Alles anzeigenIrgendwas mache ich falsch.
Noch keines meiner Tonabnehmersysteme klang bislang "spitz" oder "sehr höhenlastig" oder sonstwie "schrill".
Ortofon M, OM, ULM - Philips GP100/401 - Sony XL15/25 - Shure M75/95, V15III - AT 11, 13, 51, 71, 91, DMS242 - Sanyo und Technics "irgendwas" - noch einige mehr. Neue Nadeln, alte Nadeln, originale Nadeln, Nachbaunadeln - ... - alle betrieben an einem böse AVR mit 470pF Eingangskapazität. Zumeist mit den Originalkabeln an den Plattenspielern. Unterschiede zwischen den Systemen/Nadeln - klar, aber zu höhenbetont? Nein!
Der Unterschied eines AT13 am AVR mit 470pF (+ Kabel) und an einem Phono-Vorverstärker (Art Pre) mit 100pF (+ Kabel) konnte ich nur hören, wenn ich ein- und den selben Track 2x digitalisiert und durch direktes Umschalten gegengehört habe - auf dem Kopfhörer.
Aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen zu behaupten, dass da Welten dazwischen liegen und man das "ohne Weiters" hören kann (z.B. wenn man heute mit hoher Kapazität hört und morgen mit niedriger).
Wenn ich zum Test ein Cinch-Verlängerungskabel zwischen Spieler und Verstärker stecke, das ja die Kapazität erhöht, dann müsste doch (zumindest lt. Albus aus dem HF-Forum) eine Überhöhung von vielen (er (Albus) errechnete mir für den von mir geschilderten Fall ca. +7dB bei ca. 6-7kHz) zu hören sein. Aber das Gegenteil war der Fall - komplett dumpfer Klang!
Was mache ich falsch?
Nein, es liegt nicht an den Ohren - trotz des Alters und des Tinnitus´ bei 3kHz. Einen Unterschied von +7dB bei 6-7kHz zu hören schaffe selbst ich problemlos. Das klingelt selbst in meinen alten Ohren. Das kann es nicht sein.
Nein, es liegt auch nicht an der Anlage, dem Raum etc. (eingemessene Anlage mit "möglichst" linearem Frequenzgang am Hörplatz). Denn die anderen Quellen (CD, Radio, ...) hören sich durchweg "heller" an, als "Platte".
Hallo Winfried,
das kommt alles darauf an wie die Systeme konstruiert wurden. Manche benötigen nur geringe Kapazität, sonst "klingen sie schrill" oder "höhenlastig", wie das hier gerne beschrieben wird - nicht meine Wortwahl. Ich würde sagen, sie geben dann die höheren Frequenzen im Vergleich zu ihrem restlichen Frequenzgang überbetont wider. D.h. um einen Anstieg von +XXdB.
Andere Konstruktionen benötigen eine höhere Kapazität, um deren System-Stylus-Kombination bzw. deren Resonanzfrequenz nach hinten zu verschieben. Sehr viele Systeme leiden unter einem sogenannten "suck-out" im 6-10kHz bereicht, bevor die Stylus-Resonanz dann anfängt einzusetzen und den dahinterliegenden bzw. darüberliegenden Frequenzen einen neuen Energieschub gibt, und die dann wieder etwas lauter wiedergegeben werden. Ansonsten hätte man einen früherern "roll-off" des Frequenzgangs. Das würde sich in einer Bassbetonung hörbar machen. In Wirklichkeit ist es aber eine Unterbetonung der höheren Mitten und Höhen.
Es ist nämlich so, dass die Gummidämpfung bei einem Stylus mehrere Aufgaben gleichzeitig übernehmen muss. Nur hochwertige, teurere - weil aufwendigere- Konstruktionen, haben im Stylus noch andere Dinge eingebaut, um die Arbeit etwas zu verteilen und dann die verschiedenen Bauteile für ihre jeweile Aufgabe zu optimieren...
So ich hoffe es ist mir ein bischen gelungen, das laienhaft verständlich zu machen bzw. zu erklären. Falls nicht, so habe ich es wenigstens versucht.
Gruss,
Thomas