen an den LS-Buchsen gehen an Masse? :?:

    Die anderen führen zwangsläufig den Pegel.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,


    ich habe mal die Strippen verfolgt...


    Vom LS-Anschluss verlaufen von dem Strichanschluss die Kabel (dunkelblau und hellgrau) auf die Hauptplatine zu einem Masse-Symbol.

    Demnach müsste dann der Punkt-Anschluss der Pegel Anschluss sein.


    VG

    Michael


    image03ijz9.jpeg

  • Hallo Michael,

    prima. So lernt man.

    Es wäre noch schneller gegangen, an den Lautsprecherbuchsen mit dem Ohmmeter gegen irgend einen Masseanschluss (Z.B. Gehäuse) zu messen oder in irgend einen Schaltplan aus den 70er Jahren nachzusehen. Auch der unter #2 verlinkte Schaltplan zeigt das.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Da hast du Recht, HaJo.

    Die Kabel zu verfolgen war für mich erst einmal das Naheliegendste, da der Patient eh offen auf dem Tisch liegt… ?

  • Austausch der Komponenten soweit erfolgt.

    Nun sollte der erste Test erfolgen, eigentlich.

    Gleich nach dem Einschalten machte die Sicherung auf der Netzplatine einen Abflug.

    Messung ohne Sicherung ergab dann ein Anliegen einer Spannung von 228V. So soll das wohl nicht sein.


    Auf der Platine habe ich lediglich den Sicherungshalter und den Entstörkondensator getauscht.

    Ich hatte auch auf 240V umgelötet, dann wieder zurück. Problem bleibt.


    image02vskli.jpeg


    image1sljb7.jpeg

  • Hallo Michael,

    du misst falsch. Du musst rechts an den beiden grauen Drähten die Eingangsspannung messen.

    Deine Lötstellen sehen nicht gut aus. Wo ist der linke gelbe Draht im vorletzten Bild angeschlossen?

    Nachtrag: Soll daß das umlöten auf 240 volt sein?

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,

    die Eingangsspannung an den grauen Drähten liegt bei 228V.


    Hier noch einmal umgelötet auf 240V, vorher war es noch auf 220V...


    Zusatz:

    Die letzten Sicherungen waren 0,63A FLINK, hinein sollen 0,5A TRÄGE.

    Kann das der Grund für deren "abrauchen" sein?



    img_7365mjkvh.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von Gilibran ()

  • die Eingangsspannung an den grauen Drähten liegt bei 228V.

    Das liegt innerhalb der Toleranz.. 10% Toleranz von 230 Volt sind eben nach oben 252 Volt und nach unten 207 Volt. Da sind die 228 Volt fast OK

    Die letzten Sicherungen waren 0,63A FLINK, hinein sollen 0,5A TRÄGE.

    Kann das der Grund für deren "abrauchen" sein?

    Natürlich. Beim einschalten fließt kurzzeitig ein hoher Strom, den die träge Sicherung abkann, die flinke nicht.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Moin,


    0,5A Träge Sicherung besorgt (war etwas schwieriger hier vor Ort) und eingesetzt.

    Auch diese macht einen Abflug.


    Ich habe die Ausgänge des Trafos von dem Rest getrennt.

    Sicherung hält, Spannung am Ausgang 28V, an der Zuleitung zum Plattenspieler 228V.

    Das Problem schein hinter dem Trafo zu liegen...


    Wie sollte ich jetzt sinnvollerweise weiter vorgehen?

    Einmal editiert, zuletzt von Gilibran () aus folgendem Grund: Update

  • Ohne jetzt die Einzelheiten zu kennen,

    kann es sein, dass die Isolation der Leistungstransistoren (Glimmerscheiben) fehlt oder z.B. durch ein Staubkorn beim zusammenschrauben beschädigt wurde?

    Ich würde dies mit einem Ohmmeter prüfen (Transistorgehäuse gegen Kühlfläche).


    Viel Erfolg!


    Hajo

  • Noch ein Hajo… :saint:


    Danke für deine Unterstützung.

    Du meinst bei den vier Transistoren, die mit den Kühlkörpern verschraubt sind?

    Da waren keine Scheiben oder so vorhanden, nur Wärmeleitpaste :/

    Einmal editiert, zuletzt von Gilibran ()

  • Hallo,


    diese Transistoren machten mich ebenfalls stutzig. Zum einen, weil ich BD 243 nur im TO220-Gehäuse kenne (die gezeigten sind TO3-P), zum anderen, weil als Originalbestückung BD 607 zu erwarten gewesen wären.


    Transistoren, deren Collector nicht von der Kühlfahne bzw. dem Gehäuse isoliert sind, müssen immer mit hilfe geeigneten Isolationsmaterials mit dem Kühlkörper verschraubt werden. Mich wundert, dass diese Anlage im gezeigten Zustand je funktionierte.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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